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Alle Oberthemen / Psycholgie / Sozialpsychologie 03408

Zusammenfassungen 3408 (8 Karten)

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1. Grundbegriffe der Gruppenpsychologie
  • Das Sozialverhalten des Menschen ist dadurch charakterisiert, dass er Gruppen bildet. Gruppen werden dann erlebens- und verhaltensrelevant, wenn sich Individuen als Mitglieder einer sozialen Kategorie wahrnehmen und ein gewisses Maß emotionaler Bindung bezüglich dieser gemeinsamen Selbstdefinition teilen.
  • Das Verhalten der Mitglieder innerhalb von Gruppen (und ihr Verhalten zu Mitgliedern anderer Gruppen) wird durch Gruppenormen koordiniert.
  • Rollen innerhalb von Gruppen definieren, wie sich Personen, die eine bestimmte Funktion innerhalb der Gruppe innehaben, verhalten sollen.
  • Im Rahmen ihrer Gruppensozialisation durchlaufen Gruppenmitglieder unterschiedliche Phasen der Gruppenmitgliedschaft. Ein zentraler Unterschied im Hinblick auf diese Phasen besteht darin, inwieweit sich Gruppe und Individuum aufeinander festlegen.
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2. Sozialer Einfluss
  • Warum sich Menschen den innerhalb einer Gruppe vorherrschenden Normen anpassen, lässt sich durch zwei unterschiedliche soziale Einflussprozesse erklären: informationaler und normativer Einfluss.
  • Während informationaler Einfluss auf das Bedürfnis zurückgeführt werden kann, ein möglichst akkurates Bild der sozialen Realität zu erhalten, lässt sich normativer Einfluss durch Bedürfnisse nach Zugehörigkeit und sozialer Anerkennung erklären.
  • Informationaler und normativer Einfluss spielen auch für die Erklärung von Gehorsam gegenüber Autoritäten eine wichtige Rolle. Autoritäten werden besondere Kompetenzen und Kenntnisse zugeschrieben; sie sind legitimiert, Gehorsam einzufordern; ihre Entscheidungen werden daher als richtig und angemessen akzeptiert. Zum anderen gehorchen Personen Autoritäten, da sie Furcht vor der Sanktionierung von Un-gehorsam haben (normativer Einfluss).
  • Sozial problematisch wird Gehorsam dann, wenn Personen Anweisungen von Autoritäten Folge leisten, obwohl das von ihnen geforderte Verhalten in direktem Widerspruch zu ihrem Gewissen oder allgemein akzeptierten moralischen Prinzipien steht.
  • Sozialer Einfluss ist keine „Einbahnstraße“ – von der Gruppe oder der Ma-jorität auf das Individuum. Minoritäten können eine Gruppenmehrheit ebenfalls beeinflussen, und zwar dann, wenn sie ihren abweichenden Standpunkt geschlossen, konsequent und zeitstabil vertreten.
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3. Entscheiden und Arbeiten in Gruppen
  • Entscheidungsprozesse in Gruppen können durch eine Reihe von Faktoren beeinträchtigt werden.
  • Ein Hauptgrund, wie es zu kollektiven Fehlentscheidungen kommt, besteht darin, dass abweichende Positionen, welche der Findung eines angestrebten Konsenses entgegenstehen, ignoriert oder gezielt unterdrückt werden.
  • Schon die bloße Anwesenheit von einer oder mehreren Personen kann einen Einfluss auf die individuelle Leistung ausüben, und dies selbst dann, wenn die anwesenden Personen sich passiv verhalten und keinen Versuch unternehmen, die Leistung zu beeinflussen.
  • Bei der Zusammenarbeit in Gruppen kann es sowohl zu Prozessverlusten als auch zu Prozessgewinnen kommen.
  • Durch effektive Führung werden Gruppenmitglieder motiviert und befähigt, etwas zur Erreichung der Gruppenziele beizutragen. Effektive Führung resultiert aus einem situationsangemessenen Einsatz unterschiedlicher Führungsstile.
  • Ein respektvoller Umgang der Gruppenmitglieder untereinander steigert ihre soziale Identifikation und ihre Bereitschaft, sich zugunsten der Gruppe zu engagieren.
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4. Sozialpsychologische Ansätze der Führung
  • Frühe Ansätze der sozialpsychologischen Führungsforschung sind eher reduktionistisch:
  • Während führerorientierte Ansätze annehmen, dass es vor allem (angeborene) Persönlichkeitseigenschaften und stabile Verhaltensweisen (Führungsstile) sind, die Führungspersonen für ihre Rolle qualifizieren, sprechen situationsorientierte Ansätze dem Kontext eine über-mäßige Bedeutung zu.
  • Erst die Kontingenzansätze (z.B. Fiedlers Kontingenzmodell) konzipieren Führungserfolg als das Produkt einer Interaktion von Merkmalen der Führungsperson und Merkmalen der Führungssituation.
  • Herauszuheben ist hier der Ansatz impliziter Führungstheorien von Lord und Kollegen, da dieser die in den traditionellen Ansätzen oft vernachlässigte Rolle der Geführten für effektive Führung betont.
  • Transaktionale und transformationale Ansätze konzentrieren sich vor allem auf die Frage, wie Führungspersonen Einfluss auf die anderen Mitglieder einer Gruppe ausüben und werden in der Literatur oft kontrastierend gegenübergestellt: Während bei transaktionalen Theorien der Führungserfolg vom gegenseitigen Nutzen, den die Führungsperson(en) und die übrigen Gruppenmitglieder aus der Führer-Geführten-Beziehung ziehen, abhängt, beinhaltet effektive Führung gemäß dem transformationalen Ansatz vor allem eine Transzendenz des individuellen Nutzens.
  • Der soziale Identitätsansatz der Führungsforschung hebt sich insofern von anderen Führungstheorien ab, als dass er sich explizit mit dem Einfluss von sozialen Identitäts- und Kategorisierungsprozessen auf Führung beschäftigt.
  • Zentral für effektive Führung ist hier die wahrgenommene Prototypikalität einer (potentiellen) Führungsperson für die Eigengruppe. Außerdem wird die Führungsperson als ein Entrepreneur der sozialen Identität verstanden, die über eine (Re-)Definition der sozialen Identität der Gruppe die Mitglieder in Hinblick auf ein spezifisches kollektives Ziel mobilisieren kann.
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5. Vorurteile und Konflikte zwischen Gruppen
  • Wenn Mitglieder unterschiedlicher Gruppen miteinander interagieren, nehmen sie einander nicht als Individuen, sondern als austauschbare Gruppenmitglieder wahr, die sich im Hinblick auf stereotypische Merkmale ähneln.
  • Die wahrgenommene Homogenität der Mitglieder sozialer Gruppen resultiert aus dem Prozess der sozialen Kategorisierung und der damit verbundenen Akzentuierung von intragruppalen Ähnlichkeiten.
  • Stereotype und Vorurteile sind soziale Konstruktionen, die in größere ideologische Systeme oder legitimierende Mythen eingebettet sind und der Erklärung und Rechtfertigung von Statusunterschieden zwischen Gruppen dienen. Die Inhalte von Stereotypen variieren mit Merkmalen der Intergruppenbeziehung.
  • Der Einfluss von Stereotypen und Vorurteilen auf Urteilen und Handeln wird sowohl über automatische als auch kontrollierte Prozesse vermittelt. Stereotype werden durch entsprechende Hinweisreize automatisch aktiviert. Zwar kann ihr Einfluss durch bewusste Kontrolle modifiziert oder geschmälert werden, dies setzt allerdings eine entsprechende Motivation und entsprechende kognitive Ressourcen voraus.**
  • Die Konfrontation mit negativen Vorurteilen und Stereotypen kann negative Auswirkungen auf das Selbstwertgefühl der Zielpersonen haben, dies ist allerdings nicht zwangsläufig.
  • Die Befürchtung, auf der Grundlage von Stereotypen beurteilt zu werden, kann bei Mitgliedern sozial abgewerteter Gruppen zudem ein Gefühl der Bedrohung auslösen, das die individuelle Leistung beinträchtigen kann.
  • Negative Interdependenz, fraternale relative Deprivation und eine negative soziale Identität stellen sozialpsychologische Ursachen für Konflikte zwischen sozialen Gruppen dar.
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6. Verringerung von Vorurteilen und Feindseligkeiten zwischen Gruppen durch Kontakt
  • Strukturierter Intergruppenkontakt ist nach Gordon Allport eine wirkungsvolle Intervenstionsmethode, um Vorurteile und Feindseligkeiten zwischen Gruppen zu reduzieren.
  • In der Kontaktsituation sollten folgende förderliche Bedingungen reallisiert sein:
  • 1. Gemeinsame Ziele2. intergruppale Kooperation3. gleicher Status zwischen den Gruppen4. Unterstützung durch Autoritäten, Normdne oder Gesetze
  • Pettigrew betont zudem, dass der Kontakt die Möglichkeit bieten sollte, Freundschaften über Gruppengrenzen hinweg zu entwickeln.
  • Die positiven Effekte werden durch eine Reihe von psychologischen Prozessen vermittelt:
  • 1. Wissenserwerb2. Verhaltensänderung3. Bindungsaufbau4. Neubewertung der Eigengruppe.
  • Damit es zur Generalisierung von Kontakterfahrungen kommt, sollte der Kontakt so strukturiert sein, dass Prozesse der Dekategorisierung, der wechselseitigen Differenzierung und Rekategorisierung in der Kontaktsituation gefördert werden.
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7. Soziale Bewegungsbeteiligung
  • Eine soziale Bewegung umfasst eine große Anzahl von Personen, die sich selbst als Gruppe definieren und von anderen so definiert werden.
  • Ziel sozialer Bewegungen ist es, ein gemeinsames soziales oder politisches Problem zu lösen.
  • Dabei setzen sie unterschiedliche Formen des politischen Protests ein. Die aktive Teilnahme an Aktionen einer sozialen Bewegung setzt voraus, dass ein potentieller Teilnehmer vier Stufen überwindet:
  • 1. Er muss Teil des Mobilisierungspotentials der sozialen Bewegung werden, 2. Ziel werden von Mobilisierungsversuchen, 3. Teilnahmemotivation entwickeln und schließlich 4. Teilnahmebarrieren überwinden.
  • Auf jeder dieser Stufen scheidet ein bestimmter Teil der Sympathisanten aus, so dass häufig nur ein geringer Prozentsatz an den Aktionen teilnimmt.
  • Die Motivation zur Teilnahme wird durch Kosten-Nutzen-Kalkulationsprozesse („extrinsische Motivation“) und Identifikationsprozesse („intrinsische Motivation") beeinflusst.
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8. Prosoziales Verhalten zwischen Gruppen
  • Die neuere Forschung legt nahe, dass Menschen Fremdgruppenmitgliedern nicht notwendigerweise weniger helfen als Mitgliedern ihrer Eigengruppe.
  • Allerdings sind die motivationalen Prozesse, die zu Eigengruppen- und Fremdgruppenhelfen führen, häufig fundamental unterschiedlicher Natur: Während sich Eigengruppenhelfen als eine Form Empathie-basierten Altruismus interpretieren lässt, beruht Fremdgruppenhelfen eher auf Kosten-Nutzen-Kalkulationsprozessen im Sinne sozialen Austauschs.
  • Fremdgruppenhelfen kann zum einen der Befriedigung individueller Bedürfnisse im Sinne des funktionalen Ansatzes dienen (z.B. kann es dazu dienen, humanitäre Werte auszudrücken). Zudem kann es auch kollektive Funktionen erfüllen, die der Eigengruppe insgesamt zugutekommen (z.B. dem Erhalt von Status- und Machtdifferenzen zwischen der Eigen- und der Fremdgruppe).
  • Im Kontext der Mobilisierung gruppenübergreifender Unterstützung und Solidarität spielt die Konstruktion der sozialen Identität im politischen Diskurs und die mit der Identität assoziierten Interessen, Normen, Werte eine wichtige Rolle.
Kartensatzinfo:
Autor: Lise Langstrumpf
Oberthema: Psycholgie
Thema: Sozialpsychologie 03408
Schule / Uni: FU Hagen
Veröffentlicht: 13.12.2014
 
Schlagwörter Karten:
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