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Alle Oberthemen / 3408 / Entscheiden und Arbeiten in Gruppen / 3. Entscheiden und Arbeiten in Gruppen
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Aber auch bei systematischer Verarbeitung der Argumente ist eine numerische Majorität im Vorteil
Aber auch bei systematischer Verarbeitung der Argumente ist eine numerische Majorität im Vorteil.
 Majoritätsargumente sind zahlreicher: Je mehr Mitglieder einer Gruppe eine bestimmte Position vertreten, desto mehr unterschiedliche Argumente für diese Position liegen aller Wahrscheinlichkeit nach innerhalb der Gruppe vor. Wenn Gruppenmitglieder überzeu-gende Argumente hören, die sie vorher nicht berücksichtigt haben, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich diesen Argumenten anschließen.
 Majoritätsargumente werden häufiger diskutiert:
Forschungsar-beiten zum Wissensaustausch in Gruppen zeigen, dass Informatio-nen, über die mehrere Mitglieder verfügen (sozial geteilte Informati-onen), typischerweise häufiger diskutiert werden, als Informationen, über die nur ein Mitglied verfügt – eine Tendenz, die dazu führen kann, dass entscheidungsrelevante Informationen systematisch vernachlässigt werden (z.B. Stasser & Stewart, 1992). Durch die überproportionale Diskussion der sozial geteilten Argumente erfährt die Mehrheitsposition weitere Bestätigung.
 Majoritätsargumente werden von mehr unabhängigen Quellen vertreten:
Forschungsarbeiten zeigen, dass es überzeugender wirkt, wenn dasselbe Argument von drei unterschiedlichen Personen vertreten wird, als wenn eine Person das identische Argument dreimal wiederholt. Solange die Personen als unabhängig vonei-nander wahrgenommen werden, wirkt die Wiederholung durch an-dere Personen als Bestätigung für die Gültigkeit bzw. Korrektheit des Arguments.
 Majoritätsargumente werden überzeugender präsentiert: Von einer Majorität abzuweichen, wird häufig als unangenehm und ver-unsichernd erlebt. Dies schlägt sich auch im Argumentationsstil nieder. Gruppenmitglieder hören also nicht nur mehr Argumente, die die Majoritätsposition unterstützen, sondern diese werden häufig auch überzeugender präsentiert und mit größerer Sicherheit vorgetragen.

-> Alle genannten Faktoren erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass Wissen von Majoritäten stärker genutzt wird als das Wissen von Minoritäten (es sei denn bei der Minorität handelt es sich um anerkannte Expert/innen).
Gruppenpolarisation lässt sich damit erklären, dass Gruppenmitglieder, die bislang unentschlossen waren oder andere Positionen vertreten haben sich von der Majorität eher überzeugen lassen, was zu einer Verschiebung der durchschnittlichen individuellen Position in Richtung der Majori-tätsposition führt.


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Karteninfo:
Autor: Lise Langstrumpf
Oberthema: 3408
Thema: Entscheiden und Arbeiten in Gruppen
Schule / Uni: FU Hagen
Veröffentlicht: 13.12.2014

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