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Alle Oberthemen / Latein / Stoa

Stoa (24 Karten)

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Erläutere den Begriff der "Verkehrung".
Stoa
Spannung zwischen Logoszugehörigkeit und dem faktischen Verhalten der Menschen.   ➛   Lehre von der menschlichen Verkehrtheit. Denn in Wirklichkeit leben die Menschen nicht dem Logos gemäß.

Der Mensch ist von Natur aus gut: areté ("Vortrefflichkeit") ist die höchste Aufgabe des Menschen. Diese muss er selbst vollbringen, sie wird ihm nicht geschenkt. Dinge (Lust, Gier) und Mitmenschen (irrige Meinung, doxa) verderben und bringen ihn vom Weg ab, das ursprünglich Gute als Maß und Ziel wird durch die Lust verdeckt und entstellt.
Verkehrung kann nur durch Erlernen der Apathie überwunden werden, durch Abkehr von den Leidenschaften.
Tags: Stoa
Quelle:
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Was versteht man in der Stoa unter einem Weisen?
Der optimale Philosoph, der über alle der Zeitebenen verfügt und in seiner Gegenwart so handelt, dass seine Zukunft fehlerfrei ist; er ist glücklich, da er von allen Krankheitszuständen befreit ist. Da er seine Zeit korrekt einteilt, hat er das längste Leben. Ziel der Philosophen ist es, göttlich und somit ideal zu werden. Jeder Philosoph strebt dieses Idealbild des Philosophen an.
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Beschreibe kurz und knapp die Stoa!
Philosophische Denkrichtung, alles unterliegt der Kausalität (Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung), Schicksal (das Fatum) ist von einer höheren Instanz bestimmt (Götter), Ratio (=Vernunft), sich diesem Schicksal zu fügen, Empfindungen wie Lust oder Angst sind Krankheitszustände, die zu überwinden sind; wenn diese Tugend erlernt ist, ist man von allen Krankheitszuständen befreit.
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Worin unterscheidet sich die Stoa von Epikur?
Stoa
Problem Epikur Stoa
Höchstes Gut Lust Tugend
Natur Atome, Zufall, viele Welten Logos, Fatum, eine Welt
Gott keine göttliche Vorsehung göttliche Vorsehung
Sinn des Lebens kein letzter Sinn Sinnvolle Ordnung der Welt
Seele sterblich unsterblich
Politik asozial sozial
Tags: Stoa
Quelle:
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Wie sahen die Stoiker die Menschheit?
Stoa
Einteilung der Menschheit in zwei Klassen: den Guten und den Schlechten, den Weisen und den Toren. Eine Mitte gab es nicht.

Seneca sah das aber nicht ganz so eng, für ihn zählte es, ob jemand versuchte, den Weisenstatus zu erreichen, also sich mittels der Philosophie weiterentwickelte.
Tags: Stoa
Quelle:
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Was ist der Kosmopolitismus und woher kommt die Idee?
Stoa
Idee einer weltweiten Brüderlichkeit, entwickelt aus dem einheitlichen Weltgesetz und der allen Menschen innewohnenden Vernünftigkeit.
Tags: Stoa
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Wie sieht der "stoische Garten" aus?
Stoa
Metapher für die Philosophie
Die Logik ist die Umzäunung, die Physik der Baum und die Ethik die Frucht.
Tags: Stoa
Quelle:
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Welche Einteilung der Philosophie nahmen die Stoiker vor?
Stoa
1. Logik (Erkenntnistheorie, Rhetorik, Grammatik)
2. Physik (Ontologie, Kosmologie, Psychologie, Theologie)
3. Ethik
Tags: Stoa
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Von wem wurde der stoische Gedanke der Natürlichkeit in der Neuzeit wieder aufgenommen (wenn auch z.T. anders interpretiert)?
Stoa
5 Punkte
Montaigne
Locke
Rousseau
Pestalozzi
Comenius
Tags: Stoa
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Nenne die fünf Grundgedanken/Lehren der Stoa!
Stoa
- Erfassung/Zueignung             (Wissen erfassen, heranziehen)

- Willentlichkeit                          (tritt anstelle der Logoszugehörigkeit)

- Verkehrung                              (durch Gesellschaft)

- Das Ideal des Weisen            (höchstes Lebensziel)

- Natürlichkeit                             (Naturgemäßheit der Lebensführung)
Tags: Stoa
Quelle:
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Was ist der Logos?
Die Stoa sieht im Logos ein Vernunftprinzip des geordneten Kosmos, einen ruhenden Ursprung, aus dem alle Tätigkeit hervorgeht.  Als logos spermatikos („Seelenfünklein“) sei der Logos in jedem beseelten bzw. vernunftbegabten Wesen anzutreffen.
Nach dem Tod verlässt der Seelenfunken den Körper und geht im All auf.

Materieller Träger des Logos ist das Urfeuer, die Quelle der Wärme und des Lebens. Durch Verdichtung des Urfeuers entstanden die übrigen Elemente (Wasser, Erde, Luft).

Das göttliche Logos-Feuer durchglüht als Hauch das gesamte All.

Menschlicher Logos: freie Entscheidung über Annahme/Ablehnung der von außen kommenden Vorstellung. Die höchste Freiheit des menschl. Logos besteht darin, die Normen des Weltenlogos zu erkennen und nach ihnen zu handeln.
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Warum ist der Tod nach der Stoa nicht zu fürchten?
In der stoischen Philosophie ist die sichtbare Welt nicht aus Zufall heraus entstanden, sondern das Werk der göttlichen Weltvernunft, des ewigen Logos.

Da für Stoiker nur Körperliches wirken kann, ist der materielle Träger des Logos das Urfeuer.

Der Mensch trägt mit seiner Seele einen Funken des göttlichen Feuers in sich und kann deshalb die Gesetzmäßigkeit der Natur erkennen.

Somit ist der Tod auch nur eine ganz normale Auswirkung der Naturgesetze, und stellt, da das Leben im Einklang mit der Natur das höchste Gut des Menschen ist, kein Übel oder Unglück dar.

Der Tod ist deshalb nicht zu fürchten, weil in ihm die Seele als Funken des göttlichen Feuers den Körper ohne Schmerzempfindung verlässt und sich wieder mit dem ewigen Feuer verbindet.
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Was ist der Unterschied zwischen Mensch und Tier?
Im Gegensatz zum Tier besitzt der Mensch von Natur die Anlage der Vernunft.

Ab etwa dem 14. Lebensjahr, sobald sich der Mensch seiner Vernunft bewusst geworden ist,  wendet sich die Oikeiosis, der Urtrieb des Menschen ( = naturgewollte Entfaltung des Körpers), der Entfaltung des Logos zu.

Der Mensch erkennt dann das Gute in dem, was seinem wahren Wesen förderlich ist und als seine eigene Leistung ihm Genugtuung und inneres Glück verleiht.
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Wie kann der Mensch seine Vernunft vollenden?
Die Vollendung seiner Vernunftanlage ist dem Menschen nur möglich, wenn er durch richtige (philosophische) Belehrung und durch eigenes Streben den Kampf gegen seine Triebe und die schlechten Einflüsse von seiten seiner törichten Mitmenschen besteht.

Die vollendete Vernunft, der Logos, der sich den von außen kommenden Vorstellungen gegenüber behauptet und die Triebe beherrscht, ist der bestmögliche Zustand des Menschen, seine Tugend.

Diese naturgewollte Führung der Triebe durch den Logos ist die "Harmonie der Seele".
Sie ist das "Sittlich-Gute" (=Tugend) - der höchste Wert, es ist das einzige Gut des Menschen und darum auch ohne Rücksicht auf den äußeren Erfolg um seiner selbst willen erstrebenswert.

Das Sittlich-Gute allein bewirkt die Glückseligkeit.

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Was ist nach der Ethik der Stoa das Lebensziel des Menschen?
Das Leben unter der Führung des Logos,
(= in Übereinstimmung mit der Natur leben = SECUNDUM NATURAM VIVERE)
die Einheit von Denken, Wollen und Handeln.
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Was ist ein Affekt?
Nach stoischer Auffassung ist Glückseligkeit nur dann zu erreichen, wenn kein Affekt die Seelenruhe stört.

Ein Affekt ist ein übersteuerter Trieb; er wird zur Leidenschaft. Die kranke, leidende Seele ist das "Sittlich-Schlechte", das einzige Übel des Menschen.
Der leidenden Seele kann nur die Philosophie helfen, deren Ziel die "Freiheit der Seele von den Affekten-Leidenschaften" (= Apathie) ist.


Es wird zwischen vier Grundarten von Affekten unterschieden:
Lust, Unlust, Begierde, Furcht.

Entscheidend für die Apathie ist die Erkenntnis, dass alle äußeren Güter keinen Wert für die Glückseligkeit haben
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Gesundheit-Krankheit, Lust-Schmerz, Reichtum-Armut,
- Güter oder Übel?
Weder noch!

Adiaphora sind nach dem Verständnis der stoischen Philosophie sowie auch in der christlichen Theologie Dinge, die in ethischer Hinsicht neutral sind, das heißt, die sich einer Zuordnung als gut oder böse entziehen.

Die Stoiker, die den Begriff geprägt haben, definierten nur zwei Dinge als sittlich festlegbar:

    * Die Tugend als das einzige Gute sowie
    * das Laster als das einzige Übel.

Alles andere ist ein Adiaphoron. So sind Dinge wie das Leben, die Schönheit, der Reichtum oder die Gesundheit sittlich neutral, sozusagen „gleichgültig“. Gut ist also allein, was der Tugend dient. Alles andere ist indifferent, insbesondere alle konventionellen Güter/Übel.

Epikur (341–270 v. Chr.) war der Ansicht, es gebe keine Adiaphora.
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Welches sind die vier Kardinaltugenden?
geprägt von Platon:

•  Weisheit oder Klugheit (sapientia bzw. prudentia),
•  Gerechtigkeit (iustitia),
•  Tapferkeit (fortitudo, magnitudo animi) und
•  Mäßigung (temperantia)

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seit dem Neuen Testament 7 Tugenden
(hinzu kamen noch Glaube (spes), Liebe (caritas) und Hoffnung (fides))

stehen im gegensatz zu den 7 Todsünden:
Superbia: Hochmut (Übermut, Eitelkeit, Stolz)
Avaritia: Geiz (Habgier, Habsucht)
Luxuria: Wollust (Genusssucht, Ausschweifung)
Ira: Zorn (Wut, Vergeltung, Rachsucht)
Gula: Völlerei (Gefräßigkeit, Maßlosigkeit, Selbstsucht)
Invidia: Neid (Missgunst, Eifersucht)
Acedia: Trägheit (Faulheit)

spezielle griechische Tugenden wie
• Großzügigkeit (liberalitas)
• Muße für geistige Betätigung (otium)
als Voraussetzung für • Geistes- und Herzensbildung (humanitas)
kamen erst gegen Ende der Republik, zu Beginn der Kaiserzeit hinzu, als der Römer durch den Verlust der Freiheit zunehmend aus der Politik gedrängt wird.
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Wo findet laut Stoa das sittliche Gute Handeln statt?
In der Gemeinschaft.
Ohne sie kann sich das Wesen des Menschen nicht entfalten.

Der einzelne Mensch ist Bürger der ganzen Welt (Kosmopolit). Innerhalb der Welt richtet sich sein Rang nicht nach Äußerlichkeiten (Grieche - Barbar, Freier - Sklave), sondern nach dem Maßstab des Sittlich-Guten.

Der Logos ist das rechtsverbindliche Gesetz dieser Gemeinschaft
(Vernunftrecht, Naturrecht, göttliches Recht).
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Inwiefern wird Selbstmord durch den Stoizismus legitimiert?
Der Weise besitzt das Wissen um das Gute und Schlechte und verwirklicht es in seinem Leben.
Er weiß von den großen Zusammenhängen des Weltgeschehens und ist auf die Fügungen des Schicksals vorbereitet.

Der Logos seiner Seele harmoniert mit dem Weltenlogos.


Er ist frei von allen Leidenschaften, für ihn gibt es keine Knechtschaft:

ist ein Leben unter der Führung des Lebens nicht mehr möglich, kann er freiwillig aus dem Leben scheiden.

Dem Stoiker war es also als Ausdruck moralischer Überlegenheit ausdrücklich erlaubt, Selbstmord zu begehen.
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Nenne die Epochen der Stroa und ihre wichtigsten Vertreter:
Ältere Stoa (310- 166 v. Chr.):
- Begründer der stoischen Schule: Zenon
- Gründer der ersten stoischen Schule in Athen (stoa poikile = bildergeschmückte Halle)
- Urfeuer, Weltenbrand, Tugend, Laster

Mittlere Stoa ( 2. und 1. Jhd. v. Chr.):
- Panaitios und Poseidionis  als Botschafter des gr. Stoizismus in der lateinischen Welt
- Poseidionis letzter Universalgelehrter
- wichtigste Neuerung: Aufwertung Gottes

Jüngere Stoa (Stoa der Kaiserzeit) (1 Jhd. v. Chr. - 2. Jhd. n. Chr.):

- Seneca, Epiktet, Marc Aurel
- Beitrag jedes Einzelnen zur Weltharmonie: Erfüllung seiner Aufgaben, trotz des ständigen Wechsels aller Dinge.
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Als was bezeichnet man nach der Stoa die "Ratio"?
Ratio ist ein lateinischer Begriff und wird häufig mit Vernunft oder Verstand übersetzt.

Bezogen auf die Tätigkeit des Gehirns ist mit Ratio ursprünglich die kognitive Kraft gemeint, die allem Denken zugrunde liegt. Hiervon abgeleitet sind Begriffe wie Rationalität, Rationalismus sowie deren Gegenstücke, Irrationalität und Irrationalismus.

Ratio steht für Klugheit und Einsicht, im Zusammenhang mit einem zu vertretenden Standpunkt aber auch zur Begründung bzw. als Grundsatz und Prinzip einer wissenschaftlichen Aussage. Ein Urteil, das nach Gesetzmäßigkeiten der Ratio getroffen wurde, ist eine aus nachvollziehbaren Gründen erlangte Erkenntnis oder Entscheidung. Als Gegenspieler der Ratio gilt die Imagination.
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Wie kam Seneca zur Stoa/Philosophie?
Als Seneca nach Rom kam, lernte er neben Jura auch die Rhetorik und Literatur kennen. Seine Eltern hatten seinen "Weg" geebnet und ein Karriere als Anwalt für ihn vorgesehen.
Jedoch war der Beginn der Kaiserzeit geprägt von Korruption und Genusssucht (luxuria) und Seneca suchte nach Halt.
Von seiner Mutter auf den Geschmack gebracht worden, vertiefte Seneca zunehmend seine philosophischen Studien, in denen er Halt fand.

Die Philosophie führte ihn auf den Weg, ein Leben unter der Führung des Geistes zu bestreben und dadurch die rechten Verhaltensweisen, den inneren Frieden und die Selbstkritik zu lernen.

[siehe auch Impetus der Philosophie]
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Auf welcher Anthropologie basieren die ehtischen Grundsätze der Stoa?
Nach der Stoa wird der Mensch in folgendem Mikrokosmos (als Abbild der gesamten Welt) unterschieden:

• Physis (Körper)
• Psyche (Seele)
• Ratio / Logos (Weltvernunft)

Auf diesen Mikrokosmos wirken nun die Triebe / Affekte ein.

Der echte Philosoph lässt sich nicht von Affekten leiten, sondern von seinen Tugenden.
Er setzt die Einsicht in den Lauf der Welt vor sein Wunschdenken,
den rechten, begründeten Willen vor die Begierde, die Vorsicht vor die Tollkühnheit und die Freude vor die Lust.
Kartensatzinfo:
Autor: sfahle
Oberthema: Latein
Thema: Stoa
Schule / Uni: Universität Duisburg-Essen
Ort: Essen
Veröffentlicht: 07.02.2011
Tags: Stoa, Philosophie, Epikur,
 
Schlagwörter Karten:
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