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Alle Oberthemen / Bildungswissenschaften / Modul 1C

Modul 1 C - Teil 1: allgemeines Bildungssystem (22 Karten)

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historische Vorüberlegungen
Herausbildung des deutschen Bildungssystems ab dem 18. Jahrhundert
-Preußen: Proklamation und 1. Versuch der Durchsetzung einer Schulpflicht 1717
- Schulfplicht erst in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts

Preußisches Gymnasium (Etablierungsprozess)
- 1788 erstes Abiturreglement
- 1812 zweites Abiturreglement
-1834 drittes Abiturreglement führt zur institutionellen Etablierung
- am Ende des Etablierungsprozesses: höheres Schulwesen mit den Aspekten 1) Berechtigungssystem und 2) humanistische Allgemeinbildung

Niederes Schulwesen
- um 1850 "niederes Schulwesen" in Preußen - volkstümliche Bildung
- preußische Volksschule: Schule der Bildungsbegrenzung
- nach 1848 (Scheitern der bürgerlichen Revolution) drei Stiehlsche Regulative von 1854: Zurückführung des Volksschulunterrichts auf elementare Kulturtechniken und Religion

Bildungssituation um 1850 in Preußen
1) Volksschulen - Bildungsbegrenzung
2) Mittelschulen - bürgerliche Berufe (später Realschule)
3) Jugengymnasien - neuhumanstisch


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Ende der Kaiserzeit - hoch modernes Schulsystem
Weimarer Republik - Nationalsozialismus
nach umfassender Modernisierung gegen Ende des 19. Jahrhunderts

Schulpflicht
Lehrplananpassung an Industriegesellschaft
duales Berufsbildungssystem
seit 1908 Zulassung von Mädchen zur Abiturprüfung
1872 Aufhebung der Stiehlschen Regulative

Weimarer Republik
Übergang vom Stände- zum Leistungsprinzip
Weimarer Schulkompromiss 1919/1920 (Bekenntnisschule und Einheitsschule)
Einführung der Grundschule: ab 5. Klasse Trennung in niedere, mittlere und höhere Schulen

Nationalsozialismus
rassistische Dimension des Ausleseprinzips
Bildungsbegrenzung v.a. für Mädchen und Frauen
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nach 1945 - Restauration und Reformen
Kritik der Alliierten am deutschen Bildungssystem
Schulsystem der DDR: Polytechnische Oberschule und Erweiterte Oberschulen

BRD: Politik der Restaurierung des gegliederten Schulwesens
mit dem "Düsseldorfer Abkommen" 1955 zur Vereinheitlichung auf dem Gebiete des Schulwesens zwischen Ländern und Bundesrepublik

- Trennung in höhere und niedere Bildung wurde beibehalten

- 60er Jahre: Ungleichheitsdebatte - Forderung nach grundlegender Reform

- Reformen: Einführung der Hauptschule (1964) und Enttypisierung der gymnasialen Oberstufe
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Aktuelle Reformtendenzen
Neustrukturierung:

- Verzicht auf Zurückstellung
- Verkürzung der gymnasialen Schulzeit auf 8 Jahre
- Gefüge der Sekundarschulen ändert sich: Verdichtung auf 2 Jahre - Anpassungsphase in Klasse 11 entfällt für Wechsler
- Neugestaltung der gymnasialen Oberstufe: Abschaffung von Grund- und Leistungskursen

Ziele: vertiefte Allgemeinbildung, Betonung des fächerübergreifenden, selbstständigen und projektorientierten Lernens

Fazit aus OECD-Veröffentlichung zu PISA: geringes Ausmaß schulischer Selbstständigkeit
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Nach der allgemein bildenden Schule: Übergänge und Strukturmerkmale
duale Berufsausbildung: ca. 50 % der Jugendlichen in 350 anerkannten Ausbildungsberufen
Berufsausbildung an beruflichen Vollzeitschulen / 3 Funktionen:
1) volle Berufsausbildung, 2) Vorbereitung auf Abschluss, der ein Studium eröffnet, 3) Ausbildungsvorbereitung

Berufsausbildung in Hochschulen
Kritik an Hochschulen (FH und Uni): Abbruchquoten bei 30 %; Studienzeiten zu lang, Unterfinanzierung

Folgen der Umstrukturierung durch Bologna: 1) vertikal gegliederte Schulstruktur wird gestärkt, 2) Hochschulen: Wechsel der vertikal organisierten Strukturierung zum gestuften System
- Bildungssystem: gestuftes System auf vertikal gegliedertes Schulsystem aufpfropfen -> zweites Ausleseinstrument; zusätzliche Selektionsschwelle

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allgemeine und berufliche Weiterbildung
am wenigsten strukturiert; breites inhaltliches Angebotsspektrum
Funktion: Erhalt von Kompetenzen und Weiterentwicklung
Steigerung der Arbeitsmarktchancen für höher Qualifizierte

Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Kompetenzerwerb
PISA: "Risikogruppe" bei fünf Kompetenzstufen - diese Risikogruppe kommt nicht über Kompetenzstufe 1 hinaus

FAZIT: Bis zu einem Viertel der Jugendlichen verfügt am Ende der Pflichtschulzeit nicht über eine Kompetenzausstattung, die berufsqualifizierend ist!

"Risikoschüler": zu großen Teilen 1)Heranwachsende aus sozial schwachen Familien und mit 2) Migrationsgeschichte
Chancengleichheit: Bildungssystem trägt zur intergenerativen Reproduktion von Chancen bei - PISA belegt, dass das Verfehlen von grundlegenden Kompetenzen gleichsam vererbt wird!


Kreislauf: soziale Herkunft - Bildungsbeteiligung - Abschluss -sozialer Status / in Deutschland ist dieser Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und schulischer Leistung nach wie vor sehr eng--
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Bildungsexpansion und Bildungsbeteiligung
nach 1945 Prozess der Bildungsexpansion: in allen Bereichen des Schulwesens (Einführung des 10. Pflichtschuljahres; Verlagerung der Schülerströme zur Realschule; seit den 50er Jahren rasante Ausweitung der Übergangsquoten zu Gymnasien / Entmonopolisierung des Gymnasiums

Ergebnisse der Bildungsexpansion:
hohes Ausmaß an Ausbildungslosigkeit
Eingangsselektivität der Hochschulen erhöhte sich; verbunden mit der Ausweitung der universitären internen Selektivität
höheres Bildungssystem verstärkt seine Absorptionsfunktion:
es bedient mittleres Qualifikations- und Beschäftigungssegment und entlastet den Arbeitsmarkt
massive Steigerung der Verweilzeit junger Menschen im Bildungssystem

Bildungsexpansion kennt "Gewinner" (15 % d. 30-34 jährigen) und "Verlierer" (14 % d. 20-24-jährigen)

Kunstfigur "katholisches Arbeitermädchen vom Lande als Inkarnation aller denkbaren Ungleichheiten im Bildungssystem
vier Ungleichheiten: konfessionell, schichtspezifisch, geschlechtsspezifisch, regionale Unterschiede

heute: Ungleichheit zwischen deutschen Kindern und Kindern fremder Ethnien ist infolge der Arbeitsmigration zu einem neuen und bedeutenden Element gesellschaftlicher Ungleichheit geworden.
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Ungleichheiten heute
geschlechtsspezifisch: noch in den 60er Jahren waren Mädchen im Schulsystem eindeutig benachteiligt; heute Mädchen erfolgreicher im allg.bild. System als Jungen. Aber im dualen System sind die geschlechtsspezifischen Unterschiede am deutlichsten!

regional: unverkennbare regionale Disparitäten; regionale Ausdifferenzierung bei der Gruppe der Leistungsschwächsten

schichtspezifisch: andauernde Ungleichheit zwischen sozialen Schichten / schichtspezifische Zuteilung von Bildungs- und Lebenschancen! - für Elementarbereich keine gesichterte Datenbasis/ Sekundarstufe I: offenkundige Bildungsbenachteiligung der Arbeiterkinder (Mikrozensus 1989) auch in Sek. II und Gymnasium schichtspezifsiche Bildungsbeteiligung

berufliche Karrieren
FAZIT: auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts ist der Zusammenhang von sozialer Herkunft sowie Bildungs-, Ausbildungs- und Karriere nahezu ungebrochen.

Reproduktionsmodus sozialer Ungleichheit innerschulisch determiniert. - enge Kopplung an vor- und außerschulische Entwicklungsbedingungen

schulische Normierungspraxis bevorzugt die bildungsnahen Gruppen im schulischen Ausleseprozess / Reproduktion der dreistufigen Qualifikationsstruktur plus innere Eliminierung und Abdrängung
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Bildungsertrag
--die neuen Benachteiligten: Kinder der Arbeitsmigranten; Ausdruck in Schulabschlüssen; 3 Gruppen: 1) Jugendliche ohne Migrationsgeschichte, 2) Jugendliche mit einem Elternteil in Dtl., 3) Jugendliche ohne deutschen Elternteil

entscheidende Einflussfaktoren auf Bildungschancen (immer noch): Geschlecht, Migrationsgeschichte, regionale und soziale Herkunft

beschäftigungsspezifische Erträge: starke Korrelation von Höhe des Schulabschlusses und Teilhabe an Ausbildungsplatz bzw. Erwerbleben
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Steuerung
deutsche Tradition: Steuerung über die Beeinflussung von "Input" - und "Prozessvariablen"

seit den Ergebnissen der internationalen Vergleichsstudien steht die Prozessdimension zunehmend im Mittelpunkt (Arbeitsprozesse in einer Schule sowie in der einzelnen Klasse, Unterricht)

im gegliederten Schulsystem gibt es ein im internationalen Vergleich hohes Maß an leistungsbezogener "Sortierung" von Schülern - Anspruchsniveau wird nachhaltig gesteuert.

PISA- Leistungsstudie 2000 belegt nicht nur den durchschnittlichen Leistungsrückstand der deutschen Schüler gegenüber dem OECD-Durchschnitt, sondern zeigt auch, dass dieser Abstand in jeder der leistungsmäßigen Teilgruppen besteht.
starkes Maß an innerdeutscher Leistungsspreizung

neuer Ansatz: Outputsteuerung durch externe Evaluation und Qualitätsagenturen / Selbst-, Meta- und Fremdevaluation von Schulen
Vorbild: niederländische Qualitätssicherung: Inspektorat im Bereich der externen Evaluation
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kooperativer Föderalismus
Besonderheit, historisch gewachsen: seit Nationalstaatbildung im 19. Jahrhundert lagen kulturelle Angelegenheiten im Kaiserreich in der Zuständigkeit der Reichsländer

- nach 1945: BRD knüpft wieder an föderale Tradition an, d.h. Kulturhoheit der Länder = Zuständigkeit der Bundesländer für alle Fragen der Kulturpolitik und der Kulturverwaltung

- Gesetzesgrundlagen: Art. 20 / Abs.1 Bundesstaatlichkeit
                                        Art. 30 / Hoheit der Länder: "die Ausübung der staatlichen Befugnisse und die Erfüllung der staatlichen Aufgaben ist Sache der Länder, soweit dieses Grundgesetz keine anderen Regelungen trifft oder zulässt.

keine Verfügungsgewalt des Zentralstaates im Bereich Schulrecht und geringe Rolle im Bereich Schulpolitik

Einflussnahme des Bundes im Verlauf der Geschichte
zwei Phasen: 1) Mitte der 60er - Ende der 70er Jahre: gemäßigte Ausweitung des Handlungsspielraumes; 2) um 2002 Phase der Zurückdrängung und Bundesmitwirkung
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Jahre der Erstarkung des Bundes - 1965 bis 1975
Abkommen zur Vereinheitlichung auf dem Gebiete des Schulwesens: "Düsseldorfer Abkommen" von 1955

- 1959 "Rahmenplan zur Umgestaltung und Vereinheitlichung des allgemein bildenden öffentlichen Schulwesens" - Wendepunkt

- Gründe für Erstarkung des Bundes: 1957 Bildungskatastrophe, 70er Jahre Akademikermangel und wachsende Ungleichheit; 1973 "deutsches Bildungswesen mangelhaft" im OECD-Vergleich

- ab 1965 Versuch einer Strukturreform

- seit Mitte der 60er Jahre gewinnt der Bund an entwicklungspolitischem Einfluss
Aktivitäten:
a) 1965 Gründung det. Bildungsrat Bund und Länder
b) 1969 Bildungsministerium für Bildung und Wissenschaft
c) 1970 Strukturplan für das Bildungswesen / BLK - Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung

Grundgesetzänderung: Artikel 91 b: "aufgrund von Vereinbarungen bei der Bildungsplanung und bei der Förderung von Einrichtungen und Vorhaben der wiss. Forschung von überregionaler Bedeutung können Bund und Länder zusammenwirken.

d) 1973 letzter Bildungsgesamtplan

- die gestiegene Bedeutung des Bundes in Bildungsfragen führte zu einer kooperativen Ausrichtung des deutschen Föderalismus

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Mitwirkung durch Beteiligung an der Bildungsplanung
1969 Änderung des GG Art. 91 b - Basis für Bund-Länder-Kommission (BLK): Aufgaben langfristiger Rahmenplan für Entwicklung des Bildungsgesamtwesens

- BLK heute: Zuarbeit für gesamtgesellschafltiche Bildungsplanung

- Neufassung des Art. 91 b GG in der Föderalismusreform vom 01.09.2006: (...) zusammenwirken von Bund und Ländern bei 1) Einrichtungen und Vorhaben der wiss. Forschung außerhalb von Hochschulen, 2) Vorhaben der Wissenschaft und Forschung an Hochschulen, 3) Forschungsbauten an Hochschulen

- Gemeinschaftsaufgabe Bildungsplanung ist mit der Grundgesetzänderung entfallen

- Fazit: Der Zentralstaat war gegenüber den Ländern zu keiner Zeit einflussreich., nur in Krisenzeiten stimulierte er das Einholen fachkundiger Beratung
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Zuständigkeiten im Bildungssystem
--Kompetenzverteilung im Schulbereich: die Länder sind für die Schulgesetzgebung und die Schulaufsicht zuständig. Staatliche Schulaufsicht Art. 7 GG (Organisation, Planung und Leitung inkl. Festlegung der Unterrichts- und Ausbildungsziele)

- dieser Grundsatz der staatl. Schulaufsicht stellt den Endpunkt eines langen Weges der Verstaatlichung des Schulwesens dar.

- Prozess der Verstaatlichung im 19. Jahrhundert: Befreiung der Bildung und Erziehung von Bevormundung durch Kirche, Adel und Bürgertum

Länderzuständigkeit auf drei Gebieten: Bildungs- und Kulturpolitik; Polizei- und Ordnungsverwaltung; Ausgestaltung der kommunalen Selbstverwaltung

Koordination der Schulpolitik duch die Ständige Konferenz der Kultusminister der Länder seit 1949 (freiwillige Arbeitsgemeinschaft der Länder)
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Zuständigkeiten im Bildungswesen
Bund: außerschulische Berufsbildung und Ausbildungsförderung

Länder: innere Schulangelegenheiten - Unterricht, Lehrpersonal, Strukturen des Schulwesens

Kommunen: äußere Schulangelegenheiten - Schulgebäude, Einstellung und Finanzierung des Lehrpersonals, Schulentwicklungsplanung
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Das deutsche Bildungssystem zu Beginn des 21. Jahrhunderts
Das allgmeinbildende Schulsystem

Struktur:
Schulpflicht setzt mit Vollendung des sechsten Lebensjahres ein, i.d.R. 12 Jahre lang - neun dieser Jahre - in einigen Bundesländern auch zehn - müssen in allgemein bildenden Schulen absovliert werden, die danach noch verbleibenden Jahre als Teilzeitschuljahre im beruflichen Schulwesen.

vertikal und horizontal gegliedertes Gesamtbildungssystem: horizontal in zwei Schulstufen und in der zweiten Stufe vertikal in drei Schulformen untergliedert

Grundschule: Doppelauftrag 1) Basiswissen in Kulturtechniken, 2) Vorbereitung auf Anschlussbildungsgang

Sonder- und Förderschulen: Förderschwerpunkte Lernen, Sehen, Hören, geistige Entwicklung...

Sekundarstufe I: Klassenstufen 5 bis 10 und II: Klassenstufen 11 bis 13 (je nach Bundesland fünf verschiedene Schulformen) - Trennung in "berufsbildendes" Schul- und Ausbildungswesen und "allgemein bildendes"

Ergänzung durch Gesamtschule

Gymnasium - nur eine Schulform, die überall angeboten wird.
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Grundstruktur des deutschen Bildungswesens
überwiegend Halbtagsschulen und in öffentlicher Trägerschaft

Hauptschule: 5.-9. Klassenstufe; Bildungsauftag: vermittelt grundlegende allgemeine Bildung

Realschule: 5.-10. Klassenstufe oder 7.-10. Klassenstufe; erweiterte allgemeine Bildung

Gymnasium: 5.-12./13. Klassenstufe oder 7.-12./13. Klassenstufe - vertiefte allgemeine Bildung

Umstellung auf 8 Jahre Abitur in den meisten Bundesländern
Sekundarstufe I: Unterricht nach Klassenprinzip
Sekundarstufe II: Unterricht nach Kursstufe

gymnasiale Oberstufe: ein Jahr Einführung und zwei Jahre Qualifikation
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Der Schulparcours
Einschulung: Kopplung an bestimmtes Lebensalter
Auswirkungen des Zurückstellens auf den weiteren Schulerfolg: leistungsschwächere Schüler

Übergang in weiterführende Schulen:
- in den meisten Bundesländern: Schullaufbahnempfehlungen
Leistungsungerechtigkeit bei Empfehlungen: empirische Analysen belegen, dass der Übergang von der Grundschule in die weiterführende Schule und dass insbesondere die Empfehlungen der Grundschulen durchaus nicht ausschließlich oder überwiegend von dem Leistungsvermögen der begutachteten Kinder bestimmt werden. Das Verfehlen eines den schulischen Leistungen angemessenen Übergangs aus der Grundschule in die unterschiedlich anspruchsvollen Schulformen der Sek. I hinterlässt seine Spuren bis zum Ende der Sek.I in allen weiterführenden Schulformen. - Leistungsüberlappungen bei Schulformen

FAZIT: Mit dem wenig leistungsangemessenen Übergang aus der Grundschule in die Bildungswege der Sekundarstufe I geht eine immer noch stark ausgeprägte soziale Auslese einher.


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Schulparcours II
Durchlässigkeit: Möglichkeit einer Korrektur von Bildungsentscheidungen

Entkopplung von Schulabschluss und Schulform; These: Die Entkopplung erhöht die Vielfalt der Bildungsgänge, die formal zu denselben Zielen führen

Prozess der leistungsmäßigen Entgrenzung der einzelnen Schulformen - Entmonopolisierung der einzelnen Schulformen

Zerfaserung des Systems: Obwohl dieses System den Anspruch der Sortierung von Schülern nach vermuteter Leistungsstärke hat, überlappen sich die Leistungsfähigkeiten der Schüler unterschiedlicher Schulformen in großem Ausmaß.

ein zentrales Element der deutschen Schulstruktur lebt fort: Schulformen -> Milieus -> Entwicklungsmöglichkeiten

differentielle Lernmilieus und ihre Effekte begrenzen Aufstiegsdurchlässigkeiten im gegliederten Schulsystem. -> Unterschiede zwischen "niederer" und "höherer" Bildung leben in zerfaserter Schullandschaft fort.

Rangfolge: Hierarchisierung gleicher Abschlüsse aus unterschiedlichen Schulformen

Fazit: Fortbestehen der Unterschiede im Bereich der kognitiven Leistungen bei Schulabsolventen -> gerechte Reaktion wäre eine Verabschiedung vom Berechtigungssystem oder eine Sicherung von Vergleichbarkeit
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Schlussfolgerungen zu Chancen und Übergängen
--In den Schulformen des gegliederten Sekundarschulwesens mit ihren differenziellen Entwicklungsmilieus lebt ein zentrales Element der deutschen Schulstruktur fort. Die einzelnen Schulformen, die ins ich trotz all der Überlappungen leistungshomogener als die Schulen nahezu aller anderen Länder sind, zeichnen sich durch Milieus aus, die den Schülern systemspezifisch unterschiedliche Entwicklungsmöglichkeiten bieten.

Die differenzielle Auswirkung der Schulmilieus sind nicht nur für den Aufbau von Abschlussaspirationen bedeutsam, sondern auch für die Entwicklung kognitiver Kompetenzen. (s. PISA)
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Jahre der Stagnation / Nach der Stagnation
in der Folgezeit des "Bildungsnotstandes" verliert der Bund wieder an Einfluss

- bildungspolitische Stagnation Mitte der Siebziger

- das Feld vorschulische und schulische Bildung hatte Ende der Achtziger und Anfang der Neunziger erheblichen Beratungbedarf

- Föderalismus des Beratens

- Handlungsbedarf 1999 "Forum Bildung": Gremium der Politikberatung zu Bildungsfragen auf Bundesebene

- nach Mitte der Neunziger verstärkt schulpolitisch vorgetragene Initiativen des Bundes - Folge: koordinierte und effektive Arbeit der Kultusminister

zwei vergleichbare Krisen - zwei konträre Reaktionsmuster:
1) 60er/70er Jahre: Neuadjustierung des Verhältnisses in Bildungsfragen durch Ergänzung des GG und neue Kompetenzverteilung ; 2) 1985-1995 Kompetenzkampf der Länder
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Gremien und Instrumente der Mitgestaltung durch den Bund
- Organisation von Planung; Beteiligung an Planung und (Ko-)Finanzierung von Einzelvorhaben

Gremien

"Der Deutsche Ausschuss für das Erziehungs- und Bildungswesen" seit 1953 / 1965 29 Gutachten und Empfehlungen
- Vorläufer des

"Deutschen Bildungsrates" Aufgabe: Bedarfs- und Entwicklungspläne; gemeinsames Beratungsgremium, das tiefgreifende Vorschläge zur Veränderung auch des Schulwesens unterbreiten konnte , nach 1975 Verwaltungsabkommen nicht mehr verlängert

Das Forum Bildung
1999 wieder Gremium auf zentralstaatlicher Ebene
Kartensatzinfo:
Autor: CoboCards-User
Oberthema: Bildungswissenschaften
Thema: Modul 1C
Veröffentlicht: 15.08.2011
Tags: Kursteil I
 
Schlagwörter Karten:
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