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Sein Interesse galt der Entwicklung einer Theorie zur Persönlichkeit.

Im Rahmen seiner Lerntheorie werden 4 Hauptkomponenten unterschieden:

- Verhaltenspotenzial bestehend aus Erwartung und Verhaltenswert = VP = f (E& VW)

- Psychologische Situation: in Abgrenzung zum Behaviourismus die von Umweltreizen als Verhaltensdeterminanten ausgeht, der subjektiv erworbene Bedeutungsinhalt von Situationen ist entscheidend die die Situation für das Individuum besitzt. Wichtig sind personen- und situationsbezogene Variablen zur Verhaltensvorhersage.

- Spezifität und Generalität von Konstrukten bei der Vorhersage von Verhalten: für die Spezifität werden Vorkenntnisse der Lernerfahrung einer Person benötigt, da diese Einfluss auf gezielte Situationen haben können.
Spezifische Konstrukte sind konkret auf einen Anwendungsbereich bezogen.
Generelle Konstrukte sind abstrakt und beziehen sich auf einen breiten Anwendungsbereich. Im Falle von unbekannten Ereignissen verlassen wir uns häufig auf generalisierte Erwartungen. Einer der zentralen generalisierten Erwartungen bezieht sich auf die --->

- Internale vs. externale Kontrollüberzeugung: locus of control = internal wenn das Individuum auf ein die Konsequenzen eines Ereignisses Einfluss nehmen kann, external wenn das Ind. davon ausgeht dass Konsequenzen außerhalb seiner eigenen Einflussmöglichkeiten liegen.

Auch wenn die Kontrollüberzeugung eine generalisierte Erwartung ist, die das Verhalten einer Person über viele Situationen charakterisiert, kann es Situationen geben in denen eine Person mit externaler Kontrollüberzeugung sich verhält als würde sie der internalen Kontrollüberzeugung angehören.

Nämlich wenn die Person gelernt hat in ganz spezifischen Situationen Einfluss ausüben zu können.

Es stehen dafür verschiedene Fragebögen zur Verfügung. Der bekannteste psychometrische Verfahren dazu ist der

IPC-Fragebogen von Krampen 1981

3 Skalen und 8 Items
I-Skala = Internalität = hoher I Wert weist hohe internale Kontrollüberzeugung auf
P Skala = potency = hohe Werte bedeuten hohe externale Kontrollüberzeugung = andere bestimmen über Konsequenzen, Machtlosigkeit
C Skala = chance = fatalistische Grundhaltung = Eintreten einer Verhaltenskonsequenz ist durch Glück, Schicksal, Zufall oder Pech bestimmt

Es konnte ein positiver Zusammenhang von stark kontrollierender Erziehungsstil und hoher externaler Kontrollüberzeugung belegt werden.

Positive emotionale Zuwendung und Bestätigung im Kindesalter weisen ist positiv mit internalen Kontrollüberzeugung korreliert.

Höhere soziale Schichten sind mit internaler Kontrollüberzeugung korreliert. = günstigere Gelegenheiten als niedrigere Schichten.

Persönlichkeitsmerkmale =
externale neigen eher zu aggressivem, ängstlichem, misstraurischem Verhalten, sind unsicherer und weniger leistungsorientiert.

Informationsverarbeitung =
internale sind besser in intentionalem und inzidientellem Lernen

Gesundheitsbezogenes Verhalten=
bei chronischen Erkrankungen wie HIV, Diabetes und Migräne weisen Personen mit internaler Kontrollüberzeugung mehr Lebensqualität auf

Psychopathologie=
positiver Zusammenhang zwischen schwerer Depression und externaler Kontrollüberzeugung und negativer ZH mit internaler Kontrollüberzeugung

Kann als Schutz der positiven Selbstbilds dienen, da Misserfolg nicht auf eigenes Defizit attribuiert wird.

Im Zentrum seiner Forschung stehen
- soziale und kognitive Einflussfaktoren auf Prozesse des Lernens
- sowie auf Produktion und Regulation von Verhalten

1. Kognitive Faktoren der Person
2. Soziale Umwelt, die die Lernumgebung bereitstellt und beeinflusst welches Verhalten mit welchen Folgen ausgeführt wird

Bei Bandura spielen Lernprozesse eine zentrale Rolle

1. Aufmerksamkeit
Merkmale des Geschehens = Bedeutsamkeit, Komplexität, Zugänglichkeit, Intrumentalität
Merkmale der Person = kognitive Fähigkeiten, Aktivierungsniveau

2. Speicherung
wie gespeichert und wie häufig abgerufen, kognitiven Fähigkeiten des Beobachters

3. Produktion
mentale Repräsentationen des Verhaltensablaufs, Korrekturen durch Feedback, relevante Fähigkeiten des Beobachters

4. Motivation
äußere Anreize oder Verstärker, Selbstverstärkung oder durch Merkmale des Beobachters

Die ersten drei Teilbereiche charakterisieren den Erlernen und Üben von Verhalten

Umsetzung der gelernten Verhaltensmuster durch Motivation = 4. Teilprozess

Verhaltensmuster können gelernt werden ohne sie jemals in die Tat umzusetzen weil die Motivation fehlt.

Bandura unterscheidet zwei Arten von Erwartungen:

- Ergebniserwartung: ähnlich wie bei Rotter die Konsequenz eines Verhaltens mit drei Klassen von Folgen:
1. körperlich-physische Folgen, Form von Behagen oder Unbehagen
2 . Soziale Folgen, Ausmaß an Zustimmung durch Andere
3. Selbstbewertung, Erreichen persönlicher Verhaltensstandards z.B. gute Noten bei Prüfungen und damit gutes Selbstwertgefühl

- Erwartung ein Verhalten ausüben zu können = self efficacy = Erwartung der Selbstwirksamkeit. Diese fand bei Bandura besondere Bedeutung, da die Erwartung in der eigenen Fähigkeit der Kern des aktiven Wesens steckt, ohne die kaum ein Anreiz besteht aktiv zu werden und Bemühgungen fortzusetzen.

Sie ist zentrales Element für Verhaltensregulation und Verhaltensproduktion. Sie bestimmt über Auswahl der Aktivitäten, wie intensiv sie verfolgt werden und welche Wissensbestände erworben werden und mit welchem Erfolg vorhandene Kompetenzen umgesetzt werden.

Eine vorhandene Fähigkeit kann sich nicht entfalten, bleibt hinter vorhandener Möglichkeiten einer Person zurück.

Sie trägt essentiell zu Motivation und Leistung bei.

1. Schwierigkeitsniveau der Verhaltens
2. Spezifität des Verhaltens = Enge oder Breite des Verhaltensbereichs auf den sich Erwartung bezieht
3. Ausmaß an subjektiver Gewissheit mit der eine erfolgreiche Verhaltensausübung erwartet wird

Die Erfassung der Selbstwirksamkeit von Personen erfolgt über die Einschätzung der Gewissheit ein bestimmtes Verhalten realisieren zu können.

Wenn sich die Selbstwirksamkeit auf verschiedene Lebensbereiche erstreckt. = nimmt allgemeine Kompetenzerwartung an.

Personen sind damit generell in der Lage schwierige Situationen zu meistern.

Skala von Jerusalem und Schwarzer:
Erfassung solcher allgemeiner Selbstwirksamkeit mit z.B.
"Wenn sich Widerstände auftun, finde ich Mittel und Wege mich durchzusetzen"

1. Mastery Experiences = Erfahrung für erfolgreiches Verhalten, dass aus eigener Kraft und nicht durch äußere Umstände resultiert ist.

2. Beobachtung von erfolgreich agierenden Modellen, insbesondere wenn sie als ähnlich wie einer selbst wahrgenommen wird und Vermittlung von relevantem Wissen durch diese Person

3. Das Zusichern von anderen Personen dass positive Ergebnisse erwartet werden können und Gelegenheiten zur Ausübung schaffen

4. Vertrauen in sich selbst und der eigenen affektiven Kraft und Energie,Gelassenheit vs. Angst vor Situationen.

1. Symbolizing Capability = Fähigkeit und Wissenn in Form von Sprache zu symbolisieren

2. Wissen und Fähigkeiten in Beobachtung von Modellen zu erwerben = vicarious capability

3. Fähigkeit der Selbstregulation = Ziele setzen und erreichen, und überprüfen = self-regulatory capability

4. forethought capability = Anizipieren von Verhaltensfolgen

5. Fähigkeit über sich selbst nachzudenken und sein Verhalten zu reflektieren= self-reflective capability

Umwelt Person und Verhalten stehen in welchselseitiger Beziehung, = reziproker Determinismus

Menschen sind gleichzeitig Produkt und Gestalter ihrer sozialen Umwelt.

Misstrauen und Aggressivität können in der Umwelt auf genau die gleichen Reaktionen treffen und verursachen, ist aber nicht zwangsläufig der Fall, Zufälle sind immer möglich und alternative Reaktionen ebenso = Geschehen können jederzeitb auch in andere Richtungen gehen.

Walter Mischel, ein Kollege von Bandura, ebenfalls mit sozial-kognitiven Theorien befasst, konzentierte sich mehr auf die Persönlichkeitspsychologie bzw. übertrug die sozial-kognitive Theorien in die Persönlichkeitstheorie.

Er integriert das Wissen um Lernprozesse (Rotter und Kelly) und den Einfluss von Personenmerkmale auf Lernprozesse und der Verhaltensregulation ==  in einem Modell zusammengeführt.
CAPS

Einfluss von Lernprozesse und Verhaltensregulation in einem Modell der Persönlichkeit integriert.

Cognitives Affektives Persönlichkeitsmodell

Er führt damit jene Merkmale zusammen, die im besonderem Maße geeignet sind das Verhalten einer Person zu erklären.

Er erzielte damit die Erarbeitung von 5 Personenvariablen, die vor allem aus Prozesse der Verarbeitung von Information und die Generierung von Verhalten bestehen.

1. Enkodierung = entsprechen dem Modell der pers. Konstrukte nach Kelly
2. Erwartung und Überzeugungen: unterschiedliche Typen, Kontrollüberzeugung, Optimismus, Selbstwirksamkeitserwartung....
3. Affekte: individ. habituell erlebte Emotionen
4. Ziele und Werte: untersch. Vorstellungen von Zielen und deren Bewertung
5. Kompetenzen und Pläne der Selbstregulation : untersch. Verhaltensrepertoire, Strategien, Verhaltenstransformation, praktische und soziale Kompetenz. Möglichkeit der eigenen Regulation von Verhalten und dessen Änderung.

Diese fünf Personenmerkmale sind auch durch genetisch-biologische Dispositionen beeinflusst und von der sozialen Lerngeschichte.

Es bezieht sich auf eine Verhaltensvorhersage mithilfe der Personenmerkmale

= Einfluss der Situation auf ein Verhalten!!

= individiuelle Verhaltenssignatur in Form von stabilen Verhaltensprofilen

= wenn Situation s, dann Verhalten v

Rotter
-  betont die kognitiven Prozesse für Verhalten = weniger Struktur als ein Prozessannahmen
- vernachlässigt biologische Dispositionen

Bandura
- hat in viele Bereich der Psychologie Eingang gefunden
- insbesondere bei Veränderung von Verhalten
- individuelle Unterschiede betont
- Lerngeschichte und Verhaltensdeterminanten!

Mischel
CAPS beinhaltet auch die subjektive Konstruktion als Ausgangspunkt für Verhalten samt Berücksichtigung auch biologischer, Umwelt und Kultureinflüsse. Ist somit die breiteste aller Theorien.