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Wissenschaft vom Erleben und Verhalten
Diese zwei Gegenstandsbereiche sind mit zwei Methoden verknüpft:
1. Psychologie als Bewusstseinspsychologie (Erleben) - Methode der Introspektion (Erste-Person-Perspektive)
2. Verhaltenswissenschaft (Verhalten) - Methode der Fremdbeobachtung (Dritte-Person-Perspektive)

• 1.Person Perspektive: ich erlebe, dass ich Hunger habe > dass ich psi ( psi steht für dabei für psychische Funktionen und ihr materielles Substrat)
• 3. Person Perspektive: ich beobachte, dass p1 zu Zeitpunkt t am best. Ort gewöhnlich Bewegungsmuster Bw macht Lachen

1.Methode der Introspektion/Selbstbeobachtung
2. Methode der Fremdbeobachtung

Das zu Beobachtende und die Beobachtung sind miteinander verbunden: Beide werden simultan vom Beobachtenden vorstellungsmäßig erzeugt und lassen sich damit nur schwer entwirren.
Es ist bislang auch ungeklärt, wie Selbstbeobachtung funktioniert.

Zwei grundlegend unterschiedliche Formen der Selbst-und Weltwahrnehmung:
In der Dritten-Person-Perspektive findet eine Unterscheidung zwischen Erkenntnissubjekt (Forschenden) und Erkenntnisobjekt (Beforschtem) statt. Gleichermaßen der Blick von Außen, eine externe Perspektive.
Die Erste-Person-Perspektive stellt den Blick des Ichs dar, umfasst Selbst- und Welterfahrung des Ichs, sein Empfinden, Handeln und Denken.

Schwierigkeit der D.P.P.  Ist das Problem der Ausblendung der Subjektivität (god-trick). Dabei fallen Forscher und Beforschtes kategorial zusammen, sie gehören einer Wesensart an.das Erkenntnisobjekt ist kein echtes Objekt, sondern Subjekt.

Das Äußere wird nicht einfach nach Innen kopiert.
Derselbe äußere physikalische Reiz kann zu völlig verschiedenen Wahrnehmungen führen (Bsp. Umspringfiguren).
Mitwirken eines produktiven inneren Faktors.
Erfahrungsdiskrepanz verweist auf einen Abgleich der aktuellen Wahrnehmung mit Erfahrungen, vergangenen Wahrnehmungen & Deutungen:
die Einstellung.
Physikalisch unverändertes Draußen wird unterschiedlich wahrgenommen (bspw Rubinscher Pokal) und gilt damit als ein Hinweis auf produktiven psychischen Faktor

psychische Leistungen, die in der Wahrnehmungspsychologie  unterschiedlicher Größeneindrücke mit Bewegungen verrechnen.
Objekte werden innerhalb bestimmter Entfernungsgrenzen werden nicht als unterschiedlich groß wahrgenommen, obwohl der Gegenstand bspw. Weiter entfernt ist.

Verrechnung unterschiedlicher Größeneindrücke als psychische Leistung

Es handelt sich hier um eine" stabile Wahrnehmung",die im Konflikt mit unserem Wissen steht. (Bsp. Der zwei gleichlangen Strecken, die aufgrund der jeweils anders ausgerichteten Pfeilspitzen an den Enden der Strecken als unterschiedlich lang wahrgenommen werden. Der Eindruck bleibt nach dem Messen erhalten.)

Es gibt keinen einfachen und direkten Zusammenhang zwischen den extraorganismischen und den durch diese verursachten intraorganismischen Bedingungen.
Das Wahrgenommene ist eine Mischung aus Äußerem und Innerem.
Problematik der Innen-Außen-Unterscheidung

Sie ermöglicht, die Außenwelt als bewußtseinsunabhängig wahrzunehmen und den Doppelstatus der Außenobjekte (bsp. der optischen Täuschungen/Diskrepanzerfahrungen) zu akzeptieren.
Doppelstatus: Dinge sind nicht so, wie sie im naiven Realismus erscheinen.

Mentale Zustände können kausal wirksam sein: Unterdrückung von Absichten,  um ein Ziel bei der günstigeren Gelegenheit zu verwirklichen.
Mentale Zustände: Gefühle sind eigene Zutat und nicht dem Außen anhaftend, damit hat jeder eine eigene Innenwelt, die man zu verstehen und zu beeinflussen versucht, um eigene Ziele zu erreichen.

Erfahrung einer anderen Sinneswahrnehmung als die tatsächliche physikalische Realität es nahelegt. (Bsp. der optischen Lichtbrechung eines Stockes, der ins Wasser gehalten wird)
Akzeptanz des Doppelstatus der Außenweltobjekte in dem Moment der Einsicht, dass eine echte diskrepante Erfahrung vorliegt, in der die Dinge sowohl als wahrgenommen, bewußtseinsimmanent, erscheinende als auch als bewußtseinsunabhängige, bewußtseinstranszendente Dinge akzeptiert werde.

Der Begriff der Seele wurde durch Bewusstsein ersetzt. Erleben und Verhalten als die die moderne Psychologie dominierenden Größen haben keinen Bezug mehr zum Begriff der Seele. Mit der rationalen Psychologie/Kant wurde die Seelenlehre als Metaphysik und damit entbehrlich betrachtet.

Erleben und Verhalten
Bewusstsein

Seele als System
Gefüge von seelischen Funktionen, Fähigkeiten und Fertigkeiten.
Ihr dominanter Zug ist die Tätigkeit, Aktualität - sie ist eine arbeitende, funktionale Form.
Seele ist das Insgesamt der seelischen Funktionen, deren Leistungen Ausdruck der psychophysischen Einheit der Person sind
Seele als Reflexionsbegriff
Nachdenkende, analytische Aspekt der Seele: Im Prozeß des Nachdenkens, der Reflexion setzen wir uns kritisch mit dem Erlebten, Gefühlten, Gewollten, unserem Händeln, Wünschen etc. auseinander.

Bewusstsein
Selbst
Ich
Person
Self als Nachfolgebegriffe von Soul (W.James)

Das Me, das Selbst-alsObjekt ist das selbst bezogene, sozial vermittelte  Wissen über sich selbst: wer man selbst ist: der sozial vermittelte und generalisierte "Andere"
Verortung sozialer Rollen und Funktionen im objektiven Selbst wird in der Selbstkonzeptforschung untersucht.

Das Me, in der Selbskonzeptforschung.

Das"Self" unterteilt sich in I und M

• SELF: aktives Tätigkeitszentrum - es ist die für das Seelenleben einer Person zentrale Instanz, nicht objektivierbar, nur durch Erleben erfahrbar!
• I: bewusstseinshabendes Ich, entspricht transzendentalen Ich (Kant)
• ME: das Selbst als Objekt, Gedächtnis, Eigenschaften, die sich das I selbst zuschreibt, das sozial vermittelte Wissen, ist objektivierbar, empirisch erforschbar.

Das Me kommt durch Selbstreflexion ins Bewusstsein - Selbstkonzeptforschung.

Bedeutung des sozial vermittelten Wissens, wer man selbst ist, in der Selbstkonzeptforschung.
Verortung sozialer Rollen und Funktionen im objektiven Selbst.

Das Me ist empirisch erforschbar. Das "Selbst-als-Objekt", das Me stellt das generalisierte Wissen  über sich selbst dar, dass gesellschaftlich vermittelt wurde. Wird innerhalb der Selbstkonzeptforschung untersucht und erforscht.

Bezieht sich auf die Gerichtetheit seelischer Funktionen: Sie sind ausgerichtet auf das Handeln,welches wiederum abzielt auf eine zukünftige Veränderung der Umgebung des Handelnden.

P1 kann von P2  zum Handeln aufgefordert werden. Das wäre eine Fremdaufforderung. Die Selbstaufforderung zum Handeln wiederum entspricht hinsichtlich der Willens-, Absichts- und Vorsatzbildung der Fremdaufforderung.
Ein weitere Definitionsmerkmal von Handeln, ist die Aufforderung selbiges zu unterlassen. Das kann bspw. Unter der Berufung auf Normen erfolgen.

Die Organisation eines Organismus muss regelmäßig an die Gegebenheiten und Anforderungen, der Ordnung, seiner Umgebung angepasst werden. Die eigene Organisation kann anders nicht aufrechterhalten werden. D.h., er muss muss konstant die Regelmäßigkeiten und Ordnungen seiner Umgebung erkennen. Das Maß hierfür ist Information, daher kann der Organismus als informationsverarbeitendes System betrachtet werden.

Gegebenheiten de Kultur: die Gesamtheit der vom Menschen hergestellten Dinge ( Artefakte), sowie vom Menschen hergestellte soziale Einrichtungen (Institutionen des Recht u. Wirtschaft bsw.)
Natürliche Gegebenheiten:  Schwerkraft, Lichtverhältnisse, Klima....

Fähigkeit, ein Zeichensystem für kognitive und kommunikative Ziele sowohl zu erlernen, zu gebrauchen als auch es an folgende Generationen weiterzugeben.
Semiotische  Kompetenz bezieht sich sowohl auf sprachliche als auch auf nichtsprachliche Kommunikation.

Die Erforschung der einzelnen seelischen Funktionen, wie bspw. die Sinnesschwellen oder die Farbwahrnehmung basiert biologienah auf naturwissenschaftlichen Methoden.
Andererseits muss für die kulturell verfasste Lebenswelt des Menschen auf geisteswissenschaftliche Methoden zurückgegriffen werden. ( bspw. Hermeneutische bei der Biographieforschung)
Psychologie kann nicht eindeutig einem Wissenschaftsbereich zugeordnet werden, da sie abhängig von der Fragestellung auf die jeweils angemessene Methode aus Natur- und Geisteswissenschaft zurückgreifen muss.

Adjektiven ,  Eigeschaftswörtern.
>> intelligent, freundlich

In der Persönlichkeitspsychologie werden die Persönlichkeitseigenschaften untersucht.

Riechen
Tasten
Hören
Sehen
Fühlen
Vorstellen
Denken
Wollen
Beabsichtigen
Handeln

Identifizieren und Unterscheiden sind seelische Funktionen, aber nicht an einen bestimmten Wahrnehmungssinn (Modalität)  gebunden.

Identifizieren und Unterscheiden sind seelische Funktionen, aber nicht an einen bestimmten Wahrnehmungssinn (Modalität)  gebunden.

Die Funktion bezeichnet die Zweckmäßigkeit eines komplexen Teilsystems:
Ich sehe bsw. nicht einfach etwas, sondern es gibt eine Zuordnung von mindestens zwei Relata.
Bsp. Sehen: zwei Relata, das Gesehene (ein Stuhl ) und das Erlebnis des Gesehenen ( die Art und Weise des gesehenen Stuhls).

Das Phänomen ist die Erscheinung in einem naiven Sinne. Bsw. Ist der Tisch, den ich sehe, etwas, was mir in der Erfahrung begegnet und mir gegeben ist. Erst im Denken wird das Gegebene zur Erscheinung.
Ausgangspunkt aller Wahrnehmung ist etwas in der Erfahrung Gegebenes - ein Phänomen.
Wahrnehmung  ist nicht Erkennen und erst durch eine  Erkenntnis gelangen wir zu Wahrnehmungsurteil.

Die abschließende Erkenntnis kommt erst durch die Verbindung der Wahrnehmungsepisode mit unserem Wissen und unserer semiotischen Kompetenz zustande.
Unser Wissen ist relevant, insofern wir in unserer Wahrnehmung nur einen Teil des Ganzen wahrnehmen. Bsp. des gesehenen Tisches, von dem wir jeweils nur einen Ausschnitt sehen, aber sprachlich den ganzen Tisch sehen. Wir sehen etwas , geben aber an, etwas-als-Bestimmtes zu sehen. Hier liegt bereits eine abschließende Interpretation einer Wahrnehmungsepisode vor.

Setzt sich zusammen aus dem Phänomen
(bewusste Wahrnehmung) und der Erkenntnis (Wahrnehmungsurteil). 
Denkprozesse dazu:

• zielgerichtetes Sehen, Hören, Tasten etc., um (weitere) Informationen über das Objekt (jetzt Phänomen) zu erhalten>Erscheinung
• Abschließende Interpretation der durch Wahrnehmung gewonnenen Informationen>Wahrnehmungsurteil bzw. propositionale Einstellung

Aus der bewussten Wahrnehmung, dem zielgerichteten Sehen, Hören, Tasten, um mehr Informationen über das Objekt zu erhalten.

Aus der Verwendung der versprachlichten  Erste-Person-Perspektive im Hauptsatz (ich sehe, denke, fühle = mentale Einstellung) und der Proposition im Nebensatz: der Gedanke, der einen Sachverhalt bezeichnet ( ...., dass P der Fall ist/ vor mir ein Stuhl steht).

Die Fähigkeiten zur inneren Beobachtung, der privilegierte Zugang zu den eigenen Erlebnissen.

Vorstellungen und Eingebildetes wirken nicht direkt auf die Welt ein, Einwirkung findet nur über den Umweg unseres Handelns statt.

Der Unterschied besteht in dem Erkennungs- und Zuordnungsprozess des Wahrgenommenen, der bei der Phänomenbeschreibung stattfindet.
Ein Gegenstand wird als phänomenal draußen existierend erlebt, als unabhängig von meinen seelischen Funktionieren/Denken. Meine Vorstellung von diesem Gegenstand ist abhängig von meinem inneren "Tun".  Die heutige Vorstellung X ist bestenfalls qualitativ identisch mit gestrigen, aber nicht numerisch.
Das Phänomen ist unabhängig existent, die Phänomenbeschreibung dagegen finden im Inneren als Vorstellungen, phänomenal Gehabtes statt und lassen sich nicht wie Einzeldinge in Zeit und Raum identifizieren.

Galt lange als die dominante Methode der Psychologie. Wurde dafür genutzt, um vergangene Erlebnisse und ihre Bedeutung für die Persönlichkeitsentwicklung einer Person zu untersuchen (narrative Psychologie).

Über öffentliche Kriterien werden innere Erlebnisse anderen zugänglich gemacht. Über die Kommunikation wird Seelisches sowohl ausgetauscht als auch wechselseitig beeinflusst. In Bezug auf die Selbstauskunft zeigen sich viele Formen der Selbsttäuschung (bsp. der unbewussten Informationsverarbeitung in Zsh. mit der Aktivierung von Stereotypen > best. verallgemeinerte Urteilsmuster, mit denen soz. Inf. über Eigenschaften etc. klassifizieren und automatisch mit dazu " passenden" Infor. ergänzen /Bsp. alte Frau vor Geldautomat > verwirrt).
Verschiedenartigkeit der Formen der vermittelten Erfahrung:
besw. Zeichen in Form von Ausdrucksverhalten, Art und Weise des Handelns, sprachliche Mitteilung.

Stellt das wichtigste Interpretationsmittel dar. Ist öffentlich und Gemeinsamkeiten vermittelnd (kommunikativ), herstellend und bewahrend. Allerdings findet auch ein Prozess der Verinnerlichung der sozialen Sprachsysteme statt. Das innere Selbsterleben  findet mit Hilfe eines verinnerlichten sozialen Deutungssystems statt. D.h. durch das sprachliche Selbstbewusstsein kommt nicht nur unser privates Selbst zum Ausdruck, sonder auch unser gedeutetes Selbst. Wir lernen, Seelisches zu deuten.
Private Erlebnisse ( das Seelische ) können nur in der intersubjektiven Form interpretiert werden,

In Bezug auf Innen- und Aussenwelt handelt sich nicht um eine trennscharfe Unterscheidung. Das Seelische liegt nicht nur im Inneren. Über die Kommunikation findet Austausch wie auch wechselseitige Beeinflussung statt. Die Unterscheidung Außen und Innen ist nicht deckungsgleich mit der Unterscheidung Körperlichem und Seelischem. Bsp. Buch als Phänomen im Äußeren und Inneren, als Erinnerung an eine best. Ort.

Nur in der Erste-Person-Perspektive ist es möglich, über das eigene Erleben sprachlich Auskunft zu geben.  Bei der Beobachtungperspektive von Verhaltens- und Hundlungweise handelt es sich um die Dritte-Person-Perspektive, insofern Verhalten und Handeln Kärperveränderungen und -bewegungen sind, die von außen beobachtet werden müssen.

Bei der Erklärung muss eine funktionale Ebene zusätzlich zum Studium der Physiologie, Anatomie und neuronaler Substrate berücksichtigt werden. Sie bezieht sich auf die funktionale und kausale Rolle des Verhaltens eines Organismus in seiner Umwelt.
Bsp. Funktion Orientierung ist eine psychische, funktionelle und erklärbar aus Beobachtung des Verhaltens, Anatomie und Physiologie.

Handeln wird nur dem Menschen zugeschrieben, hier ist eine kausale und funktionale Erklärung nicht ausreichend. Eine Handllung hat mentale Vorläufer: Wünsche, Absichten und Überzeugungen, die mit berücksichtigt werden müssen. Die kausale, funktionale Erklärung muss zu einer rationalen erweitert werden > propositionale Einstellungen, Intentionalität müssen berücksichtigt werden.

Leitende Annahme ist, der Mensch als essentiell soziales Wesen.
Alle typischen Fähigkeiten und Fertigkeiten müssen über Interaktion und Kommunikation erlernt werden. Handeln kann man nur sozial lernen. Es findet im sozialen Kontext statt, damit ist das Handeln Anderer Ziel- und Ausgangspunkt des eigenen Handelns. Zu diesem kommunikativen Handeln gehört ebenfalls der Begriff des Verstehens anderer Menschen (Fremdverstehen) und das Selbstverstehen. Dafür muss man auch über eine alltagspsychologische Theorie verfügen.

Die Ziele  sind das Beschreiben, Erklären, Vorhersagen und Verändern von menschlichen Erleben, Verhalten und Handeln.
Diese Ziele werden aufbauend auf Beobachtungen  verfolgt. Die Beobachtung in all ihren Varianten ( Experiment, Verhaltensspurenanalyse ) gilt als grundlegend. Dabei sind Beobachtungen = Wahrnehmungen, die ein bestimmtes Ziel verfolgen, stets selektiv.

Sie dienen dazu, wissenschaftliche Behauptungen mit guten Gründen so zu rechtfertigen, dass sie als wahr bezeichnet werden können.

Wissenschaftliche und ethische Normen werden bei der Anwendung von psychologischen Methoden streng beachtet.