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Alle Oberthemen / Psychologie - Modul 5 / Moral, Kooperation und Wettbewerb

03406 - Moral, Kooperation und Wettbewerb SS15 (46 Karten)

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Beschreibe die Stufenfolge weiblicher Moral nach Gilligan.
1. Präkonventionelles Stadium: Überleben
  • egozentrische Perspektive: das Selbst ist das einzige Objekt der Fürsorge


Übergangsphase: Vom Egoismus zur Verantwortlichkeit
  • Konflikt Egoismus vs. Verantwortlichkeit
  • Zugehörigkeit und Verbindung zu anderen ist wichtig (soziale Akzeptanz "das Richtige tun")


2. Konventionelles Stadium: Gutsein als Verzicht
  • Verantwortung für andere, mütterliche Moral, Fürsorge für Schwächere
  • altruistischer Standpunkt: Selbstbehauptung ist unmoralisch, eigene Bedürfnisse unwichtig


Übergangsphase: Vom Gutsein zur Wahrheit
  • Erkennen der Fremdbestimmtheit der konventionellen Sichtweise, die eigenen Grenzen zu erkennen
  • moralische Bewertung einer Handlung nach realistischen Abwägungen


3. Postkonventionelles Stadium: Moral der Gewaltlosigkeit
  • Synthese von Egoismus und Altruismus
  • Fürsorge für andere UND für die eigene Person
  • Anteilnahme
Tags: Theorien
Quelle:
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Was ist die typisch männliche und was die typisch weibliche Moral?
Männliche Moral: Gerechtigkeit
Weibliche Moral: Fürsorge
Tags: Theorien
Quelle:
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Beschreibe die Take-the-Best-Heuristik.
Bsp: lesen in der Zeitung: eine Mutter hat ihr neugeborenes Kind erstickt:

(1) Prüfe, ob es sich um eine Standardsituation handelt, für die es klare und kaum umstrittene gesellschaftliche Regeln gibt.

(2) Entscheide gefühlsmäßig, wenn Kosten und Risiken von Fehlentscheidungen gering sind oder keine Zeit zum Überlegen bleibt.

(3) Wäge die Interessen aller Beteiligten gegeneinander ab und vergiss deine eigenen Interessen nicht.

  • »Standardsituation«, die gesetzlich klar geregelt ist = unser Urteil wird bereits beim ersten Schritt gefällt
  • Information über besondere Umstände? = neues Urteil
  • bei vielen Kriterien zur Entscheidungsfindung: diese werden in eine lineare Reihenfolge gebracht u. beim ersten Kriterium, das eine Entscheidung ermöglicht, brechen wir die Analyse ab und verhalten uns genau diesem Kriterium entsprechend

Tags: Theorien
Quelle:
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Beschreibe den Zusammenhang zwischen moralischem Urteilen und moralischem Handeln.
  • die einzelnen moralischen Stufen stellen gewissermaßen Filter dar, der die jeweils unterschiedlichen Merkmale einer moralischen Situation als handlungsrelevant erscheinen lassen.
  • Kohlberg: Situationsgebundenheit des moralischen Denkens nimmt von Stufe zu Stufe ab (Zu diesen Schluss kommt man nur aus der Perspektive der höchsten Moralstufe)
  • Kohlberg und Candee: das als richtig empfundene Urteil wird in die Tat umgesetzt, wenn man sich in Situation subjektiv verantwortlich fühlt u. bestimmte »nichtmoralische« Fähigkeiten der »Ich-Kontrolle« die Ausführung der Handlung unterstützen (kogn. Fähigkeiten wie Intelligenz -> Entwicklung eines Handlungsplanes, Aufmerksamkeit + Fähigkeit zum Belohnungsaufschub) in Anlehnung an:
  • Vier-Komponenten-Modell, Rest (1983, 1986)
  • empirisch: Uneinheitliche Ergebnisse -> zur Prüfung Zusammenhangs zwischen Urteil + Handeln sind nur asymmetrische Problemsituationen (Argumente von zwei unterschiedlichen Stufen) geeignet, aber Symmetrie u. Asymmetrie = Frage der subjektiven Situationsinterpretation
Tags: Theorien
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Beschreibe das 4-Komponenten-Modell zur Entstehung moralischen Verhaltens nach Rest.
Komponente 1: Interpretation der Situation in Hinsicht darauf, wie die eigenen Handlungen das Wohlergehen anderer beeinflussen.

Komponente 2: Formulieren, was eine moralische Handlungsweise sein würde; das moralische Ideal in einer spezifischen Situation identifizieren.

Komponente 3: Unter den konkurrierenden Idealen – die in verschiedene Werte resultieren – dasjenige auswählen, nach dem man sich richtet; entscheiden, ob man versuchen soll, sein moralisches Ideal zu erfüllen oder nicht.

Komponente 4: Durchführen und Vollenden dessen, was man zu tun beabsichtigt
Tags: Theorien
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Beschreibe den Zusammenhang zwischen Selbstaufmerksamkeit und moralischem Verhalten.
Theorie der objektiven Selbstaufmerksamkeit (Duval & Wicklund, 1972)
  •   im Zustand Selbstaufmerksamkeit = Aufmerksamkeit ist sehr wenig auf externen Ereignisse, sondern auf eigenes Selbst gerichtet = Diskrepanzen zwischen tatsächlichen Verhalten u. den eigenen Intentionen, Aspirationen bzw. internen Verhaltensstandards sind stärker bewusst u. unangenehm
  • Selbstaufmerksamkeit« = größere Übereinstimmung zwischen Selbstdarstellung u. tatsächlichem Verhalten als im Zustand Selbstunaufmerksamkeit



Experiment Duval und Wicklund (1972, 1973)
  • weibl VPs; 5 km/h schneller als erlaubt, Kind + Ball auf Strasse, Kind angefahren; Spiegel induziiert Selbstaufmerksamkeit; mit Spiegel 60 %, ohne Spiegel« 51% fühlen sich selbstverantwortlich = mit Spiegel wird Selbsttäuschung erschwert;
  • Experiment: Halloween-Kinder + Bonbons + Spiegel = ähnl. Ergebnisse
  • höchste moralische Stufe braucht ideale Aufmerksamkeit
  • Vermutung, dass wir eine gewisse Tendenz zum vorzeitigen Abbruch der Situationsanalyse haben.
  • Vermeidung der Selbstaufmerksamkeit => stuck stage
  • Handeln unterhalb des Kompetenzniveaus wird erleichtert, wenn Problem sehr gut zu Niveau passt
Tags: Theorien
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Nenne die drei Stadien des Regelbewusstseins laut Jean Piaget.
1. Individuelle Riten (motorische Schemata)
  • entspricht der motorischen bzw. individuellen Spielpraxis
  • Kind gibt sich selbst Schemata für seine Handlungen vor, die allerdings noch keine verpflichtenden Regeln sind
  • häufig schwer zu unterscheiden, ob es sich um selbst erfundene Rituale handelt oder um die bewusste Übernahme von außen beeinflusster regelhafter Handlungen

2. Heteronomie
  • Kind geht zwar willkürlich mit Regeln um, trotzdem besteht es darauf, dass die Regeln "schon immer so gewesen" seien
  • Regeln sind durch erwachsene Autoritäten gegeben
  • extremer Konservatismus des Bewusstseins und verblüffende Lockerheit des Verhaltens (mystische Achtung der Regeln trotz praktischer Ignoranz)

3. Autonomes Regelverständnis
  • Regeln sind nicht mehr von außen und unveränderbar, sondern das Ergebnis eines auf gegenseitiger Absprache beruhenden freien Entschlusses
  • Regeln können gemeinsam verändert werden (auf Gerontokratie und Theokratie folgt die Demokratie)
  • Regeln sind nicht mehr heilig und ewig gültig bzw. unveränderbar
  • Ursprung der Regeln wird realistisch gesehen (nicht Gott hat das Murmelspiel erfunden, sondern andere Kinder)

4. Kodifizierung der Regeln
  • weitaus stärkere Beachtung der Regeln als vorher
  • Regeln werden demokratisch ausgehandelt
  • neue Regeln dürfen nur auf "legalem Wege" eingeführt werden, also die anderen müssen überzeugt werden und die Mehrheit muss dann entscheiden
  • in den vorausgegangenen Stadien sind die Regeln unantastbar (selbst neue Regeln bleiben im Bewusstsein der Kinder "falsch")
  • Autonomie entwickelt sich nach Piaget vor allem unter Gleichberechtigten, die Anwesenheit von Autoritäten sieht er eher als hemmend an
Tags: Theorien
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Was ist heteronome und autonome Moral nach Jean Piaget?
Heteronom
  • beruht auf moralischem Zwang der Erwachsenen
  • Pflichten und die auf sie beziehenden Werte werden als etwas Äußerliches, objektiv Gegebenes anzusehen: moralischer Realismus
  • enger Interpretationsspielraum: Eine Regel wird wörtlich genommen und nicht in dem Sinne "verstanden"
  • objektiver Auffassung von Verantwortung: nicht die Absicht zählt, sondern die tatsächlichen Konsequenzen des Handelns

Hans/Heinz: Die vielen Tassen hinter der Tür unabsichtlich zu zerschlagen ist schlimmer als die Tasse vom Schrank zu hauen (beim Holen der Marmelade), da ein größerer Schaden entstanden ist

Autonom
  • beruht auf Kooperation und Zusammenarbeit der Kinder untereinander
  • die einseitige Achtung der elterlichen Autorität weicht der gegenseitigen Achtung der Kinder
  • Bedürfnis andere so zu behandeln, wie man selbst behandelt werden möchte (wenn die gegenseitige Achtung stark genug ist)

Zwischenstadium!
  • Kind ist nicht mehr ausschließlich an der erwachsenen Autorität orientiert, sondern an der verallgemeinerten Regel
  • Autonomie ist erst zur Hälfte verwirklicht, da sie immer noch als von außen Aufgezwungenes gesehen wird
Tags: Theorien
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Wie beschreibt Jean Piaget die Entwicklung des Gerechtigkeitsbegriffs?
3 große Perioden (wie bei der Moralentwicklung)

1. bis 7/8 Jahre: Autorität der Erwachsenen
  • gerecht ist das, was die Erwachsenen erwarten
  • entspricht dem Stadium der Heteronomie

2. 8 - 11 Jahre: Primat der Gleichheit über die Autorität
  • Kinder können wahre "Gleichheitsfanatiker" sein, die auf die geringste Benachteiligung sehr empfindlich reagieren
  • Zwischenstadium

3. ab 12: "Billigkeitsgefühl"
  • Der strikte Gleichheitsgedanke wird relativiert und das Kind ist in der Lage, die besondere Situation jedes Einzelnen mit einzubeziehen (z.B., dass dem Geschwisterchen beim Anziehen geholfen werden muss)
  • Autonomie
Tags: Theorien
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Beschreibe die drei Ebenen des moralischen Urteils und zugehörigen sechs Entwicklungsstufen der Moral nach Kohlberg.
1. Ebene: Präkonventionelle Ebene
Moralische Wertung beruht auf äußeren, quasi-physischen Geschehnissen, schlechten Handlungen oder auf quasi-physischen Bedürfnissen statt auf Personen und Normen

Stufe 1: Orientierung an Bestrafung und Gehorsam
  • Bewertung einer Handlung hängt von den Konsequenzen ab
  • Vermeidung von Strafe und nicht hinterfragte Unterordnung unter Macht gelten als die Werte an sich

Bsp: Man darf nicht stehlen, denn dafür wird man bestraft

Stufe 2: Instrumentell-relativistische Orientierung
  • richtige Handlung befriedigt eigene Bedürfnisse oder die anderer
  • Egozentrismus der ersten Stufe wird überwunden und Individuum kann sich in andere hineinversetzen (lernt die Motive anderer zu erkennen und teilweise auch zu akzeptieren)
  • Kinder entwickeln ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsgefühl, das einem "Gleichheitsfanatismus" ähnelt (Piaget Zwischenstadium)
  • zwischenmenschliche Beziehungen erscheinen als Markt-Beziehungen
  • Gegenseitigkeit ist dabei eine Frage von "eine Hand wäscht die andere" nicht von Loyalität oder Gerechtigkeit

Bsp: Denken: ich gebe damit du gibst«

2. Ebene: Konventionelle Ebene
Moralische Wertung beruht auf Rollenübernahme und der Einhaltung der konventionellen Ordnung sowie der Erwartungen anderer

Stufe 3: Orientierung an personengebundener Zustimmung oder am "guter/s Junge/Mädchen"
  • richtiges Verhalten ist, was anderen gefällt oder hilft und Zustimmung findet
  • hohes Maß an Konformität gegenüber stereotypen Vorstellungen von mehrheitlich für richtig befundenem oder "natürlichem" Verhalten
  • Absicht wird zum ersten Mal wichtig
  • man findet Zustimmung, wenn man nett ist

Bsp: Ich darf nicht stehlen, weil man das nicht macht. Der Apotheker wäre dann traurig. Oder er sollte stehlen, weil er seine Frau retten will (gute Absicht)

Stufe 4: Orientierung an Recht und Ordnung
  • Autorität, festgelegte Regeln und die Aufrechterhaltung der sozialen Ordnung bilden den Orientierungsrahmen
  • man muss seine Pflicht tun, Autorität akzeptieren und für die gegebene soziale Ordnung um ihrer selbst willen eintreten

Bsp: Man darf nicht stehlen, das ist gesetzlich verboten. Wenn alle stehlen würden... Ich darf aber alles, was das Gesetz mir sagt

3. Ebene: Postkonventionelle Ebene
Moralische Wertung beruht auf Werten und Prinzipien, die unabhängig von der Autorität und unabhängig von der eigenen Identifizierung mit autoritären Gruppen gültig und anwendbar sind

Stufe 5: legalistische oder Sozialvertrags-Orientierung
  • i.A. mit utilitaristischen Zügen verbunden
  • Richtigkeit einer Handlung bemisst sich tendenziell nach allgemeinen individuellen Rechten und Standards, die nach kritischer Prüfung von der Gesamtgesellschaft getragen werden
  • Wir dienen nicht mehr dem Gesetz, sondern das Gesetz dient uns
  • Bewusstsein der Relativität persönlicher Werthaltungen und Meinungen
  • Verfahrensregeln zur Konsensfindung sind wichtig
  • Recht ist eine Frage von persönlicher Wertsetzung und Meinungen: außerhalb der gesetzlich festgelegten Bereiche basieren Verpflichtungen auf freie Übereinkünfte und Verträge
  • Absolute Werte wie Freiheit und Leben stehen über den Gesetzen einer Gemeinschaft und müssen unabhängig von der Meinung der Mehrheit respektiert werden

Bsp: Er sollte stehlen, da ein Menschenleben mehr wert ist als der Gewinn des Einzelnen

Stufe 6: Orientierung an allgemeingültigen ethischen Prinzipien
  • Recht = bewusste Entscheidung in Übereinstimmung mit selbst gewählten ethischen Prinzipien unter Berufung auf umfassende logische Extension, Universalität und Konsistenz
  • Prinzipien sind abstrakt und ethischer Natur (wie der kategorische Imperativ oder die goldene Regel)
  • universelle Prinzipien der Gerechtigkeit, Gegenseitigkeit und Gleichheit, der Menschenrechte und des Respekts vor der Würde des Menschen als individueller Person
  • alle Perspektiven werden berücksichtigt: ideale wechselseitige Rollenübernahme
  • Prüfung der Meinung auf Universalisierbarkeit (muss an hinreichend ähnlichen Situationen überprüft werden und es muss eine zeitweilige Trennung von Personen und Interessen vorgenommen werden
  • Kategorischer Imperativ Kants: Handel so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne

Bsp: Der Konflikt sollte argumentativ unter Einbeziehung aller gelöst werden
Tags: Theorien
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Beschreibe die 4 Niveaustufen der Theorie zur sozialen Perspektivübernahme von Robert L. Selman.
Niveau 0: Egozentrische/undifferenzierte Perspektiven (ca. 4–6 Jahre)

  • Kind kann andere Perspektiven einnehmen, erkennt aber nicht, dass anderer ähnlich wahrgenommenes anders interpretiert, weil es eigene Perspektive nicht deutlich genug von der des anderen unterscheidet.
  • Ebenso vermischt es subjektive/psychologische + objektive/physikalische Aspekte der sozialen Welt (vermischt Gefühle + beobachtbare Akte oder intentionale + nicht-intensionale Akte)

Denken: Jeder sieht die Welt so wie ich.

Niveau 1: Subjektive oder differenzierte Perspektiven (ca. 6–8 Jahre)
  • verstehen: gleich wahrgenommenes kann gleich oder verschieden interpretiert werden
  • gleich wahrgenommene Handlungen können vom Selbst und den anderen als Reflexionen disparater oder verschiedener Einzelgründe oder -motive betrachtet werden
  • befasst sich zum ersten Mal mit der Einzigartigkeit des verdeckten, psychischen Lebens einer jeden Person

Denken: Andere können die Welt anders sehen.

Niveau 2 – Selbstreflexive oder reziproke Perspektiven (ca. 8–10 Jahre)
  • Fähigkeit: Perspektive der zweiten Person einnehmen
  • kann auf seine Gefühle + Gedanken aus der Perspektive einer anderen Person reflektieren, sich selbst an die Stelle eines anderen versetzen + das Selbst dem anderen gegenüber als Subjekt begreifen.
  • eigene Auffassung u. Beurteilung der Gedanken u. Gefühle der anderen Person
  • Bewusstsein einer neuen Form von Reziprozität der Gedanken u. Gefühlen (ich weiß, dass er mich mag; er weiß, dass ich ihn mag) und nicht mehr nur von Handlungen (er arbeitet für mich – ich arbeite für ihn).

Denken: 2 Menschen können die gleiche Sache (z.B. mich) ganz unterschiedlich sehen

Niveau 3: Wechselseitige Perspektiven o Perspektiven der dritten Person (ca. 10–12 Jahre)
  • Fähigkeit der Perspektive der dritten Person: Fähigkeit in Gedanken aus einer interpersonalen Interaktion herauszutreten u. die Perspektiven beider Parteien simultan zu koordinieren
  • Bewusstsein von Wechselseitigkeit menschlicher Perspektiven * Bewusstsein von der Beziehung zwischen Selbst + anderen (Beziehung selbst wird bewusst)

Denken: Ich sehe die Sache so, du siehst sie so – und im Vergleich sieht das so aus...

Niveau 4: Gesellschaftliche oder Tiefenperspektiven (12–15 Jahre u. höher)
  • Erkenntnis: subjektiven Perspektiven (Wechselseitigkeit) haben nicht nur die Ebene der Erwartungen u. Selbstverständnisse, sondern sind multidimensional oder tieferreichend (oberflächlich vs. tiefe + nicht verbalisierte Gefühle)
  • Menschen können Perspektiven teilen
  • zwischenmenschlichen Perspektiven werden als Netzwerk/System erkannt
  • Perspektiven werden generalisiert, z. B. zum Konzept der gesellschaftlichen, rechtlichen oder moralischen Perspektive.

Denken: Was beeinflusst meine, deine, … Perspektive?
Tags: Theorien
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Wie hängt das "logische Denken", die "soziale Perspektive" und "moralisches Urteil" zusammen? (asymmetrische Voraussetzungsrelation)
Die Entwicklung des logischen Denkens im Sinne Piagets ist eine notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung für die Entwicklung der sozialen Perspektive (Selman), die ihrerseits wiederum eine notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung des moralischen Urteils (Kohlberg) ist =
„asymmetrische Voraussetzungsrelation“
Tags: Theorien
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Was ist der Unterschied zwischen Kompetenz und Performanz in Bezug auf moralisches Urteilen?
Kompetenz = höchstmögliches Entwicklungsniveau, das einem Individuum unter Idealbedingungen zur Verfügung steht

Performanz = das tatsächliche, in einer konkreten Situation erreichten Niveau

Gleichnis Treppenbau und Treppenbenutzung
Ich kann die Stufen benutzen, die ich gebaut habe. Das Benutzen einer Stufe ist ein sicheres Indiz für das Vorhandensein, aber die Existenz einer Stufe ist keine hinreichende Bedingung dafür, dass sie.in einer bestimmten Situation genutzt wird

Die moralische Entwicklung kann also fortgeschrittener sein als anhand einer Situation ableitbar ist
Tags: Theorien
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Nenne die 4 Stadien der Anwendung von Regeln nach Jean Piaget.
1. Rein motorisches und individuelles Stadium (0 - 3 Jahre)
  • Kind spielt nach eigenen Wünschen und motorischen Gewohnheiten
  • entwickelt mehr oder weniger ritualisierte Schemata, dabei handelt es sich allerdings nicht um Regeln des Zusammenspiels (da es alleine spielt), sondern um motorische Regeln

2. Egozentrisches Stadium (2 - 6 Jahre)
  • Egozentrismus = Nachahmen größerer Kinder und individuelle Anwendung der beobachteten Regeln
  • Kind versucht Spielregeln nachzuahmen, spielt aber eigentlich (auch wenn es mit anderen spielt) noch alleine
  • jeder kann Gewinner sein und jeder spielt nach seiner eigenen Interpretation der Regeln

3. Beginnende Zusammenarbeit (7 - 10 Jahre)
  • jeder versucht, den Mitspieler zu besiegen
  • Notwendigkeit der gegenseitigen Kontrolle und Vereinheitlichung der Spielregeln
  • Praktisch können sich die Kinder einigen, aber wenn man die einzelnen Kinder fragt, hat jeder noch erstaunlich unterschiedliche Regelkenntnisse und Regelinterpretationen

4. Kodifizierung der Regeln (ab 11 Jahre)
  • peinlich genaue Regeln, die allen Mitspielern in ihrer Gesamtheit bekannt sind
  • "Interesse für die Regel als solche"


Die Stadien sind analytische Kategorien, mit denen sich die eigentlich kontinuierlichen Entwicklungsprozesse plastischer darstellen lassen!
Altersangaben sind nur grobe Hinweise!
Tags: Theorien
Quelle:
Kartensatzinfo:
Autor: CoboCards-User
Oberthema: Psychologie - Modul 5
Thema: Moral, Kooperation und Wettbewerb
Schule / Uni: FernUniversität Hagen
Veröffentlicht: 19.08.2015
Tags: SS 15
 
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