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All main topics / Architektur / Materialien und Produktion

SEM1 Materialien und Produktion (5 Cards)

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Frage 1
Was ist der Unterschied zwischen Öko-Effizienz und Öko-Effektivität?
Der Begriff „Öko-Effizienz“ beschreibt die Reduzierung der Material- und Energieintensität eines Produktes und die Verminderung des Schadstoffausstoßes bei gleichzeitiger Erhöhung der Recyclingfähigkeit.
Hierbei geht es vor Allem darum Produkte wirtschaftlicher zu gestalten. Die gestiegene Umweltverträglichkeit ist dabei ein positiver Nebeneffekt.
Beispiel Den Energieverbrauch von Gebäuden zu reduzieren, jedoch weiterhin fossile Ressourcen zu beanspruchen.

Die „Öko-Effektivität“ verfolgt ein breiter angelegtes und komplexeres Ziel. Absicht ist es, in immer wiederkehrenden Kreisläufen zu denken („Von der Wiege zur Wiege“). Produkte sollten entweder als biologische Nährstoffe in biologische Kreisläufe, oder als technische Nährstoffe lückenlos in technischen Kreisläufen gehalten werden. Auch Abfall ist in diesem Sinne als Nahrung bzw. unabdingbarer Bestandteil der Kreisläufe zu begreifen, da in einem nachhaltigen Kreislauf jedes Teil wiederverwendet wird. Es gilt die Stoffe in hoher Qualität möglichst endlos in diesen Kreisläufen zu führen. Hierbei gilt es mit weniger Ressourcen höhere Ziele zu erreichen.
Beispiel Der komplette Gebäudeentwurf orientiert sich an einer ganzen Palette natürlicher Annehmlichkeiten wie Sonne, Licht, Luft und der Natur um das Befinden und somit die Leistungsbereitschaft der Nutzer zu steigern. Gleichzeitig spart so z. B. der hohe Tageslichtanteil Leuchtstoffröhren und somit Energie.

Anzustreben ist somit die „Öko-Effektivität“, da sie von Beginn an die ganzheitlichen „richtigen“ Ansätze verfolgt. Allein durch „Öko-Effizienz“ lassen sich die ökologischen Herausforderungen wie die Umweltverschmutzung nicht lösen. Durch „Öko-Effizienz“ wird dieser Prozess lediglich verlangsamt.

Es gilt, die richtigen Dinge zu tun (Öko-Effektivität), anstatt die falschen Dinge weniger schlecht zu machen (Öko-Effizienz)!
Tags: WINGS Wismar
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Frage 2
Was ist der Unterschied zwischen einem biologischem und einem technischem Nährstoff?
Biologische Nährstoffe bestehen aus natürlichen Rohstoffen und werden in einem eindeutigen biologischen Kreislauf geführt. In der Mehrzahl sind biologische Nährstoffe Verbrauchsprodukte.
Beispiel Das natürliche Shampoo wird durch das genutzte Wasser wieder einem biologischem Kreislauf zugeführt.
Das unbehandelte Holzmöbelstück kann zerlegt werden uns ist kompostierbar oder in ein weiteres Holzprodukt zu überführen (Re-Use).

Technische Nährstoffe sind Gebrauchsprodukte die oftmals nur temporär genutzt werden. Sie bestehen aus künstlichen Einzelteilen und werden in einem technischen Kreislauf geführt.
Beispiel Gebäude, die nach einigen Jahrzehnten Gebrauch nicht mehr zu gebrauchen sind und deren Einzelteile bestenfalls wieder einem technischem Kreislauf zugeführt werden können indem z. B. wieder Baumaterialen hergestellt werden.
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Frage 3
Ist ein Fernseher ein biologischer oder ein technischer Nährstoff?
Ein Fernseher ist weder ein reiner natürlicher noch ein rein technischer Nährstoff, er besteht aus einer Kombination beider Nährstoffe. Hier sind die Einzelteile nicht klar zu trennen, sodass sowohl biologische als auch technische Nährstoffe zusammenkommen und unzertrennlich miteinander verbunden sind. Diese Produkte können nicht in einem Kreislauf geführt werden.
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Frage 4
Warum sind positive Definitionen von Nährstoffen / Materialien sinnvoll?
Eine positive Definition von Nährstoffen / Materialien ist wesentlich, um ein Bewusstsein davon zu erzeugen, dass es sich bei diesen um wertvolle Rohstoffe handelt, die nicht dazu genutzt werden sollten nach Ihrer Verwendung deponiert oder verbrannt zu werden, wodurch sie verloren sind.

Das Ziel, das mit einer solchen positiven Definition von Nährstoffen / Materialien erreicht werden kann, ist eine Sensibilisierung sowohl der Produzenten als auch der Konsumenten dafür, dass die Rohstoffe, die in Produkten verarbeitete werden so wertvoll sind, dass das wesentliche Ziel des Designs darin bestehen sollte, die verwendeten Rohstoffe nach der Nutzung wieder für die Herstellung neuer Produkte verfügbar zu machen. Somit könnte die natürliche Kreislaufführung der endlichen Nährstoffe in einem intakten Ökosystem als Vorbild für den Umgang mit den endlichen Rohstoffen von Produkten stehen.
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Frage 5
Was bedeutet in diesem Zusammenhang Langlebigkeit?
Eine positive Definition von Nährstoffen / Materialien ist ein Bewusstsein dafür, dass Nährstoffe / Materialien nicht nur Rohstoffe für ein aktuell zu produzierendes Produkt darstellen sonder auch immer nach Ihrer Verwendung in diesem Produkt wiederum die Rohstoffe für neue Produkte darstellen können. In diesem Zusammenhang bedeutet Langlebigkeit somit die Führung der Nährstoffen / Materialien in geschlossenen Kreisläufen.
Beispiel „(...) Teppichware, die als echter Nährstoff konzipiert ist, würde aus umweltfreundlichen Materialien gefertigt werden, damit Sie problemlos als Rohmaterial für neue Ware recycelt werden kann (...). Intelligentes Design würde eine langlebige Unterschicht mit einer abtrennbaren Oberschicht kombinieren. Wenn der Kunde den Teppich auswechseln wollte, könnte der Hersteller einfach die Oberschicht abnehmen, schnell eine neue in der gewünschten Farbe aufbringen und die alte wieder mitnehmen, um sie als Nahrung für ein neues Teppichmaterial zu verwenden“ (Einfach intelligent produzieren, Braungart; McDonough S 146)
Flashcard set info:
Author: HS
Main topic: Architektur
Topic: Materialien und Produktion
School / Univ.: WINGS
City: Wismar
Published: 18.12.2012
Tags: Architektur und Umwelt
 
Card tags:
All cards (5)
WINGS Wismar (1)
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