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Alle Oberthemen / Psychologie / Sozialpsychologie 03407 / 9. Aggressives Verhalten
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Lernen
Lerntheorien liefern einen wichtigen Ausgangspunkt für die psychologische Erklärung des Erwerbs aggressiven Verhaltens (und dessen Aufrechterhaltung).

Die Beobachtung, dass Personen, die aggressives Verhalten zeigen, für dieses Verhalten belohnt werden, kann beim Beobachter die Auftretenswahrscheinlichkeit aggressiven Verhaltens erhöhen.

Zwei Lernprinzipien sind von unmittelbarer Bedeutung
1. Operante Konditionierung (Lernen durch direkte Verstärkung),
  • Prinzip der operanten Konditionierung führt dazu, dass die Auftretenswahrscheinlichkeit solcher Verhaltensweisen steigt, die zu positiven Verhaltenskonsequenzen führen.
  • Führt aggressives Verhalten z.B. zum Erreichen bestimmter angestrebter Ziele (z.B. weil man von anderen bekommt, was man haben möchte, wenn man sie bedroht oder einschüchtert) oder wird das aggressive Verhalten von wichtigen sozialen Bezugspersonen positiv bewertet (z.B. in der Form, dass die eigene Durchsetzungsfähigkeit und Stärke gelobt wird), erhöht sich die Wahr-scheinlichkeit, dass eine Person das Verhalten auch in Zukunft ausführt.

2. Modelllernen bzw. das Lernen durch stellvertretende Verstärkung
Ein anderer Prozess, über den aggressives Verhalten erlernt wird, ist das Lernen am Modell.
Prinzip der stellvertretenden Verstärkung in einer Serie von Experimenten dokumentiert (z.B. Bandura et al., 1963). Kleinkinder im Alter zwischen drei und fünf Jahren wurden zufällig einer von vier experimentellen Bedingungen zugeteilt. In einer Bedingung sahen sie ein Video, in dem ein Junge („Rocky“, das aggressive Modell) durch aggressives Verhalten gegenüber einem anderen Jungen ein angestrebtes Ziel erreicht (d. h. er wurde für sein Verhalten belohnt); in einer anderen Bedingung erreicht der Junge das Ziel nicht und wurde für sein Verhalten zudem sanktioniert.[...] Kinder, die das „erfolgreiche“ aggressive Modell beobachtet hatten, imitierten dieses Verhalten in höherem Ausmaß als Kinder, die das Modell beobachtet hatten, das für sein Verhalten sanktioniert wurde. Diese Ergebnisse sind repräsentativ für eine Vielzahl von empirischen Befunden die belegen, dass aggressives Verhalten oft durch Beobachtung und Nachahmung gelernt wird.
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Karteninfo:
Autor: Lise Langstrumpf
Oberthema: Psychologie
Thema: Sozialpsychologie 03407
Schule / Uni: FU Hagen
Veröffentlicht: 13.12.2014

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