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Alle Oberthemen / Psychologie / Motivation, Volotion, Emotion, Handlung

Motivation, Volotion, Emotion, Handlung (75 Karten)

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1.2 Definition Emotion
Personenzustände
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1.2.1 Begriffsbestimmung - Ein Gefühl, das sich durch...
... 2 Charakteristika auszeichnet:
  • es hat eine spezifische Erlebnisqualität
  • es ist objektbezogen

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1.2.1 Arbeitsdefinition der Emotion (Meyer, Reisenzein & Schützwohl)
Gefühl spezifische Erlebnisqualität, Objektbezogen
Emotion zeitlich datierbare konkrete Episode, aktuelle psychische Zustände, haben bestimmte Intensität/Dauer/Qualität, objektgerichtet, haben spezifischen Verhaltens -/ Erlebens-/ physiologischen Aspekt
Stimmung wesentlich länger und weniger intensiv, nicht zwangsläufig objektbezogen
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1.2.2 Struktur der Emotionen
bipolar Ordnung in Gegensatzpaaren nach Gefühlserleben (Lust/Unlust) Wundt
primäre Emotionen Lazarus: 15 Basisemotionen, Mowrer: Lust & Schmerz als Basisemotion
erlernte Emotionen nach Mowrer: aus den Basisemotionen bilden sich im Laufe der Lernerfahrung alle weiteren Emotionen
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1.2.2 Kriterien der Basisemotionen
  • fest verdrahtet
  • ungelernt
  • neuronale Feuerungsdichte
  • adaptive biologische Prozesse
  • Handlungsbereitschaft
  • kommen ohne propositionalen Gehalt aus
  • universelle Gesichtsausdrücke (Ekel, Freude, Traurigkeit,
  • Furcht, Überraschung, Wut)
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1.3.1.1 Subjektives Erleben
Zugang gestaltet sich schwierig.
Wie das Wort Gefühl umschreibt ist ein wichtiger Aspekt von Emotionen das, was man selbst fühlt.
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1.3.1.1 Wundt
Versuchte per Introspektion das subjektive Empfinden zu entschlüsseln, was aber Fragen bezüglich der Generalisierbarkeit aufwirft.
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1.3.1.2 motorische Reaktionen, Gesichtsausdruck
  • sichtbarste Auswirkung von Emotionen findet sich im Gesicht
  • Erkennung echter Emotionen gelingt oft, aber signifikant
  • unterschiedlich zwischen Ländern & Emotionsarten
  • Die Unterscheidung zwischen echten und vorgespielten Emotionen im Alltag gelingt nicht über dem Zufallsniveau
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1.3.1.3 Physiologische Änderungen
  • Echte Emotionen lassen sich von falschen Emotionen anhand der
  • Hirnaktivität unterscheiden (nur ein kleiner Teil der phy.Änderungen)
  • Emotionsbedingte Hormonausschüttungen
  • Körperliche Reaktionen sind unspezifisch (z.B. Änderung der Herzfrequenz)
  • Wut führt zu einer Erhöhung der Hauttemperatur, nicht so bei Traurigkeit
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1.3.1.4 Kognition
Emotionsauslösender Reiz wird auf 2 Pfaden bearbeitet:
1. sequentiell & bewusst ablaufend, flexibel, langsam
2. auf Erfahrung basierend, wenig flexibel, parallel verlaufend, schnell

Emotionen nehmen - einmal angeregt - Einfluss auf Denk- und Wahrnehmungsprozesse, führen so zur Ausbildung von Verzerrungen ("Biases").

Traurigere Stimmung führt tendenziell zu einem mehr analytischen Denkstil, hingegen positive Stimmung eher zu flexibel-kreativen Denkstilen.
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1.3.2 Beziehungen zwischen den Emotionskomponenten - Inter- und Intraindividuelle Varianz
Hat die Emotion ihre stärkste Ausprägung, werden alle
Betroffenen gleich reagieren (Katastrophe=Panik). Ansonsten reagiert nicht nur jeder Mensch anders - jeder reagiert auch anders als er selbst, aufgrund der Vielzahl an Personen- und Situationsvariablen, die einen Einfluss auf das Emotionserleben haben.
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1.3.2 Internalisierer - Externalisierer - Effekt (Manstead)
Besonders zwischen der physiologischen Komponente und dem Ausdruck wurden oft negative Zusammenhänge gefunden.

Der emotoinsauslösende Reiz wird über zwei getrennte Kanäle verarbeitet, einerseits einen nach innen gerichteten physiologischen Kanal, andererseits einen nach außen gerichteten expressiven Kanal, der wiederum vom physiologischen Kanal gehemmt wird - "starr vor Angst".
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1.3.2 Auswirkungen der Manipulation externer Komponenten auf interne Komponenten
Veränderungen des Kognitionsstils
-
Veränderung der Reaktionszeiten
-
keine Änderung des subjektiven Erlebens

Es lassen sich hiernach Emotionsnebeneffekte simulieren.
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1.4 Funktion der Emotionen
Im Behaviorismus werden Emotionen anders betrachtet als aus evolutionar-biologischer Sicht.

Sinn & Funktion ist stark von der vertretenen Theorie abhängig.
Zentrale Funktionen:
Kommunikation & Verhaltensvorbereitung (& Motivation)
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1.4.1 Funktion der Emotionen - evolutionäre Perspektive
"Survival of the fittest" = "Überleben des Bestangepassten"
Seligmann: "Preparedness" (erklärung für Furcht vor Spinnen)
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1.4.2 Funktion d.E. - Kommunikation
Beispiel: Eine gerade vorherrschende Motivation kann kommuniziert werden ohne, dass sie ausgelebt werden muss (>Klapperschlangen).

Kommunikative Funktionen des Emotionsausdrucks:
  • Artgenossen können den emotionalen Zustand erkennen
  • Vermittlung einer Intention > regelt das soziale Leben
  • Soziale Repräsentation als unmittelbare/zwingende Informationsweitergabe (>Panik)
  • Beziehungsanzeige und -änderung um langfristig eine Gruppenstruktur zu formen/kontrollieren (Zustand und Intension signalisieren nur kurzfristige Verhaltensabsichten)
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1.4.3 Verhaltensvorbereitung
Emotionen erlauben es schnell zu Handeln (z.B. in Gefahrensituationen) und den Körper physiologisch & kognitiv auf plötzliche Situationen einzustellen.

Frijda sieht in der Verhaltensvorbereitung die zentrale überlebenswichtige Aufgabe
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1.4.3 Fight or Flight System (Cannon)
Stress und die damit einhergehenden emotionalen Reaktionen.

= Tunnelblick: Im Falle einer Gefahr ist die Konzentration auf die Gefahrenquelle sinnvoller, als peripheren Reizen mehr Aufmerksamkeit als unbedingt nötig zu schenken.
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1.4.3 Primäremotionen
Nach Plutchik 8: Furcht, Wut, Freude, Traurigkeit, Vertrauen, Ekel, Erwartung, und Überraschung.
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1.4.3.1  Bewertung nach Le Doux
low road: via Thalamus und Amygdala, unpräzise, schnell, ohne corticale Last, evolutionär ältere Struktur (und damit verantwortlich für die Überleben sichernden Emotionen)

high road: via Thalamus, Kortex, Hippocampus zur Amygdala
präzise, dem Bewusstsein zugänglich, langsamer
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1.4.4 Überlebensaufgaben
Thwarted action state signalling Theorie (TASS):
--> Integration von kommunikativen und verhaltensvorbereitenden Funktionen
  • negative Emotionen: Ursache - Behinderung der motivierten Handlung
  • positive Emotionen: Ursache - erfolgreiche abschließen intendierter Handlungen
  • Funktion: Mitteilung eines Problems dem Kommunikationsziel
  • Entwicklung: Ausdifferenzierung des emotionalen Ausdrucks
  • Phylogenese: Differenzierung ist erklärbar durch Vorteile, welche Emotionen in sozialen Gruppen bieten
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1.5.1 Watsons Theorie der Emotionen
„Sichtbarkeit der Vorgänge“
3 Basisemotionen: Furcht, Wut, Liebe > können Kombiniert werden

Watson sprach Emotnionen einen evolutionären Anpassungswert ab, da sie den organisierten Ablauf von Denken und Handeln durch chaotische Eingaben stören.
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1.5.2 James-Lange Theorie
1. Objekterfassung
2. Viszerale + Körperliche Reaktionen
3. Wahrnehmung der Reaktion und Auslösung des emotionalen
    Erlebens

Auf einen Reiz folgt eine sofortige körperliche Reaktion, und jene läst dann das emotionale Erleben aus.
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1.5.2.1 Cannons Kritik
1. Unterbrechung der Nervenverbindung zwischen Organen & ZNS führt nicht zu Totalausfall der Emotionen
2. Viszerale Veränderungen sind unspezifisch (treten bei unterschiedlichen (nicht) emotionalen gleichartig auf)
3. Viszerale Rezeptoren sind diffus
4. Reaktionen des VNS sind zu langsam
5. Stimulation & Simulation viszeraler emotionstypischer Veränderungen löst keine Emotion aus

Bsp.: Adrenalininjektionen, die eine ganze Reihe körperlicher Veränderungen auslösen, führen nicht zu Emotionen.
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1.5.3 2-Faktoren-Theorie (Schahter & Singer)
Physiologische Veränderungen lösen in Verbindung mit Situationseinschätzung Emotionen aus
1. Unspezifische Physiologische Erregung
2. Ursachenzuschreibung und Interpretation
3. Emotionsauslösung

Empirisch zeigte sich ein solcher Zusammenhang der Emotionsgenese jedoch nicht vollständig ( Adrenalinspritzenversuch)
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1.5.3.1 Erregungstransfer
Residuale Physiologische Erregung nachfolgender Emotionen verstärkt Emotionen sowohl in der Erlebens- als auch in der Verhaltenskomponente.
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1.6.1 Netzwerktheorien
  • Emotion als zentrale Knotenpunkte im Wissens-/Erlebensnetzwerk
  • Knoten können nur von äußeren Einflüssen und anderen Knoten
  • her gelöst/ gehemmt werden
  • Stärke: Erklärung warum sich manche Emotionen gegenseitig
  • ausschließen
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1.6.2 Appraisaltheorien (Arnold)
Einschätzung der Situation als Kernpunkt
1. Wahrnehmung eines Sachverhaltes (alternativ der Glaube)
2. Evaluierung & Bewertung (positiv - Gefühl wie Freude & entsprechender körperlich-motorischer Reaktion / negativ - Gefühl wie Trauer samt entsprechender körperlich-motorischer Reaktoin)
3. Emotion ja/nein

--> mehrstufiger Prozess

Im Falle einer negativen Bewertung erfolgt eine Abschätzung in
welcher Relation die eigenen Bewältigungskapazitäten zur
Situation stehen

Unterschied: nicht der Reiz selbst löst die Emotion aus sondern dessen Evaluation.
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1.6.2 Appraisaltheorien (Lazarus)
1. Reiz wird zuerst danach beurteilt, ob er positiv, negativ oder irrelevant ist.
2. Im Falle einer negativen Bewertung (z.B. bedrohlich) wird als zweiter Schritt abgeschätzt, in welcher Relation die eingenen Bewältigungskapazitäten zur Stimmung stehen.

Ergänzung von Lazarus: Ereignis wird noch im Hinblick auf den Selbstwert beurteilt.

Appraisaltheorien versuchen die Emotionsentstehung auf kognitiver Seite zu rekonstruieren. Die Bewertungen müssen nicht zwangsweise bewusst ablaufen.
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1.6.2 Rolle der Emotionen (Oatley und Johnson-Laird)
Emotionen lösen Konflikte und setzten Prioritäten beim gleichzeitigen Verfolgen einer Vielzahl von Zielen und Plänen.
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1.7 Methoden zur Emotionserzeugung (Sokolowski)
Variable Methode
Physiologie Psychopharmaka & Erregungstransfer
Ausdruck Mimik-/ Gestiknachstellung
Kognition & Erleben Wiedererleben & Veltentechnik
Situationsreize Medienwiedergabe & Reizdarbietung
Depressionsneigung Persönlichkeitsmessung
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1.8 Motivationale Funktion von Emotionen
Emotionen und Motivationen haben ein "Kerngebiet" in ihrer Definition - das, was man fühlt vs. das, weswegen man etwas tut. In den Rändern ihrers Bereichs aber gibt es Überlappungen. Emotionen können motivierend wirken. Genauso können Motivationen Rückwirkungen auf den emotionalen Zustand haben.
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1.8.1 Attributionale Theorie nach Weiner
Ein Ergebnis wird - unabhängig von seiner Qualität in drei Dimensionen beurteilt:

Lokation Stabilität Kontrollierbarkeit
Ist es eine internale oder externale Ursache? Wie veränderlich ist eine Ursache? Unterliegt die Veränderung der Ursache meiner Kontrolle ?


Eine Situation wird immer anhand aller drei Dimensionen bewertet, und schon eine Änderung einer Dimension führt zu einem völlig anderen Ergebnis.
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1.8.1 Unterschied Appraisel- und Attributionstheorie
Appraisaltheorien:
Einschätzung der Situation - Verhaltensvorbereitende Funktion von
Emotionen
Attributionale Theorien:
Einschätzung der Ursachen - Motivationale Funktion von
Emotionen
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1.8.2 Hedonistische Theorien der Motivation
Wie Emotionen und Motivationen durch dieselben kognitiven Prozesse moduliert werden, gibt es Theorien, nach denen letztendlich jedes Handeln darauf abzielt, positive Emotionen zu erzeugen und negative Emotionen zu vermeiden.
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1.8.2 Hedonistische Theorie der Gegenwart
auf vorhandene Gefühle bezogen
- Abbau akut vorhandener negativer Emotionen im Vordergrund
Neueinschätzung der Wunschinkongruenz Aufmerksamkeitsablenkung Versuch einer aktiven Änderung 

- Zweiter Schritt: Abwägung entsprechend der Erfolgschancen & Auswirkungen
- Drittens: Zweckrationale Ausführung der gewählten Gefühlsreduktionsmethode
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1.8.2 Hedonismustheorie der Zukunft
  • auf antizipiert Gefühle bezogen
  • Vor einer Handlung führt man sich die entsprechenden Konsequenzen vor Augen, sodass Reue & Enttäuschung vermieden werden können
  • Erklärt warum manche Menschen nicht über das Ergebnis einer unterlassenen Handlung aufgeklärt werden möchten
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2.2 Definition Motivation
Wie & weshalb werden bestimmte Ziele verfolgt und andere nicht?

Motivation beschreibt den Zusammenhang zwischen:
Handlung, Ziele und Zielauswahl

Motivation reguliert:
Richtung , Intensität, Dauer eines Verhaltens

Motivation beschreibt den Zusammenhang zwischen Handlung, Zielen ("Motiven") und Zielauswahl, reguliert demnach Richtung, Intensität und Dauer des Verhaltens.
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2.2.1 Appetitives Motivationssystem
  • Hin zu Belohnung,
  • positiven Zuständen oder
  • anderen Formen von Verstärkungen
  • zu Handlung angeregt um etwas zu erreichen
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2.2.1 Aversives Motivationssystem
  • Weg von allgemein negativen Zuständen,
  • Bestrafungen,
  • Unannehmlichkeiten
  • regt zu Handlungen an, um etwas zu vermeiden
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2.2.1 Appetitives und aversives Motivationssystem
  • Können zum selben Handlungsergebnis ausgerichtet sein, der Unterschied liegt dann in der Art der Motivation.
  • Altkinsons Wahlmodell der Leistungsmotivation ist hierfür ein Beispiel.
  • Auch wenn das Handlungsergebnis dasselbe sein mag, so führen beide Systeme oft zu unterschiedlichen Handlungsweisen: Vermeidungsverhalten beim aversiven, Aufsuchverhalten beim appetitiven Motivationssystem.
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2.2.2 Motive und Motivdimensionen
  • verschiedene Motive
  • in mehrere Inhaltsklassen und -subklassen kategorisierbar
  • tätigkeits- vs. ergebnisorientierte Motive
  • biogene (angeboren, variieren intrapersonell, Hunger, Schlaf, etc) vs. soziogene Motive (erlernt, variieren interpersonell, Anschluss, Macht, Leistung, etc)
  • Motive regen zur Handlung an
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2.2.2 Motive als psychophysische Disposition
  • beeinflussen das gesamte Leben
  • Wahrnehmung: Motivkongruente Objekte werden besser erkannt wenn ein Motiv vorliegt
  • Aufmerksamkeit: Motivkongruente Objekte binden mehr Aufmerksamkeit
  • Emotion: Motive können Emotionen/ emotionale Impulse auslösen
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2.2.2 Unterschied Motivation und Volition
Motivation bezieht sich in erster Linie auf die Zielwahl, spielt auch bei der motivational begründeten Zielverfolgung eine Rolle. Volition hingegen bezieht sich im Allgemeinen auf die Prozesse der Zielverfolgung, insbesondere jene aufgrund kognitiver willentlicher Entscheidungen - daher auch der Name "Willenspsychologie".
Motivation leitet die Handlungsauswahl, die Motive der Motivation "laden" das Verhalten zudem emotional auf. Die eigentliche Handlungsverfolgung aber fällt gemeinhin mehr in den Bereich der Volition. > keine scharfe Grenzen vorhanden!
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2.3.1 Trieb als mangebedingte unspezifische Kraft
Anfang des 20.Jhd wurde Trieb/drive als eine verhältnismäßig unspezifische Kraft mit physiologischen Grundlagen gesehen, die aufgrund eines Mangelzustands zu einem bestimmten Verhalten anregt und durch das Ausmaß des Mangels modifiziert wird.
Wird der triebauslösende Mangel behoben, bleibt dies in Erinnerung.
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2.3.1 Clark Hall Triebtheorie
Verbindung aus Trieb und Triebreduktion nannte Hull "Gewohnheit/habit"
Nach Hull sollte nun die Verhaltensstärke "evocation potential", also die Motivation, sich ergeben aus Trieb*Gewohnheit. Die multiplipaktive Verknüpfung sagt aus, dass sowohl ein Mindestmaß an Trieb als auch Gewohnheit vorhanden sein muss, um Verhalten zu initiieren.
Hinzu kam als Faktor der "Anreiz", womit die Verhaltensstärke bestimmt wurde von  Trieb*Gewohnheit*Anreiz. Anreiz sind in diesem Kontext situative Faktoren außerhalb des Organismus, währen Trieb und Gwohnheit Teil des Organismus sind.
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2.3.2 Lewins Feldtheorie
Verhalten ist demnach die Funktion von Person und Umwelt (V=f(P|U). Hier findet sich keine mechanische multiplikative Verknüpfung, sondern eine allgemeine Verhaltensgleichung. Zentral ist das Verständnis, dass Kräfte innerhalb der Person diese zu Verhalten antreiben, aber auch Kräfte außerhalb anziehend oder abstoßend wirken.
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2.3.2 Valenz
= motivationaler Wert
Umweltobjekte erhalten ihren motivationalen Wert durch Faktoren innerhalb der Person, wie z.B. Bedürfnisse und unerledigt Ziele.
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2.3.2 Spannungsverhältnis - Feldtheorie
Person und Umwelt stehen in einem Spannungsverhältnis, welches nach einem Ausgleich, nach Entspannung, strebt.
Ziele und Bedürfnisse des Organismus regen die Person zu Handlungen an.
Auf der anderen Seite existiert ein Kräftefeld in der Umwelt, bestehend aus Objekten mit positiven und negativen Valenzen. Dabei strebt der Organismus fort von negativ valenten Objekten, hin zu positiven valenten Objekten. Die psychologische Kraft der Objekte hängt davon ab, wie nah sie dem Organismus sind.
>Kräftefeld liefert erklärungen für "Anneherungs-Vermeidungs-Konflikte" (Phobien)
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2.4 Erwartung-Wert-Theorie
Fortsetzung von Lewins Feldtheorie
Auf der einen Seite steht dabei die Bedeutung des Ziels, auf der anderen Seite die Wahrscheinlichkeit, das jeweilige Ziel zu erreichen.
Die Motivation ist am größten, wo das Produkt aus Erwartung und Wert am höchsten ist. > Lotto

Weiners Attributionstheorie kann als Erwartung-Wert-Theorie begriffen werden.
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2.4.1 Atkinsons Risikowahlmodell
Ursprünglich konzipiert als Modell zur Erklärung des Wahlverhaltens zwischen Aufgaben, entwickelte sich daraus das Modell der Leistungsmotivation.
Grundlage sind ein Personen- und ein Situationsparameter, die multiplikativ verknüpft sind.
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2.4.1 Charaktereigenschaften von Atkinsons Risikowahlmodell
Erfolgssuchende und misserfolgsmeidende Tendenz als als Charaktereigenschaft.
Anreiz als situativer Faktor.
Dabei wird die Erfolgskonsequenz in der Regel bei steigender Schwierigkeit immer positiver, hingegen steigen die Misserfolgskonsequenzen bei fallender Schwierigkeit.
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2.4.1 Atkinsons Formel
Verhaltenstendenz = (Erfolgsmotiv*Erfolgswahrscheinlichkeit*Erfolgsanreiz) + (Misserfolgsmotiv*Misserfolgswahrscheinlichkeit*Misserfolgsanreiz)

Personen mit dominanten Erfolgsmotiv sollten Aufgaben mittlerer Schwierigkeit bevorzugen, Personen mit dominanten Misserfolgsmotiven Aufgaben sehr hoher und niedriger Schwierigkeit.
Die Verteilungskurve Misserfolgsmotivierter ist gleichmäßiger.
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2.5 Affektantizipation
Affektantizipationtheorien sehen hingegen hinter Motivation das Streben, die emotionale Bilanz des Organismus zu maximieren.
Emotion zum Zweck, zum Handlen zu motivieren = Motivation mit dem Ziel positive Emotionen zu maximieren, negative zu minimieren.
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2.5 Affektantizipation auf neuronaler Ebene
  • Dopaminsystem
  • Nucleus accumbens
  • Amygdala
  • Präfrontaler Cortex
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2.5.1 Motive im Sinne der Affektantizipation
Um Affekte erzeugen zu können, muss ein Reiz auf die latente Bereitschaft treffen, darauf emotional zu reagieren und eine Verhaltensänderung hin zum antizipierten Zustand auszulösen

Motiv = Reiz + latente Bereitschaft

Geselligkeitsmotiv: spielt in vielen sozialen Situationen eine Rolle - es gibt aber keine speziellen Motive für jedwede mögliche Situation.
Motive müssen nicht bewusst sein. Die Affektantizipation nimmt oft die Rolle einer Erwartungsemotion ein, die schwächer als die eigentliche Emotion das Verhalten steuert und auf Kurs gen richtiger Emotion hält. >Vorfreude
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2.5.1 Drei Funktionen nach McClelland
Verhalten energetisch,
Aufmerksamkeit konzentriert,
Fähigkeitserwerb fördern
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2.5.2 Implizite vs. explizite Motive
Projektiver Verfahren messen implizite Motive, hingegen messen Fragebögen explizite. Dabei entsprechen die impliziten Motive subtilen Verhaltenslenkern im Sinne der Affektantizipation, hingegen sind explizite Motive ihrer Natur nach Repräsentationen bewusster Bedürfnisse und Verpflichtungen.
Sie sind hauptsächlich bedeutsam bei der Entscheidungsfindung, währen implizite Motive sich auch auf Dauer und Intensität des Verhaltens auswirken.
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2.5.2 Fünf Implizite Motive
Biogene
Soziogene
Anschluss und Intimität
Macht und Dominanz
Leistung (Kompetenz, Neugier)
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2.5.3 Biogene Motive
Funktion zum Selbsterhalt und zur Fortpflanzung
(Sexualität ist nicht homöostatisch)
Geschmack: süße - Vorliebe durch körpereigene Opiate gesteuert.
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2.5.4 Soziogene Motive
Soziogene Motive haben auch biologische Einflüsse, wie auch biogene Motive durch Sozialisationserfahrungen beeinflusst werden.
> Macht und Dominanzstreben als ein soziales Motiv.
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2.5.4.1 Anschluss und Intimität
Buss:
positive affektive Beziehungen als eine der wichtigsten Quellen für das emotionale Wohlbefinden.
Baumeister und Tice:
soziale Zurückweisung und Isolation als Quelle von Angst, Niedergeschlagenheit und einem verminderten Selbstwertgefühls

Aus evolutionärer Sicht scheinen beide Motive zur Bildung von Gruppen anzuregen, womit ein Gewinn an Sicherheit einhergeht.
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2.5.4.2 Macht und Dominanz
Zentraler Aspekt des Machtmotivs ist die soziale Rangordnung.
Wunsch nach Einfluss, Überlegenheit, Stärke, Sichtbarkeit.
Korrelation zwischen dem Einkommen und der Anzahl Sexualpartner.
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2.5.4.3 Leistung (Kompetenz, Neugier)
Ehrgeiz ist nicht streben nach Ehre
Das Streben nach Ehre fällt aber in den Bereich des Machtmotivs. Der Ausbau eigener Kompetenzen, Standards zu erreichen und zu übertreffen.
Überschneidungen mit dem Machtmotiv: eine Leistungsmotivierte Person versucht, einen Gütemaßstab zu erreichen oder zu übertreffen, und dieser Maßstab können auch andere Personen sein.
Aber während das Machtmotiv dies im Sinne einer Statusverbesserung oder -festigung verbucht, ist beim Leistungsmotiv der Fokus das Ringen mit dem Gütemaßstab selbst.

Atkinsons Komponenten "Streben nach Erfolg" und "Vermeiden von Misserfolg" können beide als Komponenten des Leistungsmotivs aufgefasst werden
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2.5.4.3 Leistungsmotiv von White
"Kompetenzmotiv"
Es ist auf den Erwerb von Wissen und Fähigkeiten ausgerichtet, damit einher geht die (Selbst-)Wirksamkeit im Zusammenspiel mit der Umwelt.

Zusammenhänge zwischen dem wirtschaftlichen Erfolg einer Kultur und der Dominanz des Leistungsmotivs.
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2.6 Motivation durch Zielsetzung
Während die Affektantizipation in erster Linie die impliziten Ziele betrachtet, dreht sich die Frage nach der Zielsetzung oft um explizite Ziele.
> Zielherachien (Studium zu schaffen)
hier wird die konkrete Handlung dirch das spätere Ziel motiviert
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2.6.1 Zielbindung
  • Insbesondere Zielen, die über einen langen Zeitraum verfolgt werden, führen dabei auch zur Ausbildung einer Zielbildung - commitment
  • Darunter kann man verstehen, wie ein Ziel in das Selbstkonzept einer Person eingebunden wird. Andererseits entwickeln gerade solche Ziele eine hohe Zielbindung, die zum Selbstkonzept der Person passen.
  • Die Zielbindung hat Auswirkungen auf kognitive Prozesse und Strukturen
  • Zielrelevante Gedächtnisinhalte lassen sich besser abrufen und
  • können leichter getriggert werden
  • Das commitment ist der beste Prädiktor, anhand dessen sich die Zielerreichung vorhersagen lässt
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2.6.2 Selbstwirksamkeit
Bandura
Ziele beeinflussen demnach Handlung und Motivation icht direkt, sonder über Prozesse der Selbstbewertung

"Selbstwirksamkeit ist die Überzeugung, die Zielerreichung beeinflussen zu können."
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2.6.3 Selbstbestimmtheit, Zielarten - Kontrollebenen
External kontrollierte Ziele Verfolgung um Bestrafung zu entgehen oder Belohnung zu erfahren
Introjektive Ziele Verfolgung um Schuld-/ Schamgefühle zu vermeiden; externale Ziele die internalisiert worden sind
Identifikative Ziele Entsprechen den grundlegenden Werten/Überzeugungen einer Person
Integrative Ziele Sehr stark selbstbestimmt; passen in den Lebensplan
Intrinsische Ziele Zielverfolgung des Spaßes wegen
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2.6.3 Selbstbestimmtheit, Zielarten allgem.
  • Hat Auswirkungen auf die Persistenz (Dauer)
  • Wiederaufnahme der Zielverfolgung nach Unterbrechungen,
  • den erfolgreichen Abschluss eines Zieles.
  • Je selbstbestimmter ein Ziel ist, desto besser sind alle drei Aspekte ausgeprägt, und desteo mehr ist eine Person bereit, selbst in die Zielverfolgung zu investieren.
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2.7.1 Motive und Ziele
  • Motivlage und Handlung im Alltag oft asynchron
  • Im Falle einer Kongruenz gelingt die Zielerreichung im Allgemeinen deutlich öfter und effizienter
  • Fehlt hingegen das Ziel zum passenden Motiv = effizienzminderung, geringeres Commitment und Persistenz, emotionale Verstärkung fällt geringer aus
  • Schultheiss: Visualisierung von Zielen holft, das passende Motiv zu triggern
  • Motivsystem auf Gegenwart und nahe Zukunft gerichtet, Zielsystem plant langfristige Handlungen
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2.7.2 Motivation und Wille
Zwei Modellarten, welche den Zusammenhang zwischen Willen, Motiven und Zielen beschreiben:

  • Sequentielle Modelle: beschreiben wie Ziele und damit verbundenen Phasen gewählt werden vor allem wenn Ziele nicht unmittelbar aus Motiven abgeleitet werden
  • Imperative Modelle: beschreiben Willensvorgänge, die Motivanreize zur Zielverfolgung substituieren. Erklärt Handlungen, die nicht durch Motivation realisiert werden.
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2.7.2.1 Sequentielle Modelle
  • Rubikonmodell
  • Beschreibung des Handlungsverlaufs- Handlungsregulation
  • Die Ausgangsmotivationslage ist die der Abwägensphase
  • Phase vor der Zielwahl werden unter anderem auch Ziele auf die zu erwartenden Emotionen geprüft, womit eine Brücke zur Affektantizipation geschlagen werden kann
  • Nach dem Zielentschluss ändert sich der Motivationszustand zu einer der Realisation dienlichen Affektantizipation
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2.7.2.2 Imerative Modelle
  • Volitionale Steuerungsmöglichkeit
  • Imp.Modelle erklären was genau passiert, wenn der Wille in der Motivation die Motive ersetzt
  • erklären warum auch Ziele mit sehr ungünstiger Motivationslage umgesetzt werden
  • bewusste Kontrollstrategien nach Kuhl: Aufmerksamkeitskontrolle, Enkodierungskontrolle, Emotoinskontrolle, Motivationskontrolle, Umweltkontrolle, Informationsverarbeitungskontrolle
  • fordern höheren kognitiven Einsatz
  • in Stimmung und Motivationslage widergespiegelt
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2.7.2.2. Gegenüberstellung motivationale und volitionale Steuerung
   Motivationale Steuerung Volitionale Steuerung
Zielbildung Durch Motive und Anreize Durch Vorstellung
Aufmerksamkeit Unwillkürlich, kaum ablenkbar Kontrollierbar, ablenkbar
Energetisierung Unwillkürlich Kontrolliert
Emotion Förderlich, handlungszentriert Störend, ergebniszentriert
Kognition Förderlich, handlungszentriert Störend, ergebniszentriert
Sub. Anstrengung Niedrig hoch
Bei Ablenkung Unwillkürliche Adjustierung Zusätzliche Kontrollvorgänge
Zeiterleben Schnell langsam
Kartensatzinfo:
Autor: Janina0802
Oberthema: Psychologie
Thema: Motivation, Volotion, Emotion, Handlung
Schule / Uni: FernUniversität Hagen
Ort: Hagen
Veröffentlicht: 11.06.2013
Tags: SS 2013
 
Schlagwörter Karten:
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