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Alle Oberthemen / Rehabilitationswissenschaften / Jugend

Risikoverhaltensweisen in der Lebensphase Jugend (46 Karten)

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Thesen zum Aufwachsen heute
• Jugend ist Schul- und Bildungsjugend

• Jugend ist arbeitsferne Jugend

• Jugend ist Kaufkraft – und Konsumjugend

• Jugend ist umsorgte Mutterjugend

• Jugend ist alltagspragmatische Familiale Versorgungsjugend

• Jugend ist gleichaltrigen Jugend

• Jugend ist sexuelle Jugend

• Jugend ist multi-media Jugend
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Jugend ist:
•Altersphase im Lebenszyklus eines jeden Menschen

•Altersgruppe der etwas 12- 25 Jährigen, eine soziale Teilmenge

•Biologisch mitbestimmte, aber sozial und kulturell überformte      Lebensphase

•Ghetto der Gleichaltrigen

•Entwicklungsphase

•Subkultur, gesell. Teilkultur /Gegenkultur

•Idealer Wertebegriff

•Soziale Rand- oder Problemgruppe

•Gesellschaftlicher Problemfall

•Schutz- oder Schonraum: psychosoziales Moratorium

•Garant der Zukunft

•Biographisches Anhängsel an die Kindheit: Jugendzeit ohne Jugend
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Jugend im Spannungsfeld zwischen Individuation und Integration
a)Jugendphase als Lebensabschnitt, der durch die altersspezifische Spannung zwischen Individuation und Integration geprägt wird. Der Sozialisationsprozess im Jugendalter kann krisenhafte Formen annehmen, wenn es Jugendlichen nicht gelingt, die Anforderungen der Individuation und Integration aufeinander zu beziehen und Miteinander zu verbinden

b)Lebensphase Jugend beinhaltet Stimulierungs- aber auch Belastungspotential.
Jugendliche müssen Veränderungen der Struktur ihrer Motive bewältigen.
Ein Neuaufbau der persönlichen Identität kommt zu Stande.


c)problemlösendes und krisenbewältigendes Handeln Jugendlicher muss aus der Sicht der Jugendlichen beschrieben und erklärt werden
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Soziale Differenzierung von Jugend: „Die Jugend gibt es nicht“
•Nach Klassen- und Schichtzugehörigkeit

•Nach aktuellem Sozialstatus: z.B. Sonderschüler, Auszubildender, arbeitsloser Jugendlicher

•Nach Organisationsform: z.B. Jugendgruppen, in Kirchen, Parteien, Gewerkschaften

•Nach Minoritätenstatus: z.B. ausländische Jugendliche. Jugendliche in Notunterkünften oder
Trabantenstädten

•Nach Subkulturzugehörigkeiten: z.B. Punker, Skin-Head

•Nach dominanten Verhaltensbereichen: z.B. Freizeit, Moder, Musik, politisches Engagement,
abweichendes Verhalten, Sexualität

•Nach Siedlungstypologie: z.B. Großstadtjugend, Landjugend
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Der Risikobegriff I

von wem kommt der Schaden?

a)wenn Selbstzurechnung, dann Risiken
b)wenn Fremdzuschreibung, dann Gefahr


Risiken sind nicht nur Bedrohungen, sondern können auch Chance bedeuten, die negativ sowohl auch positiv gewertet werden

Gefahren sind subjektunabhängige Bedrohungen, die negativ bewertet werden
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Der Risikobegriff II

Charakteristikum
•Risiko als ein unsicherheitsorientiertes Handeln
Charakteristikum von Risiko:

1)Unsicherheit
2)Zurechenbarkeit und Verantwortbarkeit

Bonß: Risiken stellen ein bewusstes Wagnis dar, für dessen Folgen die handelnde Person gerade stehen muss

Rohrmann (1990):
Verhaltensweisen sind dann Risikoverhaltensweisen, wenn eine unsicherheitsbestimmte Handlung mit einer Schädigungsmöglichkeit gegenüber dem eigenen Leben oder der Umwelt vorliegt
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Der Risikobegriff III

Abhängig von...
Das Risikoverhalten ist immer:

1. Interaktionsabhängig

2. Kontextabhängig



Fazit: subjektiver Risikoverhaltensbegriff der Jugendlichen ist nicht identisch mit dem der pädagogisch- erzieherischen Umwelt


Risiko als ein objektives Unsicherheits- bzw. Schädigungspotential
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Konzept und Kategorisierung des Risikoverhaltens
Kraiker (1997)/ 4 Typen gesundheitsbezogenen Risikoverhaltens

1.) Umgang mit gefährlichen Stoffen

2.) Missbrauch und Abhängigkeit psychotropen Stoffen

3.) Erregungssuchendes Verhalten (gefährliche Sexualpraktiken, Rasen im Straßverkehr, S-bahn Surfen u.ä.)

4.) gesellschaftlich unabhängige Verhaltensweisen, die dennoch gesundheitliche Gefährdungen bedeuten (Dirty Four)



Dirty Four:  1. zu viel Alc.
                    2. zu viel Rauchen
                    3. falsche Ernährung
                    4. Bewegungsmangel
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Konzept und Kategorisierung des Risikoverhaltens
Seiffge-Krenke (1994):


Konsum legaler und illegaler Drogen

sexuelles Risikoverhalten

•Bereich der Ernährung

Suizidgefährdung

•rasantes Verkehrsverhalten
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Konzept und Kategorisierung des Risikoverhaltens

Perspektiven
Verhalten als Risikoverhalten

populationsbezogene vs. individuelle Perspektive

=epidemiologische, statistische Befunde belegen, dass manche Verhaltensweisen Gefährdungen darstellen

=subjektive Wahrnehmung unterschiedlich


Fazit: Die Risikowahrnehmung ist somit von dem Ausmaß, wie stark man sich von einer Gefährdung subjektiv bedroht bzw. sich einem Risiko ausgesetzt fühlt, abhängig
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Konzept und Kategorisierung des Risikoverhaltens
Engel und Hurrelmann (1993):

gesundheitsriskante Verhaltensweisen

gewalttätiges und delinquentes Verhalten



Die WHO (1985):

Risikoverhaltensweisen, die verringert werden müssen

•falsche Ernährung

•Rauchen

•Stress

•Bewegungsmangel

•Alkoholmissbrauch

•gefährdendes Fahrverhalten

•gewalttätiges Sozialverhalten++
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3 Unterscheidungsmerkmale von  Risikoverhaltensweisen
1. Risikoverhaltenstypen

2. Geschlechtsperspektive

3. Risikoqualität
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Unterscheidungsmerkmale von  Risikoverhaltensweisen

1.Risikoverhaltenstypen:

1.1 Gesundheitl. Risikoverhalten
1. Gesundheitliches Risikoverhalten

Unsicherheiten/mögliche Schäden

-Lebensbedrohung
-Unfall
-Verletzung
-Krankheit
-Tod


Hauptsächliche Verhaltensbereiche bzw. Handlungsfelder

-Ernährung
-Straßenverkehr
-Lärm
-Sexualität
-Gewalt
-Hygiene
-Alkohol
-Tabak
-illegale Drogen
-Mutproben
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Unterscheidungsmerkmale von  Risikoverhaltensweisen

1.Risikoverhaltenstypen:

1.2 Delinquentes Risikoverhalten
Delinquentes Risikoverhalten

Unsicherheiten und/oder mögliche Schäden

-Sanktion
-Strafmaßnahmen


Hauptsächliche Verhaltensbereiche bzw. Handlungsfelder

-Straßenverkehr
-illegale Drogen
-Gewalt
-Eigentumskriminalität
-Mutproben
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Unterscheidungsmerkmale von  Risikoverhaltensweisen

1.Risikoverhaltenstypen:

1.3 Finanzielles Risikoverhalten
3) Finanzielles Risikoverhalten

Unsicherheiten/Mögliche Schäden

-Finanzielle Verpflichtung
-Verschuldung
-Pfändung



Hauptsächliche Verhaltensbereiche bzw. Handlungsfelder

-Warenkonsum
-Glücksspiel
-illegale Drogen
-Straßenverkehr
-Sexualität
-Gewalt- und Eigentumskriminalität
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Unterscheidungsmerkmale von  Risikoverhaltensweisen

1.Risikoverhaltenstypen:

1.4 Ökologisches Risikoverhalten
4) Ökologisches Risikoverhalten

Unsicherheiten/Mögliche Schäden

-Verschmutzung
-Zerstörung


Hauptsächliche Verhaltensbereiche bzw. Handlungsfelder

-Straßenverkehr
-Freizeitsport
-Müllentsorgung
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Risikoverhaltenstypen allgemein
1.gesundheitliches Risiko: physische und psychische Schädigung und Lebensbedrohung = Verletzung, Krankheit und Tod


2.delinquentes Risiko: "erwischt werden" = Sanktionierung des Rechtsverstoßes


3.finanzielles Risiko: ökonomische Schädigung = z.B. eine Verschuldung


4.ökologisches Risiko: Unsicherheit der Zerstörung= z.B. in Form von  Luft-, Boden- und Grundwasserverschmutzung


Ein Beispiel, in dem alle vier Typen sich wiederfinden können:
Das Verhalten im Straßenverkehr

1.Lebensbedrohlichkeit
2.Juristische Folgen
3.Sachschaden und Bußgeld
4.Brennstoffe und Abgase

Tags:
Quelle: Raithel Konzeptionen und Formen des Risikoverhaltens
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Unterscheidungsmerkmale von  Risikoverhaltensweisen

2.Geschlechtsperspektive

Innen- vs. außengerichtetes Risikoverhalten
Risikoverhaltensweisen können  "interiorisierend" und "exteriorisierend" sein

-Bei Mädchen innengerichtete Verhaltensweisen
-Bei Jungen außengerichtete Verhaltensweisen

Interiorisierende Verhaltensweisen: Medikamentenkonsum, Suizidversuche, problematisches Ernährungsverhalten
- eher feminin/ expessive Eigenschaften


exteriorisierende Verhaltensweisen: Alkoholkonsum, Tabakkonsum, -Drogenkonsum, Gewalthandeln, Kriminalität, Risikosport, riskantes Verkehrsverhalten
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Unterscheidungsmerkmale von  Risikoverhaltensweisen

2.Geschlechtsperspektive (Geschlechtersystem)
Das "Zwei- Geschlechtersystem" strukturiert grundlegend Gesellschaft, Interaktion und Psychodynamik

Männer und Frauen reproduzieren unterschiedliche Wirklichkeiten mit entsprechenden Bedeutungen, Chiffren und Zuschreibungen

Geschlechtsrollenidentität bildet sich durch das zweigeschlechtliche Regelsystem aus und wird über Werte, Orientierungen, Verhaltensweisen und Sprachen vermittelt

Körper als Bestandteil der Identität  bekommt einen besonderen Symbolwert, da Geschlechtszugehörigkeitet über soziale Codierung des Körpers symbolisiert wird
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Unterscheidungsmerkmale von  Risikoverhaltensweisen

3.Risikoqualitative Perspektive
Unterscheidung nach Qualität des Risikos:



1. substanzmittelbezogene Risikoverhaltensweisen (risk-beaviour)

-Alkohol-, Tabak-, Medikamenten- und Drogenkonsum
-hängt ab von psychosozialen Belastungen und Problemlagen in Schule und Familie
-wird von Jugendlichen nicht als Risiko gesehen, da gesundheitl. Folgen nicht spürbar
-Verschaffen Integrationsmöglichkeiten (Alc. und Fluppe als Medium der Kontaktafunahme)


2. explizit risiko-konnotative Aktivitäten (risk-taking behaviour)


-riskante Mutproben, S-bahn surfen++
-werden hauptsächlich von Jungen ausgeführt
-Risikobezug und mögliche Schädigung hoch, und im Bewusstsein der Jugendlichen
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Funktion von Risikoverhaltensweisen
-instrumentelle Funktion bei der Bewältigung von Entwicklungsaufgaben

-aktives Einsetzen, um spezifischen Anforderungen der Lebensphase zu begegnen

-ein Versuch, sich alltäglichen Lebensproblemen und Herausforderungen zu stellen

-wird eine sozial-funktionale Bedeutung zugesprochen

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Funktion von Risikoverhaltensweisen

instrumentelle und expressive Bedeutungsinhalte (7 Typen)
1. Erleichterung der Aufnahme und Integration in die Clique
(Akzeptanz der Gruppenmitglieder/Zugehörigkeit)

2.Mittel der Selbstdarstellung (Entw. Selbstkonzept)

3.Demonstration von Ausbruchs- und Widerstandsmotiven
(Distanz gegenüber Erwachsenen)

4.Reifesymbol (Grenzüberschreitung zum Erwachsenenstatus=

5.Egozentrismus (das Persönliche im Fokus)

6.individueller Freiheitsgrad (Gefühl von Unabhängigkeit, Spaß,
Experimentierfreude)

7.Entlastungshandlung (Entwicklungsprobleme)
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Entwicklungsaufgaben und Statuspassagen
developmetn tasks:

Begriff aus der Entwicklungspsychologie (havighurst 1972)
beschreibt als Entwicklungsaufgaben die gesellschaftlichen Erwartungen und Anforderungen in körperlicher, psychischer und sozialer Hinsicht, mit denen Jugendliche konfrontiert sind und die sie altersstufenspezifisch bewältigen müssen


Hurrelmann:

Jugendliche bei der Bewältigung der Entwicklungsaufgaben als Individuen, die sich aktiv, handlungskompetent und innovativ mit den gesellschaftlichen Anforderungen auseinandersetzen und sie produktiv gestalten
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4 Entwicklungsbereiche (Hurrelmann)
1.Entwicklung der intellektuellen und sozialen Kompetenzen
-schulische und berufliche Qualifikationen

2.Entwicklung der eigenen Geschlechtsrolle und des sozialen Bindungsverhaltens zu Gleichaltrigen
-Gründung einer Familie

3.Entwicklung eigener Handlungsmuster für die Nutzung des Konsumwarenmarktes und des Freizeitmarktes
-eigenen Lebensstil entwickeln

4.Entwicklung eines Werte- und Normensystems
und eines ethnischen, politischen Bewusstseins
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Entwicklungsaufgaben/Hurrelmann
++Kritik:


-milieu- und geschlechtsspezifische Bewältigungschancen der Entwicklungsaufgaben nicht vorhanden

-gegenwärtige Entsrukturierungsformen und Individualisierungsprozesse der Jugendphase werden nicht berücksichtig
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Konzept der Statuspassaegen

Was sind Statuspassagen?
- erfasst größere und kleinere Ereignisse im Lebenslauf
-strukturiert den Lebenslauf
-kleine Statuspassage: wenn jem. das erste Mal Alc. trinkt
(vom Status unerfahren zum Status Anfänger)  :)
oder: alltägliche Ablöseprozesse in der Herkunftsfamilie (Selbstbestimmung über Aussehen und Ausgehen)



-Annahme:
-durch den Strukturwandel der Jugendphase verlieren Übergänge ihre Richtung und Eindeutigkeit

-biographische Ungewissheit in der Lebensplanung Jugendlicher erhöht sich

-Jugendliche sind immer weniger in der Lage präzise Altersangaben für die Einlösung von Statuspassagen anzugeben
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Strukturwandel der Jugendphase
-nicht nur einzelne Verhaltensweisen, Orientierungsmuster und Einstellungen Jugendlicher ändern sich, sondern auch die innere Qualität, Zuschnitt und Aufgabenstruktur des Jugendalters, das was Jugend historisch- gesellschaftlich einmal war, löst sich auf und ist an sein Ende gekommen

-Kategorie Jugend selbst ist fragwürdig geworden und steht zur Disposition

-zentrale Definitionsmerkmale von Jugend sind nicht mehr gegeben
(Ausschluss von der legitimen Sexualität, Ausschluss aus der politischen Mitwirkung, Zwang zum lebenslangen Lernen, statt Jugend als abgeschlossene Lernphase
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Strukturwandel der Jugendphase
bis in die 50er und 60er Jahre war Jugend eine relativ fest strukturierte kollektive Statuspassage:

-Jugendliche wurden in der Passage auf einen anderen Status vorbereitet

-kollektiv organisiert, da der Übergang in einen neuen Status gemeinsam in homogenen Altersgruppen und ohne längere Umwege erfolgte

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Motoren des Strukturwandels der Lebensphase Jugend
1.gesellschaftliche Differenzierungs- und Individualisierungsprozesse
-d.h. dass es zu einer Vielzahl von Übergangsphasen mit je eigener Struktur kommt, da Differenzierungsprozesse in gesel. Teilsystemen wie Familie, Schule, Beruf, Freizeit- und Konsumbereich


.Destandardisierung von Lebenslaufmustern
-Individualisierungstherorem, löst Biographie der Menschen aus vorgegebenen Fixierungen heraus, macht entscheidungsabhängig und offen
-Herauslösung des Individuums aus historisch vorgegebenen Sozialformen (Klasse, Schicht, Milieu, Familie) = Zugewinn an Optionen und an individuellen Entscheidungsmöglichkeiten
-aber auch Verlust traditioneller Sicherheiten, die gegeben waren durch soziale Bindungen, Normen und Werten
-Abhängigkeit von institutionellen Kontrollen steigt
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Was bedeutet die Individualisierung für die Lebensphase Jugend?
-Möglichkeiten zu einem Leben aus eigener Verantwortung und Gestaltung der eigenen Biographie

-biographische Entscheidungen über Schulkarrieren, Aufnahme sexueller Beziehungen z.B. sind weniger sozial vorgegeben und müssen stärker selbstreflektiv hergestellt werden.

-Im Übergang von  Normal- zur Wahlbiographie entsteht der Typus Bastelbiographie

-Destandardisierung von Lebenslaufmustern, Normalbiographie immer schwerer zu erkennen

-Entstrukturierung, Individualisierung und Destandardisierung haben die Lebensphase Jugend als Statuspassage im Sinne eines klar gegliederten und festgefügten Lebenslaufmodells aufgelöst
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Satutusübergänge im familialen Bereich
-Unterschied zwischen 

1.hartem Statusübergang= Ablösungsprozess von der Familie

2.weichem Übergang =alltägliche Verselbständigung

-an Stelle von einem "normalen" Aus- und Übergang sind viele Optionen eingetreten (eigene Wohnung, WG etc.)
-Grund:Heiratsalter verschoben= Entstehung eines neuartigen Raumes : jugendl. Moratorium
-Wertewandel bzgl Institution Familie: Verlust d. Monopolanspruchs Ehe, Geburtenrückgänge, Zunahme der Ehescheidungen, Zunahme der Alleinerziehenden, gestiegenes Heiratsalter, spätere Erstgeburten, steigende weibliche Erwerbstätigkeit

"von der Notgemeinschaft zur Wahlverwandtschaft" (Beck/Beck)++
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Statuspassagen im schulisch- beruflichen Bereich
-Besuch von Schule als zentrales Strukturmerkmal der heutigen Jugendphase

-längerer Verbleib in schulischen Einrichtungen steht in Spannung zu sozio-kulturellen Verselbständigungen

-Jugendlich müssen hohen Bildungsabschluss erlangen, ohne Garantie einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz zu bekommen
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Statusübergänge im öffentlichen Bereich
Gruppe der Gleichaltrigen hat an Bedeutung gewonnen (bedeutendes Sozialisationsfeld)

sie kann:

-Hilfe
-Sicherheit
-Unterstützung bei der Entwicklung von sozialen Handlungskompetenzen geben
-Solidarität entwickeln
-Raum zur Selbstdarstellung bereitstellen
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Statuspassagen allgemein
Statuspassagen im familialen, schulisch-beruflichen und öffentlichen Bereich haben eine große Bedeutung für die Jugendphase, werden jedoch später eingelöst

kleine Übergänge werden früher durchlaufen, als die härteren Übergänge

Sozialstrukturelle  Differenzen spielen hierbei eine große Rolle:
Jugendliche aus der gehobeneren Sozialschicht vollziehen den alltäglichen Ablöseprozess von der Herkunftsfamilie relativ früh, dafür aber beruflich- finanzielle Selbständigkeit und Familiengründung relativ spät

Bei Jugendlichen aus der niedrigeren Sozielschicht ist es genau umgekehrt

Heutige Lebensphase Jugend enthält Risiken, denen viele Jugendliche nicht gewachsen sind, da Bewältigungsressourcen nicht vorhanden

Psychosomatische Störungen, psychosziale Auffälligkeiten, aggressoves oder delinquentes Verhalten, generell Risikoverhalten können Symptome für das Scheitern des Bewältigunsprozesses der Entwicklungsaufgaben sein
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Sozialisationstheoretische Konzeption
-Beziehung zwischen Individuum und Umwelt (Jugendlicher u. Lebenssituation) ist Kern sozialisationstheoretischer Modellvorstellungen

-Jugendlicher als aktiver Umweltgestalter und als ein produktiv realitätsverarbeitendes Subjekt

-Entwicklung zu einem gesellschaftlich handlungsfähigen Subjekt ist dann gegeben, wenn gegenseitige Abhängigkeit zwischen innerer und äußerer Realität produktiv verarbeitet wird

-Beziehung zwischen Umwelt und Individuum wird als eine komplexe Wechselwirkung gesehen (MEAD)

innere Realität: genetische Veranlagung, körperliche Konstitutioin, Intelligenz, Grundstrukturem der Persönlichkeit

äußere Realität: Familie, Freundesgruppen, soz. Organisationen, Wohnbedingungen etc.
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Georg H. Mead/Handlungstheorie
-Begründer der Handlungstheorie aus der amerikanischen sozialphilosophischen Tradition, des Symbolischen Interaktionimus

-konzentriert sich auf den Ursprung und die Entstehung der menschlichen Subjektivität

-Grundlage seiner Analyse: das offen beobachtbare Verhalten der Menschen und die subjektive und intersubjektive Interpretaion und Bedeutung von Impulsen und Reizen, Gegenständen und Aktionen anderer Menschen

-In der Interaktion können Menschen die Perspeltive wechseln, das Verhalten anderer vorwegnehmen (Rollenübernahme)

-Individuation und Vergesellschafthung sind zwei aufeinander bezogene Dimensionen, die die Entstehung des menschlichen Subjekts ermöglichen

-Persönlichkeit entsteht  als Produkt der sozialen Komponente des "Me" (soziales selbst) und der psychischen Komponente "I" (Ich)

-Identität im Sinne von Selbstempfindung (Self) entwickelt sich aus beiden Größen

-das Zusammenspiel dieser Faktoren ermöglicht die Entstehung der Persönlichkeit und ist Grundlage für das soziale Handeln
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Rational Choice Modelle
-entscheidungstheoretische Erwartungs-Wert-Modelle

-Handlungstheoretische Erklärungsansätze

-Kollektive Sachverhalte (z.B. delinquentes Verhalten) sollen aus dem Handeln einzelner Individuen und dessen Folgen erklärt werden

-Bedingungen bzw. Ursachen des individuellen Handelns*stehen im Fokus

-Motivlagen,Wahrnehmungen von Gelegenheiten, Einstellungen und Erwartungen sind von großer Bedeutung für die Entstehung von Handlungen

-im Mittelpunkt der entscheidungsth. konzipierten Modelle zum Gesundheitserhalten: Bilanzierung des zu erwartenden Nutzens eines Verhaltens (Kosten-Nutzen-Analyse)

-gesundheitsrelevantes Verhalten als Funktion individueller Entscheidungsprozesse
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Health Belief- Modell (Rosenstock)
sieht das menschl. Verhalten als rational bestimmt an

4 zentrale Annahmen des Modells

1.wahrgenommene Gefährlichkeit:
je höher die Gefahr eingeschätzt wird, umso größer die Wahrscheinlichkeit einer Prävention


2.wahrgenommene Gefährdung (Vulnerabilität/Anfälligkeit)
wer sich selbst für sehr verwundbar hält, wird sich höchstwahrscheinlich vorsorgend verhalten

3.wahrgenommenes Nutzen des präventiven Verhaltens:
je höher die Prävention als wirksam bezeichnet wird, umso höher ist die Teilnahme an dieser

4.wahrgenommene Barrieren bzw. Kosten:
stehen dem präventiven Verhalten entgegen.
können durch soziale Lebensbedingungen entstehen (no money)

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doing gender
-Interaktionistische Geschlechtertheorie

-Setzt an der Unterscheidung zwischen biologischem    Geschlecht(sex) und sozialem Geschlecht
(gender) an

-Sex: biologisches Rohmaterial, Hormone, Anatomie etc.

-Gender (das soziale Geschlecht): kulturelle Wertungen, Deutungen, Verwendungen

-Das soziale Geschlecht ist nicht wie das biologische Geschlecht angeboren

-Gender wird in Interaktionen hergestellt und ausgehandelt

-Mit dem Begriff „doing gender“ ist gemeint, dass das Geschlechterverhältnis in sozialen
Situationen produziert und reproduziert
wird, weil sich Individuen so verhalten, dass ihr Geschlecht eindeutig ausgedrückt wird.
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doing gender
-Unterscheidung der Geschlechter in Mann und Frau bildet ein grundlegendes soziokulturelles Merkmal unserer Gesellschaft

Geschlecht:

-als Merkmal der sozialen Realität

-strukturiert wesentliche Teile der Persönlichkeitsentwicklung

-bestimmt soziale Interaktionen und menschl. Zusammenleben

Geschlechtszugehörogkeit besitzt Geschlechtsrolle:

-ist zugeschrieben, universal, zetilich
stets vorhanden

-für die Erklärung soz. Handelns von großer Bedeutung
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doing gender
Geschlächtsidentitätsreproduktion bei Jungen:

Kategorie Leistung und Sieg von großer Bedeutung

-Gewalt
-exzessive Risikopraktiken
-riskante Mutproben

bieten sich an um männliche Integrität und Invulnnerabilität zu demonstrieren

Extreme Formen  der öffentlichen Präsentation von Männlichkeit bei sozial benachteiligten Jungen: delinquentes Risikoverhalten und körperbezogene Gewalt als Geschlechtsidentitätsreproduktion
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Bedeutung des Körpers u. Körpersozialisation als Entwicklungsaufgabe
-Für Begründung der Geschlechtlichkeit im Jugendalter kommt dem Körper ein besonderer Symbolwert zu

-Körper als Aspekt der Identitätsfindung und als zentraler Identitätsträger

-K. als Träger kultureller Regeln

-K. als materielles Fundament des Systems der Zweigeschlechtlichkeit

-K. ist Repräsentant von Weiblichkeit und Männlichkeit

-jede Kommunikation ist an den K. gebunden/ geschlechtsbezogene Interaktion

-Entwicklung der eigenen Geschlechterrolle als zentrale Entwicklungsaufgabe
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Mädchen vs. Jungen
Körperbild
Mädchen:
sehr sensibles Körperbild
Körperinszenierung durch Schminke oder Frisur
Körperbezogene Ideale: Schönheit, Sanftheut, Zärtlichkeit als weib. Tugenden werden vermittelt
M. entwickeln Geschlechtsidentität über integrierendes Körperverständnis
Aussehen, Dasein, Zusammensein als wichtiger Aspekt

Jungen:
stark instrumentalisiertes Körperbild
Körperinszenierung durch körperliche Leistungsfähigkeit
Körperbezogene Ideale: Stärke, Mut, Härte, Ehrgeiz als männliche Tugenden werden vermittelt
J. entwickeln Geschlechtsidentität über instrumentelles Körperverständnis
Körper als funktionale Grundlage für das Handeln
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Geschlechtsspezifische Ausrichtung des Körperverhältnisses
Grundstein für unterschiedliche Risikoverhaltensweisen

Mädchen: Auseinandersetzung mit der Umwelt eher passiv

Jungen: Auseinandersetzung mit der Umwelt eher aktiv

Risikoverhaltensweisen dienen somit der Identitäts- und Geschlechtsrollenentwicklung

Körpersozialisation als Entwicklungsaufgabe:
Das Akzeptieren des eigenen Körpers von Mädchen wie von Jungen als wichtige Aufgabe, jedoch unterschiedliche Bewältigung
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Schulabsentismus
-keine allgmein gültige Definition vorhanden

-Preuß: „wenn Kinder und Jugendliche anhaltend der Schule fernbleiben in Unwissenheit der Eltern

-Unterscheidung zwischen :

1.aktivem Absentismus= Fernbleiben vom Unterricht
2.passivem Absentismus= Ausklinken vom Unterrichtsgeschehen bei Anwesenheit
3.Drop- out


Abhängig von folgenden Faktoren:

Die Region
Die Schulform
Die Sozialstruktur des Einzugsgebietes
Spezifische Bedingungen einer Schule

Mögliche Gründe:
-wenig Aufsicht und Unterstützung durch Eltern
-schulischer Misserfolg,
-Konflikte mit Mitschülern und Lehrern
-Schulaversive Haltung
-können auch fremdgesteuert sein, wenn Erziehungsberechtigte Schüler zurückhalten, da  a)schulkritische Haltung
    b)religiöse Position
    c)kulturelle Diskrepanzen
Angstinduziertes Schulmeidungsverhalten:
1.Leistungsangst
2.soziale Angst gegenüber Mitschülern und Lehrern
3.Trennungsangst
4.Phobien




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Risikofaktoren bei Schulabsentismus
-soziale Benachteiligung und familiäre Instabilität

-fehlende Aufsicht und Unterstützung

-geringe Kohäsion, hohe Konfliktintensität

-Fehlpassung zwischen Lebenssituation und schulischen Erwartungen

-Leistungsprobleme/Schulversagen

-gestörte, konfliktreiche Schüler-Lehrer Interaktionen

-Mitgliedschaft in einer schulaversiven Clique

-negative/nicht konstruktive Eltern- Lehrer Beziehung
Kartensatzinfo:
Autor: yasemin
Oberthema: Rehabilitationswissenschaften
Thema: Jugend
Schule / Uni: TU
Ort: Dortmund
Veröffentlicht: 16.09.2009
Tags: Risikoverhaltensweisen
 
Schlagwörter Karten:
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