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Konstruktivismus nach Kelly

zuordnung: personaler konstruktivismus

Kellys Konstrukttheorie bildet den Kern seines Menschenbildes. "Der Mensch ist ein Wissenschaftler", der sich seine Welt "konstruiert". Ein Konstrukt ist eine Art und Weise, Erfahrungen zu deuten, zu bewerten und einzuordnen. Durch Zuordnung von Ähnlichkeiten und Gegensätzen wird der Erfahrungsschatz strukturiert bzw. konstruiert.
Konstrukte werden einerseits durch Begriffe gebildet, die ihren Inhalt wechselseitig bestimmen. Zu einem vollständigen Konstrukt gehören mindestens drei Elemente, zwei davon bezeichnen eine Ähnlichkeit, das dritte das Gegenteil, z. B. "fleißig"-"zielstrebig"-"faul". Der Inhalt eines Wortes wie "fleißig" wird nicht als fix angesehen, er ändert sich z. B. in dem Konstrukt "fleißig"-"rastlos"-"gelassen". Laut Studienbrief sind Kellys personale Konstrukte DICHOTOM, dh gut vs schlecht etc.
Konstrukte können andererseits auch durch Begriffe mit komplexerem Inhalt gebildet werden, z. B. "wie mein Vater"-"wie mein Lehrer"-"wie mein Chef". Das Wort Konstrukt ist darüber hinaus im erweiterten Sinne des englischen Wortes zu verstehen: construct of ideas – ein Gedankengebäude. Das Verhalten des Menschen ist abhängig davon, wie er sich seine Welt konstruiert hat. Ein Anspruch auf eine absolute Wahrheit wird dabei nicht erhoben.
Kelly unterscheidet verbale und präverbale Konstrukte. Letztere würden von Freudianern als Unbewusstes bezeichnet werden. Er nimmt an, dass sie vor der Spracherlernung angeeignet werden und wirksam werden, auch wenn eine Person sie nicht in Worte fassen kann.
Ein Konstrukt hat eine begrenzte Bandbreite der Zweckmäßigkeit und ist nur für bestimmte Situationen gültig.
Konstrukte, die nur mit weitreichenden Konsequenzen für das übrige Konstruktsystem verändert werden können, nennt Kelly Kernkonstrukte. Dem gegenüber können periphere Konstrukte ohne größere Anpassung der Kernstruktur verändert werden. Innerhalb des Konstruktsystems gibt es über- und untergeordnete Konstrukte, die hierarchisch voneinander abhängen.
Im Allgemeinen strebt das System nach Widerspruchsfreiheit (Konsistenz). Es kommt darauf an, dass das Konstruktsystem weder zu flexibel noch zu unflexibel ist.
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Autor: CoboCards-User
Oberthema: Psychologie
Thema: Modul 1
Schule / Uni: FernUniversität in Hagen
Veröffentlicht: 06.02.2013

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