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Alle Oberthemen / Psychologie - Modul 5 / Vorstellung, Spiel und Phantasie

03405 - Vorstellung, Spiel und Phantasie (11 Karten)

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Welche Bedeutung nimmt das Symbolspiel in Piagets Theorie der kognitiven Entwicklung ein?
Große Bedeutung

Im Symbolspiel assimiliert das Kind die Wirklichkeit.
= Symbolspiel ist für Piaget Assimilation in reinster Form: Im Spiel...
  • festigt und variiert das Kind bereits erworbene Schemata
  • kompensiert bislang ungelöste Anforderungen
  • konstruiert Vorstellungen und Handlungsweisen neu
  • werden negative Gefühle bewältigt

Bsp.: Eine Banane wird zum Telefon, ein Stock zum Pferd

Symbolspiel ist eine Assimilation der Welt ins Ich
Tags: Theorien
Quelle:
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Kann ein imaginärer Gefährte schwierige Lebenssituationen kompensieren?
Ja

Einsamkeit, Vernachlässigung, Zurückweisung führen zur Erschaffung eines IG

  • Kind hat einen Freund, bei dem es keine Trennung zu fürchten hat
  • sobald das Kind passende echte Freunde findet oder mit der Lebenssituation besser umgehen kann, verschwindet der IG
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Gibt es einen Geschlechtsunterschied bezüglich der Schaffung eines Imaginären Gefährtens im Tagebuch Jugendlicher?
Jedes zweite Mädchen, aber nur jeder fünfte Junge verwendet eine persönliche Anrede im Tagebuch (Fantasiename)

Ohne persönliche Anrede, aber trotzdem die Rolle eines IG erfüllt das Tagebuch bei 30 % der Jungen und 60% der Mädchen


Vorstellungsbild des IG:
  • Mädchen: Ähnlich sich selbst, weichen nur in mancher Hinsicht ab (z.B. Erscheinungsbild)
  • Jungen: fast perfekte weibliche Ausgabe ihrer eigenen Person (ähnliches Erscheinungsbild, Alter, persönliche Eigenschaften)
  • bis zum Alter von 14 Jahren IGs meist gleichaltrig, danach älter
  • größte Gruppe mit IG: zwischen 14 und 15 Jahren
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Werden imaginäre Gefährten von Kindern kreiert, um fehlende soziale Fähigkeiten und Freundschaften auszugleichen?
Hypothese 1: Imaginäre Gefährten werden von Kindern kreiert, um fehlende soziale Fähigkeiten und Freundschaften auszugleichen
  • nehmen den Platz eines echten Freundes ein
  • eine Art Übungsplattform für den Umgang mit anderen Kindern
  • Imaginärer Gefährte muss sich dem Willen des Kindes unterwerfen und verlangt keine ausgefeilten sozialen Fähigkeiten

Dagegen: Imaginäre Gefährten gleichen keine mangelnden Beziehungen aus (Studie mit 105 Kindern im Vorschulalter)

Dagegen: 3. Kinder mit imaginären Gefährten haben ausgeprägtere soziale Fähigkeiten
  • sind kooperativer
  • zeigen mehr positive Emotionen im Spiel
  • sind zumindest im Vorschulalter weniger schüchtern
  • positive Relation zwischen sozialer Kompetenz und Fantasiespielen: Stark fantasiebegabte Kindern haben höhere soziale Kompetenz und höhere soziale Akzeptanz durch Gleichaltrige
  • ABER: Die Tatsache, dass sie einen imaginären Gefährten haben trägt nicht zusätzlich dazu bei, sondern Kinder mit imaginären Gefährten sind fantasievoller (Langzeitstudie zeigte, dass Vierjährige mit imaginären Gefährten von klein auf mehr Interesse am Symbolspiel zeigten als andere)
  • Zusammenhang zwischen imaginären Gefährten und sozialer Akzeptanz durch gleichaltrige



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Wenn Jugendliche imaginäre Spielgefährten kreieren, sind diese dem Schreiber (des Tagebuches) ähnlich oder unähnlich?
Ähnlich in vielen Aspekten
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Stimmt die Defizithypothese, die Begabungshypothese oder die Egozentrismushypothese, wenn Jugendliche sich imaginäre Gefährten erfinden (laut der Tagebuchstudie von Seiffge)?
Defizithypothese: Nur Jugendliche mit Defiziten in der sozialen Interaktion erschaffen imaginäre Gefährten
  • Nein, viel mehr erschaffen vor allem sozial kompetente und kreative Jugendliche mit einem guten Bewältigungsverhalten imaginäre Gefährten


= Begabungshypothese stimmt
Vor allem kreative Jugendliche erschaffen imaginäre Gefährten
Tagebuchstudie: Tagebuchschreiber sind kreativer als Nicht-Schreiber (Zusammenhang zwischen Kreativität und Tagebuch schrieben. Vor allem mehr Tagträumen bei der Gruppe mit IG! Tendenz zu phantasieren ist ein Prädiktor für IGs!

Egozentrismus spielt keine Rolle (das Schaffen eines imaginären Gefährtens ist das Ergebnis vermeintlicher Einzigartigkeit und hängt mit persönlicher Fabuliererei und imaginärem Publikumsverhalten zusammen)
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Welche Bedeutung nimmt das Spiel nach Vygotsky ein?
= Realisierung von Wünschen im kindlichen Spiel ist ein entwicklungsdynamisches Element

Spiel repräsentiert die "Zone der nächsten Entwicklung" par excellence: Gesellschaftliche Praxis, soziale und kulturelle Normen und Regeln werden im gemeinsamen Symbol- und Rollenspiel erworben, geübt und internalisiert
(Im Spiel nimmt das Kind eine höhere Position als in der Wirklichkeit ein, z.B. Übernehmen der Elternrolle)
Tags: Theorien
Quelle:
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Gibt es am Beispiel der Rosenberg-Studie Unterschiede im Spiel zwischen sicher und unsicher gebundenen Kindern?
Ja:
  • variationsreichere Themen, mehr soziale Flexibilität und größere emotionale Beteiligung in der Gruppe der sicher gebundenen Kinder gegenüber den unsicher vermeidenden
  • bei sicher gebundenen Kindern waren die Spielinhalte vor allem Familien- und Beziehungsepisoden bzw. positive Themen
  • bei unsicher gebundenen eher negative und aggressive Themen
  • sicher gebundene Kinder konnten positive und negative Affekte in ihrem Spiel ausdrücken
  • flache Affekte der unsicher vermeidenden Kinder (mit Ausnahme des häufigen Ausdrucks von Ärger): Thema wird ständig wiederholt, ohne eine Lösung zu finden oder zu akzeptieren
  • Wichtig für die Hypothese der emotionalen Bewältigung: Sicher gebundene Kinder zeigten einen signifikant höheren Anteil an positiven Lösungen für die gespielten Probleme als unsichere
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Votiert Bretherton für oder gegen spielfördernde Interventionsmaßnahmen?
Dafür!

Sie betont die Notwendigkeit aus den Beobachtungen geeignete Interventionsmaßnahmen abzuleiten
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Wie schätzt Bretherton die Ergebnisse der Rosenberg-Studie im Hinblick auf die Emotionsbewältigung im Spiel ein?
Emotionsbewältigung = gute Problemlösung, Wende zum Guten

Muss differenziert betrachtet werden. Emotionale Regulation ist kein zwangsläufiges Ergebnis von Symbolspielen!

Sichere und sozial kompetente Kinder bringen dazu aber mehr Fähigkeiten mit als unsichere und sozial weniger kompetente Spielpartner
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Wer differenziert welche Formen des Spiels bei Kindern im Vorschulalter?
Piaget

1. Übungsspiel
  • Funktionslust
  • Freude, etwas in Gang zu setzen und zu meistern

2. Symbolspiel
  • Anpassung der Wirklichkeit an das Ich unter dem Aspekt emotionaler Bewältigung und subjektiver Befriedigung
  • Abwehr wachsender Anpassungsanforderungen der Umwelt

3. Regelspiel
  • Einordnung in die soziale und moralische Ordnung der Gruppe
Kartensatzinfo:
Autor: CoboCards-User
Oberthema: Psychologie - Modul 5
Thema: Vorstellung, Spiel und Phantasie
Schule / Uni: Fernuniversität
Ort: Hagen
Veröffentlicht: 01.09.2015
Tags: SS15
 
Schlagwörter Karten:
Alle Karten (11)
Theorien (2)
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