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Alle Oberthemen / Deutsch / Stilmittel

Deutsch (28 Karten)

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1
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Akkumulation (lat. Anhäufung)
Um stärkere Bildhaftigkeit zu erreichen werden an Stelle des Oberbegriffs mehrere Unterbegriffe aufgezählt

Bsp:
"Nun ruhen alle Wälder/Vieh, Menschen, Städte und Felder" (Paul Gerhardt) : D.h., es schläft die ganze Welt.

2
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Die Periphrase (gr. periphrasis = Umschreibung)
Umschreibung einer Person, einer Sache, eines Begriffs durch mehrere kennzeichnende Wörter.

Bsp.:

"Jenes, höhere Wesen, das wir verehren." für Gott

"Ein Land, darinnen Milch und Honig fließt"
3
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Die Personifikation (aus lat. persona = Maske, Gestalt + facere= machen
Vermenschlichung abstrakter Begriffe und lebloser Dinge, indem sie als sprechende und handelnde Personen auftreten.

Bsp.:

"Frau Welt"
"die liebe Sonne"
"Gevatter Tod"
4
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Die rhetorische Frage
Scheinbare Frage, weil keine Antwort erwartet wird. Sie verstärkt die Eindringlichkeit der Aussage.

Bsp.:

"Wer glaubt denn das noch?"
"Sind wir nicht Männer?"
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Die Synästhesie (gr. synaisthesis = das Zugleichempfinden)
Verschmelzung verschiedener Sinnenbereiche zur Steigerung der Aussage

Bsp.:

1. Umgangssprache: schreiendes Rot, heiße Musik

2. Dichtung: Die Brillengläser waren so dick, dass die Augen ganz leise aussahen."
(W. Borchert: "An diesem Dienstag")
6
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Die Wiederholung (lat.repititio)
Steigerung der Eindringlichkeit

Bsp.:

"O Mutter! Was ist Seligkeit? O Mutter! Was ist Hölle?"
(G.A. Bürger: "Leonore")
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Das Wortspiel (Die Paronomasie)
Zusammenstellung gleichlautender oder ähnlicher Wörter von verschiedener oder entgegengesetzter Bedeutung

Bsp.:

"Der Rheinstrom ist geworden zu einem Peinstrom, / Die Klöster sind ausgenommene Nester, / Die Bistümer sind verwandelt in Wüsttümer, ...
(F. Schiller: "Wallensteins Lager")
8
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Der Euphemismus (gr. euphemia = Sprechem guter Worte)
Hüllwort, Beschönigende Umschreibung einer unangenehmen, anstößigen oder unheilbringenden Sache.

Bsp.:

Freund Hein für Tod
Präventivkrieg/ Präventivschlag
Nullwachstum für Stagnation
9
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Die Parenthese (gr. parenthesis = Einschub)
Grammatisch selbständiger Einschub in einen Satz, der dessen Zusammenhang unterbricht, ohne die syntaktische Ordnund zu verändern.

Bsp.:

"So bitt ich - ein Versehen war's weiter nichts -/ Für diese rasche Tat dich um Verzeihung."
(H. v. Kleist:"Penthesilea")
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Das Hendiadiyoin/ die Tautologie (gr. = eins durch zwei)
Ein Begriff wird durch zwei gleichwertige mit "und" verbundene Wörter ausgedrückt um die Aussage zu verstärken.

Bsp.:

"Hilfe und Beistand"
"Betrübnis und Trauer"

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Die Hyperbel (gr. hyperbole = das Übermaß)
Übertreibung des Ausdrucks in vergrößerndem oder verkleinerndem Sinne

Bsp.:

1. Umgangssprache: blitzschnell, Schneckentempo

2. Dichtung: "Ein Schneidergesell, so dünn, dass die Sterne hindurchschimmern konnten."
(H.Heine: "Harzreise")
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Die Hypotaxe (gr. hypotaxis = Unterordnung)
eine kunstvoll geschachtelte Syntax, in der die Gedanken in Hauptsätze und abhängige Nebensätze gegliedert sind.

Bsp.:

"Der jüngere Hausherr hatte, als der allgemeine Aufbruch begann, mit der Hand nach der linken Brustseite gegriffen, wo ein Papier knisterte, ..."
(Th. Mann: "Buddenbrooks")

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Die Inversion (lat.inversio = Umkehrung)
1. Das Ich am Satzanfang soll vermieden werden.
2. Die regelmäßige Wortfolge (meist von Subjekt und Prädikat) wird zur Ausdrucksverstärkung umgestellt.

Bsp.:

1.Sog. Kaufmannsinversion: "... und habe ich mich bemüht ... "

2. "Unendlich ist die jugendliche Trauer."
(Novalis: "Heinrich von Ofterdingen")
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Die Katachrese (gr. katachresis = Missbrauch)
Meist als Bild- oder Stilbruch durch die Verbindung metaphorischer Wendungen, die nicht zusammenpassen.

Bsp.:

"Der Zahn der Zeit, der schon so manche Träne getrocknet hat, wird auch über diese Wunde Gras wachsen lassen."
15
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Die Klimax (gr. = Steigleiter)
Anordnung einer Wort- oder Satzreihe in kunstvoller Steigerung vom schwächeren zum stärkeren Ausdruck hin.
Gegenteil: Antiklimax

Bsp.:

"Veni, vidi, vici." (Ich kam, sah, siegte.)
"Heute back' ich, morgen brau' ich, übermorgen hol' ich der Königin ihr Kind."
("Rumpelstilzchen")
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Die Litotes (gr. = Einfachheit, Schlichtheit)
Durch untertreibende Ausdrucksweise oder Verneinung des Gegenteils wird etwas betont.

Bsp.:

"nicht übel" für gut
"nicht gerade einer der Tapfersten": ironische Beschreibung feige
17
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Die Onomatopoesie (gr. von onoma = Name + poien = schöpfen)
Laut- Klangmalerei bei Wortbildungen, wobei vor allem akustische Eindrücke durch Sprache wiedergegeben werden.

Bsp.:

"stocksteif", "knistern und knastern";
"So heult es verworren, und ächzet und girrt, und brauset und sauset und krächzt und klirrt."
(H.Heine: "Buch der Lieder")

18
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Das Oxymoron (gr. oxys= scharf + moros = dumm)
Verbindung von zweier sich logisch ausschließender Begriffe, die in pointierter Absicht eng miteinander verbunden werden.

Bsp.:

"Ein dunkler Ehrenmann" (J.W. Goethe: "Faust I")
"alter Knabe"
"bittere Süße"
"traurigfroh"
"helldunkel"
19
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Paradoxon (gr. = das Unerwartete)
Eine zunächst scheinbar widersinnige Behauptung, die aber bei genauerer Betrachtung auf eine höhere Wahrheit hinweist.

Bsp.:

"Wer sein Leben gewinnen will, der wird es verlieren."
(Mathth. 10,39)
"Das Leben ist der Tod, und der Tod ist das Leben."
20
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Der Parallelismus (gr. parallelos = Danebenstellen)
Im Gegensatz zum Chiasmus Wiederkehr derselben Wortreihenfolge in asymmetischer Konstruktion.

Bsp.:

"Heiß ist die Liebe, kalt ist der Schnee."
21
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Die Parataxe (gr. parenthesis = Einschub)
das Nebeneinanderstellen gleichberechtigter Hauptsätze

Bsp.:

"Der König sprach's, der Page lief;/ Der Knabe kam, der König rief: ..."
(J.W.Goethe: "Der Sänger")
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(der) Anakoluth (gr. anakoluthos = ohne Folge, Satzbruch)
Die grammatische Bauform von Anfang und Ende eines Satzes stimmt nicht überein. Entweder Zeichen nachlässiger Ausdrucksweise oder aber bewusst eingesetztes Stilmittel zu Bezeichnung einer emotional oder sozioal geprägten Redeweise

Bsp:

"Es geschieht oft, dass, je freundlicher man ist, nur Undank wird einem zu Teil."
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Anapher (gr. anaphora = Rückbeziehung, Wiederaufnahme)
Wiederholung eines Wortes oder einer Wortgruppe am Anfang aufeinander folgender Sätze zur syntaktischen Gliederung und rhetorischen Verstärkung.

Bsp.:

"Wer nie sein Brot mit Tränen aß,/ Wer nie die kummervollen Nächte/" (Goethe: "Harfenspieler")

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Antithese (gr. antithesis = Gegensatz)
Entgegenstellung
1. als Gegenbehauptung zu einer These
2. als stilistische Gegenüberstellung (Kontrastierung)

Bsp.:

"Der Wahn ist kurz, die Reu' ist lang."
(Schiller: "Das Lied von der Glocke")
25
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Der Chiasmus (lat. = in der Form des griech. Buchstabens chi, dh. in Überkreuzstellung)
Die symmetrische Überkreuzstellung (spiegelbildliche Anordnung) von syntaktisch oder bedeutungsmäßig einander entsprechenden Satzgliedern zur Verdeutlichung einer Antithese.

Bsp.:

"Die Kunst ist lang, und kurz ist unser Leben." (Goethe: "Faust")

"Eng ist die Welt und das Gehirn ist weit." (Schiller: "Wallenstein")
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Die Correctio (lat. = Verbesserung)
Selbstberichtigung zur Steigerung einer Aussage, indem ein schwächerer durch einen gewichtigeren Ausdruck ersetzt wird.

Bsp.:

"Wie müssen darum unsere Stimme eindringlich, ja beschwörend erheben"
(K.G. Kiesinger, Erklärung vom 1.10.1958)
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Die Ellipse (gr./lat. ellipsis = Auslassung, Mangel)
Auslassung eines Satzteils, der zum Verständnis nicht unbedingt notwendig ist. In der Dichtung wird so oft ein gesteigertes Gefühl ausgedrückt.

Bsp.:

"Je schneller, desto besser."
"Jung gewohnt, alt getan."
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Die Emphase (gr. emphasis = Verdeutlichung)
1. Nachdruck und Eindringlichkeit der Betonung der Gestik

2. Figur des uneigentlichen Ausdrucks

Bsp.:

"Er ist ein Mensch", d.h je nach Kontext -
- ein schwacher, irrender
oder
- ein guter, edler Mensch.
Kartensatzinfo:
Autor: conadine
Oberthema: Deutsch
Thema: Stilmittel
Veröffentlicht: 13.04.2010
 
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