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Alle Oberthemen / Psychologie / Klinische Psychologie

Klinische Psychologie I (221 Karten)

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Nenne kategorien der Antidepressive mit jeweils 2 typischen Antidepressiva.
trizyklische
Mundtrockenheit, Gewichtszunahme, Schlaganfall

MAO-Hemmer
Mundtrockenheit, Schwindel


2. Generation (atypische)
Mundtrockenheit, Schwindel


Lithium
Schwindel, Doppelbilder
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Beckers 3 Hauptkomponenten der seelischen Gesundheit?
  1. seelisch-körperliches Wohlbefinden (Sinnerfülltheit, Selbstsicherheit und Beschwerdefreiheit),
  2. Selbstaktualisierung ( Expansivität und Autonomie)
  3. selbst- und fremdbezogene Wertschätzung (Selbstwertgefühl, Liebesfähigkeit)
3
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Was ist eine psychische Störung?
Beeinträchtigungen und Abweichungen im Verhalten und Erleben,
die vor allem im emotionalen, motivationalen, kognitiven und interpersonellen Bereich auffallen.
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Was sind psychische Störungen im rechtliche Sinne?
Im rechtliche Sinne wird mit Krankheit i. S. der gesetzlichen Krankenversicherung ein
regelwidriger körperlicher oder
geistiger Zustand definiert,
der Heilbehandlung erforderlich macht oder
Arbeitsunfähigkeit zur Folge hat.
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7 Elemente gestörten Verhaltens nach Rosenhan und Seligman (2000)?
  1. Leiden,
  2. Unangepasstheit des Verhaltens, Erlebens, kognitiver Leistungen
  3. Irrationalität und Unverständlichkeit,
  4. Unvorhersagbarkeit und Kontrollverlust,
  5. lebhafte Unkonventionalität,
  6. Missgefühle beim Beobachter,
  7. Verletzung moralischer und ideeller Standards.
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Wie viele der 7 Elemente gestörten Verhaltens nach Rosenhan und Seligman (2000) müssen vor liegen, damit man von gestörtem Verhalten sprechen kann?
Nach Auffassung von Rosenhan und Seligman muß zumindest eines der zuvor genannten Elemente vorliegen, um gestörtes Verhalten zu definieren.
Je mehr dieser Elemente bei einer Störung augenfällig sind, um so eindeutiger können wir gewiss sein, dass das entsprechende Verhalten eine Person als gestört bezeichnet werden wird.
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Von welchen 5 Faktoren ist die Diagnose einer psychischen Störung abhängig?
1. Statistischen Normen („Seltenheit“)
2. Sozialen Normen („Devianz“)
3. Idealen Normen („Gesundheit“)
4. Leidensdruck der Betroffen
5. Der sozialen Funktionseinschränkung („Beeinträchtigung“)
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Welche 5 Theoriegruppen über Ursachen psychischer Störungen gibt es?
Im wesentlichen lassen sich seit der ägyptischen und griechischen Antike bis heute folgende fünf
Theoriegruppen über Ursachen psychischer Störungen skizzieren:

  1. Animalistische Ursachen
  2. Physikalische Ursachen
  3. Biologische Ursachen
  4. psychologische und soziologische Ursachen
  5. multifunktionelle bzw. multidimensionale Ursachen
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Was beinhalten Animistische Theorien zur Erklärung psychischer Störungen?
Ursache von Verrückheit wird darin gesehen, dass der Geist von einer höhren Macht bessen ist.

Animismus = Glaube an die Beseeltheit der Natur und an die Existenz von Geistern

Psychisch gestörte Personen galten als Wesen, die von Teufeln besessen waren, die den Geist dieser Personen schwächten und das Verhalten und Erleben aufdiktierten.

Hinweise auf diese Auffassung liefern trephanierte Schädelfunde aus dem Paläolithikum (ca. 20.000 Jahre v. Ch.)

Andere Beispiele: Schamanentum, Hexenärzte, Hexer und Hexen
Inquisition im Mittelalter bis Mitte des 15. Jahrhunderts
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Was beinhalten physikalische Theorien zur Erklärung psychischer Störungen?
Halten physikalische Prozesse im Körper als ursächliche für die Entstehung psychischer Störungen (zB Umherwandern des Uterus)

Auch diese Auffassung läßt sich bis in die Frühzeit der Menschheit  zurückverfolgen. So ist neben der Theorie der Teufelsautreibung auch die Vorstellung möglich, daß die Trephanationen als Behandlung von Kopfschmerz verwendet wurden, wobei Kopfschmerz als Folge eines erhöhten Kopfinnendrucks betrachten worden sein könnte.
Andere Beispiele sind frühe Auffassungen zur Hysterie (Ägyptische Papyrusfunde, griechische Antike) die erst durch Schriften von Soranus und Galen (2. Jhdt v. Ch.) als hinfällig erklärt wurden.
Als Ursache der Hysterie wurde ein wandernder Uterus betrachtet, der bei Jungfrauen und Witwen epilesie-ähnliche Anfälle, Wanderschmerzen im ganzen Körper, Kopfschmerzen, Ohnmachten, Paralysen, Blindheit, Lähmungen und Melancholie auslösen konnte.

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Welche Klassen von Ursachen können psychische Störungen nach biologischen Ansätzen haben?
  • Krankheitskeime (Bakterien, Viren)
  • Genveränderungen
  • Biochemische Veränderungen (Neurotransmitter und Hormone, immunologische Veränderungen)
  • Neuroanatomische und neurofunktionelle Veränderungen des Gehirns und anderer Körpersysteme (Herz-Kreislaufsystem, Niere, Leber, Hormondrüsen)


-> können alle in Wechselwirkung stehen (vor allem Neuro-, Hormon- und Immunsystem)
-> Ursache-Wirkungszusammenhänge sind nicht klar
-> sind wahrscheinlich "schlummernde" Bedingungen, die durch Umweltbedingungen zum tragen kommen
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Wovon gehen die Psychogene Theorien zur Entstehung psychischer Störungen aus?
-> gehen davon aus, dass psychische Einflüsse psychische Störungen verursachen

-> Hypnose (Messmer) als unerklärte heilende Wirkung bei psychischen Störungen
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Wovon gehen die Psychodynamischen Ansätze zur Entstehung psychischer Störungen aus?
-> Unser psychisches und körperliches Wohlbefinden hängt von bewussten und unbewussten seelischen Kräften ab

-> Es kann Konflikte geben zwischen inneren Kräften, Wünschen und Motiven mit Aspekten der Realität oder mit Vorstellungen, Einstellungen und Handlungsentwürfen

-> Wenn die Konflikte nicht gelöst werden, dann können sie Störungen verursachen
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Was sind die Probleme psychoanalytischer Theorien?
  • Sie sind nicht falzifizierbar / verifizierbar
  • Freud generalisierte von ausgewählten Personen auf alle
  • Studien konnten zeigen, dass Annahmen Freuds über frühe und späte Kindheit falsch
  • Viele weitere Annahmen haben sich inzwischen als falsch erwiesen
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Was sind die Grundannahmen der Behavioralen Theorien zu psychischen Störungen?
  • Gestörtes abweichendes Verhalten wird auf dieselbe Weise erlernt wie normales Verhalten
  • gelerntes Verhalten = das Problem, nicht die gesamte Persönlichkeit
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Nenne Beispiel für Lernprinzipien, die nach Behavioralen Theorien für Störungen verantwortlich gemacht werden können.
  • Prägung, Habituation und Sensitivierung
  • Klassische Konditionierung
  • Instrumentelle Konditionierung
  • Nachahmungslernen, stellvertretendes Lernen bzw. Modelllernen
  • Kontextuelles Lernen
  • Sensorisches bzw. perzeptuelles Lernen
  • Motorisches Lernen
  • Komplexes Lernen, Konzeptlernen etc.
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Was sind die Grundannahmen der Kognitiven Theorien in Bezug auf Psychische Störungen?
  • gestörtes Verhalten und Erleben Folge von veränderter oder "ungünstiger" kognitiver Verarbeitungsoperationen
  • Ungünstige Schemata, die aufgrund weniger Erfahrungen entstehen, oft durch übermäßige Übergeneralisierung
  • z.B. Schnelle Verallgemeinerung von einmaligen Abweisungen
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Wie sieht Ellis rational-emotiver Ansatz aus?
  • Alles was wir tun, tun wir, weil wir angesichts bestimmter Situationen bestimmte Überzeugungen haben
  • Diese Überzeugungen sind nicht unkonditioniert
  • Man hat bestimmte Erklärungsmuster, die man diskutieren kann und die Muster hinterfragen
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Warum sind die Systeme zur Diagnose wichtig?
-> Einheitliche Sprache über Verhaltensprobleme
-> Um die Theorie in die Praxis zu überführen
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Was sind Unterschiede zwischen DSM und ICD-10?
  • Unterschiede darin, wie Störungen zusammengefasst werden
  • DSM ist multiaxial (5 Ebenen auf denen Störungen beschrieben werden)
  • DSM ist ursachenfrei, ICD-10 dagegen nur größtenteils
  • DSM bezieht sich ausschließlich auf psychische Störungen
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Womit wird abgerechnet bei der Krankenkasse?
ICD-10!
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Was ist eine Diagnose?
Erkennung und Benennung einer Störung/Krankheit anhand allgemein akzeptierter wissenschaftlicher Kriterien
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Was ist Nosologie?
= Krankheitslehre
Eindeutige und logische Ordnung beschriebener Krankheiten/Störungen nach einheitlichen Kriterien
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Was ist ein Symptom und was ein Syndrom?
Symptom = Krankheitszeichen
--> Einzelne Elemente im Verhalten und Denken
Syndrom = Gruppe von gleichzeitig auftretenden Symptomen
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Was sind die Funktionen von Klassifikationen?
Klassifikation = Prozess des Einsortierens von Symptomen und Syndromen in Klassen
-> Didaktik / Übersichtlichkeit
-> Kommunikation zwischen Fachleuten
-> Verbesserung der Ätiologie und pathologischen Forschung
-> Prognose
-> Auswahl und Entwicklung der Interventionsstrategie
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Nach welchen Kriterien kann man psychische Störungen klassifizieren?
Symptomatologie
Art der Symptome
Intensität der Symptome
Konfiguration von Syndromen

Zeit
Erkrankungsalter
Tempo des Erkrankungsbeginns
Verlauf
Dauer
Ausgang

Ätiologie
Ursachen
Dispositionen
Auslöser
Aufrechterhaltung

Ätiologie meist keine Rolle, aber für die Intervention wichtig.
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Was kann die Diagnose beeinflussen (Varianzquellen)?
  • Veränderung über die Zeit
  • Verlauf einer Störung  (Wichtige, z.B. Periodizität)
  • unterschiedliche Informationsquellen
  • unterschiedliche Beurteilung zweier Diagnostiker
  • verschiedene diagnostische Kriterien
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Wie kann man die Reliabilität von Diagnosen verbessern?
  • explizite diagnostische Kriterien
  • strukturierte Befunderhebung durch eine festgelegte Serie verschiedener Methoden
  • Validierte Tests / Fragebögen , Standardisiertes klinisches Interview (SKID), etc.
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Was ist DSM IV?
  • Mulitaxiales System zur Diagnose und Klassifikation psychischer Störungen
  • mit 5 Achsen.
  • Keine Annahmen über die Ursachen (nosologiefrei)
  • Diagnosen entsprechend normativer Modellvorstellungen über Verhaltens- und Erlebensbesonderheiten einer Störung definiert.
  • Prototypische, umfassende Verhaltensweisen werden beschrieben
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Welche 5 Achsen gibt es im DSM IV?
Achse 1: Kriterien zur Diagnose und Klassifikation aller psychischen Störungen mit Ausnahme von Persönlichkeitsstörungen und geistiger Behinderung.
Achse 2: Kriterien zur Diagnose und Klassifikation von Persönlichkeitsstörungen und geistiger Behinderung.
Achse 3: medizinischen Krankheitsfaktoren/Zustände, die mit einer Störung in Zusammenhang stehen und Einfluss auf die psychische Störung haben können.
Achse 4: erfasst die psychosozialen + umgebungsbedingten Problembereiche des Patienten, (Probleme am Arbeitsplatz, wirtschaftliche Probleme, zwischenmenschliche Probleme mit Angehörigen und Personen anderer Lebensbereiche, Probleme in anderen Lebensbereichen).
Achse 5: globale Beurteilung des generellen Funktionsniveaus in sozialen Beziehungen, im beruflichen Leben und im Freizeitbereich. Diese Information soll entscheiden helfen, ob eine Behandlung notwendig ist.
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Welche 14 Störungskategorien der Achse 1  gibt es bei DSM-IV?
  1. Störungen, die gewöhnlich zuerst im Kleinkindalter, in der Kindheit oder Adoleszenz diagnostiziert werden
  2. Delir, Demenz und andere kognitiven Störungen
  3. Störungen im Zusammenhang psychotroper Substanzen
  4. Schizophrenie und andere psychotische Störungen
  5. Affektive Störungen
  6. Somatoforme Störungen
  7. Vorgetäuschte Störungen
  8. Dissoziative Störungen
  9. Sexuelle Störungen und Störungen der Geschlechtsidentität
  10. Essstörungen
  11. Schlafstörungen
  12. Störungen der Impulskontrolle, nicht andernorts klassifiziert
  13. Anpassungsstörungen
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Welche 2 Störungskategorien der Achse 2 des DSM-IV gibt es?
  1. Persönlichkeitsstörungen
  2. geistiger Behinderung
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Welche 2 Störungskategorien Achse 3  gibt es? (DSM IV)
alle medizinischen Krankheitsfaktoren und
Zustände, die mit einer Störung in Zusammenhang stehen und Einfluss auf die psychische Störung haben können

Bsp: Blutzucker, Hormonerkrankungen, Veränderung in neuronalen Schaltkreisen (Plaquebildung bei Demenz)
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Welche Problemkategorien der Achse 4 gibt es?
  • zwischenmenschliche Probleme mit Angehörigen
  • zwischenmenschliche Probleme mit Personen anderer Lebensbereiche
  • Probleme am Arbeitsplatz
  • Ausbildungsprobleme
  • wirtschaftliche Probleme
  • Wohnungsprobleme
  • Probleme beim Zugang zur Krankenversorgung
  • Probleme im Umgang mit Verwaltungen/ Rechtssystem/Delinquenz
  • Probleme in anderen Lebensbereichen
  • umgebungsbedingte Probleme.
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Was wird bei Achse V im DSM erfasst/geprüft?
Globale Erfassung des Funktionsniveaus

Die psychischen, sozialen und beruflichen Funktionen sind auf einem hypothetischen Kontinuum von psychischer Gesundheit bis Krankheit einzuschätzen.

Funktionsbeeinträchtigungen aufgrund von körperlichen oder umgebungsbedingten Einschränkungen sollen nicht einbezogen werden.
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Was ist ICD 10? Wo finden sich die psy Störungen?
  • Umfassendes System, das alle gegenwärtig bekannten Krankheiten klassifiziert.
  • Psychische Störungen finden sich im V. Kapitel und tragen den Ordnungsbuchstaben F.
  • Obwohl Achsen benutzt werden, Keine multiaxiale Beurteilung.
  • Die über 300 psychopathologischen Störungen sind in 10 Abschnitte (F 1-10) mit weiteren
  • Unterteilungen untergliedert  (z. B. F10.25).
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Warum ist es sinnvoll den Krankheitsbegriff für psychische Störungen aufzugeben?
Spricht von Störungen statt Krankheit oder Erkrankung

Definition Störung = klinisch erkennbarer Komplex von Symptomen oder Verhaltensauffälligkeiten, der immer auf der individuellen und oft auch auf der Gruppen- oder sozialen Ebene mit Belastungen und mit Beeinträchtigung von Funktionen verbunden ist, sich aber nicht auf der sozialen Ebene allein darstellt.
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Wie ist Störung (im klinischen Sinne) definiert?
Definition Störung = klinisch erkennbarer Komplex von Symptomen oder Verhaltensauffälligkeiten, der immer auf der individuellen und oft auch auf der Gruppen- oder sozialen Ebene mit Belastungen und mit Beeinträchtigung von Funktionen verbunden ist, sich aber nicht auf der sozialen Ebene allein darstellt.
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Welche Diagnosegüten gibt es?
  • „sichere“: diagnostische Leitlinien vollständig erfüllt
  • „vorläufig“: fehlende Informationen können noch ergänzt werden
  • „Verdacht auf “: weitere Informationen sollten noch eingeholt werden,
  • (wenn noch Neben-/Zusatzdiagnosen gestellt werden müssen)
  • „Hauptdiagnose “ und „Neben- bzw. Zusatzdiagnosen“
  • Zur Beschreibung eines klinischen Bildes können mehrere Diagnosen vergeben werden, wobei eine Hauptdiagnose und weitere Neben- bzw. Zusatzdiagnosen festzulegen sind.
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Was beinhaltet F 00 – F 09?
primär hirnorganisch verursachte psychische Störungen mit Ausnahme von Störungen, die durch psychotrope Substanzen primär verursacht sind. Eingeschlossen sind auch Systemerkrankungen oder Störungen, die das Gehirn nur sekundär als eines von vielen anderen Organen oder Körpersystemen betreffen.
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Was beinhaltet F 10 – F 19?
Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen
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Was beinhaltet F 20 – F29?
Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen einschließlich schizoaffektiver Störungen
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Was beinhaltet F 30 – F 39?
Affektive Störungen
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Was beinhaltet F 40 – F 48?
Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen
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Was beinhaltet F 50 – F 59?
Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren

(Eßstörungen, nichtorganische Schlafstörungen und nichtorganische sexuelle Funktionsstörungen)
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Was beinhaltet F 60 – F 69?
Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen:

spezifische Persönlichkeitsstörungen,
abnorme Gewohnheiten und
Störungen der Impulskontrolle,
Störungen der Geschlechtsidentität,
Störungen der Sexualpräferenz
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Was beinhaltet F 80 – F 89?
Entwicklungsstörungen

z.B. Autismus, Dyslexia..
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Was beinhalet F 90 – F 98?
Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend
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Was sind weitere wichtige Kapitel im ICD 10 (außer die F's)?
-> nehmen Bezug zu
  • VI: Krankheiten des Nervensystems (G)
  • XVII: Kongenitale Missbildungen und Chromosomenaberrationen (Q)
  • XVIII: Symptome, Zeichen und pathologische klinische oder laborchemische Befunde, die andernorts nicht klassifiziert sind (R)
  • XIX: Verletzungen, Vergiftungen und weitere Folgen äußerer Einwirkungen (S, T)
  • XX: äußere Ursachen von Morbidität und Mortalität (X)
  • XXI: Faktoren, die den Gesundheitszustand und den Kontakt mit Gesundheitsdiensten beeinflussen (Z)
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Gibt es Achsen im ICD 10?
ja, aber in vielen Diagnosen nicht so berücksichtigt

-> auch keine expliziten Achsen, eher so (änhlich):
Achse Ia: Diagnosen der psychischen Störungen nach ICD-10 (Kapitel V)
Achse Ib: somatische Diagnosen nach ICD-10 (andere Kapitel)
Achse II: Ausmaß der psychosozialen Funktionseinschränkung gemäß der WHO Disability Diagnostic Scale:
 Globaleinschätzung
 Selbstfürsorge und Alltagsbewältigung
 berufliche Funktionsfähigkeit
 familiäre Funktionsfähigkeit
 andere soziale Rollen und Aktivitäten
Achse III: Faktoren der sozialen Umgebung und der individuellen Lebensbewältigung gemäss dem Kapitel XXI (Z)
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Welche generellen Probleme der Klassifikation gibt es?
  • Informationsverlust und mangelnde Berücksichtigung individueller Besonderheiten
  • Stigmatisierung
  • Kategoriale vs. dimensionale Klassifikation
  • Sensibilität und Spezifität
  • Problem der Festlegung definierten Grenzen für die Häufigkeit, zeitliche Erstreckung und Schwere besonderer Klassifikationsmerkmale
  • Reliabilität der Klassifikation
  • Validität der Klassifikation (Konstruktvalidität, Validität der Zuordnung zu einzelnen Merkmalsgruppen)
  • Nosologische vs. Verhaltenskonstitution der Konstrukte
  • Empirische bzw. experimentelle Überprüfung

Fazit: Klassifikation ist notwendig, aber man sollte trotzdem genaues Einzelverhalten untersuchen
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Was ist eine Emotion?
  • Primäre Gefühle = angeborene Reaktionsmuster
  • Sind kulturunabhängig, teilweise auch unabhängig von der Spezies.
  • Ihre Latenz ist kurz, sie beginnen wenige 100 Millisekunden nach einem Reiz (1 ms = 1 /1000 Sekunde).
  • Ihre Dauer überschreitet selten Sekunden.
  • Erhöhen die Wahrscheinlichkeit für bestimmte gerichtete Verhaltensweisen (Annäherung,  Vermeidung, Abwehr, Kampf, Flucht).
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Was ist Stimmung?

 Stimmungen = länger anhaltende (Stunden, Tage) emotionale Reaktionsmuster.
 Stimmungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer bestimmten Emotion.
 Anders als Emotionen bestimmen sie eher unsere Vorstellungen und Gedanken.
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Auf welchen 3 Ebenen können Gefühle charakteriesiert werden?
Gefühle können auf drei Ebenen charakterisiert werden:
  • der motorischen Ebene (Verhalten)
  • der physiologischen Ebene (Ebene der körperinternen physiologischen Vorgänge)
  • der subjektiv-psychologischen Ebene.
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Was ist Angst?
 Angst ist eine ungerichtete (diffuse)
    motorische,
    autonome,
    zentralnervöse und
    subjektive Überaktivierung
 bei der Wahrnehmung oder Vorstellung einer Gefahr.
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Was ist Furcht?
Furcht = negative Emotion in Reaktion auf  konkrete Reize (Situationen) oder konkrete negative Vorstellungen von Reizen und Situationen.
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Welche 2 Gruppen furchtauslösender Reize gibt es?
evolutionsbiologisch bedeutsame Reize
 Spinnen, Schlangen, Raubiere, Höhen, Tiefen, negativer Gesichtsausdruck etc.
 Furchreaktionen hierauf sind möglicherweise (!) nicht durch Erfahrung erworben.

erlernte Furchtreize
 alle Gegenstände und Situationen, vor denen Menschen darüber hinaus spezifische Furcht entwickeln können.
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Wann wird Angst zur Störung?
Angst = normales menschliches Phänomen, eine aus evolutionärer Sicht entwickelte Schutzfunktion, die Überleben sichert

Störung:
unangepaßte, übertriebene, der Situation nicht angemessene Angstreaktionen
→ übermäßige Angst, wird selbst als störend erlebt
→ keine Kontrolle über Gedanken und mögliches Verhalten in best Situation
→ Atmung/Hormone/Gedankensweisen verändern sich systematisch in der Situation
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Welche Formen von Angststörungen lassen sich unterscheiden?
  • Panikstörung mit/ohne Agoraphobie
  • Agoraphobie ohne Panik
  • Spezifische Phobie
  • Soziale Phobie
  • Zwangsstörung
  • Generalisierte Angst
  • Akute Belastungsstörung
  • Posttraumatische Belastungsstörung (PTSD)
  • Angststörung aufgrund einer anderen Erkrankung
  • Substanzinduzierte Angst
  • Nicht näher bezeichnete Angst
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Was sind 6 Merkmale einer Panikattacke?
  • abgrenzbare Periode intensiver Angst und Unbehagens,
  • begleitet von kognitiven Symptomen,
  • somatischen Symptomen
  • setzt plötzlich, anfallsartig ein,
  • erreicht schnell einen Höhepunkt,
  • oft begleitet von einem Gefühl der Bedrohung mit starkem Drang zur Flucht/Vermeidung.
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Was sind häufige Symptome der Panikattacke?
körperliche Symptome: Herzklopfen, Schwitzen/Muskelstarre, Zittern, Gefühl der Atemnot, Erstickungsgefühle, Schwindel → subjektiv extrem, objektiv nicht so schlimm (Fehlwahrnehmung der körperl Aktivation)

Derealisation (Veränderung der Wahrnehmung der äußeren Welt, diese erscheint fremd oder irreal)

Depersonalisation (Veränderung der Selbstwahrnehmung, Gefühl als beobachte man seine eigenen körperlichen und geistigen Prozesse von außen)

Angst, die Kontrolle zu verlieren oder "verrückt" zu werden
Todesangst

→ alles Symptome sind häufig, aber nicht zwingend
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Welche Formen von Panikattacken kann  man unterscheiden?
  • spontane Panikattacken treten unerwartet "wie aus heiterem Himmel" auf → wenn man nicht wirklich weiß wodurch (verschlucken)
  • Situations- und reizgebundene Panikattacken treten in Konfrontation mit bestimmten Reizen aus (z.B. Anblick einer Schlange) → wenn konditioniert
  • charakteristisch für soziale und spezifische Phobien
  • situationsbegünstigte Panikattacken Auftreten ist in bestimmten Situationen wahrscheinlicher (z.B. U-Bahn fahren)
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Ist Panikattacke nach DSM IV selbständig kodierbar?
Die Panikattacke ist nach DSM IV keine selbständig kodierbare Störung.

Kodiert wird eine spezifische Störung, bei der auch Panikattacken auftreten können.
Z.B.
  • Panikstörung mit oder ohne Agoraphobie
  • Phobien mit und ohne Panikattacken etc.
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Was ist Agoraphobie?
Angst vor großen offenen Plätzen, oder Angst vor Kontrollverlust in Situationen, in denen
Hilfe nicht realisierbar erscheint
→ Angst in bestimmten Situationen in Panik zu geraten
→ kann auch in einer Menschenmengen vorkommen
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Was sind Merkmale einer Agoraphobie?
Angst sich an bestimmten Orten oder Situationen zu befinden, bei welchen Paniksymptome auftreten oder die eine Flucht schwierig oder peinlich machen.

Die Angst führt üblicherweise zum Vermeiden solcher Situationen (z.B. nicht alleine aus dem Haus gehen, Vermeidung von Menschenmengen).

Das Vermeidungsverhalten kann zu Beeinträchtigung der Lebensführung führen (z.B. zur Arbeit fahren)
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Was sind diagnostische Merkmale einer Panikstörung?
  • wiederkehrende unerwartete Panikattacken (nach DSM IV min. 2)
  • anhaltende Besorgnis (= min. 1 Monat) über das Auftreten weiterer Attacken
  • Sorgen über die Folgen wie Kontrolle zu verlieren, Herzinfarkt, Kontrollverlust
  • Je nachdem ob Kriterien für Agoraphobie ebenfalls erfüllt sind, wird Panikstörung mit oder ohne Agoraphobie diagnostiziert

weitere Merkmale:
  • wiederholt auftretende Angstgefühle, die sich nicht auf bestimmte Situationen beziehen
  • häufig hypochondrische Symptome
  • häufiges Vorkommen einer Major Depression (50-65%)
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Was muss bei der Diagnose einer Panikstörung ausgeschlossen werden?
Panikattacken, aufgrund von:
  • Wirkung einer Substanz (Koffeinintoxikation, Drogen)
  • Andere Erkrankung (z.B. Schilddrüsenüberfunktion)
  • andere psychische Störungen (z.B. sozialer Phobie..)

--
Panikattacken, die auf die Wirkung einer Substanz (z.B. Koffeinintoxikation) oder eines anderen Erkrankung zurückzuführen sind (z.B. Schilddrüsenüberfunktion)

Panikattacken, die mit anderen psychischen Störungen, wie z.B. soziale Phobie, spezifische Phobie, Zwangsstörung, posttraumatische Belastungsstörung auftreten
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Prävalenz und Verlauf der Panikstörungen?
  • 1,5 - 3,5%
  • ein Drittel bis zur Hälfte der Personen mit Panikstörung haben auch eine Agoraphobie,
  • Ersterkrankung meist während später Adoleszenz und Mitte 30
  • meist chronischer Verlauf
  • Komorbidität mit anderen Angststörungen ist häufig (z.B. 15-30% mit sozialer Phobie)
  • Störungen mit Trennungsangst in der Kindheit werden ebenfalls mit Panikstörungen in Zusammenhang gebracht
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Wann wird eine Agoraphobie ohne Panikstörung diagnostiziert?
Kriterien für eine Agoraphobie sind erfüllt, aber
Kriterien für eine Panikstörung fehlen bzw. die Symptomatik ist unvollständig
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Wie ist die Prävalenz der Agoraphobie ohne Panikstörung?
In klinischen Einrichtungen weisen fast alle Personen mit Agoraphobie auch eine Panikstörung auf,

in epidemiologischen Studien dagegen kommt Agoraphobie ohne Panikstörung häufiger vor.

Dafür könnten aber auch Probleme bei der Erhebung verantwortlich sein, da bei einer jüngst wiederholten Untersuchung, bei einer Mehrzahl der Personen anstatt einer Agoraphobie spezifische Phobien diagnostiziert wurden.
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Was ist eine Spezifische Phobie?
  • Ausgeprägte und anhaltende Angst vor bestimmten Objekten oder Situationen
  • Die Angst ist immer übertrieben oder unbegründet
  • Konfrontation mit phobischem Stimulus löst Angstreaktion aus
  • Es können dabei auch Panikattacken auftreten, wenn Flucht unmöglich
  • Angstauslösende Situationen/Objekte werden typischerweise vermieden oder nur unter starker Angst ertragen
→ es gibt nicht notwendigerweise eine Lernerfahrung, die Phobie begründet
  • Erwachsene erkennen, daß die Phobie übermäßig/unbegründet ist
  • wenn nicht, wird anstelle der spezifischen Phobie eine wahnhafte Störung diagnostiziert
  • Diagnose sollte nur gestellt werden, wenn die Vermeidung des auslösenden Stimulus das alltägliche Leben beeinträchtigt oder die Person stark unter der Phobie leidet.
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Welche Arten von Spezifische Phobien gibt es?
  • Tierphobien: Tiere oder Insekten
  • Umweltphobie: Angst vor Umweltphänomenen, wie Sturm, Wasser etc.
  • Blut- oder Spritzenphobie: Anblick von Blut, Verletzung oder Injektion → neurophysiolog Reaktion läuft hier anders ab
  • Situative Phobie: z.B. Flugangst, Fahrstühle, öffentliche Verkehrsmittel
  • Eine Vielzahl weiterer Phobien: z.B. Ersticken
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Verlauf einer spezifischen Phobie?
  • Die meisten spezifischen Ängste beginnen im Kindesalter.
  • Prädisponierende Faktoren können
  • traumatische Erlebnisse sein (z.B. von einem Tier angegriffen werden), oder auch  wiederholte Warnungen vor bestimmten Situationen oder Objekten durch Eltern oder Medien (z.B. Flugzeugunfälle).
  • Phobien die bis ins Erwachsenenalter anhalten, klingen selten ab
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Prävalenz spezifischer Phobien?
  • Spezifische Phobien kommen sehr häufig vor
  • führen aber nur selten zu starker Beeinträchtigung
  • Diagnose hängt davon ab, wie die Schwelle für eine Beeinträchtigung definiert  wird
  • Vorkommen bei ca. 9%.
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Was charakterisiert die Soziale Phobie?
  • Hauptmerkmal ist eine ausgeprägte + anhaltende Angst vor sozialen oder Leistungssituationen.
  • Die Personen haben Angst, ein Verhalten zu zeigen, das zur Demütigung durch andere führt und/oder als peinlich eingeschätzt wird.
  • →  fürchten sich davor, sich zu blamieren/von anderen als ängstlich/dumm beurteilt zu werden.
  • Oft besteht die Angst darin, daß andere Personen Begleiterscheinungen der Angst, z.B. Zittern der Stimme beim Sprechen bemerken könnten.
  • →  vermeiden Leistungssituationen oder Situationen die peinlich sein könnten, oder ertragen sie nur mit schwerer Angst, wie z.B. öffentliches Sprechen, Essen oder Schreiben.

  • Konfrontation mit gefürchteten sozialen Situationen ruft unmittelbar Angst hervor und kann Panikattacke auslösen.
  • Fast immer werden dabei Herzklopfen, Zittern, Schwitzen, Erröten wahrgenommen.
  • Angst oder Vermeidungsverhalten muß deutlich die normale Lebensführung beeinträchtigen,
  • z.B. würde Angst vor öffentlichem Sprechen nicht unter die Diagnose fallen, wenn die Person nicht aus beruflichen Gründen regelmäßig dazu gezwungen wären, dies zu tun und sehr darunter litte
  • Besonders bei Kindern und Jugendlichen kommt eine gewisse soziale Phobie (die Angst sich zu blamieren) häufig vor.
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Wann sollte eine soziale Phobie nicht diagnostiziert werden?
(+ Ausschlusskriterien)
wenn Angst die Leistungsfähigkeit erhöht (keine Störung)

wenn sich ein Prüfling z.B. tatsächlich nicht vorbereitet hat, die Angst zu Versagen also realistisch ist

andere psychische Störungen , wie Panikstörung, Trennungsangst, schizoide Persönlichkeitsstörung oder Phobie im Zusammenhang einer medizinischen Erkrankung, phobische Reaktionen infolge körperlicher Wirkungen von Medikamenten oder Drogen

Generalisierte Sozialphobie: Wenn die Angst zahlreiche soziale Situationen einschließt
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Zu einer sozialen Phobie zugehörige Merkmale?
  • Überempfindlichkeit gegenüber Kritik, negative Bewertung oder Ablehnung,
  • geringes Selbstwertgefühl oder Minderwertigkeitskomplexe.
  • Personen schneiden in Schule oder Beruf in der Leistung oft schlechter ab wegen des Vermeidens von Sprechen oder Angst in Prüfungssituationen
  • Soziales Netz ist häufig klein, oft Rückzug in die Herkunftsfamilie
  • Erhöhte Leistungserwartungen/Perfektionismus können eine Rolle spielen
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Soziale Phobie: Verlauf?
  • Beginn typischerweise im Alter von ca. 15 Jahren
  • entwickelt sich manchmal aus Schüchternheit in der Kindheit.
  • Meist kontinuierlicher Verlauf, häufig lebenslang
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Soziale Phobie: Prävalenz
  • Da Prüfungsangst, Lampenfieber und Schüchternheit in sozialen Situationen mit fremden Personen weit verbreitet sind, ist es schwierig, die Schwelle festzulegen, wann von einer Störung gesprochen werden kann
  • Vorkommen wird bei 3 bis 13% der Bevölkerung angenommen
  • Häufig bestehen Ängste bei öffentlichem Sprechen (20%)
  • nur 2% davon hatten eine hinreichende Beeinträchtigungen, die die Diagnose einer sozialen Phobie rechtfertigen konnte
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Warum kann man Zwangsstörung eine Form der Angststörung sehen?

Weil zB bei Waschzwang wird die Angst vor Krankheiten und Waschen als Fluchtverhalten gesehen
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Was wird bei Zwangsstörungen unterschieden?
Zwangsgedanken und Zwangshandlungen
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Was versteht man unter Zwangsgedanken? Beispiele?
  • Anhaltende zwanghafte Ideen/Gedanken/Vorstellungen, die ausgeprägte Angst oder Leiden verursachen
  • Die Person empfindet den Inhalt der Gedanken als fremd und nicht ihre Kontrolle zugänglich (ich-dyston).
  • Person kann jedoch erkennen, daß die Zwangsgedanken selbst hervorgerufen wurden und nicht von außen aufgezwungen sind.

Beispiele (häufig):
  • Vorstellungen verschmutzt zu sein,
  • Zweifel bestimmte Handlungen durchgeführt zu haben (z.B: Tür abgeschlossen),
  • aggressive Impulse ,
  • wiederkehrende pornographische Vorstellungen.

Sorgen sind nicht über reale Lebensprobleme definiert (aber haben ggf. etwas „damit zu tun“)
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Wie werden Zwangsgedanken verstärkt?
Der Versuch den Gedanken zu unterdrücken oder mit (Zwangs-)Handlungen zu neutralisieren.

Beispiel für Handlung: Händewaschen, wenn Gedanken an Verschmutzung oder Herd kontrollieren, wenn man Angst davor hat ihn nicht ausgemacht zu haben.
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Was ist der Unterschied zwischen geistigen Zwangshandlungen und Zwangsgedanken?
Bei den geistigen Handlungen meinen die Personen, dass  durch ihre Gedanken  etwas positives geschieht oder etwas negatives abgewendet wird. (z.B. Zählen von Büchern)

Die Gedanken der Zwangsgedanken hingegen an sich verursachen negative Gefühle / Angst.
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Was sind Zwangshandlungen?
Sich wiederholende Verhaltensweisen oder auch geistige Handlungen, um Angst oder Unwohlsein zu reduzieren oder befürchtete Ereignise zu verhindern.
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Was beinhaltet F 60 – F 69?
Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen
  • spezifische Persönlichkeitsstörungen,
  • abnorme Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle,
  • Störungen der Geschlechtsidentität,
  • Störungen der Sexualpräferenz
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Was sind die häufigsten Zwangshandlungen?
Waschen, Putzen, Zählen, Nachprüfen, Ordnen.
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Was sind die Voraussetzungen für die Diagnose von  Zwangsstörungen?
Wenn die Person versucht den Zwangshandlungen zu widerstehen, entwickelt sich ein Gefühl wachsender Angst oder Anspannung, die abnimmt, wenn die Zwangshandlung ausgeführt wird.

Die Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen müssen
  • erhebliche Belastung,
  • hohen Zeitaufwand hervorrufen (mehr als 1 Stunde täglich) oder die
  • normale Tagesroutine deutlich beeinträchtigen, um diagnostiziert zu werden.

Die Person erkennt die Zwänge als sinnlos.
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Welche Merkmale treten häufig zusammen mit Zwangsstörung auf?
  • Situationen vermieden, die den Inhalt der Zwangsgedanken betreffen, wie z.B. Schmutz.
  • hypochondrische Sorgen mit häufigen Arztbesuchen
  • Schuldgefühle
  • pathologisches Gefühl von Verantwortung$$
  • Schlafstörungen

Ausübung der Zwangshandlung kann zum hauptsächlichen Lebensinhalt werden, was zu schweren Beeinträchtigung der Ehe, des Berufs und des Soziallebens führen kann.
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Was sind Ausschlusskriterien für Zwangsstörungen?
Wenn der Inhalt der Gedanken ausschließlich mit anderen
psychischen Störungen zusammenhängt:

  • körperdysmorpher Störung
  • (zwanghafte Beschäftigung mit dem eigenen Aussehen)
  • spezifischer oder sozialer Phobie
  • Major Depression
  • generalisierter Angststörung
  • Hypochondrie
  • Schizophrenie
  • Tic-Störung
  • Eßstörung
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Welche Prävalenz und welchen Verlauf nimmt eine Zwangsstörung? Komorbidität?
  • Lebenszeitprävalenz ca. 2,5%
  • Beginn üblicherweise in der Adoleszenz oder frühes Erwachsenenalter
  • kann auch in der Kindheit beginnen
  • Meist chronischer Verlauf mit Symptomver-schlechterung
  • Hohe Komorbität mit mit Major Depression oder Angststörungen
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Was ist notwendig für eine Postraumatische Belastungsstörung (Diagnose)?
Bei der posttraumatischen Belastungsstörung entwickeln sich charakteristische Symptome nach dem Erleben oder auch durch das Beobachten eines extrem traumatischen Ereignisses, das mit
- Androhung des Todes,
- schweren Verletzungen oder Bedrohung der körperlichen Unversehrtheit einhergeht.

Beispiele für auslösende Bedingungen: Krieg, Folterung, Konzentrationslager, Vergewaltigung, sexueller Mißbrauch im Kindesalter, Raubüberfall, Entführung, Geiselnahme, schwere Unfälle.

Wichtig ist, daß eine tatsächliche Belastungserfahrung vorliegt, daß eine tatsächliche oder drohenden Todesmöglichkeit oder ernsthafte Verletzung oder Gefahr der körperlichen Unversehrtheit der eigenen Person oder anderer Personen bestand.

Es tritt intensive Furcht, Hilflosigkeit oder Entsetzen auf. Bei Kindern kann sich dies durch agitiertes Verhalten äußern.
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Wodurch wird die Wahrscheinlichkeit eine PTBS zu bekommen erhöht?
Je intensiver und direkter die Belastung erlebt wurde, desto wahrscheinlicher wird eine Störung ausgebildet. Ist hierbei nur von subjektiven Erleben abhängig.

PTBS ist in erster Linie eine Funktion der Dosis.

Es gibt keien Prinzipielle Resilienz.
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In welche zwei Typen unterteilt man Traumata?
Typ I: einmalige, eher kurzfristige Ereignisse (z.B. Unfall, Vergewaltigung, Naturkatastrophe)

Typ II: wiederholte, länger andauernde Stressoren (z.B. körperliche und sexuelle Mißhandlungen, Krieg, Gefangenschaft).

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Was sind typische Folgen von Typ-II-Traumatisierung?
Typ II – lang anhaltend

Typische Folgen einer Typ II-Traumatisierung können sich
auch in folgenden Bereichen finden:
  • Somatisierung,
  • Affektregulation,
  • Beziehungsunfähigkeit,
  • Reviktimisierung.
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Auf welche Arten werden Traumata häufig wiedererlebt?
wiederkehrende, belastende Erinnerungen an das Ereignis (Bilder, Gedanken, Wahrnehmungen),

wiederkehrende belastende Träume (Alpträume) von dem Ereignis,

bei Kindern können Aspekte des Traumas im Spiel zum Ausdruck kommen oder

stark beängstigende Träume ohne erkennbaren Inhalt auftreten
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Was ist die neurophysilogische Grundlage für die Wiederlebung eines Traumas?
Somatische Marker speichern Erregungsmuster des belastenden Ereignisses. Diese können durch nur leichte Reize kaskadisch wiederkehren, oder auch andersrum zu einem Flash-Back führen.
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Was sind weitere Merkmale der PTBS?
qualvolle Schuldgefühle (z.B. überlebt zu haben, während andere nicht überlebt haben).

phobisches Vermeiden bestimmter Hinweisreize auf das Trauma kann zu
Konflikten in zwischenmenschlichen Bez oder am Arbeitsplatz führen.

Weitere Merkmale sind
  • Hoffnungslosigkeit,
  • Verzweiflung,
  • ständiges Gefühl des Bedrohtseins,
  • selbstschädigendes Verhalten.
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Welche Arten von PTBS unterscheidet man (Differentialdiagnostik)?
Akuter PTSD: Symptome weniger als 3 Monate und

chronischer PTSD: Symptome mehr als 3 Monate und

PTSD mit verzögertem Beginn: es liegen mindestens 6 Monate zwischen Ereignis und Beginn der Symptome

Die Zeiten sollte man nicht ganz so ernst nehmen.
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Wie untercheiden sich die wiederkehrenden Gedanken von PTBSlern und Zwanggestörten?
Im Unterschied zur Zwangsstörung sind die wiederkehrenden Gedanken bei PTSD nicht unangemessen und stehen inhaltlich in Zusammenhang mit einem traumatischen Erlebnis.
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Wie unterscheidet man PTBS von Anpassungsstörungen?
Die Belastung muß extrem sein (lebensbedrohlich),
ansonsten Anpassungsstörung.
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Wie unterscheidet man PTBS von z.B. Angststörungen?
Wenn Symptome wie Vermeidung, Empfindungslosigkeit,
erhöhtes Arousal schon vor dem Trauma vorhanden waren,
sind Kriterien für PTSD nicht erfüllt (evtl. affektive
Störung oder andere Angststörung)
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Was sind nach dem DSM-IV Kriterien einer PTBS?
A. Konfrontation mit traumatischem Stressor Traumatisches Ereignis (A1) Subjektive Reaktion: Furcht, Hilflosigkeit oder Entsetzen (A2?) A1 und A2
B.Intrusionen In Form von willentlich schlecht kontrollierbaren visuellen  Wiedererinnerungen (1), (Alb-) Träumen (2) und Flashbacks (3) erleben die Betroffenen das Trauma oder Teile davon wieder. Sie reagieren auf Auslöser mit physiologischer Erregung (4) und emotionaler Belastung (5). 1 aus 5 Symptomen
C. Vermeidung und emotionale Taubheit Aktive Vermeidung internaler und externaler Reize, die der Traumatisierung ähneln: belastungsauslösende Situationen, Aktivitäten, Erinnerungen, Gefühle und Gedanken (1), Menschen (2) Unfähigkeit, wichtige Askepte des Traumas zu erinnern (3). Das Interesse an Dingen, die den Betroffenen vor dem Trauma wichtig waren, ist gemindert (4); sie fühlen sich von mindestens einem relevanten sozialen Bezug entfremdet und losgelöst (5). Affektspielraum (6) und Zukunftsperspektive (7) sind eingeschränkt. 3 aus 7 Symptomen
D. Übererregung Dazu zählen Ein- und Durchschlafstörungen (1), erhöhte Reizbarkeit (2), Konzentrationsschwierigkeiten (3), Hypervigilanz (4) und übermäßige Schreckreaktionen (5). 2 aus 5
F. Die Symptome müssen länger als einen Monat andauern.
G. Die Smptome rufen klinisch bedeutsame Belastungen oder Beeinträchrigungen im sozialen bzw. beruflichen Bereich und anderen wichtigen Funktionsbereichen hervor.

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Gibt es Vulnerabilitätsfaktoren für PTBS?
Ja, es gibt beeinflussende Faktoren wie soziale Unterstützung, Kindheitserfahrungen, Persönlichkeitsvariablen

Es gibt keine prinzipielle Resilienz.
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Prävalenz und Verlauf von PTBS?
Erste Symptome normalerweise innerhalb der ersten 3 Monate nach Ereignis
Können aber auch über Jahre verzögert auftreten.
Prävalenzraten von 1-14% je nach Erfassungsmethode und untersuchter Stichprobe.
Risikopulation erheblich höher (3-58%)
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Was ist eine akute Belastungsstörung?
Charakteristische Symptome der PTBS treten nach einem traumatischen Ereignis innerhalb eines Monats auf, das Störungsbild hält mindestens 2 Tage an aber nicht länger als 4 Monate (dann PTBS).
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Wann liegt eine Generalisierte Angststörung vor? Diagnose
Ausgeprägte Angst und Sorge in Bezug auf eine Reihe von Ereignissen oder Tätigkeiten,
wird mindestens über 6 Monate an einer Mehrzahl der Tage beklagt.
Personen finden es schwierig, Sorgen zu kontrollieren.
Mindestens 3 der folgenden Symptome müssen vorliegen:
  • Ruhelosigkeit,
  • leichte Ermüdbarkeit,
  • Konzentrationsschwierigkeiten,
  • Muskelspannung,
  • Reizbarkeit,
  • Schlafprobleme

--> Intensität, Dauer und Häufigkeit der Angst und Sorge sind im Vergleich zur Wahrscheinlichkeit des gefürchteten Ereignisses deutlich übertrieben.

Häufig zugehörige Merkmale:
Zittern, Verspannung, kalte und feuchte Hände, Übelkeit, Schwitzen, Gefühl einen Kloß im Hals zu haben, depressive Symptome
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Mit welchen Störungen zeigt generalisierte Angststörung häufige Komorbiditäten?
Affektiver Störung,
anderen Angststörungen
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Wovon ist die generalisierte Angststörung abzugrenzen?
Abzugrenzen von Panikstörung, sozialer Phobie, Zwangsstörung, Somatisierungsstörungen, PTBS, Substanzinduzierte Angststörung
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Wie sind Prävalenz und Verlauf der generalisierten Angststörung?
Lebenszeitprävalenz liegt bei ca. 5%.
Oft haben sich die Personen ihr ganzes Leben lang ängstlich und nervös gefühlt.
Die Hälfte der Personen berichtet den Beginn im Kindes- oder Adoleszenzalter, aber auch nach dem 20. Lebensjahr kommt GA häufig erstmalig vor.
Die Prävalenz unter Frauen ist etwas höher als unter Männern.
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Was versteht man unter unspezifischen Angststörungen?
ausgeprägte Ängste oder phobische Vermeidungsreaktionen, die nicht die Kriterien einer der Angststörung, Anpassungsstörung oder affektiven Störung erfüllen.
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Welche Arten von Angst unterscheidet Freud?
Realistische Angst (Angst bei echten äußeren Gefahren)
Neurotische Angst (negative Gefühle bei wiederholter Unterdrückung von ES-Impulsen) >> AngstStörungen
Soziale und Gewissensangst (Gefühle der Bedrohung durch ES-Impulse, weil sie früher
bereits bestraft wurden)
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Wie werden Phobien nach soziokulturellen Erklärungsansätzen erklärt?
Gesellschaftliche Belastungen und real bedrohliche Situationen bilden wichtige Faktoren zur Erhöhung der Vulnerabilität für diese Störungen.
Als solche Bedrohungen wurden
  • Katastrophen (wichtigster Prädiktor, Personen, die hochbedrohlichen Umweltsituationen ausgesetzt sind, zeigen eher Spannungs-, Angst- und Erschöpfungsgefühle als Personen, die nicht in solchen Umgebungen leben)
  • Gesellschaftliche Veränderungen
  • Armut und ethnische Zugehörigkeit

Identifiziert.
Erklärung ethnische Zugehörigkeit: ist in Regressionsgleichung signifikanter Prädiktor (USA), hängt mit sozialem Status zusammen, erhöhtes Aufkommen von Unsicherheit (zum Beispiel durch Anpassungsdruck)
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Welche gesellschaftliche Veränderungen können zu einer Häufung von Phobien führen? (Beispiele)
Krieg, politische Unterdrückung
Einführung neuer Medien bei älteren Arbeitnehmern (als auf Ämtern Karteien digitalisiert wurden)
erhöhte Kinderentführungsraten und terroristische Aktivitäten
Besorgnisse um die Kernenergie >> beständige Erhöhung der Prävalenz von Phobien und generalisierten Angststörungen

FAZIT: latente Dispositionen zu Angststörungen werden bei gesellschaftlichen Veränderungen exprimiert.
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Wie wird nach lerntheoretischen Ansätzen pathologische Angst erklärt?
Angst wird über Mechanismen der klassischen Konditionierung erworben
und
durch Mechanismen der instrumentellen Konditionierung aufrechterhalten
Vermeidung: kein Umlernen mehr

>> pathologischen ängstliches Verhalten wie alles andere Verhalten auch erlernt.
>> wohl eher wichtig für Aufrechterhaltung (Verstärkung durch Vermeiden) als für Entstehen
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Wie erklären die kognitiven Ansätze Angst?
Denkt: ist gefährlich >> hat Gefühl: ist gefährlich

Angst beruht auf fehlangepaßten kognitiven Erklärungen (Ellis) (Generalisierung, Dramatisierung, persönliche Geringschätzung und unangemessene Voraussagen, „die Spinne bringt mich um“)
Angst ruft automatische Gedanken hervor, die zur emotionalen Erregung führen (Beck).
Bedrohliche Reize werden bevorzugt verarbeitet (processing bias, attentional bias; allgemeiner Mechanismus)
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Wie entsteht Angst nach der preparedness-Hypothese von Seligman?
Besonderes Entdeckungssystem für ancestrale Reize (z.B. genetische Disposition für Unwohlfühlen bei Spinnen, bei manchen besonders stark ausgeprägt)
Normalerweise: Erregung wird wieder runterreguliert, bei Phobikern nicht (erst nach Flucht/Vermeidung)
Jede Spezies neigt zu bestimmten Formen phobischer Angst
Tierphobien haben selten eine nachweisbare Lerngeschichte (keine negativen Erfahrungen mit Spinnen nötig um Spinnenphobiker zu sein)
Phobische Reize führen bereits bei subliminaler Darbietung zu erkennbaren physiologischen Veränderungen der Aktivierung und zu Vermeidungsreflexen.
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Welche Erklärungsansätze für die Entstehung von Phobien erlangen in der Literatur besondere Bedeutung?
Preparedness und physiopsychologische Erklärungen
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Wie wird nach den humanistischen Ansätzen (Rogers) Angst erklärt?
Nach Rogers entwickeln Personen dann vor allem Angst, wenn sie als Kind von wichtigen Bezugspersonen keine unbedingte positive Wertschätzung erfuhren.
Solche Erfahrungen führen dazu, daß Menschen aufhören, sich selbst als ehrlich und annehmbar zu betrachten.
Sie unterdrücken ihre wahren Gefühle, leugnen und verzerren ihre Verhaltensweisen.
Ihre Abwehrhaltung macht sie ängstlich und unfähig, ihr volles menschliches Potential zu entwickeln.
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Was sind psychobiologische Erklärungen für Angststörungen?
Das limbische System ist eine Hirnstammstruktur, deren Aktivierung mit Angst assoziiert ist.
Hypothalamus, Amygdala und der sog. ‚bed nucleus‘ der Stria terminalis haben ebenfalls hohe Bedeutung bei Angst.

Bei Phobikern und GA-Patienten scheint das GABAerge System zur Hemmung von Erregung beeinträchtigt.

Hyothese:
sensitiv, besonders gut anspringende Amygdala usw., Erregung wird weniger gehemmt, Angst aufrechterhalten bekommt eher Angst und macht seltener Erfahrung, dass Angst weniger wird extremere Reaktion, vermeidet schneller

Extrapolation: Phobiker meinen, Angst würde immer weiter ansteigen und nicht abflachen, entsteht und wird aufrechterhalten durch Vermeidung
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Welcher Zusammenhang fand sich zwischen PTSD und Hippocampus-Volumen?
PTSD-Patienten haben verkleinerte Hippokampi
Gilt für alle Arten von Traumata (Kriegstraumata, Sexueller Missbrauch, …)
Tiere: wenn man traumatisiert -> Hypocampus gestört
-> über das Hormon Cortisol
-> wenn viel Stress -> Cortisol kommt auch ins gehirn und kann Zellen im Hippocampus stören -> keine Speicherung der Info
-> Unter schwerer subjektiver Bedrohung, kann man das Ereignis nicht mehr konsolidieren -> kein LZG
-> emotionales Gedächtnis kommt ohne Hippocampus aus (Somatic Marker) -> neurophysiologische Muster werden ohne hippocampus abgespeichert, Gedächtnis ohne deklaratives Wissen (Flashbacks!)
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Wie funktioniert NET?
Therapie gegen PTBS
Narrative Exposure Therapy (narrative Expositionstherapie)

>> Ereignis wird exakt rekonstruiert (mit Hilfe des Therapeuten)
Idee: Problem: keine deklarativen Infos von Ereignis. Diese Lücke soll geschlossen werden. Durch erzählen: erneutes Emotionales ausgesetzt werden (Person muss in Erregungszustand hineinversetzt werden, muss habituieren können >> muss sich dem Aussetzen, strukturieren, daran gewöhnen, Gefühl haben, dass man weiß, was passiert ist. Wichtig: emotionales mit deklarativem verbinden.
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Warum könnte Verdrängung eine problematische Erklärung für Erinnerungslücken bei PTSD sein?
Weil Erinnerungen unter Umständen nicht konsolidiert wurden (Cortisol im Hippocampus >> verringertes Hippocampusvolumen)
Problem: PTBS-Patienten unterstellen, sie wollen sich nicht erinnern
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Welche neurologischen Auswirkungen hat PTSD und was sind die Konsequenzen?
  • Neuronen der Kerne der Amygdala knospen aus, schaffen vielfältige Verbindungen
  • Das führt zu einer Erhöhung der Funktionalität der Amygdala
  • Führt zu einer dauerhaften intensiveren Bewertung der Angst
  • Durch Cortisol: Verkleinerte Hippokampi und der Parahippokampalen Funktionen
  • Verbindung des Hippocampus zu anderen Hirnregionen geht zurück
  • Dadurch und allgemein durch Auswirkung der Stresshormone am Hippocampus geringere Gedächtniskonsolidierung, fehlende Erinnerungen an traumatische Ereignisse
  • Einbußen bei verbalen Gedächtnistests
  • Deshalb: nicht unbedingt Verdrängung sondern tatsächlich lückenhaftes Erinnern aufgrund von fehlerhafter Konsolidierung
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Welche Therapieansatze zu Angststörungen gibt es allgemein?
  • psychodynamische Therapien
  • humanistische und existentielle Therapien
  • problemspezifische Therapien (Systematische Desensibilisierung, Exposition, Modellernen)
  • medikamentöse Therapien
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Was sind die beiden hintergründigen grundlegenden Aspekte der konfrontativen Ansätze? Erklärung?
In Anbetracht eines furchtauslösenden Reizes soll die Person in eine Situation gebracht werden, in der der Organismus
a) Habituiert/ ermüdet
b) Umlernt (direkte Konfrontation dafür besser)


Erklärung: Angstpatienten verspüren bei einer Erhöhung des Erregungszustandes den Drang, die Situation zu verlassen weil sie einen immer weiteren Anstieg der Erregungserhöhung oder ein sehr hohes, nicht mehr abfallendes Plateau der Angst erwarten. Beides würde zu langfristigen negativen Folgen führen (Herzinfarkt). Flucht
Durch Konfrontation: Erregungszustand nimmt ab, nach mehreren Konfrontationen keine erhöhte Erregung mehr.
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Wie geht man bei konfrontativen Therapien (Angst) vor?
  • Bestimmung der Belastungsgrenze (Belastungs-EKG durch Arzt);
  • Grund: Konfrontation erst Abbrechen, wenn Blutdruck wirklich gefährlich für Patient wird (wird nie so weit kommen)
  • Arbeitsbereich der Herzfrequenz herausfinden (Langzeit-EKG)
  • Darauf achten, dass Patient sich von der Situation nicht mental zurückzieht (Patienten auf Wahrnehmung der Situation und der eigenen Körpervorgänge konzentrieren)
  • Wichtig: Man bleibt wirklich in der Situation, bis Organismus habituiert/erschöpft (wenige Minuten bis Stunden), und darüber hinaus, damit umlernen stattfinden kann
  • Therapieverlauf mit dem Patienten sehr detailliert besprechen, besonders Bedeutung der Verweildauer bis Ermüdung klar machen,
  • Patienten müssen Logik der Therapie verstehen
  • Auch besprechen, wie weit man gehen darf um Patient in Situation zu halten
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Was sind Probleme bei standardisierter Therapie und bei an den Patienten angepassten Verfahren (Konfronatation bei Angst)?
Problem bei standardisierten: Abbrechen der Therapie, aber wirken erstaunlich gut
Problem bei Anpassung an Patienten: es kann sein, dass zu früh abgebrochen wird oder aus Mitleid nicht genügend konfrontiert wird, dadurch eingeschränkte Wirkung
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Wie funktioniert systematische Desensibilisierung? Wie geht man dabei vor? (Angststörungen)?
  • Deaktivierter Zustand durch Entspannung
  • Kleine Dosen von Angst im desaktivierten Zustand
  • Vorher: Angsthierarchie erarbeiten
  • Nacheinander aufsteigend Situation aus Angsthierarchie vorstellen lassen und immer wieder entspannen
  • Patient muss sich entspannen, bekommt dann Situation vorgegeben, die er sich vorstellen und beschreiben soll. Wenn Aktivierung empfunden wird, soll er sich wieder entspannen. Patient stellt sich immer wieder Situation vor
  • Evtl. anschließend in Vivo-Desensibilisierung
  • In Hierarchie abgestufte in-Vivo-Desensibilisierung heißt auch systematische Desensibilisierung
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Was sind Therapiemöglichkeiten bei sozialer Phobie?
alle Verfahren der VT wie bei allg. Phobien
rational-emotive Therapie (RET)
Training sozialer Fertigkeiten
Kombinationen dieser Verfahren mit anxiolytischen Pharmaka
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Was ist RET?
Rational-emotive Therapie
Es wird davon ausgegangen dass Angst imn wesentlichen durch irrationale Gedanken hervorgerufen und aufrechterhalten wird. Es wird versucht, dieses dysfunktionale Denkmuster (ABCE-Schema) zu identifizieren und an den believe-systems anzusetzen.
Erfolgreiches Verfahren
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Warum ist medikamentamentöse Behandlung bei Phobien wenig erfolgreich?
Können nur auf kurze Zeit hin hilfreich sein
Kein Umlernen
Keine Self-efficacy
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Was sind mögliche Therapien bei Panikstörungen?
medikamentöse Therapie mit Antidepressiva
kognitive Therapien
konfrontative Therapien
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Welche Unterteilungen werden im DSM IV bei der Depression vorgenommen?
- Unipolare oder bipolare Depression
  • unipolar: vorherrschende Form der Depression mit Dominanz von Niedergeschlagenheit/Traugrigkeit
  • bipolare: abwechselnde Phasen manischer + depressiver Zustände (Epochen müssen nicht gleich lang sein)

- Majore depressive Episode mit oder ohne Wahnvorstellungen bzw. Halluzinationen
- Dysthyme Störung (Niedergeschlagenheit) → 2 Jahre, nicht ganz so manifest alle Lebensbereiche betreffend wie Depression
- Die alte Unterteilung in endogene und reaktive Depression wurde aufgegeben.
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Was ist Depression (in Abgrenzung zur Manie)?
Depression ist ein Zustand der Niedergeschlagenheit und Traurigkeit, in dem das Leben trostlos und seine Anforderungen unerfüllt scheinen.
Manie repräsentiert den Gegenpol zur Depression, bei dem ein Zustand unerschöpflicher Hochstimmung und rastloser Energie vorherrscht.

  Depression Manie
Emotional Traurige Stimmung, Selbstablehnung, Verlust von Fröhlichkeit Gehobene Stimmung, Selbstakzeptanz, übertriebene Fröhlichkeit
kognitiv Übertreibung von Problemen, Unentschlossenheit Negatives Selbstbild und Erwartungen, Selbstbeschuldigung, Positives Selbstbild und Erwartungen, Fremdbeschuldigungen, Leugnung von Problemen, willkürliche Entscheidungen
motivational Lähmung des Willens, Fluchtwünsche, Wunsch nach Abhängigkeit, Todeswünsche Gehetztes und impulsives Verhalten, handlungsorientierte Wünsche, Unabhängigkeitsstreben, Wunsch nach Selbsterweiterung
Verhalten Untätigkeit / Agitiertheit, fehlende Produktivität, stilles Verhalten Überaktivität, Produktivität, lärmendes Verhalten
Körperlich Leichte Ermüdbarkeit, Libidoverlust, Schlaflosigkeit Unermüdlichkeit, gesteigerte Libido, Schlaflosigkeit
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Wie ist die Prävelenz von Depression?
  • Jahresprävalenz: 5-10%
  • Lebenszeitprävalenz: 13-17%  (Tendenz steigend)
  • Durchschnittsalter der Ersterkrankung bei 27-25 Jahren (Tendenz sinkend)
  • bei Kinder/Jugendlichen keine Geschlechtsunterschiede
  • keine Unterschiede in ökonomischen Schichten
  • keine ethnischen Unterschiede
  • 2/3 der Ersterkrankten erholen sich innerhalb eines Jahres (viele ohne Therapie)
  • nach einer einmaligen Erkrankung erhöht sich das Risiko einer Neuerkrankung deutlich
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Was sind epidemiologische Risiko- und Schutzfaktoren für Depressionen? 
  • Industrienationen: Frauen doppelt so häufig wie Männer
  • genetische Risikofaktoren
  • verheiratet sein = Schutzfaktor (generell eingebettet in soz Kontexte)
  • psychosoziale Stressoren + Lebensereignisse können Risikofaktoren sein
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Was sind Verhaltenssymptome der Depression?
  • Aktivitätsniveau sinkt drastisch
  • Geringe Produktivität
  • Oft langsame Bewegungen (Schwunglosigkeit), verlangsamte, leise und monotone Sprache
  • Niedergeschlagene Haltung
  • Geringe Blickkontakte zu anderen Menschen (depressive faces)

→ es werden automatisch Gesichter gesucht, die Abwertung signalisieren
→ gleicht der soz Ängstlichkeit (Angst von anderen negativ beurteilt zu werden)
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Was sind kognitive Symptome bei Depression?
  • Negatives Selbstbild → Beitrag zur Umwelt wird neg gesehen, hohe Selbstkritikfähigkeit
  • Man hält sich für unzulänglich, nicht begehrenswert, minderwertig, manchmal sogar für bösartig. → manche sind aber wirklich aggressiv/bitter in soz Interaktionen
  • sehen sich als unattraktiv/abstoßend
  • Schuldzuweisung für mißlungene Verhaltensweisen, die oft nichts mit der Person selbst zu tun haben müssen
  • Hoffnungslosigkeit
  • Klagen über Verschlechterung der geistigen Fähigkeiten mit:
  • - Gefühl der Verwirrtheit - Gedächtnisschwäche - hoher Ablenkungsbereitschaft

→ oft sind diese Symptome eher von hypothetischer Natur, denn real.
→ Anhedonie (Unfähig Freude zu empfinden)
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Wie unterscheiden sich kognitive Leistungen von Depressiven und Nicht-Depressiven?
Cane und Gotlib (1985)
→ Studie: Lösungsvorschläge für soziale Probleme erarbeiten
schnitten Depressive nicht anders ab als Gesunde.
Allerdings unterschied sich die Vorhersage der eigenen Leistung: Depressive hielten sich für schlechter als Gesunde.

Studie (Channon, Baker & Robertson, 1993): Gedächtnisleistung
Depressive schlechter an Vergangenes erinnern als Gesunde
Möglicherweise ist die schlechte Langzeiterinnerung jedoch eher Ausdruck einer geringeren Motivation

→ neg Ereignisse werden besser erinnert als positiv
→ Probleme aber eher im Abruf
→ Erfahrungen werden wahrscheinlich in depressiven Phasen auch schlechter konsolidiert
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Was sind somatische Symptome bei Depression? (7)
  • Kopfschmerzen
  • Verstopfung
  • Benommenheit → Dizziness
  • Stechen oder Drücken in der Brust
  • Allgemeine Schmerzen (Wanderschmerz)
  • Appetitstörung
  • Schlafstörungen etc. (verstärkt durch kurze Mittagsnaps)
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Vergleiche unipolare und bipolare Depression!
Unipolar Bipolar
Motorische Aktivität Meist agitiert (wiki: retardiert oder agitiert) Bei Depression meist retardiert
Schlaf Einschlafschwierigkeiten Schläft bei Depression meist länger als üblich
Alter bei Beginn Um die 40 Um die 30
Familiäre Belastung Verwandte ersten Grades:  hohes Risiko für unipolare Depression Verwandte ersten Grades: hohes Risiko für unipolare und bipolare Depression
Geschlecht Bei Frauen viel häufiger Bei beiden Geschlechtern gleich häufig
Biologische Behandlung Geringe Reaktion auf Lithium, besser auf trizyklische Antidepressiva Lithium

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Welche typischen Verläufe affektiver Störungen über den Lebensverlauf gibt es?
Major Depression (einzelne Episode)
Major Depression (einzelne Episode, chronisch)
Major Depression, rezidivierend, mit Vollremission im Intervall
Major Depression, rezidivierend, ohne Vollremission im Intervall
Major Depression, einzelne Episode, eine dysthyme Störung überlagernd
Dysthyme Störung
Zyklothyme Störung (abgeflachte bipolare Störung) 
Bipolar-1-Störung, letzte Episode depressiv

zusammenfassende Veranschaulichung
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Was besagen lerntheoretische Konzepte zur Entstehung von Depression? Empirische Evidenz?
Depression ist Folge eines Rückganges der Anzahl positiver Verstärker oder der Zunahme negativer und bestrafender Verhaltenskonsequenzen (Lewinsohn et al., 1984).
→ führen zur Reduktion positiver Verhaltensweisen

Verstärkertheorie von Lewinsohn
Soziale Verstärker sind bei der Entwicklung von Depression besonders bedeutsam:
Depressives Verhalten → Reduktion positiver Verstärker → Reduktion positiven Verhaltens → vermehrt depressives Verhalten

empirisch:
  • Gespräch mit Depressiven führen zu einer Verschlechterung der Stimmung bei gesunden
  • Kommunikationspartnern und damit zur Reduktion positiver Verhaltensweisen
  • Gesamtzahl positiver Verstärkungen korreliert hoch negativ mit dem Ausmaß der Depression
  • *Stimmung von Depressiven steigt mit Zunahme an positiver Verstärkung.
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Wie erklärt das Konzept der gelernte Hilflosigkeit (M. Seligman) die Entstehung von Depression?
Menschen werden depressiv, wenn sie
  • keine Kontrolle mehr über Verstärkungen haben oder Kontrollverlust annehmen,
  • sich für diesen Zustand selbst verantwortlich halten.
  • Nach Seligman erwachsen alle Formen der Depression aus solchen Hilflosigkeiten und Selbstbeschuldigungen.

Unkontrollierte, aversive Ereignisse → Gefühl der Hilflosigkeit → Depression
→ Shuttle Box
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Welche verschiedenen Attributionsschemata gibt es?
  internal internal external external
Ausmaß stabil variabel stabil variabel
global Ich bin dumm Ich bin erschöpft Tests sind unfair Es ist ein Unglückstag (Fre, 13.)
speziell Ich bin mathematisch unbegabt Ich habe die Mathematik satt Die Mathe Tests sind unfair Mein Aufgabenheft hatte die Nummer 13.
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Wie kann  man die verschiedenen Attributionsschemata und gelernte Hilflosigkeit bei der Entstehung von Depression verbinden?
aversive Ereignisse > Attribution auf globale und stabile Faktoren >Gefühl der Hilflosigkeit, keine Möglichkeit vorhanden die Situation zu verändern --> Depression
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Wie erklären die kognitiven Theorien (Beck) die Entstehung von Depression?
Depression ist die Folge negativer Gedanken bzw. negativen Denkens über die eigene Person und ihre Qualitäten in beruflichen, sozialen und außerberuflichen Feldern des Alltags. (Beck)

Reihe von Denkfehlern u.ä.
Fehlangepasste Einstellungen: zu sich selbst und anderen, durch Erfahrungen während der Kindheit festgelegt, negative Einstellungen entwickelt, die sich zu Schablonen oder Schemata weiterentwickeln (Bsp.: „wenn ich bei einer Aufgabe versage, werde ich von anderen abgelehnt“).
Kognitive Triade: Traumatische Erfahrungen können negative Schemata, die sich während der Kindheit entwickelt haben, aktivieren und dazu beitragen, daß die Betroffenen:
ihre Erfahrungen (Vergangenheit)
sich selbst und
die Zukunft
in negativer Weise interpretieren und dabei depressive Störungen entwickeln.
Denkfehler
Automatische negative Gedanken und Schlussfolgerungen
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Erkläre die Bestandteile der kognitiven Triade bei Depressionen!
Erfahrungen werden als Belastungen, Hindernisse und Traumata interpretiert.

Die Rolle der eigenen Person wird als unfähig, nicht begehrenswert, wertlos und unzulänglich wahrgenommen.

Die Zukunft erscheint düster und bedrohlich bzw. läßt Elend, Frustration und Versagen erwarten.
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Welche Denkfehler treten laut den kognitiven Theorien bei Depression auf?
  • Willkürliche Schlußfolgerungen: negativ , aus  nicht ausreichenden oder  aus widerlegtem Beweismaterial.
  • Selektive Abstraktion: Konzentration auf einen negativen Teilaspekt einer Situation ohne Beachtung des größeren Zusammenhanges (z.B. immer gute Leistungen, einmal schlecht: Gedanke: ich kann nix)
  • Übergeneralisierung: aus einem Beispiel weite, negative Schlussfolgerungen gezogen: „Wenn ich nicht weiß, wer der Kanzler von Deutschland ist bin ich dumm“
  • Maximierung und Minimierung: Positive Ereignisse werden abgewertet, minimiert; negative Ereignisse übertrieben gewichtet.
  • Personalisierung: Ursachen von negativen Ereignissen werden auf eigene Person bezogen
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Was spricht für die kognitiven Theorien der Depression?
Zahlreiche Studien stützen die zentralen Annahmen des Beckschen Modells.
  • Negative Kognitionen erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer Depression.
  • Kognitive Triaden verschlimmern den aktuellen Gefühlszustand.
  • Negative Selbstaussagen haben negative Selbstbilder zur Folge.
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Fasse die psychodynamischen Überlegungen zur Depression zusammen!
  • Depression als Folge frühkindlicher Traumata (in oraler Phase Bedürfnis nach Schutz und Pflege vernachlässigt)
  • Bleiben deswegen übermäßig abhängig von anderen, fühlen sich nicht liebenswert, entwickeln unzureichendes Selbstwertgefühl
  • Kinder bekommen nicht die Möglichkeit, Umwelt zu explorieren, dadurch mangelnde Selbstwirksamkeit
  • Ausdruck eines unbewältigten Verlusterlebnisses (müssen nicht real sein) >> Trauerender akzeptiert Verlust nicht, regrediert in orale Phase >> Introjektion (Übernahme von Lebensauffassung mit Identifikationsperson) kehrt sich in Selbsthass um >> negative Stimmung, Selbstbeschuldigung, sozialer Rückzug
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Was spricht für psychodynamsiche Überlegungen zur Depression?
  • Indizien für schweren Verlust als Depressionsauslöser
  • Menschen, die frühe Verluste oder Abhängigkeitserlebnisse durchmachten, bei späteren Verlusten abhängiger werden
  • Ähnliches in Tierversuchen beobachtet (Harlows Affen)
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Welche biologischen Theorien zu Depression gibt es!
Genetische Faktoren/ genetische Prädisposition
Biochemische Faktoren: 
  • Katecholamin-Theorien (Adrenalin, Noradrenalin)
  • niedrige Noradrenalin-Aktivität im Gehirn(Entwicklungen depressiver Symptome nach Reserpintherapie bei Bluthochdruck und durch positive Wirkung von Monoaminoxidase (MAO)-Hemmern) tw mit genetischen Faktoren assoziiertNoradrenalin: erhöht Reaktivität der Neurone, unspezifische ErregungsbereitschaftSteigerung (Nor-)Adrenalin-Konzentration Verbesserung depressiver Symptome wenn  in den Neuronen des Gehirns und bei erhöhter Feuerleistung von Neuronen im Frontalkortex.
  • Serotonin: stellt Arbeitsbereitschaft der übrigen Neurotransmitter her Reguliert wie wirksam Noradrenalin sein kann, sichert dauernde Erregungsbereitschaft
  • Serotonin wird von den Raphe-Kernen, Noradrenalin von den Loci coreulei ins Frontalhirn projiziert
  • Mehr Transmitter lohnt nur, wenn es auch mehr Rezeptoren gibt
  • Antidepressiva wirken so, dass Neurotransmitter nicht so schnell wieder aufgenommen werden (wenn zu wenig Rezeptoren an Postsynapse: Transmitter nicht lang genug im Synaptischen Spalt um in ausreichender Menge aufgenommen zu werden; trizyklische Antidepressiva als reuptake-Hemmer)

Aus Wirkung von Medikation kann man nicht schließen dass Mangel ursächlich ist!
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Welche Möglichkeiten der Depressionstherapie sind nennenswert?
  • Psychopharmaka (+Patientenschulung, richtige Anwendung schwierig aber wirksam; Problem: fehlende Compliance)
  • Schlafentzug (während depressiver Episoden)
  • Lichttherapie
  • EKT
  • Psychoanalyse und humanistische Verfahren
  • Interpersonelle Therapie
  • Kognitive Verhaltenstherapie
  • -> Aktivitätsaufbau
  • -> Kognitive Therapie
  • ->Soziales Kompetenztraining
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Für welche Depressionsbehandlungen ist die Wirksamkeit belegt?
  • Psychopharmaka
  • Kognitive VT
  • Kombinationsbehandlungen (wobei einzeln wirksamer; Grund: Self-efficacy)
  • Elektrokrampftherapie (EKT)
  • Partiell: Lichttherapie, Schlafentzug
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Welche Substanzklassen zur psychopharmakologischen Behandlung von Depression gibt es?
  • Trizyklische Antidepressiva (Imipramin, Amitiptilin – sehr schwere Nebenwirkungen; hemmen Wiederaufnahme von Serotonin, Noradrenalin, Dopamin)
  • MAO-Hemmer (Tranyclypromin)
  • Antidepressiva der zweiten Generation (Fluoxetin, Buproprion – am häufigsten  verabreicht, geringere Nebenwirkungen, machen nicht süchtig, senken Reaktionsvermögen nicht, können über lange Zeit in höherer Dosis eingenommen werden, Erhöhen Konzentration von Serotonin im Gehirn)
  • Lithium (Bipolare Störung)
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Wie werden bipolare Störungen therapiert und was ist das Problem dabei?
  • medikamentös mit Lithium. Manchma  mit antiepileptischen Medikamenten wie z.B. Carbamazepin (Tegretal) oder Valproinsäure (Convulex)
  • ggfls. begleitende Psychotherapie, die auf folgende Problembereiche abzielt:
  • -> Medikamentenmanagement -> Familiäre und soziale Beziehungen ->Aufklärung -> Problemlösen
  • Problem: nur depressive Phasen werden behandelt, in manischen Phasen werden dann absurde Entscheidungen getroffen
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Welche drei Bereiche der medikamentösen Behandlung von Depression unterscheidet man?
1. Akutbehandlung
  • Über mehrere Monate täglich
  • Wirkungseintritt kann mehrere Wochen dauern
  • Zu starke Nebenwirkungen: Präperatswechsel empfohlen
  • Problem: wird zu früh abgesetzt

2. Weiterführende Behandlung
  • Sollten nach Genesung mindestens 6 Monate weitergenommen werden

3. Prophylaxe
  • Empfohlen wenn bereits mehr als eine schwere Depression oder mehr als eine schwere Episode der Depression
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Erläutere affektive Störungen mit saisonal abhängiger Verlaufsform und ihre Therapie!
Biologische Ursachen:
  • Desynchronisierung des circadianen Rhythmus bei depressiven (z.B. REM-Schlafphasen am Anfang der Schlafphase häufiger als gegen Ende der Nacht; insgesamt weniger Tiefschlaf)
  • Melatonin: steuert bei Tieren den Aktivitäts- und Reproduktionszyklus, wird  mit Depression und Desynchronisation körperlicher Rythmen in Zusammenhang gebracht
  • Nuclei Suprachiasmatici (im Hypothalamus, sind mit den Augen und der Epiphyse verbunden) steuern die circadiane Rhythmik beim Menschen / triggern melatonabhängige Prozesse in der Zwirbeldrüse → Überaktivierung → gesenktes Aktivitätsniveau
  • → Störungen in diesem System könnten möglicherweise zu einer übermäßigen Produktion von Melatonin im Winter führen

Symptome
ähnlich Winterschlaf: Stark erhöhter Appetit insbesondere auf Kohlenhydrate, Gewichtszunahme, übermäßig viel Schlaf, Müdigkeit

Therapie:
Lichttherapie: Bestrahlung mit künstlichem, hellen Licht, Zeitpunkt der Bestrahlung wichtig → Aktivierung suprachiasmatrische Kerne; Melatoningabe
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Welche drei Bestandteile beinhaltet die Verhaltenstherapie bei Depression?
Angenehme Ereignisse wieder einführen
Nichtdepressives Verhalten verstärken
  • Positive Rückmeldung sicherstellen
  • wenig Gelegenheiten für Aktivitäten mit Mangel an Belohnung
  • Genau spezifizieren was/wann/mitwem/wie gemacht wird → Umsetzung wahrscheinlicher

Soziale Fertigkeiten trainieren
→ Sehr nützlich bei leicht bis mittelschwer Depressiven
-> Schwer Depressive: Veränderungen sind so minimal, dass die Umgebung keine positive Rückmeldung gibt
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Wie läuft die Kognitive Therapie der Depression nach Beck ab?
Zielt auf Korrektur der fehlangepassten Einstellungen
Phase 1: Aktivitäten erweitern und Stimmung heben (z.B. Aktivitätsstundenplan erstellen)
Phase 2: Automatische Gedanken untersuchen und widerlegen (z.B. lernen, automatische Gedanken aufzuzeichnen und zu widerlegen; Zählapparate...)
Phase 3: Verzerrtes Denken und negative Verzerrungen identifizieren (z.B. ungünstige Attributionsschemata; Vermittlung von Reattributionstechniken)
Phase 4: Grundannahmen ändern (optimistischere Sichtweisen vermitteln)
> Sehr nützlich bei leicht bis mittelschwer Depressiven
Schwer Depressive: Keine Energie/Zuversicht um auf Gespräch einzulassen

Alternativen wie man über sich/Welt nachdenken kann / Über Sokratischen Dialog entdeckt
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Was hilft zur Rückfallprävention bei Depressiven?
  • Meiste Rückfälle bei medikamentöser Therapie ohne Fortsetzung
  • Empfehlung: Nachhaltige Betreuung und Booster Sessions
  • Dennoch gibt es Rückfälle (10-15%)
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Was ist der Unterschied zwischen Charakter und Temperament?
Temperament wird die angeborene, biologische Disposition charakterisiert, mit der einzelne Individuen auf verschiedene Bedingungen ihrer Umwelt oder ihres eigenen Körpers reagieren.

Charakter charakterisiert hingegen eher erworbene Aspekte individueller Wesenszüge.
Mit Charakter werden erworbene und von der jeweiligen Umwelt beeinflusste Verhaltens-, Denk- und Gefühlsmuster bezeichnet.

Temperament und Charakter beeinflussen sich gegenseitig
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Was ist Persönlichkeit nach Oldham & Skodol?
„Das Gefüge, in dem diese Wesenszüge angeordnet sind, stellt eine einzigartige Konstellation von Emotionen, Gedanken und Verhaltensweisen dar, die man als Persönlichkeit bezeichnet“ (Oldham & Skodol,1998)

--> Persönlichkeit hilft in verschied. Umwelten zu funktionieren
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Was ist Persönlichkeitsstörung nach Oldham & Skodol?
Persönlichkeit einzelner Individuen jedoch starr und unflexibel.
Statt ihnen die Möglichkeit zu eröffnen, flexibel auf Herausforderungen zu reagieren, bedingen die  charakteristischen Persönlichkeitsstile dieser Menschen geradezu, daß sie unglücklich, unerfüllt oder außerstande sind, ihr Leben aus eigener Kraft zu gestalten.

Persönlichkeitsstörungen können daher als krankheitswertige Abweichung individueller Persönlichkeitsstile von jenen einer normalen Persönlichkeit charakterisiert werden
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Welche Cluster für Persönlichkeitsstörungen gibt es im DSM?
Cluster A: merkwürdige und exzentrische Störung
paranoide, schizioide, schizotypische P.

Cluster B: dramatische, emotionale, erratische Störung
antisoziale, Borderline-, histrionische, narzißtische P.

Cluster C: ängstliche und furchtsame Störung
vermeidende, abhängige, zwanghafte P
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Was zeichnet die paranoide Persönlichkeitsstörung aus?
  • pervasives Mißtrauen gegenüber Motiven, Absichten und Zielen anderer Personen,
  • negative Interpretation der Aussagen und Handlungen anderer Personen,
  • Mißdeutung von Motiven, Absichten, Zielen und Handlungen anderer Personen als bedrohlich, abwertend und kritisierend.
  • Andere Menschen werden als Ausbeuter, Feinde, „Vernichter“ etc. wahrgenommen
  • Paranoide sind gegenüber bedrohlichen Äußerungen von anderen hypervigilant und abwehrend,
  • sind überzeugt, daß andere Personen nur die Absicht verfolgen, zu verletzen,
  • teilen anderen Personen kritische Erfahrungen aus Angst, daß dies gegen die eigene Person verwendet werden könnte, nicht mit,
  • gelten als humorlos und exzentrisch und werden von anderen häufig als feindselig, machtversessen und eifersüchtig beurteilt.
  • Haben Schwierigkeiten, tragfähige Sozialbeziehungen aufzubauen und zu pflegen.
  • Häufig leben Paranoide in sozialer Isolation, sind Einzelgänger und werden von Kollegen und Verwandten als „gefährlich“ und unnahbar gefürchtet


DSM (wiki)
A: Beginn im frühen Erwachsenenalter. Zeigt sich in verschiedenen Situationen und 4 von 7 Kriterien müssen erfüllt sein:
  1. verdächtigt andere ohne ausreichenden Grund, von ihnen ausgenutzt, geschädigt oder getäuscht zu werden,
  2. ist stark eingenommen von ungerechtfertigten Zweifeln an der Loyalität und Vertrauenswürdigkeit von Freunden oder Partnern,
  3. vertraut sich nur zögernd anderen Menschen an aus ungerechtfertigter Angst, die Informationen könnten in böswilliger Weise gegen ihn/sie verwendet werden,
  4. liest in harmlosen Bemerkungen oder Vorkommnisse eine versteckte, abwertende oder bedrohliche Bedeutung hinein,
  5. ist lange nachtragend, d.h. z.B. verzeiht Kränkungen, Verletzungen oder Herabsetzungen nicht,
  6. nimmt Angriffe auf die eigene Person oder das Ansehen wahr, die anderen nicht so vorkommen, und reagiert schnell und zornig oder startet einen Gegenangriff,
  7. verdächtigt wiederholt ohne jede Berechtigung den Ehe- oder Sexualpartner der Untreue.

B: Tritt nicht ausschließlich im Verlauf einer Schizophrenie, einer Affektiven Störung mit Psychotischen Eigenarten oder einer anderen psychotischen Störung auf und geht nicht auf direkte Wirkung eines medizinischen Krankheitsfaktors zurück.
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Was kennzeichnet die Schizoide Persönlichkeitsstörung? 7
  • vermeiden intime/sexuelle Sozialbeziehungen
  • zeigen nur geringe Emotionalität (kaum intensive Gefühle + reagieren häufig verstört, wenn solche Gefühle bei anderen beobachtet werden)
  • sind häufig Einzelgänger und werden von anderen als kühl, indifferent und als sozial unnahbar beschrieben
  • Mangel an sozialen Fertigkeiten festgestellt, mit anderen Menschen erfolgreich zu interagieren
  • Leiden i.d.R. nicht an ihrer Einsamkeit


DSM (wiki)
A: Ein tief greifendes Muster, das durch Distanziertheit in sozialen Beziehungen und eine eingeschränkte Bandbreite des Gefühlsausdrucks im zwischenmenschlichen Bereich gekennzeichnet ist. Die Störung beginnt im frühen Erwachsenenalter und tritt in den verschiedensten Situationen auf. Mindestens vier der folgenden Kriterien müssen erfüllt sein:
  1. hat weder den Wunsch nach engen Beziehungen noch Freude daran, einschließlich der Tatsache, ein Teil einer Familie zu sein,
  2. wählt fast immer einzelgängerische Unternehmungen,
  3. hat, wenn überhaupt, wenig Interesse an sexuellen Erfahrungen mit einem anderen Menschen,
  4. wenn überhaupt, dann bereiten wenige Tätigkeiten Freude,
  5. hat keine engen Freunde oder Vertraute außer Verwandten ersten Grades,
  6. erscheint gleichgültig gegenüber Lob und Kritik von Seiten anderer,
  7. zeigt emotionale Kälte, Distanziertheit oder eingeschränkte Affektivität.

B: Tritt nicht ausschließlich im Verlauf einer Schizophrenie, einer Affektiven Störung mit Psychotischen Merkmalen, einer anderen Psychotischen Störung oder einer tiefgreifenden Entwicklungsstörung auf und geht nicht auf direkte körperliche Wirkung eines medizinischen Krankheitsfaktors zurück.
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Was zeichnet eine schizotypische Persönlichkeitsstörung aus?
Herausragendes Merkmal ist die starke Exzentrizität im Denken und Verhalten.
abergläubisch und von magischen Überzeugungen gekennzeichnet.
Wahrnehmungen, Gedanken, Ideen, Denk- und Verhaltensweisen sind ungewöhnlich, was häufig andere Personen abschreckt und soziale Isolation hervorruft.
Aber nur selten Halluzinationen und Wahnvorstellungen

DSM (wiki)
A: tiefgreifendes Muster sozialer und zwischenmenschlicher Defizite, das durch mangelnde Fähigkeit zu engen Beziehungen oder akutes Unbehagen darin gekennzeichnet ist. Weiterhin treten Verzerrungen der Wahrnehmung oder des Denkens und eigentümliches Verhalten auf. Die Störung beginnt im frühen Erwachsenenalter und zeigt sich in verschiedenen Situationen.
Wenigstens fünf der folgenden Kriterien müssen erfüllt sein:
  1. Beziehungsideen (jedoch kein Beziehungswahn),
  2. Magisches Denken: seltsame Überzeugungen oder magische Denkinhalte, die das Verhalten beeinflussen und nicht mit den Normen der jeweiligen subkulturellen Gruppen übereinstimmen (z. B. Aberglaube, Glaube an Hellseherei, Telepathie oder an den sechsten Sinn; bei Kindern und Heranwachsenden bizarre Phantasien und Beschäftigungen),
  3. ungewöhnliche Wahrnehmungserfahrungen einschließlich körperbezogener Illusionen,
  4. seltsame Denk- und Sprechweise (z. B. vage, umständlich, metaphorisch, übergenau, stereotyp),
  5. Argwohn oder paranoide Vorstellungen,
  6. inadäquater oder eingeschränkter Affekt,
  7. Verhalten oder äußere Erscheinung sind seltsam, exzentrisch oder merkwürdig,
  8. Mangel an engen Freunden oder Vertrauten außer Verwandten ersten Grades,
  9. ausgeprägte soziale Angst, die nicht in zunehmender Vertrautheit abnimmt und die eher mit paranoiden Befürchtungen als mit negativer Selbstbeurteilung zusammenhängt.

B. Tritt nicht ausschließlich im Verlauf einer Schizophrenie, einer affektiven Störung mit psychotischen Merkmalen, einer anderen psychotischen Störung oder einer tiefgreifenden Entwicklungsstörung auf.
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DSM IV Kriterien für schizotypische Persönlichkeitsstörung?
DSM (wiki)
A: tiefgreifendes Muster sozialer und zwischenmenschlicher Defizite, das durch mangelnde Fähigkeit zu engen Beziehungen oder akutes Unbehagen darin gekennzeichnet ist. Weiterhin treten Verzerrungen der Wahrnehmung oder des Denkens und eigentümliches Verhalten auf. Die Störung beginnt im frühen Erwachsenenalter und zeigt sich in verschiedenen Situationen.
Wenigstens fünf der folgenden Kriterien müssen erfüllt sein:

  1. Beziehungsideen (jedoch kein Beziehungswahn),
  2. seltsame Überzeugungen oder magische Denkinhalte, die das Verhalten beeinflussen und nicht mit den Normen der jeweiligen subkulturellen Gruppen übereinstimmen (z. B. Aberglaube, Glaube an Hellseherei, Telepathie oder an den sechsten Sinn; bei Kindern und Heranwachsenden bizarre Phantasien und Beschäftigungen),
  3. ungewöhnliche Wahrnehmungserfahrungen einschließlich körperbezogener Illusionen,
  4. seltsame Denk- und Sprechweise (z. B. vage, umständlich, metaphorisch, übergenau, stereotyp),
  5. Argwohn oder paranoide Vorstellungen,
  6. inadäquater oder eingeschränkter Affekt,
  7. Verhalten oder äußere Erscheinung sind seltsam, exzentrisch oder merkwürdig,
  8. Mangel an engen Freunden oder Vertrauten außer Verwandten ersten Grades,
  9. ausgeprägte soziale Angst, die nicht in zunehmender Vertrautheit abnimmt und die eher mit paranoiden Befürchtungen als mit negativer Selbstbeurteilung zusammenhängt.

B. Tritt nicht ausschließlich im Verlauf einer Schizophrenie, einer affektiven Störung mit psychotischen Merkmalen, einer anderen psychotischen Störung oder einer tiefgreifenden Entwicklungsstörung auf.
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Welche Zusammenhänge gibt es zwischen Schizophrenie und schizotypischer Persönlichkeitsstöung?
  • Nach McGlashan (1987) eher eine transiente Psychose und nach Kendler enge Verwandtschaft zur Schizophrenie
  • Es wurden eine Reihe ähnlicher biologischer Marker zu Schizophrenie gefunden
  • Zahlreiche Familienmitglieder Schizophrener weisen schizotypische Merkmale auf
  • evtl.  Prodromalstadium der Schizophrenie (Studien Widiger & Shea, 1991)
  • Schlechte Langzeitprognose (Morey, 1998)
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Was ist das Problem des Cluster B der Persönlichkeitsstörungen im DSM (dramatische, emotionale, eratische Störung)?
umstrittene Untergruppe der Persönlichkeitsstörungen, da die hier zusammengefassten Einzelstörungen nur sehr wenige gemeinsame Merkmale aufweisen.

Vor allem ist umstritten, warum die antisoziale Störung in diese Gruppe subsumiert wird
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Welches sind die entscheidenden Merkmale der antisoziale Persönlichkeitsstörung? Nennen Sie weitere wichtige diagnostische Kriterien (DSM IV)?
  • Überdauerndes Verhaltensmuster Rechte anderer zu missachten/verletzen
  • Tendenz ist bereits in der Kindheit erkennbar und zieht sich in der Regel bis ins Erwachsenenalter durch (APA, 1994).

Umstritten ist, ob es sich um eine Unterform der Psychopathie handelt

DSM IV-Kriterien betonen, daß drei oder mehr der folgenden Merkmale erfüllt sein müssen:
 Verletzung von Rechten anderer
 Mangelnde Konformität (nonconformity)
 Gefühllosigkeit, Herzlosigkeit (callousness)
 Falschheit (deceitfulness)
 Mangelndes Verantwortungsbewusstsein
 Leichte Reizbarkeit (irritability)
 Rücksichtslosigkeit (recklessness)
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Was muss bei der Diagnosestellung einer antisozialen Persönlichkeitsstörung beachtet werden?
Der soziale und ökonomische Status der Person muss sorgfältig abgewogen werden und überprüft werden, ob die zur Diagnose herangezogenen Verhaltensweisen nicht sozialen Normen der entsprechenden Lebenswelt reflektieren.
Ferner muß sicher gestellt sein, daß es sich nicht um protektive Strategien handelt, die innerhalb von kulturellen Subgruppen üblich sind oder sogar für das Überleben in diesen Subgruppen gefordert und gefördert werden
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Wie sind Prävalenz und Verlauf der antisozialen Persönlichkeit?
Prävalenz
Mehr Männer (3%) als Frauen (1%)
Gefängnissen ca. 25-30%

Verlauf
Beginn oft in der Adoleszenz (dort als Conduct disorder)
„ausbrennen“ nach ca. 20 Jahren (mit 40 meist keine Probleme mehr)
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Was ist das Problem bei der Therapie antisozialer Persönlichkeiten?
Wenige Behandlungserfolge, weil:
  • Schlechte Compliance,
  • erhöhter Widerstand,
  • Maskierung des persönlichen Widerstands gegen Therapiebeeinflussung durch hohe verbale
  • Fähigkeiten.
  • Schlechte Anpassung durch Hospitalisierung oder Haft
  • Heißt nicht das es bei allen nicht hilft, aber Responderraten kaum über Spontanremission (20%)

Außerdem:
Reagieren weniger auf emotional negative Reize (vermindeter Startle-Reflex)
Aber normal auf positives
Man kann also mit Bestrafung (Gefängnis)  kaum Veränderung bewirken, aber Reward hilft (zB Beruf erlernen)
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Was sind vorwiegende Therapieansätze bei antisozialen Persönlichkeiten?
kognitive Ansätze
spezialisierte Ansätze zur Behandlung ausgewählter Problembereiche
  • Umgang mit Aggression,
  • Social Skills Training,
  • Anti-Ärger-Trainings,
  • Empathietraining,
  • Verfahren zur Behandlung von Drogenabhängigkeiten,
  • Problemlöseansätze und ethisches Training

Pharmakotherapie zur Beeinflussung der Aggressivität, Erregbarkeit und Impulsivität hat sich insgesamt nicht als hilfreich erwiesen.
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Welche Vulnerabilitäts-Faktoren spielen bei antisozialer Persönlichkeit eine Rolle? (Biologische, etc.)
genetische Faktoren prädisponieren
Reduziertes kortikales Serotonin und Noradrenalin
Erhöhte Vulnerabilität durch:
  • starke emotionale Reagibilität,
  • überhöhtes aggressives Temperament,
  • mangelnde Impulskontrolle und
  • reduzierte kognitive Fähigkeiten,
  • kriminologisch relevante Umgebung,
  • Vernachlässigung, geringe elterliche Erziehungskompetenz
  • sexueller und körperlicher Mißbrauch

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Welche Komorbiditäten bestehen bei antisozialer Persönlichkeit häufig?
  • Drogenabhängigkeit
  • Sadismus
  • Narzißmus
  • Egozentrizität
  • sog. Conduct Disorders während der Kindheit und Schulzeit
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DSM-Kriterien der Borderline-Persönlichkeitsstörung? (9 wiki)
Ein tiefgreifendes Muster von Instabilität in den zwischenmenschlichen Beziehungen, im Selbstbild und in den Affekten sowie deutliche Impulsivität. Der Beginn liegt oftmals im frühen Erwachsenenalter bzw. in der Pubertät und manifestiert sich in verschiedenen Lebensbereichen.
Mindestens fünf der folgenden Kriterien müssen erfüllt sein, wenn von einer solchen Störung gesprochen wird:
  1. Starkes Bemühen, tatsächliches oder vermutetes Verlassenwerden zu vermeiden. Beachte: Hier werden keine suizidalen oder selbstverletzenden Handlungen berücksichtigt, die in Kriterium 5 enthalten sind.
  2. Ein Muster instabiler, aber intensiver zwischenmenschlicher Beziehungen, das durch einen Wechsel zwischen den Extremen der Idealisierung und Entwertung gekennzeichnet ist.
  3. Identitätsstörung: ausgeprägte und andauernde Instabilität des Selbstbildes oder der Selbstwahrnehmung.
  4. Impulsivität in mindestens zwei potenziell selbstschädigenden Bereichen (z. B. Geldausgeben, Sexualität, Substanzmissbrauch, rücksichtsloses Fahren, zu viel oder zu wenig essen). Beachte: Hier werden keine suizidalen oder selbstverletzenden Handlungen berücksichtigt, die in Kriterium 5 enthalten sind.
  5. Wiederholte suizidale Handlungen, Selbstmordandeutungen oder -drohungen oder Selbstverletzungsverhalten.
  6. Affektive Instabilität infolge einer ausgeprägten Reaktivität der Stimmung (z. B. hochgradige episodische Dysphorie, Reizbarkeit oder Angst, wobei diese Verstimmungen gewöhnlich einige Stunden und nur selten mehr als einige Tage andauern).
  7. Chronische Gefühle von Leere.
  8. Unangemessene, heftige Wut oder Schwierigkeiten, die Wut zu kontrollieren (z. B. häufige Wutausbrüche, andauernde Wut, wiederholte körperliche Auseinandersetzungen).
  9. Vorübergehende, durch Belastungen ausgelöste paranoide Vorstellungen oder schwere dissoziative Symptome.

Miltner: Borderliner = schlecht verhaltenseinschätzbar
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Prävalenz und Verlauf der Borderline-Persönichkeitsstörung?
Lebenszeitprävalenz von ca. 2%.
  • Unklar, ob Störung häufiger bei Frauen als bei Männern vorkommt.
  • Typischer Beginn liegt in der Adoleszenz.
  • Hohe Stabilität über den gesamten Lebensverlauf
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Welche Persönlichkeitsstörungen treten häufig in der Verwandtschaft von Schizophrenen auf?
Paranoide Persönlichkeitsstörung
Sichzotypische Persönlichkeitsstörung
Borderline-Persönlichkeitsstörung
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Was sind diskutierte ätiologische Faktoren für Borderline?
Gestörte Familienbeziehungen
Missbrauchserfahrungen / Vernachlässigung

-> 5 mal so hoch bei Sexuellem Missbrauch
Beziehungsstörung zu Eltern (Double Bind)
->egal wie sich das Kind verhält, es falsch oder richtig
-> schwer vorhersehbare interaktion mit eltern

Biologische / Genetische Einflüsse
->wurde postuliert Gehirnschädigung (aber wieder verworfen)
-> Familiäre Häufung kann auch weitergeben von Interaktionsmustern /Lernfaktor bedeuten
-> Zwillingsstudien, sehr kleine genetische Einflüsse

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Was passiert bei extremen Erregungszuständen bei Borderlinern?
Disregulation zwischen Limbischen System und Frontalhirn.

Erregung → Numbness → SVV ohne Schmerz

SVV kann diesen Erregungszustand lindern oder beenden bei Borderlinern – während bei anderen Menschen dies eher zu einer Erhöhung der Erregung führen würde.
Durch die Linderung wird das Verhalten verstärkt.
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Wie ist die Histrionische Persönlichkeit im DSM-IV charakterisiert?
Nach DSM-IV st die HPS charakterisiert durch ein tiefgreifendes Muster übermäßiger Emotionalität oder Streben nach Aufmerksamkeit. Der Beginn liegt im frühen Erwachsenenalter, und die Störung zeigt sich in verschiedensten Situationen. Mindestens fünf der folgenden Kriterien müssen erfüllt sein:
  1. fühlt sich unwohl in Situationen, in denen er/sie nicht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht,
  2. die Interaktion mit anderen ist oft durch ein unangemessen sexuell-verführerisches oder provokantes Verhalten charakterisiert
  3. zeigt rasch wechselnden und oberflächlichen Gefühlsausdruck,
  4. setzt regelmäßig seine körperliche Erscheinung ein, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken,
  5. hat einen übertrieben impressionistischen , wenig detaillierten Sprachstil,
  6. zeigt Selbstdramatisierung, Theatralik und übertriebenen Gefühlsausdruck,
  7. ist suggestibel, das heißt leicht beeinflussbar durch andere Personen oder Umstände,
  8. fasst Beziehungen enger auf, als sie tatsächlich sind.
187
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Welche Komorbiditäten gibt es bei Histrionikern?
Gehen häufig wegen Komorbiditäten in Behandlung
Depressionen
Gesundheitliche / somatoforme Probleme / Allgemeinverfassung
→ Beschäftigen sich nur mit sich selbst im Kontext von anderen
Starke Überlappung mit Merkmalen der Borderline-Persönlichkeit
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Was sind die diagnostischen Kriterien nach DSM-IV für die Narzistische Persönlichkeitsstörung?
  1. hat ein grandioses Gefühl der eigenen Wichtigkeit (übertreibt eigene Leistungen und Talente, erwartet ohne entsprechende Leistungen als überlegen anerkannt zu werden)
  2. ist stark eingenommen von Phantasien grenzenlosen Erfolges, Macht, Glanz, Schönheit oder idealer Liebe
  3. glaubt „besonders“ und einzigartig zu sein und von anderen, besonderen oder angesehenen Personen (oder Institutionen) verstanden zu werden oder nur mit diesen verkehren zu können
  4. verlangt nach übermäßiger Bewunderung
  5. legt ein Anspruchsdenken an den Tag, d.h. übertriebene Erwartungen an eine besonders bevorzugte Behandlung oder automatisches Eingehen auf die eigenen Erwartungen
  6. ist in zwischenmenschlichen Beziehungen ausbeuterisch, d.h. zieht Nutzen aus anderen, um die eigenen Ziele zu erreichen
  7. Zeigt einen Mangel an Empathie (Einfühlsamkeit): ist nicht willens, die Gefühle und Bedürfnisse anderer zu erkennen oder sich mit ihnen zu identifizieren
  8. ist häufig neidisch auf andere oder glaubt, andere seien neidisch auf ihn
  9. zeigt arrogante, überhebliche Verhaltensweisen oder Haltungen

Dieses Verhaltensmuster muss dauerhaft und in verschiedenen Bereichen (Beziehungen, Beruf, Familie, Freunde etc.) des Lebens auffällig sein. Um die Diagnose zu stellen muss die betreffende Person unter ihrem abweichenden Verhalten leiden.

→ Aufgrund einer beträchtlichen Überlappung mit Merkmalen der Boderlinepersönlichkeit sind Diagnosen jedoch meist unklar und widersprüchlich
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Was sind die diagnostischen Kriterien nach DSM-IV für die Selbstunsicher-vermeidende Persönlichkeitsstörung?
Auch: Ängstliche Persönlichkeitsstörung

Ein tief greifendes Muster von sozialer Gehemmtheit, Insuffizienzgefühlen und Überempfindlichkeit gegenüber negativer Beurteilung. Der Beginn liegt im frühen Erwachsenenalter und die Störung manifestiert sich in verschiedenen Situationen. 4 der folgenden:
  1. vermeidet aus Angst vor Kritik, Missbilligung oder Zurückweisung berufliche Aktivitäten, die engere zwischenmenschliche Kontakte mit sich bringen,
  2. lässt sich nur widerwillig mit Menschen ein, sofern er/sie nicht sicher ist, dass er/sie gemocht wird,
  3. zeigt Zurückhaltung in intimen Beziehungen, aus Angst beschämt oder lächerlich gemacht zu werden,
  4. ist stark davon eingenommen, in sozialen Situationen kritisiert oder abgelehnt zu werden,
  5. ist aufgrund von Gefühlen der eigenen Unzulänglichkeiten in neuen zwischenmenschlichen Situationen gehemmt,
  6. hält sich für gesellschaftlich unbeholfen, persönlich unattraktiv und anderen gegenüber unterlegen,
  7. nimmt außergewöhnlich ungern persönliche Risiken auf sich oder irgendwelche neuen Unternehmungen in Angriff, weil dies sich als beschämend erweisen könnte.
190
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Was sind Ursachen (Risikofaktoren) der Unsicher-Vermeidenden Persönlichkeitsstörung?
Zu was hohe Komorbidität?
  • Beziehungsstörung zu den Eltern
  • Emotionale Zurückweisung
  • Viel Kritik

Starke Überlappung mit Sozialen Ängsten
191
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Was unterschiedet die Unsicher-Vermeidende PSK-Störung und Soziale Phobie?
Sozial Ängstliche halten ihr Verhalten für unangebracht, während Vermeidende ihr Verhalten als richtige Konsequenz ihrer Erfahrungen sehen.

Sozialphobiker haben meist eng umschriebene Ängste  während die von ängstlichen Persönlichkeiten auf unterschiedlichste Situationen weit ausgedehnt ist.
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Was sind die diagnostischen Kriterien nach DSM-IV für die Abhängige Persönlichkeitsstörung?
Ein tiefgreifendes und überstarkes Bedürfnis, versorgt zu werden, das zu unterwürfigem und anklammerndem Verhalten und Trennungsängsten führt. Der Beginn liegt im frühen Erwachsenenalter, und die Störung zeigt sich in verschiedenen Situationen. Mindestens fünf der folgenden Kriterien müssen erfüllt sein:
  1. hat Schwierigkeiten, alltägliche Entscheidungen zu treffen, ohne ausgiebig den Rat und die Bestätigung anderer einzuholen,
  2. benötigt andere, damit diese die Verantwortung für seine/ihre wichtigsten Lebensbereiche übernehmen,
  3. hat Schwierigkeiten, anderen Menschen gegenüber eine andere Meinung zu vertreten, aus Angst, Unterstützung und Zustimmung zu verlieren. Beachte: hier bleiben realistische Ängste vor Bestrafung unberücksichtigt,
  4.   hat Schwierigkeiten, Unternehmungen selbst zu beginnen oder Dinge unabhängig durchzuführen (eher aufgrund von mangelndem Vertrauen in die eigene Urteilskraft oder die eigenen Fähigkeiten als aus mangelnder Motivation oder Tatkraft),
  5.   tut alles Erdenkliche, um die Versorgung und Zuwendung anderer zu erhalten bis hin zur freiwilligen Übernahme unangenehmer Tätigkeiten,
  6. fühlt sich alleine unwohl oder hilflos aus übertriebener Angst, nicht für sich selbst sorgen zu können,
  7.   sucht dringend eine andere Beziehung als Quelle der Fürsorge und Unterstützung, wenn eine enge Beziehung endet,
  8.   ist in unrealistischer Weise von Ängsten eingenommen, verlassen zu werden und für sich selbst sorgen zu müssen.
  9. hat das Gefühl am Leben vorbei zu laufen – nach einer Trennung 
  10. das Gefühl von innerer Leere

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Was sind die diagnostischen Kriterien nach DSM-IV für die Zwanghafte Persönlichkeitsstörung?
Markant ist ein tief greifendes Muster starker Beschäftigung mit Ordnung, Perfektion und psychischer sowie zwischenmenschlicher Kontrolle auf Kosten von Flexibilität, Aufgeschlossenheit und Effizienz. Der Beginn der Störung liegt oft im frühen Erwachsenenalter und sie zeigt sich in verschiedenen Situationen. Mindestens vier der folgenden Kriterien müssen erfüllt sein

  1. übermäßige Beschäftigung mit Details, Regeln, Listen, Ordnung, Organisation oder Plänen, sodass der wesentliche Gesichtspunkt der Aktivität verloren geht;
  2. zeigt einen Perfektionismus, der Aufgabenerfüllung behindert (zum Beispiel kann ein Vorhaben nicht beendet werden, da die eigenen überstrengen Normen nicht erfüllt werden);
  3. verschreibt sich übermäßig der Arbeit und Produktivität unter Ausschluss von Freizeitaktivitäten und Freundschaften (nicht auf offensichtliche finanzielle Notwendigkeit zurückzuführen);
  4. ist übermäßig gewissenhaft, skrupulös und rigide in Fragen der Moral, Ethik und Werten (nicht auf kulturelle oder religiöse Orientierung zurückzuführen);
  5. ist nicht in der Lage, verschlissene oder wertlose Dinge wegzuwerfen, selbst wenn diese keinen Gefühlswert besitzen;
  6. delegiert nur widerwillig Aufgaben an andere oder arbeitet nur ungern mit anderen zusammen, wenn diese nicht genau die eigene Arbeitsweise übernehmen;
  7. ist geizig sich selbst und anderen gegenüber, weil Geld im Hinblick auf befürchtete künftige Katastrophen gehortet werden muss;
  8. zeigt Rigidität und Halsstarrigkeit.
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Was ist der Unterschied der zwanghaften Persönlichkeit zu Zwangsstörungen?
Zwanghafte Persönlichkeit in vielen / allen Lebensbereichen deutlich. Zwangsstörung nur auf bestimmte Muster (nur Waschen z.B.)

Zwangsgestörte sind sich bewusst, dass es unnormal/unnötig ist.

Trotzdem diskutiert ob Zwanghafte Persönlichkeit nicht Unterform der Zwangsstörungen

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Was sind Probleme bei der Behandlung von Persönlichkeitsstörung?
Mangelnde Krankheitseinsicht -> Betroffene erleben ihr Verhalen als normal
  • mangelnde Motivation
  • mangelndes Verständnis der Zielsetzung
  • Persönlichkeit mittelfristig stabil, Veränderung schwer
  • strukturierte und bedingte Leben in bestimmter Weise
  • in Alltag integriert -> Veränderungsbereitschaft niedrig

Betrifft viele Verhaltensbereiche
Hohe Drop-Out Raten
Therapeuten wenden sich häufig früh ab
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Welche Therapieansätze zur Behandlung von Persönlichkeitsstörungen gibt es?
  • Objekt-Beziehungs-Therapie: geht davon aus, dass in der Kindheit keine „richtigen“ Objektbeziehungen geführt werden konnten. Beziehung zwischen Patient und Therapeuten wird benutzt, um die Abwehrmechanismen des Patienten in konstruktiver Weise zu konfrontieren -> langsamer Prozess, lange Therapiezeiten; unklare Erfolgsaussichten
  • KVT - Kognitiv-verhaltensorientierte Ansätze: geht von ungeeigneten Glaubenshaltungen und Überzeugungen nach Beck aus
  • Dialektische Verhaltenstherapie nach Linehan und Heard: zielt auf alle Ebenen ab: Konfrontation mit internalen und externalen Stimuli, Fähigkeitentraining, Kontingenzmanagement, kognitive Umstrukturierung
  • Pharmakotherapie: Amitryplini, Thiotexine, Carbamazepine -> Wirkung meist auf Besserung der Begleitsymptome beschränkt
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Ein Patient kommt mit körperlichen Beschwerden in eine Praxis. Welche Möglichkeiten für die Erklärung der Symptome gibt es?
Organischer Befund:
Organische Krankheit
  • Kurative oder palliative Ansätze

Psychophysiologische/psychosomatische Störungen
  • Ein medizinischer Krankheitsfaktor ist vorhanden
  • Kann aber das Ausmaß des Leidens nicht erklären

Es liegen körperliche Symptome ohne organischen Befund vor
Vorgetäuschte Störung
  • Absichtliches Erzeugen oder Vortäuschen körperlicher oder psychischer Symptome
  • Die Motivation für das Verhalten liegt in der Einnahme der Krankenrolle
  • Es gibt keine ökonomischen oder anderen äußeren Anreize für das Verhalten (Unterschied zur Simulation)
  • Sonderform: Münchhausen-Syndrom
  • Epidemiologie: ca. 0,6% der psychiatrischen Patienten erhalten diese Diagnose

Simulation
  • Täuscht bewusst Krankheiten/Symptome vor
  • Ziel: äußere Gewinne (Rente, Wärme, Rückstellung von Militärdienst…)

Somatoforme Störung
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Was sind die DSM-IV-Kriterien für das Münchhausen-Syndrom?
  • Vortäuschung und/oder künstliches Hervorrufen von körperlichen und/oder psychischen Krankheitssymptomen
  • Suchtartiges Verlangen nach ständig neuen Krankenhausaufenthalten
  • Auffällige Bereitschaft, sich invasiven, insbesondere auch unangenehmen und schmerzhaften diagnostischen und therapeutischen einschließlich operativen Eingriffen zu unterziehen
  • Ergiebige Operationsanamnese mit vorhandenen Narben („Grillrostbauch“)
  • Pathologisch geprägte Arzt-Patienten-Beziehung
  • Fehlende verstehbare äußere Motive für das sich selbst schädigende Verhalten.
  • Das Verhalten zielt allein auf die Einnahme der Krankenrolle ab.
  • Ausschliesslich beim Münchhausen-Syndrom im engeren Sinne: Pseudologia phantastica, Hospitalismus migrans, Querelen und Selbstentlassungen gegen ärztlichen Rat
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Was ist biid?
Body integrity identity disorder
Unterform des Münchhausen Syndrom (?)
Sind der Meinung, dass sie nach operativen Eingriffen, die zum Beispiel zu Lähmung führen glücklicher wären und sind es danach teilweise auch.
200
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Was ist das Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom?
  • Eltern (meist Mütter) schädigen ihre Kinder bewusst um diese in die Krankenrolle zu bringen und um Pflege/ Fürsorge zu investieren
  • Mortalitätsrate ca. 10 – 30 %
  • Nur im DSM als psychische Störung klassifiziert, im ICD unter Kindesmisshandlung T74.8.
201
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Was ist das gemeinsame Merkmal Somatoformer Störungen nach DSM-IV?
Das gemeinsame Merkmal der Somatoformen Störungen ist das Vorhandensein von körperlichen Symptomen, die einen medizinischen Krankheitsfaktor nahe legen und die durch einen medizinischen Krankheitsfaktor, durch die direkte Wirkung einer Substanz oder durch eine andere psychische Störung nicht vollständig erklärt werden können.
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Welche 5 Unterformen somatoformer Störungen gibt es? (Nach DSM-IV)
  • Konversionsstörung
  • Somatisierungsstörung (Briquet-Syndrom)
  • Schmerzstörung
  • Körperdysmorphe Störung
  • Hypochondrie
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Kriterien für Somatisierungsstörung nach DSM-IV?
A. Vorgeschichte mit vielen körperlichen Beschwerden, die vor dem 30. Lebensjahr begannen, über mehrere Jahre auftraten
B. Im Verlauf der Störung müssen aufgetreten sein:
4 Schmerzsymptome
2 gastrointestinale Symptome
1 psychosexuelles Symptom
1 pseudoneurologisches Symptom

Schmerzsymptome
(1) Kopf- oder Gesichtsschmerzen
(2) Abdominelle Schmerzen
(3) Rückenschmerzen
(4) Gelenkschmerzen
(5) Schmerzen in den Extremitäten
(6) Brustschmerzen
(7) Schmerzen im Rektum
(8) Schmerzhafte Menstruation
(9) Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
(10) Miktionsschmerzen

Sexuelle Symptome
(16) Sexuelle Gleichgültigkeit
(17) Erektions- und Ejakulationsschwierigkeiten
(18) Unregelmäßige Menstruationen
(19) Übermäßige menstruelle Blutungen
(20) Erbrechen in der gesamten Schwangerschaft

Gastrointestinale Symptome
(11) Übelkeit
(12) Völlegefühl
(13) Erbrechen (außer während einer Schwangerschaft)
(14) Durchfall
(15) Unverträglichkeit von verschiedenen Speisen

Pseudoneurologische Symptome
(21) Koordinations- oder Gleichgewichtsstörungen
(22) Lähmung oder Muskelschwäche
(23) Schwierigkeiten beim Schlucken o. Kloßgefühl
(24) Flüsterstimme (Aphonie)
(25) Harnverhalt
(26) Halluzinationen
(27) Verlust der Berührungs- u. Schmerzempfindung
(28) Sehen von Doppelbildern
(29) Blindheit
(30) Verlust des Hörvermögens
(31) (Krampf-) Anfälle
(32) Gedächtnisverlust
(33) Bewusstlosigkeit (anders als einfacher Kollaps)

204
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Was ist noch typisch für Somatisierungsstörungen?
  • Die körperlichen Beschwerden werden oft in theatralischer, dramatischer und übertriebener Manier präsentiert.
  • Meist werden lange und kompliziert klingende Leidensgeschichten berichtet.
  • Die Leiden werden als seit vielen Jahren persistierend und lebensbegleitend dargestellt (Rief, 1995).
  • Beginn in der Regel in der späten Adoleszenz
  • Patienten haben Erfahrung gemacht: wenn sie ihr Leiden theatralisch darstellen kümmert sich eher jemand um sie
205
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Wie ist die Prävalenz von Somatisierungsstörungen?
Die Lebenszeitprävalenz wird auf 0,1- 0,4% geschätzt.
Prävalenz in bestimmten Settings:
  • in der Allgemeinarztpraxis: Somatisierungsstörung 4% (Wisconsin; Kessler et al. 1985), 5% (Alabama, deGruy et al. 1987); Somatisierungssyndrom 16.6% (Kirmayer & Robbins, 1991)
  • im Allgemeinkrankenhaus: Somatisierungsstörung 9% (Alabama, deGruy et al. 1987)
  • bei bestimmten klinischen Gruppen: Somatisierungsstörung bei Patienten mit Fibromyalgie 5% (Kirmayer & Robbins 1988), bei chronischen Schmerzpatienten 12% (Kirmayer & Robbins 1991)
  • In psychosomatischen Kliniken: 51% Somatisierungssyndrom (Rief, 1995)

Frauen erhalten die Diagnose häufiger als Männer.
höhere Prävalenz bei Personen aus sozial benachteiligten Schichten (Rief, 1995)
206
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Was ist der typische YAVIS-Patient?
Young
Attractive
Verbal
Intelligent
Social (und zahlt pünktlich Rechnungen)

In USA
Wenn alle Faktoren erfüllt, 10-fach Höhere Wahrscheinlichkeit Therapeuten zu finden der einen annimmt, als jemand der einen der Faktoren nicht erfüllt
Non-Yavis-Patienten Novizen (z.B. Praktikanten) behandelt
Problem generell: psyhotherapeutische Intervention mittelschichtsgeprägt
207
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Welche Komorbitäten gibt es beim Somatisierungssyndrom?
Vorliegen irgendeiner affektiven Störung: 73,8%
Vorliegen irgendeiner Angststörung: 46,6%

208
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Was sind die Ätiologischen Faktoren für das Somatisierungssyndrom?
Genetische Risikofaktoren
  • familiäre Häufung, 
  • Soziopathie

Epidemiologische Risikofaktoren
  • weiblich, niedriger sozialer Status,
  • kulturelle Prädispositionen (verschiedene Herkunftsethnien -> spezifische Syndrome)

Entwicklungspsychologische Risikofaktoren
  • familiäre Krankheitsmodelle (Kinder nehmen Schmerzen von Erwachsenen wahr und übernehme diese)
  • sexuelle Übergriffe,
  • organmedizinisch orientierter Gesundheitsbegriff (Probleme werden nicht mit Lebensereignissen in Verbindung gebracht)

Auslösende Faktoren
  • kritische Lebensereignisse (positive wie negative)
  • organische Erkrankung
  • psychische Dauerbelastung (z.B. Ehepartner  Alkoholiker)
  • tägliche Belastungen (daily hassles)

209
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Was sind aufrechterhaltende Bedingungen für Somatisierungsstörung?
  • inadäquate Coping-Strategien
  • familiäre Interaktionen und
  • Verstärkungsbedingungen
  • Soziale Vorteile durch Krankheit
  • fehlendes soziales Stützsystem
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Was pathologisieren Menschen mit somatoformer Störung?
Inaktivität
z.B. ”Muskelkater“, geringe körperliche Belastbarkeit, Herzklopfen

Schlechter Schlaf
z.B. Müdigkeit, Benommenheit, Konzentrationsstörungen

Physiologische Folgen von Speisen oder Getränken
z.B. Verdauungsbeschwerden nach Genuss verdorbener Speisen,
Blähungen, Effekte von Alkohol inkl. Entzugserscheinungen
oder ”Kater“

Nebenwirkungen von Medikamenten
z.B. Mundtrockenheit, Unruhe, Müdigkeit, Zittern
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Welches Therapiepaket hilft am bestem bei Somatisierungssyndrom? (und auch bei vielen anderen Störungen)
  1. KVT oder Tiefenpsychologie
  2. Umsetzung im Alltag üben
  3. Körperliche Fitness / Training
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Wie sieht das Psychophysiologisches Erklärungsmodell nach Hiller & Rief zu Somatisierungsstörungen aus?
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Was ist Somatoforme Schmerzstörung? Wie wird die behandelt?
Die Symptome der Schmerzstörung entsprechen den
Schmerzsymptomen der Somatisierungsstörung.

Schmerzen können auch körperlichen Genesegrund haben, aber sind chronisch und werden dann nicht anders behandelt.

Hohe Komorbidität mit Angst und affektiven Störungen
Behandlung
  • Leichter zu behandeln als die Somatisierungsstörung.
  • Meist werden Kognitiv-Verhaltenstherapeutische
  • Therapieelemente in Kombination mit Entspannungstechniken eingesetzt.
  • Patienten profitieren scheinbar
  • Zusätzlich werden manchmal gering dosierte
  • trizyklische Antidepressiva mit Erfolg angewendet.
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Was ist eine Körperdysmorphe Störungen bzw.
Dismorphophobie?
  • die intensive Beschäftigung mit einem eingebildeten oder
  • übertriebenen Mangel  am eigenen körperlichen Erscheinungsbild
  • Meist Beginn Adoleszenz
  • Öffentliche Präsentation des Körpers mit Sorge und Angst
  • Bemühung Mängel operativ korrigieren zu lassen
  • oft sozial isoliert / gehen nicht raus um nicht "stigmatieriert" zu werden
  • 30% der Betroffenen gaben an, an ihr Haus gebunden zu leben
  • 17% beschrieben, schon einmal einen ernsthaften
  • Suizidversuch unternommen zu haben (
215
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Was ist Hypochondrie?
  • bezeichnet die Furcht einer Person vor einer  schweren Krankheit
  • leichten Abweichungen des Herzschlages (o.Ä.)-> Befürchtung schwere Krankheit -> Selbst genteilige medizinische Befunde können nicht überzeugen

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Welches Ärzteverhalten ist wünschenswerten bei Menschen mit somatoformen Störungen?
1. Die wichtigste Voraussetzung für den behandelnden
Arzt sind Zeit, Geduld und bescheidene Zielsetzungen.

2. Die Pat. benötigen emotionale Unterstützung und
Richtlinien für den Umgang mit der Störung.

3. Heilung ist oft ein unrealistisches Ziel.
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Wie sieht die Therapieeingangsphase bei somatoformen Störungen aus?
Alle körperlichen Beschwerden ausführlich explorieren
zeitintensiv, fördert aber, dass der Patient sich ernst
genommen fühlt!

Immer: ausreichende organische Ursache ausschließen!
*Vorbefunde mitbringen lassen
*Kontaktaufnahme mit medizinischen Hauptbehandlern!
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Wie kann die Vermittlung eines psychophysiologischen Störungsmodells bei somatoformen Störungen aussehen?
  • Ratsam: einzelne Erklärungsmechanismen in isolierten
  • Schritten bearbeiten
  • den Patienten selbst durch Verhaltensexperimente sowie
  • Sokratischen Dialog Erklärungsmechanismen erarbeiten lassen
  • betonen, dass es stets mehrere Bedingungsfaktoren für eine
  • somatoforme Störung gibt, um Missverständnisse und Frustrationen zu vermeiden
  • Symptomtagebücher: erfassen Intensität körperlicher Beschwerden, situative Einflüsse vor Verbesserung oder –schlechterung der Beschwerden sowie Reaktionen auf solche Veränderungen
  • Biofeedback: z. B. Stressprovokationstests mit Mehrkanalableitung (EMG, Hautleitfähigkeit und –temperatur, periphere Durchblutung)
  • Pat. fühlen sich durch diese technisch anmutende Methode ernst genommen
  • erleben „am eigenen Leibe“ einen Zusammenhang zwischen
  • psychologischen und körperlichen Faktoren
  • Strategie, selbst Einfluss auf körperliche Symptome nehmen zu können
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Welche Elemente können bei der Therapie somatoformer Störungen berücksichtigt werden?
  • Entspannung: Anspannungsniveau senken, Verspannungen lösen, körperliches Wohlbefinden verbessern
  • Aufmerksamkeitsumlenkung: Verhaltensexperimente, z. B.
  • „Körperreise“ mit Fokussierung auf verschiedene Körperregionen;  Intensivierung körperlicher  Beschwerden durch Aufmerksamkeitsfokussierung, Umlenkung des  Aufmerksamkeitsfokus (intern z. B. in Imaginationsübungen oder extern z. B. auf bestimmte Gegenstände).

kognitive Therapie dysfunktionaler Überzeugungen:
  1. Erarbeitung eines realistischen Gesundheitsbegriffs:
  2. > Verhaltensexperimente (z. B. Auf- und Ablaufen von Treppen, Hyperventilation, SchwindelProvokation)  > Entstehende Missempfindungen können als natürliche / harmlose Konsequenzen der Übungen evaluiert werden
  3. Körperliche Folgen von Symptomvorstellungen:
  4. > Vorstellungsübungen (z. B. Zitronenübung) > aufgrund bedrohlicher Krankheitsvorstellungen können körperliche Prozesse beeinflusst werden
  5.   Veränderung hypochondrischer Befürchtungen und Überzeugungen:
  6. > Identifikation, Infragestellung und Veränderung von Kognitionen (z. B. Globusgefühl als Zeichen für Kehlkopfkrebs) > Diskussion der (sinnlosen) Frage „Was kann mir absolute Sicherheit geben, dass ich keine schlimme  Krankheit habe?“
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Was sind ergänzende Therapieelemente bei der Therapie von Somatoformen Störungen?
  • Funktionalität der Störung
  • Welche negativen Konsequenzen entstünden, wenn die somatoforme Störung nicht mehr  existieren würde?
  • z. B. Befürchtung, als „gesunder“ Mensch weniger beachtet zu werden oder vom  Partner verlassen zu werden
  • Wechsel von Anspannungs- und Erholungsphasen
  • stark ausgeprägtes Durchhalteverhalten kann zu einer Verstärkung körperlicher Beschwerden führen
  • Schulung der Körperwahrnehmung sowie gezielter Einsatz von Entspannungsphasen indiziert (entgegen einiger o.g. Interventionen)
  • Einbezug von Bezugspersonen:
  • verstärkte Belastung aufgrund der Beschwerden (z. B. durch auf krankheitsrelevante
  • Themen eingeengte Kommunikation, weniger gemeinsame Freizeitaktivitäten)
  • positive Verstärkung des Krankheitsverhaltens (durch Rückversicherung, Abnahme von
  • Verpflichtungen)
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Wie sind die Erfolge der Therapie somatofromer Störungen zu bewerten und was sind Prädiktoren dafür?
  • Erfolge sind gut (mittlere bis hohe Effektstärken)
  • Kurzfristiger Therapieerfolg vorhersagbar durch:
  • geringe Beschwerdeanzahlhohe Ängstlichkeithohe Therapiemotivationgeringes Lebensalter
  • Langfristiger Therapieerfolg vohersagbar durch:
  • hohe Therapienmotivationnicht-Vorliegen eines Rentenbegehrens
  • generell:
  • Partnerschat, Dauer psychsicher Störung, Depressivität, Komorbidität haben keinen Vorhersagewerthöchste Varianz aufgeklärt durch: Rentenbegehren, Therapiemotivation
Kartensatzinfo:
Autor: Finn
Oberthema: Psychologie
Thema: Klinische Psychologie
Schule / Uni: Uni Jena
Ort: Jena
Veröffentlicht: 23.07.2012
Tags: Miltner, 2012
 
Schlagwörter Karten:
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