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Alle Oberthemen / Bildungswissenschaften / Einführung

Sozialgeschichte Berufsausbildung (27 Karten)

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Grenzen Sie die beiden Begriffe Mittelstandspolitik und Mittelstandsbewegung voneinander ab
Mittelstandspolitik
• Kaiserreich
• Novellen der Gewerbeordnungen von 1878, 1897(Handwerkerschutzgesetz)
und 1908 („kleiner“ Befähigungsnachweis)  im Kontext staatlicher Mittelstandspolitik

Mittelstandsbewegung
• Zünfte
• Handwerk
• Alte Zustände
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Kerschensteiners Berufsbildungstheorie
Berufsbildungstheorie Kerschensteiners:

„Der Weg zum idealen Menschen führt nur über den brauchbaren Menschen. Der brauchbare Mensch ist aber derjenige, der seine und seines Volkes Arbeit anerkennt und den Willen und die Kraft besitzt, sie zu tun. Nur in dem Maß, wie ihm dies gelingt, kann eine Nation ihn als Menschen bewerten [...]. Die Berufsbildung steht an der Pforte zur Menschenbildung.“

Kerschensteiner setzt Beruflichkeit und staatsbürgerliche Erziehung gleich. Berufsbildung gilt als Vorraussetzung für "allgemeine Menschenbildung".

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Kerschensteiners Berufsbildungstheorie (Legitimationsgrundlage)
Legitimationsgrundlage:

Indem Kerschensteiner die Fortbildungsschule beruflich ausrichtet, hat er einen legitimen Weg gefunden, politische Themen bzw, politische Erziehung in der beruflichen Fortbildungsschule durchzusetzen.
Mit der auf Integrationsansprüche abzielenden, beruflich ausgerichteten Bildungstheorie hat er die Legitimationsgrundlage geschaffen.
Eine reine berufliche Ausrichtung ohne die Theorie im Hintergrund hätte diese päd. Legitimation nicht geschaffen. Das ist eine kleine, aber sehr wichtige Präzisierung!
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Kritische Würdigung von Kerschensteiners Berufsbildungstheorie (Errungenschaften)
1. Errungenschaften:

- Grundstein für die Entwicklung der Berufsschule wurde gelegt

- Institutionalisierung der beruflichen Bildung wird durch Einführung des Berufsprinzips vorangetrieben

- schlüssige Legitimationsgrundlage für reformierte Fortbildungsschule wurde geliefert

- Tendenz zur Orientierung am Beruf war trotz aller Einschränkungen pädagogisch und nicht ökonomisch motiviert

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Kritische Würdigung von Kerschensteiners Berusbildungstheorie (Bedenkliches)
2. Bedenkliches:

- politische Vereinnahmung und damit Behinderung des Demokratisierungsprozesses

- Verknüpfung von Menschenwürde, gesellschaftlicher Brauchbarkeit und nationalstaatlicher Ambitionen

- harmonistisches Schulkonzept, Bildung auf politische und betriebliche Integrationsansprüche ausgerichtet

- keine Aufhebung der Bildungsbegrenzung für untere Schichten ( brauchbarer Bürger impliziert Gehorsam)

- Inhalte der Berufsbildungstheorie gehen an der sehr unerfreulichen, durch Ausbeutung gekennzeichneteten beruflichen Wirklichkeit der unteren Schichten, auf die sie ja bezogen ist, völlig vorbei.
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Was ist gemeint mit dem "kleinen" und dem "großen" Befähigungsnachweis?
Kleiner Befähigungsnachweis:
Ausbildung nur mit Meisterprüfung

Großer Befähigungsnachweis:
Gewerblicher Betrieb nur mit Meisterprüfung
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Welche Bedeutung und Rolle hatten die Zünfte?
- Vorherrschaft über das Handwerk und die Ausbildung
- Gewerbe durften nur mit Erlaubnis der Zunft betrieben werden
- Erhalt der Ständeordnung
- Reproduktion der Gesellschaft
- "Zunftszwang"
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Welche gesellschaftliche Funktion war mit der traditionellen zünftigen Ausbildung verbunden?
- Erziehung, Sozialisation, Einführung in die gesellschaftliche Rolle
- Lehrling lebt im Haushalt des Meisters
- Vermittlung des Handwerks "en passant"

• Einführung in die gesellschaftliche Rolle
• Sozialisationsaspekt vor Qualifikationsaspekt
• Tüchtigkeit und Ehrbarkeit wichtige Faktoren
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Wann wurde die Gewerbefreiheit eingeführt? Warum? Und welche Folgen hat dies?
- 1811
- wirtschaftliche Liberalisierung, Förderung des Marktes
- jeder durfte ein Gewerbe betreiben
-  jeder (ohne Befähigungsnachweis) durfte einen Lehrling halten,
-  keine staatliche Kontrolle mehr über die Ausbildung
- Auflösung  des Zunftzwangs
- Ausbildungsverträge gleich Privatverträge
- Abschaffung der Abschlussprüfungen
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Welche Entwicklung nahm die GO zwischen 1811 und 1870?
1845: Definition Lehrlingsstatus, Wieder-Einführung der Gesellenprüfung (freiwillig), kleiner Befähigungsnachweis, staatliche Genehmigung für die Ausübung bestimmter Berufe

1849: Erweiterung der Liste der Berufe deren Ausübung an die Meisterprüfung gekoppelt wird, obligatorische Gesellenprüfung
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Was wurde den Zünften vorgeworfen?
- Behinderung der ökonomischen und technischen Entwicklung durch Konkurrenzausschluss
- Missbrauch der Lehrlinge als häusliche Arbeitskraft
- unökonomische Dauer der Lehre, geringe theoretische Fundierung
- Lernen "en passant"
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Welche Argumente haben die Zünfte gegen die Gewerbefreiheit?
- Wirtschaftliche Schwächung der Handwerkerschaft
  > Konkurrenz, Massenproduktion
- sinkende Ausbildungsqualität (keine Kontrolle)
- häufige Ausbildungsabbrüche durch die Lehrlinge
- Verbreitung der Lehrlingszüchterei
- Bedrohung der ständischen Verfasstheit
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Was beinhaltet die neue Gewerbeordnung 1871?
- Keine Gesellenprüfung
- Innungen verlieren erneut ihre Macht
- 1878 Definition Lehrling gestrichen
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Welche Novellen gab es zur GO ab 1870?
1881: erster Schritt zur Durchsetzung des Selbstverwaltungsprinzips
           im Handwerk, Aufsichtspflicht der Lehrlingsausbildung wird
           von der Polizei an die Innungen übergeben
    
1897: Handwerkerschutzgesetz

1908: Einführung kleiner Befähigungsnachweis

1934: Einführung großer Befähigungsnachweis
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Was beinhaltet das Handwerkerschutzgesetz?
- Selbstverwaltung der Kammern gesetzlich geregelt
- Festlegung der Lehrzeit
- Vorschriften gegen Lehrlingszüchterei
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Warum wurden die Fortbildungsschulen gegründet? Woraus?
Gegründet aus den Sonntagsschulen, um  Erziehungslücke zwischen Volksschule und Militärdienst zu schließen.

Politik wollte verhindern, dass die Jugend sich mit sozialdemokratischem (oder kommunistischem) Gedankengut auseinandersetzt.

- Verminderung der Jugendkriminaität
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Welche Reformen gab es durch den "Verein für das Fortbildungsschulwesen"?
- Umwandlung der Fortbildungsschule in eine  berufliche orientierte Schule
- Selbstverwirklichung durch Identifizierung mit einem Beruf
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In welchem Zeitraum war die Gründungsphase? In welchem Zeitraum war die Konsolidierungsphase?
Gründungsphase:
1870-1920

Konsolidierungsphase:
1920-1970
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Was sind die wesentlichen Merkmale der Gründungsphase in der betrieblichen Ausbildung?
- 1870 Gewerbeordnung
- 1881 Aufsichtspflicht: Übertragung an Innungen
- 1897 Handwerkerschutzgesetz
- 1908 kleiner Befähigungsnachweis

Mittelstandsbewegung: wesentliche Forderungen an das liberale Gewerberecht
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Was sind die wesentlichen Merkmale der Gründungsphase der Berufsschule?
- schließen der Erziehungslücke (Schule-Militär)
-  Einführung der Fortbildungsschulen mit dem Ziel der Sozialisation
    bzw. gesellschaftlichen Integration
- ab 1900 beruflich orientierte Pflichtschulen zur Ergänzung der
   Handwerksausbildung nach Kerschensteiner
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Was sind die wesentlichen Merkmale der Gründungsphase in der industriellen Berufsausbildung?
- Bis 1909 kein Interesse, da die Rekrutierung aus dem Handwerk,
   bis dies nicht mehr möglich war

- 1909 Gründung des DATSCH
- 1926 Gründung AfB
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Was sind die wesentlichen Merkmale der betrieblichen Ausbildung in der Konsolidierungsphase?
- 1926 Gründung des AfB

- 1935 Gleichstellung der Facharbeiterprüfungen mit den
   Gesellenprüfungen

- 1934 Einführung großer Befähigungsnachweis, damit einheitliche
   Regelung der Berufsausbildung: Liste mit staatlich anerkannten
   Berufen im Handwerk, fachliche Vorschriften für Ausbildung,
   Meister und Gesellenprüfungen

- 1969 BBIG
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Was sind die wesentlichen Merkmale der Berufsschule in der Konsolidierungsphase?
- 1932 Anerkennung der Berufsschule durch die Industrie
- Ende der 1930er:  Pflichtberufsschule
- 1945-1970 Qualitätssteigerung
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Was ist der DATSCH?
- Gegründet 1909
-Deutscher Ausschuss für technisches Schulwesen
- Abgrenzung der Berufe: Einteilung der Facharbeiter in gelernte und angelernte
- inhaltliche Festlegung des Lehrberufs
- erstes Ordnungskonzept, wurde in den folgenden Jahren auf weitere Wirtschaftszweige ausgedient
- Basis für die Entwicklung neuer Berufsfelder
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Was ist der AFB?
- 1926 gegründet
- Arbeitsausschuss für Berufsbildung
- Systematisierung der Industrieberufe
-  Abgrenzung der Lehrlingsausbildung zum Handwerk
- Ausbildung zum Facharbeitern parallel zum Handwerksgesellen
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Wann wurde der Pflichtbesuch der Berufsschule reichseinheitlich juristisch fixiert?
Ende der 1930er Jahre
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Was geschah zwischen 1945 und 1970 im Bereich der Berufsschule?
1945-1970 Restauration
- materielle und technische Verbesserungen:
   Neue Organisationsstrukturen, neue Berufsschulbauten, spezielle
   Lehr- und Unterrichtsmittel, verbesserte Lehrerbesoldung
- Erhöhung der Qualität
- Festigung des Status Berufsschule als Institution
Kartensatzinfo:
Autor: Zechem
Oberthema: Bildungswissenschaften
Thema: Einführung
Schule / Uni: FernUniversität Hagen
Ort: Hagen
Veröffentlicht: 09.04.2010
Tags: KT 3, Geschichte der Berufsausbildung, Zünfte, Entwicklung berufliches Schulwesen, etc.
 
Schlagwörter Karten:
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