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Alle Oberthemen / Psychologie / Sozialpsychologie

Kurs 03408 Übungsaufgaben+Lösungen (43 Karten)

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1. Grenzen Sie den oben erläuterten sozialpsychologischen Gruppenbegriff von soziologischen (strukturellen) Definitionen des Gruppenbegriffs ab.
-Typischerweise in der Psychologie verwendetes Kriterium: subjektive Sicht der Mitglieder, Teil der Gruppe zu sein (kognitive Definition)
-Menge der Individuen unbestimmt, daher wird nicht zwischen Gruppe und sozialer Kategorie unterschieden
-Gruppe liefert Basis für Selbstdefinition
-Typischerweise in der Soziologie verwendete Kriterien: Rollenstrukturen, Kommunikation, Möglichkeit von face-face-Interaktionen,
-die Interaktionsmöglichkeit zwischen den Mitgliedern wird betont, um eine Abgrenzung zum Begriff der Organisation zu schaffen, in der das einzelne Mitglied anonymisiert ist
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Quelle: Musterlösungen Kap1
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2. In welchem Verhältnis stehen Selbstkategorisierung und soziale Identität?
-notwendige Bedingung für die Gruppenbildung ist die Wahrnehmung der eigenen Person und Anderer als gleiche Elemente einer sozialen Kategorie
-die Kategorisierung beruht auf Vergleichsprozessen hinsichtlich salienter Dimensionen, bei der einander ähnliche Elemente (Personen, Objekte…) derselben Kategorie zugeordnet werden
-soziale Identität ist der Teil der Selbstdefinition, der aus der Mitgliedschaft oder Zugehörigkeit zu verschiedenen Gruppen bzw. sozialen Kategorien entsteht
-ohne soziale Kategorien also keine soziale Identität
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Quelle: Musterlösungen Kap1
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3. Welchen Funktionen dienen soziale Normen?
-Gruppenlokomotion
-Aufrechterhaltung der Gruppe
-Interpretation der sozialen Wirklichkeit
-Definition der Beziehungen zur sozialen Umwelt
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Quelle: Musterlösungen Kap1
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4. Erläutern Sie die Phasen der Gruppensozialisation a) aus der Perspektive des Individuums, b) aus der Perspektive der Gruppe.
a) Erkundung – Individuum sucht nach einer Gruppe, um eigene Bedürfnisse zu befriedigen
Sozialisation – Individuum versucht Veränderungen der Gruppe herbeizuführen, die die persönliche Bedürfnisbefriedigung optimieren
Aufrechterhaltung – Individuum und Gruppe handeln Veränderungen in Bezug auf die Rolle oder Position des Individuums in der Gruppe aus, die dem Erreichen der individuellen Bedürfnisbefriedigung dienen
Resozialisierung – individuelles Interesse an der Gruppenmitgliedschaft lässt nach, wenn die erhoffte Befriedigung individueller Bedürfnisse ausbleibt oder es attraktivere Alternativen gibt; Resozialisierung erfolgt als Reaktion auf einen befürchteten Ausschluss aus der Gruppe (bei persönlicher Bedeutsamkeit der Gruppenmitgliedschaft für das Individuum), andernfalls tritt das Individuum aus der Gruppe aus
Erinnerung – das Individuum bewertet die Beziehung zur Gruppe und wahrt einen gewissen Kontakt zur Gruppe, sofern diese Bewertung positiv ausfällt

b) Erkundung – die Gruppe sucht Individuen, die bei der Erreichung von Gruppenzielen hilfreich sein können
Sozialisation – das Individuum wird derart beeinflusst, dass sein Beitrag zum Erreichen der Gruppenziele sich möglichst steigert und es sich den Regeln und Normen der Gruppe anpasst
Aufrechterhaltung – die Gruppe versucht das Individuum durch Verhandlungen zur Übernahme bestimmter Rollen oder Positionen zu bewegen, die dem erreichen der Gruppenziele dienlich sind
Resozialisierung – wird die Erwartung der Gruppe an das Individuum enttäuscht, lässt die Festlegung der Gruppe auf das Individuum nach; Abweichler, die sich den Gruppennormen nicht anpassen wollen, werden Gruppendruck ausgesetzt, der zu ihrer Resozialisierung führen kann oder sie dazu zwingt, die Gruppe zu verlassen
Erinnerung – die Mitgliedschaft des Individuums in der Gruppe wird rückblickend bewertet und eingewisser Kontakt wird gewahrt, sofern die Bewertung positiv ausfiel
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Quelle: Musterlösungen Kap1
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1. Was versteht man unter Konformität und wie lässt sich dieses Phänomen erklären?
- Anpassung individueller Einstellungen und Verhaltensweisen als Reaktion auf sozialen Einfluss durch eine Majorität
- Konformität wird durch zwei Prozesse erklärt, informationalen und normativen Einfluss

# Gruppen üben informationalen Einfluss aus, wenn individuelle
Unsicherheit bezüglich eines Sachverhaltes innerhalb der sozialen Realität besteht und die Einstellung / das Verhalten der Gruppe als angemessene Reaktion akzeptiert und übernommen wird (Bedürfnis nach akkuratem Wissen über die Wirklichkeit)
# Gruppen üben normativen Druck aus, wenn individuelles Verhalten die Gruppennormen nur deswegen beachtet, um nicht wegen Normabweichung sanktioniert zu werden (Bedürfnis nach Zugehörigkeit, sozialer Anerkennung)

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Quelle: Musterlösung Kapitel 2
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2. Welche situativen Bedingungen begünstigen informationalen Einfluss? Erläutern Sie dies am Beispiel des Phänomens der pluralischen Ignoranz.
- in Situationen, in denen sich Menschen unsicher bezüglich eines Sachverhalts sind, orientieren sie sich an anderen Personen 
- im Falle der pluralistischen Ignoranz wird das Verhalten Anderer Anhaltspunkt für das verunsicherte Individuum und sein eigenes Verhalten
- reagiert niemand merklich auf einen bestimmten uneindeutigen Reiz in der Umwelt, dient dies als Signal für eine unsichere Person, dass keine Reaktion auf diesen Reiz notwendig ist
- Situationen, in denen womöglich Hilfe geleistet werden könnte, werden somit unter Berücksichtigung des „Nichtreagierens“ anderer Personen als verhaltensirrelevant wahrgenommen

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Quelle: Musterlösung Kapitel 2
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3. Welche situativen Bedingungen begünstigen Konformität aufgrund normativen Einflusses?
- Interdependenz
- Größe der Majorität
- Unabhängigkeit der Quellen
- Einstimmigkeit der Majorität
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Quelle: Quelle: Musterlösung Kapitel 2
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4. Welche situativen Bedingungen unterminieren Gehorsam gegenüber Autoritäten?
- verringerte Distanz zum „Opfer“
- Legitimität der Autoritätsperson fraglich
- andere Personen verweigern den Gehorsam
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Quelle: Musterlösungen Kap2
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5. Welche Bedingungen müssen gegeben sein, damit numerische Minoritäten informationalen Einfluss auf die Majorität innerhalb einer Gruppe ausüben.
- entscheidend ist der Verhaltensstil der Minorität
- der abweichende Standpunkt muss konsistent vertreten werden, d.h. einstimmig, konsequent und zeitstabil

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Quelle: Musterlösungen Kap2
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6. Was versteht man unter dem Begriff „Respekt“ in der Literatur zu intragruppalen Kooperationsprozessen und wie ließe sich ein respektvoller Umgang innerhalb einer Gruppe fördern?
- meint eine faire und wohlwollende Behandlung durch andere Gruppenmitglieder
- signalisiert Status eines gleichberechtigten Gruppenmitglieds
- Förderung: Etablierung Normen und Regeln für den Umgang der
Gruppenmitglieder untereinander (z.B. Regeln konstruktiven Feedbacks in Gruppendiskussionen
- Institutionalisierte Verfahren (z.B. die Verleihung von auszeichnungen)
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Quelle: Musterlösungen Kap2
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1. Erläutern Sie, warum und in welcher Form die bloße Anwesenheit anderer Personen die individuelle Leistung beeinflusst!
- Anwesenheit anderer führt aufgrund verschiedener Faktoren (biologische, Bewertungsangst, Ablenkung) zu gesteigerter Erregung
- diese erhöht die Wahrscheinlichkeit, eine dominante (d.h. stark überlernte) Handlung auszuführen
- bei einfachen Aufgaben führt dies eher zu sozialer Erleichterung
Leistungssteigerung)
- Bei komplexen Aufgaben, bei denen eine automatisierte Reaktion in der Regel nicht den erwünschten Erfolg bringt, folgt daraus eher soziale Hemmung (Leistungsminderung)

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2. Was versteht man unter Gruppenpolarisation und wie lässt sich dieses Phänomen erklären?
- meint die Tendenz, Gruppenpositionen nach erfolgter Diskussion in Richtung einer extremeren Position zu verschieben
- die Verschiebung erfolgt in die von der Majorität der Mitglieder favorisierte Richtung
- Anpassung anderer an diese Meinung aufgrund einer einfachen Heuristik (Mehrheit hat meist recht)

- oder aufgrund folgender Faktoren:
o Majoritätsargumente sind zahlreicher
o werden häufiger diskutiert
o werden von mehr unabhängigen Quellen vertreten
o werden überzeugender präsentiert
- diese Faktoren erhöhen die Wahrscheinlichkeit dafür, dass Unentschlossene  Gemäßigte sich überzeugen lassen und die durchschnittliche Meinung der Gruppe polarisiert

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Quelle: Kurs_03408_Musterloesung_Kapitel_3
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3. Erläutern Sie drei Prozesse, die zu Motivationsverlusten bei der Gruppenarbeit führen.
- soziales Faulenzen; wenn individuelle Arbeitsbeiträge nicht zuzuordnen sind
- soziales Trittbrettfahren; wenn der Eindruck entsteht, dass bereits genug andere Personen für das gemeinsame Ziel arbeiten
- Trotteleffekt; wenn angenommen wird, dass andere Gruppenmitglieder nur wenig leisten und befürchtet wird, man selbst werde ausgenutzt
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Quelle: Kurs_03408_Musterloesung_Kapitel_3
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1. Auf welche verschiedenen Macht- und Einflussgrundlagen kann sich der Einfluss einer
Führungsperson auf die übrigen Gruppenmitglieder konstituieren?
- French und Raven (1959) unterscheiden zwischen fünf verschiedenen Mitteln, auf denen der Einfluss einer Führungsperson basieren kann: 
- Belohnungsmacht (über [im]materielle Belohnungswerte)
- Bestrafungsmacht (über negative Sanktionen)
- Expertenmacht (über bestimmtes Wissen/bestimme Kompetenzen)
- Legitimierte Macht (über die Wahrnehmung der Führungsposition als legitim)
- Identifikationsmacht (über die Identifikation mit der Führungsperson)
- Ergänzung durch Cartwright (1959) um ökologische Macht (über bestimmte Umweltgestaltung)

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Quelle: Kurs_03408_Musterloesung_Kapitel_4
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2. Erläutern Sie das kontingenztheoretische Führungsmodell von Fiedler.
- das Modell geht wie andere Kontingenzansätze davon aus, dass die Effektivität von Führung aus einem Zusammenspiel von Merkmalen der Führungsperson und Merkmalen der Führungssituation resultiert
- das Modell unterscheidet zwei Führungsstile (aufgabenorientiert und beziehungsorientiert)
- es wird angenommen, dass keiner der beiden Stile per se effektiver ist

- Effektivität hängt eher von Merkmalen der Führungssituation ab
o Gruppenaufgabe komplex oder einfach?
o Beziehung/Vertrauen zwischen Führungsperson und Geführten
o Machtmittel der Führungsperson

- effektive Führung bedeutet Erkennen der relevanten Merkmale der Situation und Reaktion mit entsprechend eher aufgaben- oder beziehungsorientierter Führung
- der aufgabenorientierte Führungsstil sollte vor allem dann effektiv sein, wenn die Situationsmerkmale entweder sehr günstig oder sehr ungünstig ausgeprägt sind, der beziehungsorientierte Führungsstil vor allem dann, wenn die drei Situationsmerkmale zusammen betrachtet eine mittelmäßig günstige Situation
bilden.


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Quelle: Kurs_03408_Musterloesung_Kapitel_4
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3. Worin liegt der wesentliche Unterschied transaktionalen und transformationalen Führungsansätzen?
- Transaktionale Führungsansätze basieren auf dem Austausch- oder Interdependenzansatz und nehmen an, dass sich Führung bzw. der Einfluss einer Führungsperson auf die übrigen Gruppenmitglieder auf den Austausch individuell benötigter Ressourcen zwischen Führungsperson und Geführten begründet.
- Führung ist nach dem transaktionalen Ansatz also dann effektiv oder erfolgreich, wenn der gegenseitige Nutzen, der aus der Führer-Geführten-Beziehung resultiert maximal ist (vorherrschendes Prinzip der Rationalität).

- Nach transformationalen Führungstheorien sind es hingegen weniger positive Kosten-Nutzen-Bilanzen, die für erfolgreiche Führung effektive und erfolgreiche Führung wichtig sind, sondern die Fähigkeit der Führungsperson, die Einstellungen, Emotionen, Werte und Verhaltensweisen der Gruppenmitglieder aktiv zu verändern (zu transformieren) (geschieht über Identifikationsmacht -> siehe Übungsaufgabe 1) - Dadurch wird die Motivation der Mitglieder sich für die Erreichung des kollektiven Ziels einzusetzen, erhöht (Selbstinteresse wird zurückgestellt). 

Zusammenfassend kann man die beiden Ansätze also folgendermaßen kontrastieren: Während bei transaktionaler Führung die Balance und Stabilität sowie die Rationalität der Beziehung im Mittelpunkt stehen, ist bei der transformationalen Führung der Wandel der Geführten durch die Führungsperson
zentral. 


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Quelle: Kurs_03408_Musterloesung_Kapitel_4
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4. Warum ist gemäß des sozialen Identitätsansatzes der Führungsforschung die Eignung
eines Eigengruppenmitgliedes zur Führungsperson abhängig vom Intergruppenkontext?
- Der soziale Identitätsansatz der Führung nimmt an, dass es stark von der wahrgenommenen Prototypikalität einer Person abhängt, ob diese von den anderen Eigengruppenmitgliedern als Führungsperson wahrgenommen (und akzeptiert) wird (je prototypischer, umso eher wird eine Person als
Führungsperson wahrgenommen)


- Die wahrgenommene Prototypikalität eines jeden Eigengruppenmitgliedes ist wiederum kontextabhängig. Genauer gesagt beeinflusst der Intergruppenkontext, in dem die Eigengruppe betrachtet wird, welches Eigengruppenmitglied als
besonders prototypisch (und damit als Führungsperson) wahrgenommen wird

- Als besonders prototypisch wird nämlich dasjenige Eigengruppenmitglied betrachtet, das gleichzeitig am wenigsten Unterschiede zu den anderen Eigengruppenmitgliedern aufweist und sich am meisten von den Mitgliedern der Fremdgruppe unterscheidet (also den höchsten „meta contrast ratio“ aufweist)

- Je nachdem, welche Fremdgruppe in einem Intergruppenkontext für den Vergleich herangezogen wird, kann also ein anderes Eigengruppenmitglied den höchsten „meta contrast ratio“ aufweisen bzw. am prototypischsten für die Eigengruppe wahrgenommen werden.
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Quelle: Kurs_03408_Musterloesung_Kapitel_4
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5. Was versteht man unter dem Terminus „Entrepreneur“ der sozialen Identität?
- Der soziale Identitätsansatz nimmt an, dass die Führungsperson eine aktive Rolle innerhalb der Eigengruppe hat und die Identität der Gruppe maßgeblich (re)definiert. 
- Reicher und Hopkins haben für diese aktive Rolle von Führungspersonen bei der Identitätsdefinition den Terminus „Entrepreneur“ der sozialen Identität geprägt.
- Ziel des Entrepreneurs ist es vor allem, durch die (Re-)Definition der sozialen Identität a) die Gruppenmitglieder in Hinblick auf ein spezifisches kollektives Ziel zu mobilisieren und b) die eigene Führungsposition zu stärken.
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1. Unterscheiden Sie die Begriffe Stereotyp, Vorurteil und Stigma!
- Stereotype sind sozial geteilte Überzeugungen bzgl. der Attribute, Eigenschaften, Verhaltensweisen etc., die Mitglieder der Eigen- bzw. einer Fremdgruppe
gemeinsam haben (eher kognitiver Aspekt)
- Vorurteile sind Bewertungen einer sozialen Gruppe, im Sinne von Einstellungen (eher affektiver Aspekt)
- Stigmata sind negativ bewertete Attribute, die als Abweichung von der Norm wahrgenommen werden und die deren Träger die gesellschaftliche Gleichberechtigung kosten
- Stigmatisierung ist auch eng mit dem Begriff der Diskriminierung verbunden (Verhaltensaspekt)

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Quelle: Kurs_03408_Musterloesung_Kapitel_5
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2. Welche sozialen Funktionen erfüllen Stereotype?
- positive Differenzierung
- kausale Erklärung
- soziale Rechtfertigung

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Quelle: Kurs_03408_Musterloesung_Kapitel_5
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3. Erläutern Sie die Rolle automatischer und kontrollierter Prozesse im Hinblick auf den
Einfluss von Stereotypen und Vorurteilen in Interaktionen mit stigmatisierten Personen.
- wenn ein relevanter Auslösereiz vorhanden ist, werden Stereotype zunächst automatisch aktiviert (sie sind kognitiv gut zugänglich, also leicht abrufbar)
- die automatische Aktivierung unterliegt nicht der bewussten Kontrolle
- es folgt ein kontrollierter Verarbeitungsprozess nach, bei dem Verhaltensimpulse oder automatisch aktivierte Stereotype modifiziert oder unterdrückt werden können

Voraussetzung für die Wirksamkeit des kontrollierten Prozesses ist
o die Motivation einer Person, den Einfluss von Stereotypen und Vorurteilen zu kontrollieren
o die Verfügbarkeit notwendiger kognitiver Ressourcen

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Quelle: Kurs_03408_Musterloesung_Kapitel_5
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4. Was versteht man unter negativer Interdependenz in Intergruppenbeziehungen?
- gemäß der Theorie des realistischen Gruppenkonflikts verändern sich Einstellungen und Verhalten der Eigengruppe gegenüber einer Fremdgruppe in Abhängigkeit der Vereinbarkeit der Eigengruppen- und Fremdgruppeninteressen
- negative Interdependenz liegt vor, wenn beide Gruppen um dieselben knappen Ressourcen konkurrieren und somit ein Zugewinn der einen Gruppe einen Verlust der anderen Gruppe bedeutet 
- aus negativer Interdependenz resultieren negative Einstellungen und entsprechendes Verhalten (sie Sherifs Ferienlagerexperiment)

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Quelle: Kurs_03408_Musterloesung_Kapitel_5
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5. Erläutern Sie die Strategien der sozialen Kreativität und des sozialen Wettbewerbs!
- Strategie der sozialen Kreativität bei stabilen Statusrelationen und undurchlässigen Gruppengrenzen gewählt
- Ändert die in der Gruppe geteilte Definition sozialer Identität, aber nicht die objektive Position der Gruppe in der Statushierarchie
o Neue Vergleichsdimension heranziehen
o Ungünstige Vergleichsergebnisse neu interpretieren, um sie positiv erscheinen zu lassen
o Wechsel der Vergleichsgruppe

- Strategie des sozialen Wettbewerbs bei instabilen Statusrelationen und undurchlässigen Gruppengrenzen gewählt
- Ziel des sozialen Wettbewerbs ist sozialer Wandel (Verbesserung der objektiven Position der Gruppe in der Statushierarchie)
- Formen des sozialen Wettbewerbs je nach Kontext und Gegenreaktion der Fremdgruppe 
- beinhaltet Potential für offene Intergruppenkonflikte und gewalttätige Auseinandersetzung
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Quelle: Kurs_03408_Musterloesung_Kapitel_5
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1. Erläutern Sie die von Allport spezifizierten Kontaktbedingungen.
- gemeinsame übergeordnete Ziele (gemeint sind solche Ziele, die von beiden Gruppen angestrebt werden und nur durch gemeinsame Anstrengung auch erreicht werden können)
- Kooperation
- gleicher Status in Kontaktsituation
- Autoritäten, Normen und Gesetze (unterstützen den Abbau von Vorurteilen)
- Pettigrew ergänzte die Liste um Freundschaftspotential
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Quelle: Kurs_03408_Musterloesung_Kapitel_6
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2. Was versteht Pettigrew unter „Deprovinzalisierung“?
- Intergruppenkontakt kann zur Neubewertung der Eigengruppe führen
- neue Perspektive erlaubt die Betrachtung der Eigengruppennormen, Werte und Sitten als nur eine Alternative unter vielen
- Verlust des Alleinigkeitsanspruchs führt zu offenerer und respektvollerer Haltung gegenüber Fremdgruppen im Allgemeinen (Deprovinzialisierung)
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Quelle: Kurs_03408_Musterloesung_Kapitel_6.pdf
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3. Erläutern Sie drei sozialpsychologische Prozesse, die der Generalisierung von Kontakterfahrungen entgegenstehen.
- Wegerklären
- Substereotypsierung
- Kontrastierung
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Quelle: Kurs_03408_Musterloesung_Kapitel_6.pdf
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4. Worin unterscheiden sich De- und Rekategorisierung?
- Dekategorisierung hat das Ziel, die Personenwahrnehmung von einer bestimmten Gruppenzugehörigkeit weg zu einer individuellen Wahrnehmung anderer als Personen und nicht als Gruppenmitglieder zu verändern
- Rekategorisierung hat das Ziel, die kategoriale Wahrnehmung hin zu einer inklusiveren Variante zu verändern, die die ursprüngliche Eigengruppe und die Fremdgruppe umfasst
Tags:
Quelle: Kurs_03408_Musterloesung_Kapitel_6.pdf
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5. Erläutern Sie die von Pettigrew spezifizierten Kontaktphasen einschließlich der relevanten sozialpsychologischen Prozesse.
- sowohl das Vorhandensein der Kontaktbedingungen nach Allport als auch individuelle Erfahrungen und Eigenschaften liegen im Vorfeld des eigentlichen Ablaufes und bestimmen den Prozess mit
- initialer Kontakt sollte dann auf interindividueller Ebene passieren und Gruppenmitgliedschaften außen vor lassen (Dekategorisierung)
- ist der Kontakt etabliert, sollten Fremdgruppenmitglieder als für ihre Gruppe typische Vertreter wahrgenommen werden, um die Generalisierung der positiven Effekte aus dem individuellen Kontakt generalisieren zu können; Gruppenmitgliedschaft rückt wieder in den Vordergrund
Tags:
Quelle: Kurs_03408_Musterloesung_Kapitel_6.pdf
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1. Erläutern Sie die Komponenten des Collective Action Frames.
- CAF meint ein System sozial geteilter Überzeugungen, die als
Interpretationshilfe für soziale Problemsituationen herangezogen wird und mit deren Hilfe Reaktionen generiert werden können
- Ungerechtigkeitskomponente; Interpretation der sozialen Problemsituation als illegitim
- Identitätskomponente; relevante soziale Kategorisierung mit Bezug zur Problemsituation
- Handlungskomponente; Annahme einer instabilen Statusrelation, in der Veränderung tatsächlich möglich ist und kollektive Wirksamkeitsüberzeugung – außerdem Annahmen über die Art und Weise, das Ziel zu erreichen
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2. Wie kann man davon ausgehen, dass soziale Identitätsprozesse die Akzeptanz eines Collective Action Frames bei den Angehörigen der relevanten Gruppe befördern?
• Zusammenhang zwischen Identität und Einfluss: Soziale Identitätsprozesse fördern die Akzeptanz sozialer Einflussversuche von Eigengruppenmitgliedern (während Einflussversuche von Fremdgruppenmitgliedern zurück gewiesen werden).
• Injustice Frame: Durch Identitätserweiterung werden Gruppenerfahrungen zu individuellen Erfahrungen
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3. Erläutern Sie die Kosten-Nutzen-Kalkulationsprozesse, die laut Klandermans die Teilnahmemotivation determinieren.
- Bereitschaft zur Teilnahme an Aktionen als Funktion der erwarteten Kosten und Nutzen
- zentrale Unterscheidung zwischen kollektiven und selektiven Anreizen
- kollektive Anreize beziehen sich auf das Ziel einer sozialen Bewegung
- daraus resultierender Nutzen kommt allen Mitgliedern der Gruppe zugute
-selektive Anreize stellen zusätzliche Faktoren dar, die das persönliche Engagement wahrscheinlicher machen
o soziale Kosten / Nutzen (Anerkennung oder Ablehnung durch Freunde)
o nichtsoziale Kosten / Nutzen (finanzielle Ausgaben, Gewinnaussichten materieller Art)
Tags:
Quelle: Kurs_03408_Musterloesung_Kapitel_6
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4. Welche Prozesse gehen der Politisierung sozialer Identität voraus?
- soziale Identität kann mit politischer Bedeutung versehen werden, wenn
o geteilte Missstände wahrgenommen werden, die viele
Eigengruppenmitglieder betreffen
o einem politischen Gegner die Ursachen dieser Missstände zugeschrieben werden können
o die Triangulation der weiteren Gesellschaft erfolgt

- definiert sich eine Person im Sinne dieser politisierten Kategorie, richtet sich ihr Handeln verstärkt nach den Gruppeninteressen.
Tags:
Quelle: Kurs_03408_Musterloesung_Kapitel_6
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5. Auf welche Weise beeinflussen soziale Identitätsprozesse die Motivation zur Teilnahme an einer sozialen Bewegung?
Beeinflussung von Kalkulationsprozessen
o Mit der Gruppenzugehörigkeit verbundene Kosten / Nutzen nehmen in Relation zu individuellen Faktoren an Bedeutung zu
o Individuelle Kosten werden zum Wohle der Gruppenziele ignoriert oder unterschätzt
Internalisierung von Gruppenzielen
o Internalisierung von Normen, Werten und Zielen der Gruppe, diese werden für das eigene Handeln verbindlich
o Gruppenmitglieder verhalten sich im Sinne der Gruppe und engagieren sich aktiv für deren Ziele
Tags:
Quelle: Kurs_03408_Musterloesung_Kapitel_6
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1. Erläutern Sie die Komponenten des Collective Action Frames.
- CAF meint ein System sozial geteilter Überzeugungen, die als
Interpretationshilfe für soziale Problemsituationen herangezogen wird und mit deren Hilfe Reaktionen generiert werden können
- Ungerechtigkeitskomponente; Interpretation der sozialen Problemsituation als illegitim
- Identitätskomponente; relevante soziale Kategorisierung mit Bezug zur Problemsituation
- Handlungskomponente; Annahme einer instabilen Statusrelation, in der Veränderung tatsächlich möglich ist und kollektive Wirksamkeitsüberzeugung – außerdem Annahmen über die Art und Weise, das Ziel zu erreichen
Tags:
Quelle: Kurs_03408_Musterloesung_Kapitel_7
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2. Wie kann man davon ausgehen, dass soziale Identitätsprozesse die Akzeptanz eines Collective Action Frames bei den Angehörigen der relevanten Gruppe befördern?
• Zusammenhang zwischen Identität und Einfluss: Soziale Identitätsprozesse fördern die Akzeptanz sozialer Einflussversuche von Eigengruppenmitgliedern
(während Einflussversuche von Fremdgruppenmitgliedern zurück gewiesen werden).

Injustice Frame: Durch Identitätserweiterung werden Gruppenerfahrungen zu individuellen Erfahrungen
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3. Erläutern Sie die Kosten-Nutzen-Kalkulationsprozesse, die laut Klandermans die Teilnahmemotivation determinieren.
- Bereitschaft zur Teilnahme an Aktionen als Funktion der erwarteten Kosten und Nutzen
- zentrale Unterscheidung zwischen kollektiven und selektiven Anreizen
- kollektive Anreize beziehen sich auf das Ziel einer sozialen Bewegung
- daraus resultierender Nutzen kommt allen Mitgliedern der Gruppe zugute
- selektive Anreize stellen zusätzliche Faktoren dar, die das persönliche Engagement wahrscheinlicher machen
o soziale Kosten / Nutzen (Anerkennung oder Ablehnung durch Freunde)
o nichtsoziale Kosten / Nutzen (finanzielle Ausgaben, Gewinnaussichten materieller Art)
Tags:
Quelle: Kurs_03408_Musterloesung_Kapitel_7.pdf
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4. Welche Prozesse gehen der Politisierung sozialer Identität voraus?
Soziale Identität kann mit politischer Bedeutung versehen werden, wenn:
- geteilte Missstände wahrgenommen werden, die viele
Eigengruppenmitglieder betreffen
- einem politischen Gegner die Ursachen dieser Missstände zugeschrieben werden können
- die Triangulation der weiteren Gesellschaft erfolgt

Definiert sich eine Person im Sinne dieser politisierten Kategorie, richtet sich ihr Handeln verstärkt nach den Gruppeninteressen.
Tags:
Quelle: Kurs_03408_Musterloesung_Kapitel_7.pdf
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5. Auf welche Weise beeinflussen soziale Identitätsprozesse die Motivation zur Teilnahme an einer sozialen Bewegung?
Beeinflussung von Kalkulationsprozessen
• Mit der Gruppenzugehörigkeit verbundene Kosten / Nutzen nehmen in Relation zu individuellen Faktoren an Bedeutung zu
• Individuelle Kosten werden zum Wohle der Gruppenziele ignoriert oder unterschätzt
Internalisierung von Gruppenzielen
• Internalisierung von Normen, Werten und Zielen der Gruppe, diese werden für das eigene Handeln verbindlich
• Gruppenmitglieder verhalten sich im Sinne der Gruppe und engagieren sich aktiv für deren Ziele
Tags:
Quelle: Kurs_03408_Musterloesung_Kapitel_7.pdf
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1. Wie schätzen Sie die Befundlage zur Fremdgruppendiskriminierung bei Hilfeverhalten ein?
Eigengruppenmitgliedern wird nicht grundsätzlich häufiger geholfen als Fremdgruppenmitgliedern, es gibt Befunde, die den umgekehrten Fall nahelegen, oder zumindest keine Unterschiede in der Häufigkeit des Hilfeverhaltens finden

- es gibt subtile Formen der Diskriminierung
- es gibt aber auch Beispiele für selbstloses Verhalten von Einzelnen oder Gruppen gegenüber Fremdgruppen
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2. In welcher Form wirkt sich die soziale Kategorisierung einer hilfsbedürftigen Person als Eigen- oder Fremdgruppenmitglied auf die motivationalen Prozesse aus, die Hilfeverhalten zugrunde liegen?
- gegenüber Eigengruppenmitgliedern ist Hilfeleistung (eher) durch Empathie motiviert, interpretierbar als Form echten Altruismus
- gegenüber Fremdgruppenmitglieder rücken Kosten-Nutzen Erwägungen in den Vordergrund, man kann von egoistisch motiviertem Helfen sprechen
Tags:
Quelle: Kurs_03408_Musterloesung_Kapitel_8
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3. Erläutern Sie, warum Empathie für Eigen- und Fremdgruppenhelfen eine unterschiedliche
Rolle spielt.
Bei Eigengruppenmitgliedern wird aufgrund der geteilten Gruppe der Andere als relative ähnlich zum Selbst wahrgenommen
- wahrgenommene Ähnlichkeit ist eine mögliche Grundlage für das Gefühl psychologischer Verbundenheit, das der Entstehung einer empathischen Reaktion vorausgeht
- wird Empathie (im Sinne von Mitleid, Mitgefühl) empfunden, so lassen sich Personen im Intragruppenkontext eher davon leiten und sind motiviert, die Lage einer hilfsbedürftigen Person zu verbessern

Im Intergruppenkontext stehen Unähnlichkeiten zwischen Selbst und anderem im Vordergrund, die Signalfunktion haben und negative Intergruppenemotionen
auslösen können
- eine empathische Reaktion wird gehemmt, Personen lassen sich nicht oder nicht sehr davon leiten, sondern in ihrer Entscheidung eher systematischen Informationsverarbeitungsprozessen
Tags:
Quelle: Kurs_03408_Musterloesung_Kapitel_8
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4. Welchen kollektiven Funktionen kann Fremdgruppenhelfen dienen?
- Aufrechterhaltung von Macht- und Statusdifferenzen
- Aufrechterhaltung positiver sozialer Identität
Tags:
Quelle: Kurs_03408_Musterloesung_Kapitel_8
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5. Welche Strategien können politische Akteure einschlagen, um Mitglieder ihrer Eigengruppe zur Unterstützung einer Fremdgruppe oder gruppenübergreifender Solidarität
zu mobilisieren?
politische Akteure sollten Konsens über drei Aspekte der sozialen Identitätskonstruktion erzielen:
- instrumentelle Interessen (prosoziales Verhalten resultiert in Vorteilen für die Eigengruppe)
- Normen und Werte (prosoziales Verhalten ist ein identitätsstiftendes Merkmal der sozialen Kategorie)
- (Re)Definition der Gruppengrenzen (prosoziales Verhalten ist tatsächlich auf Eigengruppenmitglieder gerichtet, da die neudefinierte Gruppe inklusiver ist)
Tags:
Quelle: Kurs_03408_Musterloesung_Kapitel_8
Kartensatzinfo:
Autor: VG
Oberthema: Psychologie
Thema: Sozialpsychologie
Schule / Uni: FernUniversität in Hagen
Ort: Hagen
Veröffentlicht: 13.07.2013
Tags: 2013, 3400
 
Schlagwörter Karten:
Alle Karten (43)
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