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Alle Oberthemen / Soziologie / Heil- und Sonderpädagogik

Einführung in die Heil- und Sonderpädagogik (10 Karten)

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Was ist Heil-/ Sonderpädagogik? Was ist Aufgabe und Ziel?
befasst sich - als "praktische" und angewandte Wissenschaft - mit der Erziehung und Bildung, Betreuung und Begleitung behinderter sowie entwicklungs- und verhaltensauffälliger Menschen aller Altersstufen (Theorie und Praxis)

Aufgabe:
Ursachen und Entstehung von Behinderungen und Verhaltensstörungen erforschen sowie geeignete Maßnahmen finden, begründen und durchführen, die quantitativ und qualitativ über die 'Regelpädagogik' hinausgehen
(= Erziehung unter erschwerenden Bedingungen")

Ziel:
Folgen der jeweiligen Schädigung/Störung nach Möglichkeit aufheben bzw. mildern
(= Sicherung und Verbesserung der Lebensqualität)
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Sonderpädagogik
- intensiver Ausbau der Sonderschulpädagogik, ausgehend von der früheren Hilfsschulpädagogik,  führte in den 60er Jahren zur Konstituierung der "Sonderpädagogik" (Begriff wurde festgesetzt)
so erklärt sich starkes schulisches Profil
- konstituierte sich als "Besonderung" der Allgemeinen Pädagogik
hatte im Blick die "Andersartigkeit" und die "Sonderstellung" des behinderten Menschen
- vor lauter Besonderung wurde das pädagogisch Verbindende vernachlässigt: Aus- und Absonderungstendenzen können sich so aus der "Sonderpädagogik" ableiten lassen, auch wenn der ursprüngliche Ansatz die beste Förderung ermöglichen sollte


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Behindertenpädagogik
- Begriff wurde 1972 von Bleidick neu eingeführt
- sollte alle Missverständnisse vermeiden: Behinderung bewirkt eine Veränderung des Erziehungsprozesses
Nachteil dieser Bezeichnung liegt in der Verabsolutierung von Behinderung und damit in der übergangslosen Grenzsetzung zu "Nichtbehinderung"
- die ca. 25% der Schulkinder, die eine Verhaltens- und Lernstörung zeigen, können nicht einfach als "Behinderte" bezeichnet werden
- im Begriff der "Behinderung" ist eine negative Personifizierung und Generalisierung und damit ein Ansatz für Stigmatisierung gelegt
allgemeine Ausbreitung des Behinderungsbegriffs widerspricht dem allgemeinen Bedürfnis nach "Stigma-Reduzierung"
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Heilpädagogik
- Begriff wurde 1861 durch Georgens und Deinhardt eingeführt
- Begriff war zuerst v.a. für Erziehung von Geistig behinderten gedacht
- war zunächst nicht klar, ob Heilpädagogik primär Pädagogik, Medizin oder Theologie sei (1.Hälfte 19.Jh.)
- kristallisierte sich aber zunehmend als Pädagogik heraus
- heil nicht für medizinisch heilen, also gesundmachen, sondern im umfassenderen Sinn der Verganzheitlichung und Sinnerfüllung des Lebens
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WHO-Klassifikation (1980/1998)
Impairment
Schädigung körperliche (medizinische) Ebene (organisch, geistig, psychisch)

Disability/Activity
Fähigkeitsmöglichkeiten, Aktivitätsmöglichkeiten (Einschränkung)
personale (psychologische/pädagogische) Ebene

Handicap/Participation
Teilhabe (Beeinträchtigung/ Benachteiligung)
gesellschaftlich-soziale (soziologische) Ebene









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Zur Relativität von Behinderung
- nicht objektiv, sondern wird von den Betroffenen subjektiv unterschiedlich erlebt (unabhängig vom Schweregrad)
- nicht absolut, sondern wird von verschiedenen Bezugsgruppen unterschiedlich beurteilt (z.B. Familie <-> Norm- und Leistungserwartungen der Gesellschaft)
- nicht immer lebenslang, sondern in einzelnen Lebenssituationen und -phasen mehr oder weniger relevant (Bsp.: Körperbehinderung beim Sport oder beim Schachspielen; "Lernbehinderung" nur im Schulalter)
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Ambivalenz des Behinderungsbegriffs
zugleich:
Schutzfunktion (Rechtsanspruch) <-und-> Diskriminierung (gesellschaftlicher Ausschluss)
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Das Normalisierungsprinzip
= zunächst einfache "normale" Rechte und Lebensverhältnisse für geistig behinderte Menschen: "Ein Leben so normal wie möglich..."
sozialrechtliche Gleichstellung mit anderen;
hinterfragt frühere Vorstellungen von geistiger Behinderung und die entsprechende Sozialpolitik!

= ursprünglich: Protest gegen Segregierung, Isolation und unmenschliche Behandlung in den Anstalten

wichtige Unterschiede verschiedener Auffassungen:
Problematischer Begriff der "Normalität"...
Zielsetzungsdebatte versus Methoden-/ Mitteldiskussion

2 Auffassungen: Nirje und Wolfensberger
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Normalisierungsprinzip nach B. Nirje
= "Normalisierung des Daseins"
nicht gleich Integration (kann eine Methode sein)
systemverändernd

8 Punkte des Normalisierungsprinzips:
1. Normaler Tagesrhythmus
2. Trennung von Wohnen - Arbeiten - Freizeit (Wochenrhythmus)
3. Normaler Jahresrhythmus (Feste im Jahreskreis/ Urlaub)
4. Normaler Lebenslauf (kulturell übliche Erfahrungen im Lebenszyklus)
5. Respektierung der Bedürfnisse und der Selbstbestimmung
6. Leben in zweigeschlechtlichem Milieu (übliche sexuelle Lebensmuster)
7. Normaler wirtschaftlicher Standard (üblicher Lebensstandard/  soziale Absicherung)
8. Normaler Standard aller Einrichtungen (Umweltstandards/ gemeinwesenintegrierte Angebote)
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Normalisierung nach WOLFENSBERGER
= "Anwendung von Mitteln, die der kulturellen Norm soweit wie möglich entsprechen, mit dem Ziel, persönliche Verhaltensweisen und Merkmale zu entwickeln bzw. zu erhalten, die den kulturellen Normen soweit wie möglich entsprechen." (1972)

= "Die Anwendung von kulturell geachteten Mitteln mit dem Ziel, Menschen zu befähigen, ein kulturell geachtetes Leben zu leben." (1980)

"to be normalized = to be integrated"

= "Social Role Valorization" (Aufwertung der sozialen Rolle)
Kartensatzinfo:
Autor: buchsbaum86
Oberthema: Soziologie
Thema: Heil- und Sonderpädagogik
Schule / Uni: Fachhochschule
Ort: Kiel
Veröffentlicht: 01.06.2010
Tags: Heilpädagogik, Sonderpädagogik, Behinderte, Pädagogik
 
Schlagwörter Karten:
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