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Alle Oberthemen / 3408 / Sozialer Einfluss / 2. Sozialer Einfluss
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Erklärung für Verhalten  gegen eigene Werte
Milgrams Experimente legen hingegen nahe, dass auch der „Durchschnittsmensch“ dazu gebracht werden kann, einer Autorität Folge zu leisten, selbst wenn das Verhalten gegen eigene Werte und Überzeugungen verstößt.

Wie lässt sich dies erklären?
 Normativer Einfluss: In den Experimenten von Milgram machte es der normative Druck den Untersuchungspersonen schwer, die Vergabe von Schocks für fehlerhafte Antworten des Schülers zu verweigern. Der Vl versuchte, die Untersuchungspersonen gezielt durch autoritäres Auftreten und strenge Instruktionen dazu zu brin-gen, Gehorsam zu leisten.
 Informationaler Einfluss: Wie wir bereits erläutert haben, ist informationaler Einfluss insbesondere in mehrdeutigen, unklaren oder neuen Situationen wirksam, für die die Menschen keine Verhaltensroutinen haben. In diesen Situationen orientieren sich Menschen an anderen Personen.
Für die Untersuchungsperson war es in der Experimentalsituation naheliegend, sich auf die Einschätzungen des Vl zu verlassen. Die Untersuchungspersonen befanden sich in einer Dilemmasitua-tion – einerseits wollten sie niemanden verletzen, andererseits hat-ten sie eingewilligt, an einer wissenschaftlichen Untersuchung teilzunehmen. Diese Dilemmasituation begünstigte, dass sich die Untersuchungspersonen am Vl (einem Experten) orientierten, um eine Entscheidung zu treffen. Nicht die Schreie des Schülers haben die Untersuchungsperson dazu gebracht, nicht mehr zu gehorchen. Viel-mehr wurde der Expertenstatus der Vl durch ihre Uneinigkeit in Frage gestellt – sie dienten also nicht mehr als vertrauenswürdige Quellen im Hinblick auf die Einschätzung, was das angemessene Verhalten in der Situation war.
 Selbstrechtfertigung: Der Vl wies die Untersuchungsperson an, die Schocks graduell zu erhöhen. Die Untersuchungspersonen standen jeweils der Entscheidung gegen-über, die Dosis um weitere 15 Volt zu erhöhen. Anders hätte es sich verhal-ten, wenn die Untersuchungsperson einmal eingewilligt hätte, einen Schock von 15 Volt zu applizieren und anschließend aufgefordert worden wäre, die Dosis um 200 Volt zu erhöhen – dies wäre eine neue Entscheidungssituation gewesen.

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Karteninfo:
Autor: Lise Langstrumpf
Oberthema: 3408
Thema: Sozialer Einfluss
Schule / Uni: FU Hagen
Veröffentlicht: 13.12.2014

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