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Alle Oberthemen / Psycholgie / Sozialpsychologie 03407

Zusammenfassungen 3407 (9 Karten)

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1. Was ist Sozialpsychologie?
  • Die Sozialpsychologie erforscht die Effekte personaler und situativer Faktoren und deren Wechselwirkungen darauf, wie Menschen einander in sozialen Situationen wahrnehmen, Einfluss aufeinander ausüben und wie sie ihre sozialen Beziehungen gestalten.
  • Die Sozialpsychologie beschäftigt sich mit der Beschreibung, Vorhersage und Erklärung von (inter)personalen Prozessen und Gruppenprozessen.
  • Im Kontext anderer sozial- und verhaltenswissenschaftlicher Disziplinen stellt die sozialpsychologische Analyse ein wichtiges Bindeglied zwischen Analysen auf der Mikro- und der Makroebene zur Erklärung sozialen Verhaltens dar.
  • Bei der Sozialpsychologie handelt es sich, wie bei der Psychologie im Allgemeinen, um eine empirische Wissenschaft, d.h. ihr Erkenntnisgewinn erfolgt über die systematische Generierung und Prüfung von Theorien und Hypothesen auf der Grundlage von Beobachtungs- und Messdaten.
  • Die Sozialpsychologie stützt sich dabei auf ein breites Methodenspektrum, wobei der experimentellen Methode eine herausragende Rolle zukommt.
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2. Geschichte
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3. Soziale Kognition und Attribution
  • Die soziale Informationsverarbeitung lässt sich in drei Schritte unterteilen: Wahrnehmung, Enkodierung und Urteilen.
  • Zu welcher Interpretation der sozialen Realität eine Person gelangt, hängt maßgeblich davon ab, wie sie die Informationen verarbeitet:
  • - Eher konzept- oder eher datengeleitet, - eher systematisch oder eher heuristisch, - eher automatisch oder eher kontrol-liert.
  • Ob menschliches Entscheidungsverhalten als rational eingeschätzt wird, hängt davon ab, welche Bedeutung der Umwelt und der Optimierung einzelner Entscheidungen verliehen wird. Mathematisch statistische Rationalität erreichen Menschen mit ihren Entscheidungen im Alltag selten. Meistens orientieren sie sich an Heuristiken, dies kann als kosteneffektiv betrachtet werden.
  • Die Selektion und Verarbeitung von Informationen wird auch durch grundlegende Bedürfnisse beeinflusst:
  • - Menschen haben zwar ein starkes Bedürfnis danach, ein akkurates Bild von der sozialen Realität zu entwickeln, sie streben allerdings auch danach, - dass dieses Bild mit ihren eigenen Erwartungen übereinstimmt und ihr - Bedürfnis nach positiver Selbstbewertung nicht verletzt.
  • Entscheidungen sind vor allem dann durch momentane Stimmungen beeinflussbar, wenn aktuell mehr kognitiver Aufwand für die Planung von Verhalten betrieben werden muss. Positiv gestimmte Menschen verlassen sich dabei eher auf ihre allgemeinen Wissensstrukturen, während negativ gestimmte Menschen analytischer denken.
  • In vielen sozialen Situationen versuchen Menschen, die Ursachen des Verhaltens anderer Menschen zu ergründen.
  • - Das Kovariationsprinzip beschreibt einen hoch systematischen Prozess der Ursachenanalyse, bei dem ein Beobachter Informationen aus mehreren Informationsquellen berücksichtigt. - In Situationen, in denen nur unvollständige Informationen vorliegen (oder die Zeit oder Motivation zur systematischen Verarbeitung fehlen), greifen Menschen häufig auf einfachere Strategien zurück. Sie verwenden einfache kausale Schemata oder verlassen sich auf eine Erklärung, die sie automatisch auf der Grundlage weniger Informationen ableiten. - Die kausalen Schlussfolgerungen, die Menschen bezüglich des eigenen Verhaltens und des Verhaltens anderer Menschen ziehen, können durch bestimmte kognitive und/oder motivationale Prozesse verzerrt sein.
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4. Eindrucksbildung und Personenwahrnehmung
  • Der erste Eindruck, den eine Person von einer anderen Person entwickelt, resultiert nicht einfach aus der Addition der wahrgenommenen Merkmale der Zielperson. Vielmehr werden einzelne Merkmale im Kontext ihrer Beziehung zu anderen Merkmalen gewichtet und interpretiert, und anschließend zu einem subjektiv sinnvollen Gesamteindruck integriert.
  • Neben den ursprünglichen eigenschaftsbasierten Theorien versuchen kategoriebasierte und konnektionistische Modelle den Prozess der Eindrucksbildung theoretisch zu erklären.
  • Die Integration und Gewichtung von einzelnen Informationen zu einem Gesamteindruck wird durch implizite Persön-lichkeitstheorien des Wahrnehmenden gesteuert. Implizite Persönlichkeitstheorien beinhalten Vorstellungen darüber, welche Persönlichkeitsmerkmale typischerweise gemeinsam auftreten, zusammenpassen oder zusammengehören.
  • Der Ersteindruck kann durch Primacy Effekte beeinflusst werden. Bei geringer Verarbeitungsmotivation oder Kapazität können auch Recency Effekte auftreten.
  • Die Tendenz zur Beharrung, die konfirmatorische Informationssuche und die Prozesse der sich selbst erfüllenden Prophezeiung tragen zur Aufrechterhaltung des Ersteindrucks bei.
  • Inkonsistente Informationen werden unter bestimmten Umständen sogar besser verarbeitet und können unter bestimmten Umständen zu einer Änderung des ersten Eindrucks führen. Die explizite Motivation akkurat zu urteilen, bzw. auf Veränderungen zu achten, fördert eine gründlichere und syste-matischere Verarbeitung und Integration zusätzlicher Informationen.
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5. Interpersonale Beziehungen
  • Wechselseitige Attraktion ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass Menschen enge Beziehungen zueinander aufbauen. Soziale Beziehungen haben Einfluss auf das physische und psychische Wohlbefinden.
  • Allgemein lassen sich interpersonale Beziehungen anhand der Normen oder Prinzipien, nach denen das wechselseitige Geben und Nehmen von Ressourcen erfolgt, unterscheiden. Während sich in Austauschbeziehungen der Ressourcenaustausch am Prinzip der Gleichheit orientiert, orientieren sich Menschen in Gemeinschaftsbeziehungen an den Bedürfnissen ihrer Interaktionspartner. Enge Freundschaften haben in der Regel den Charakter von Gemeinschaftsbeziehungen. 
  • Beziehungsschemata sind kognitive Repräsentationen spezifischer Beziehungen, deren Nutzen in der Antizi-pation von Verhalten des Beziehungspartners und der Regulation des ei-genen Handelns liegt. Diese Schemata können teils bereits in der Kindheit angelegt werden, sind aber durch Lebenserfahrungen formbar.
  • Die Stabilität einer Beziehung hängt von der Stärke der inneren Festlegung der Partner Commitment auf die Beziehung ab.  
  • Liebe ist ein besonders komplexes Phänomen interpersonaler Beziehungen, das sich in Bezug auf die große Variation an beobachtbaren Liebesstilen und -formen näherungsweise durch eine Reihe von Taxonomien beschreiben lässt.
  • Eine sehr grundlegende Unterscheidung trennt kameradschaftliche und leidenschaftliche Liebe.
  • Beziehungskonflikte sind oft durch dysfunktionale Kommunikationsmuster geprägt.
  • Trennungen haben sowohl negative emotionale als auch physi-sche Konsequenzen, denen Menschen zum Teil mit kognitiven Bewältigungsstrategien begegnen können.
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6. Selbst und Identität
  • Das Selbst einer Person ist eine komplexe kognitive Struktur, das eine Vielzahl von bereichs- und kontextspezifischen Selbstschemata und unterschiedliche Selbstaspekte umfasst.
  • Das in einem bestimmten Kontext aktivierte Arbeitsselbstkonzept reguliert, welchen Informationen sich Menschen zuwenden, wie sie sie bewerten, speichern und weiterverarbeiten.
  • Eine Reihe psychologischer Prozesse dienen der Funktion, einen subjektiven Eindruck von Stabilität und Selbstkonsistenz zu erzeugen.
  • Aus sozialpsychologischer Sicht sind zwei (idealtypische) Varianten der Selbstdefinition besonders relevant: Selbstdefinition im Sinne personaler Identität und Selbstdefinition im Sinne sozialer Identität. Sozialpsychologen sehen im Wechsel der Selbstdefinition von personaler zu sozialer Identität einen entscheidenden psychologischen Prozess für die Erklärung von Gruppenphänomenen.
  • Im Rahmen der Selbstregulation wird das aktuelle Selbst mit Formen der Selbstrepräsentation verglichen, die Ideale oder wahrgenommene Verpflichtungen repräsentieren, bei negativen Diskrepanzen resultieren negative Emotionen.
  • Um ihr Selbstwertgefühl aufrechtzuerhalten oder zu steigern, verwenden Menschen unterschiedliche Strategien (z.B. abwärtsgerichtete soziale Vergleiche, Selbstbehinderung).
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7. Einstellungen
  • Einstellungen beruhen auf der Integration von Informationen aus unterschiedlichen Quellen: Kognitionen, Affekten und Informationen bzgl. des eigenen Umgangs mit dem Objekt.
  • Sie dienen wichtigen psychologischen Funktionen, wie der Vereinfachung der Informationsverarbeitung und der sozialen Orientierung; ihr Ausdruck schützt vor starken negativen Emotioen und dient der Verifikation des eigenen Selbst.
  • Likert-Skalen sind weitverbreitete explizite Verfahren der Einstellungsmessung.
  • Eines der bekanntesten impliziten Verfahren ist der „Implicit Association Test“, der individuelle Unterschiede in der Stärke der mentalen Assoziationen zwischen Einstellungsobjekten und ihren Bewertungen erfasst.
  • Einstellungen stellen eine Grundlage für die Ausbildung von Intentionen dar, die dem Verhalten vorangehen. Duale-Prozess-Modelle der Persuasion spezifizieren zwei unterschiedliche Wege zur Einstellungsänderung.
  • Einer basiert auf der systematischen Verarbeitung und Abwägung relevanter Argumente. Ein anderer beruht auf Prozessen, die relativ unabhängig von der Qualität dargebotener Argumente wirken (z.B. Verwendung von Heuristiken).
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8. Prosoziales Verhalten, Helfen und Altruismus
  • Prosoziales Verhalten ist ein Sammelbegriff für Verhaltensweisen, die allgemein als vorteilhaft für andere Menschen oder die Gesellschaft angesehen werden.
  • - Helfen bezieht sich auf prosoziales Verhalten, das in der Absicht ausgeführt wird, das Wohlergehen einer anderen Person zu verbessern. - Altruismus ist Hilfeverhalten, das primär durch die Sorge um das Wohlergehen der anderen Person motiviert ist.
  • Evolutionspsychologischen Ansätzen zufolge hat der Prozess der natürlichen Selektion die Evolution prosozialer Verhaltensweisen beim Menschen gefördert, da dieses Verhalten seine Fortpflanzungschance erhöht.
  • Zwei Prinzipien sind in diesem Zusammenhang besonders relevant: Verwandtenselektion und reziproker Altruismus.
  • Hilfeverhalten ist häufig egoistisch motiviert. Zwei Prozesse spielen in diesem Zusammenhang eine besondere Rolle:
  • (1) Die Analysen von Kosten und Nutzen – Menschen helfen dann, wenn sie sich einen persönlichen Vorteil von diesem Verhalten versprechen, und (2) das Bestreben, eigene negative Gefühlzustände abzubauen – Menschen helfen, wenn sie gelernt haben, dass sie sich hinterher besser fühlen.
  • Die Forschung liefert allerdings auch belastbare Belege für altruistisch-motiviertes Hilfeverhalten. Altruistisches Helfen wird durch die Empfindung von Empathie vermittelt.
  • Aufgrund bestimmter Persönlichkeitsmerkmale helfen manche Menschen grundsätzlich mehr als andere. Die Prosoziale Persönlichkeit umfasst eine Veranlagung zur Empathie und eine Disposition zur Hilfsbereitschaft.
  • Die Forschung weist auch auf Geschlechtsunterschiede im Hilfeverhalten hin, die sich auf die Geschlechtsrollensozialisation zurückführen lassen.
  • Damit eine Person in einer Notfallsituation hilft, muss sie fünf Schritte überwinden. Sie muss das Ereignis bemerken, sie muss das Ereignis als Notfall interpretieren, sie muss Verantwortung übernehmen, die passende Art der Hilfeleistung auswählen und die Entscheidung umsetzen.
  • Aufklärung über die Faktoren, die Hilfeverhalten in Notfallsituationen verhindern, steigert die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen zukünftig Hilfe leisten.
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9. Aggressives Verhalten
  • Aggressives Verhalten wird definiert als ein intendiertes Verhalten mit dem Ziel, einem anderen Lebewesen zu schaden. Im Falle feindseliger Aggression ist die Schädigung das ultimative Verhaltensziel, im Falle instrumenteller Aggression dient dieses Verhalten als Mittel zur Erreichung eines anderen Ziels.
  • Biologische Ansätze legen nahe, dass aggressives Verhalten zum biologisch verankerten Verhaltensrepertoire des Menschen gehört.
  • Psychologische Ansätze zur Erklärung aggressiven Verhaltens beim Menschen spezifizieren die psychologischen, sozialen und kontextuellen Bedingungen, die aggressives Verhalten auslösen, vermitteln und moderieren. Diese Ansätze wiesen darauf hin, dass negativer Affekt – ausgelöst durch Frustration oder aversive Reize – eine zentrale Rolle für das Auftreten von Aggressionen spielt, da durch diese Empfindung bestimmte Kognitionen, Erinnerungen, Gefühle und motorische Schemata aktiviert werden, die mit Aggression in Verbindungen stehen.
  • Aggressives Verhalten wird u.a. durch Lernen am Modell erlernt.
  • Aggressives Verhalten wird durch bestimmte Personenvariablen beeinflusst (z.B. die Tendenz zu einem feindseligen Attributionsstil).
  • Zudem finden sich konsistente Geschlechtsunterschiede: Männer zeigen typischerweise mehr körperliche Aggressionen als Frauen.
  • Das Vorhandensein von situativen Reizen, die üblicherweise mit aggressivem Verhalten assoziiert werden (z.B. Waffen) kann die Wahrscheinlichkeit des Auftretens aggressiven Verhaltens erhöhen.
  • Der Konsum von Mediengewalt senkt die Schwelle für aggressives Verhalten.
  • Prävention von Aggression und Gewalt erfordert daher koordinierte Interventionen auf unterschiedlichen Interventionsebenen – Individuum, soziales System, organisatorischer oder gesellschaftlicher Kontext.
  • Der Einsatz von Entschuldigungen, die Androhung von Strafe und die Förderung von Kompetenzen zur effektiven Ärgerregulation sind auf das Individuum gerichtete (sozial-)psychologische Strategien.
Kartensatzinfo:
Autor: Lise Langstrumpf
Oberthema: Psycholgie
Thema: Sozialpsychologie 03407
Schule / Uni: FU Hagen
Veröffentlicht: 13.12.2014
 
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