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All main topics / Jura / Strafrecht

Einführung in die Kriminologie , Buch von Hans-Dieter Schwind, Kriminologie (85 Cards)

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Kriminalitätbegriff
Nach dem strafrechtlichen Kriminalittsbegriff sind alle solche Handlungen " kriminell", die durch ein Straf- Gesetz mit strafe bedroht sind
Genauer : Handlungen mit strafrechtlichen Rechtsfolgen.
Tags:
Source: Hans -dieter.Schwind , kriminologie eine Praxisorientierte Einführung mit Beispielen
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abweichenden Verhaltens und sozialer Kontrolle 1.

Vorbemerkung: Kriminalität wird durch das Strafrecht bestimmt. Eine vom Recht unabhängige Kriminalität kann es nicht geben. Handlungen von Menschen entstehen zwar nicht durch das Recht, doch sie erhalten erst vor dem Hintergrund rechtlicher Normen die Qualität von Straftaten. Somit stellt das Kriminalrecht durch die Definition von Verbrechen  (crimen) den Gegenstand, auf den es sich bezieht, selbst her. Regelungsgegenstand und die auf diesen bezogene Regelung bedingen sich gegenseitig.
Zur Kriminalität gehören sowohl das kriminalisierte als auch das kriminalisierende Verhalten.
Die “alte” Kriminologie hatte im Großen und Ganzen nur den Gesetzesbrecher selbst, bzw. dessen Normübertretung für erklärungsbedürftig gehalten.
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abweichenden Verhaltens und sozialer Kontrolle 2
Erst die Einbeziehung der Kontrollinstanzen  (Reaktionsseite) in diese Betrachtung führte zu einer Erweiterung des Blickfeldes und dazu, daß Kriminalität nicht als eine Eigenschaft der Handlung des Kriminalisierten dargestellt wurde, sondern als Un-verturteil von anderen an diese Handlung herangetragen  wird.  So ist also von Handlungen, die kriminalisiert werden und von kriminalisierenden Handlungen auszugehen.

Zur Erklärung von Kriminalität werden Handlungstheorien benötigt, da bei den Kontrollierten wie bei den Kontrollierenden es sich um Handlungen handelt, die erfaßt werden sollen. Diese Theorien sollen sich nicht auf das Beobachtbare reduzieren, sondern die subjektive Bedeutung des Verhaltens einbeziehen.

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Psychologische Kriminalitätstheorien
 psychoanalytischer Ansatz (wissenschaftstheoretisch und als Behandlungsansatz         bedeutsam). Kriminalität wird als Ausdruck einer Persönlichkeitsstörung aufgefaßt, deren Bedingungen in frühen Beeinträchtigungen der psychischen Entwicklung gesehen wird =  Entwicklungsstörungen und auch konstitutionelle Schwächen (Attachment oder Frustationstoleranz), für diesen Ansatz hat aber auch die Erklärung Gültigkeit, daß Straftaten unter extremen aktuellen Belastungen bei ansonsten “normaler” Persönlichkeitsstruktur begangen werden können. Bei der neurotisch bedingten Kriminalität werden ungelöste Konflikte zwischen (verdrängten) Triebwünschen und einem zu starken Über-Ich angenommen.  Kritik: Begriffliche Unklarheit, ausgehend von fiktiven Persönlichkeitsstrukturen, retrospektive Hypothesenprüfung, Vieldeutigkeit der Beobachtungsdaten, basieren auf subjektiven Validierungsmethoden (Erinnerung, Deutung des Analytikers)
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 Lerntheoretischer Ansatz: 
auch kriminelles Verhalten wird gelernt und kann wieder verlernt werden (Sutherland, für  die Kriminologie grundlegend; “ein Krimineller ist man nicht, sondern man wird zu ihm”). 
 Maßnahmen der Prävention und Rehabilitation  (methodisch kontrollierte Untersuchungen)
 Das Lernen betrifft beobachtetes (Lernen am Modell) Verhalten genauso wie die Verhaltensmotivation. Lernen ist ein prozeßhaftes Geschehen.
 Verstärkerlernen (insbesondere für junge Leute ist die Verstärkung durch die Gleichaltrigengruppe wichtig (peer-group)
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Lerntheoretischer Ansatz:  2
Kritik: Problem der Erklärung von erstmalig  oder selten begangenen Delikten, tragen dem Lernen menschlichen Sozialverhaltens nur unzureichend Rechnung. – Einbeziehung kognitiver Faktoren. Insbesondere im Rahmen der sozialen Lerntheorien  Beispiel: Aggressionstheorie (Bandura). Hier wird der Prozeß des Erwerbs, der Anregung/Auslösung und der Aufrechterhaltung/Stabilisierung aggressiver Verhaltensweisen unterschieden.
 Kohlbergs Theorie der moralischen Entwicklung (ist höchst umstritten, vor allem die Stadieneinteilung, die höchste Stufe wird nur selten erreicht). Bestätigt werden konnte die Annahme, daß Kriminalität mit einem niedrigen Niveau der Moralentwicklung einhergehe, die Korrelation ist insgesamt aber eher schwach.
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3. Kontrolltheoretischer Ansatz  
Hirschi (1969) – auf der Basis der empirischen   Kriminalsoziologie) Bezieht sich auf die  Selbstkontrolle – soll alle bisherigen er-           klärungskräftigen theoretischen Ansätze verbinden und die Entstehung krimineller ebenso wie der normkonformer  Verhaltensweisen verständlich machen. Ursache für geringe Selbstkontrolle soll in der ineffektiven Wahrnehmung der elterlichen Aufgaben begründet sein – bleibt auf dem individuellen Niveau stehen, soziale Momente finden keine Berücksichtigung. Begründer unterscheidet drei Ebenen der Bindung.
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3. Kontrolltheoretischer Ansatz   2.
a) Emotionale Zuwendung zu Bezugspersonen  (attachment)
b) Verpflichtetheit gegenüber allgemein anerkannten Zielen und Spielregeln (commitment)
c) Einbindung in sozial anerkannte Aktivitäen (involvement) und auch hinsichtlich der Freizeitgestaltung
d) Akzeptanz, Übernahme und Vertrauen hinsichtlich gesellschaftlicher und rechtlicher Normen (belief). Ergebnisse aus empirischen Untersuchungen recht ernüchternd. Der grenzenlose Anspruch, eine universale Erklärung kriminellen Verhaltens geliefert zu haben, kann wohl nicht eingelöst werden – und einige Befunde sind sogar widersprüchlich.

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4. Neutralisationstechniken
 Beleuchtung des Gegenteils der Übernahme gesellschaftlicher Normen und Werte. Kein Ja-Nein Schema der Erfassung der Internalisierung von Normen und Werten. Es geht um Techniken, durch die die Geltung der Werte in einer bestimmten Handlungssituation neutralisiert wird, z.B. sind hier Bestrebungen gemeint, daß ein Individuum mit zunehmender eigener Delinquenz geneigt ist, Delikte milder zu beurteilten und hier insbesondere selbst begangene Delikte als weniger schwer zu bewerten. Abstrakt gesehen bleiben die Normen dabei verbindlich, und der Täter kann besser vor sich und seinem Selbstbild bestehen. Sie formulieren somit für sich eine Nische, in der die Normen nicht gelten sollen. Strafrechtlich gesehen handelt es sich dabei um Momente, die als Unrechtsausschluß- oder Entschuldigungsgründe darzustellen wären. Einige Techniken:
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4. Neutralisationstechniken 2.
Handelns – zugunsten
          anderer (Robin Hood).
 Wichtig ist noch, daß die Fähigkeit, zugefügtes Leid wahrzunehmen, eingeschränkt ist bzw. gar nicht erst empfunden wird und daß Eigensteuerung und Eigenverantwortlichkeit unter gruppendynamischen Einflüssen aufgegeben wird.
 Die Neutralisationstheorie kann einerseits als Ergänzung und Modifizierung der Kontrolltheorie aufgefaßt werden, sie betont aber andererseits die konkrete Handlungssituation, in der soziale Normen “aufgeweicht” werden.
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4. Neutralisationstechniken 3
Handelns – zugunsten
          anderer (Robin Hood).
 Wichtig ist noch, daß die Fähigkeit, zugefügtes Leid wahrzunehmen, eingeschränkt ist bzw. gar nicht erst empfunden wird und daß Eigensteuerung und Eigenverantwortlichkeit unter gruppendynamischen Einflüssen aufgegeben wird.
 Die Neutralisationstheorie kann einerseits als Ergänzung und Modifizierung der Kontrolltheorie aufgefaßt werden, sie betont aber andererseits die konkrete Handlungssituation, in der soziale Normen “aufgeweicht” werden.
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5. Ökonomischer Ansatz
 Verallgemeinert das Verständnis des wirtschaftlich relevanten Verhaltens auf menschliches Verhalten. Menschen entscheiden angesichts begrenzter Ressourcen nach dem Kosten-Nutzen-Prinzip – dieser Ansatz  konzentriert sich auf die Situation. In der Situation soll eine Maximierung des Nutzens herbeigeführt werden bei einer Minimierung der Kosten. Dient zur Rechtfertigung der Todesstrafe.
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6. Anomietheorie
6. Anomietheorie (Anomie = Normlosigkeit), wird als Produkt eines strukturellen Widerspruchs zwischen einerseits dem kulturellen Anspruch westlich-demokratischer Gesellschaften, egalitäre und “offene” Gesellschaften zu sein, und andererseits der sozialen Struktur dieser Gesellschaften, die den Zugang zu den legitimen Möglichkeiten der Realisierung der für jedermann verbindlichen kulturellen Zielsetzung nach sozialen Kriterien organisiert.
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anomietheorie 2
zum normbrechenden Verhalten (Merton).  Die besagt im großen und ganzen, daß die Wahrscheinlichkeit kriminellen Verhaltens zur Erreichung erwünschter Ziele umso größer ist, je schlechter der Zugang zu legalen Mitteln und je leichter der Zugang zu illegalen Mitteln ist, mit denen eine Zielerreichung ins Auge gefaßt wird. USA: Du kannst es schaffen. Exemplarischtes Beispiel: Forrest Gump.
 Problem: Sie benennt nicht die strukturellen Bedingungen, unter denen welche Formen der individuellen Anpassungsmodi gewählt werden.
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6. Integrationstheorien
6. Integrationstheorien
Die zukünftige Forschung sollte vermehrt prüfen a) in welchen Hypothesen die verschiedenen Theorien tatsächlich konkurrent sind, b) welche Theorien welche Kriminalitätsphänomene jeweils besser erklären als andere und c) inwieweit sich verschiedene Theorien integrieren lassen. Arbeiten dazu von Pearson und Weiner.
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Erscheinungsformen von Kriminalität: Dunkel- und Hellfeld; Bedeutung des Anzeigeverhaltens; Schlüsselstellung des Opfers
Bei der kriminologischen Forschung unterscheidet man zwischen drei Erscheinungsformen von Kriminalität:
1. Hellfeldkriminalität
 es erfolgt eine Reaktion der Strafverfolgung und somit befindet sich diese Art der Kriminalität im sogenannten Hellfeld
 dennoch können auch Delikte im Hellfeld ungeklärt bleiben (wenn kein Tatverdächtiger gefunden wird); Aufklärungsquote bei Tötungsdelikten liegt bei 90%, bei Einbruchsdiebstahl jedoch nur bei 20%
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Erscheinungsformen von Kriminalität: Dunkel- und Hellfeld; Bedeutung des Anzeigeverhaltens; Schlüsselstellung des Opfers .2.
2. Graufeldkriminalität
 hier wird auch auf kriminelles Verhalten reagiert, aber nicht durch die Justiz, sondern andere (meist staatliche) Stellen reagieren und sanktionieren das Kriminelle Verhalten (Bsp. Delikte im Schulkontext)
3. Dunkelfeldkriminalität
 das kriminelle Verhalten wird von den Strafverfolgungsbehörden nicht zur Kenntnis genommen;
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Wie erlangt man Kenntnisse zum Dunkelfeld?
a) anonyme Umfragen -> Bsp. Täterbefragung (Nachteil: wahrheitsgemäße Angaben erhält man jedoch nur bis zu einer gewissen Schwelle, Bsp. bei sexueller Nötigung höchst selten; die Erinnerungsfähigkeit der Täter ist nicht immer gegeben; die rechtliche Zuordnung eines Geschehens ist ohne die Strafverfolgung nur schwer auszumachen; je älter und je krimineller der Täter um so schwieriger wird es bei einer Befragung die Wahrheit zu erfahren)
b) Opferbefragungen sind für die Erforschung des Dunkefeldes von großer Bedeutung, jedoch wissen viele Opfer oft nicht, daß sie Opfer geworden sind und/ oder sie wissen nichts über den Täter

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Wieso ist es überhaupt von Interesse das Dunkelfeld zu erhellen
Um Präventionsmaßnahmen anwenden zu können ist die tatsächlich vorhandene Kriminalität ein wichtiger Hinweis.
Durch die Sichtung des Dunkelfeldes können zwei kriminalpolitisch wichtige Fragen geklärt werden, die sich auf zwei unterschiedliche Theorien berufen:
1. Gleichverteilungstheorie/ Hypothese: Kriminalität ist zwischen den Schichten gleich verteilt!
2. Reaktionstheorie/ Hypothese: es wird schichtspezifisch bei der Verfolgung von kriminellem Verhalten ausgewählt -> zu Lasten der sozial niederen Schichten und zu Gunsten der sozial höheren Schichten (Bsp.: Steuerhinterziehung).
Auch ist die Betrachtung des Dunkelfeldes ein Hinweis darauf, daß die Persönlichkeitsuntersuchungen von Delinquenten und Nichtdelinquenten nicht mehr aktuell sein können.

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Wieso ist es überhaupt von Interesse das Dunkelfeld zu erhellen 2.
Empirische Befunde:
- Nichtdeutsche werden eher angezeigt, als Deutsche
- Ist ein Täter einmal straffällig geworden, ist er eine “Täterpersönlichkeit” geworden, der eher verdächtig wird, als bisher nicht kriminell Auffällige
- Villmow & Stephan: stellten fest, daß a) Jungen mehr Delikte begehen als Mädchen, b) aber dennoch verhältnismäßig weniger Mädchen auffällig werden, c) mehrheitlich werden Delinquente aus dem Dunkelfeld nicht registriert, d) die Gleichverteilungstheorie konnte nicht widerlegt werden ( wobei die Deliktenumschreibungen bereits schichtspezifisch sind)
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Wieso ist es überhaupt von Interesse das Dunkelfeld zu erhellen 3.
Gleichverteilung zwischen den Schichten ist bei gewöhnlichen Alltagsdelikten gleich verteilt, doch stärkere Delikte sind schichtabhängig
Anzeigeverhalten ist abhängig von : - Höhe des Schadens
- Gang zur Polizei (Kosten- Nutzen- Kalkulation)
- Alter (junge Menschen zeigen seltener an)
- Geschlecht (Frauen sind anzeigebreiter)
- soziale Schicht (geringere Anzeigebereitschaft bei niederer
   sozialer Schicht)

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Jugendkriminalität
4. Konzentration auf Jugendkriminalität - weniger auf Umwelt - oder organisierte Kriminalität
5. Konzentration auf Gewaltkriminalität, besonders Raub und raubähnliche Delikte, sowie Körperverletzungsdelikte - Ausklammerung der häufigsten Eigentums- und Vermögensdelikte und Massenkriminalität
Gewaltkriminalität macht nur 3% aus!
6. Konzentration auf Kinder und Jugendliche - weniger Heranwachsende, nicht auf Erwachsene

Daraus wird hoffentlich der allgemeine Kontext klar, der in die Richtung geht, daß alles immer schlimmer wird; eine gesellschaftliche Gefährdung erwächst, nach dem Motto: wenn schon die Kinder anfangen, was soll bloß mit ihnen im Erwachsenenalter geschehen?; und der Appell, daß etwas unternommen werden muß.

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Beispiel Klausur  96. 97
Aufgaben:


1) Erläutern Sie kurz, in wiefern das Erscheinungsbild registrierter Kriminalität von unprofesionellen individuellen Kriminalitätswahrnehmungen abhängt.
(15 Min - 3 Punkte max.)


2) Was sind Techniken der Neutralisierung? Verdeutlichen Sie ihr Begriffsverständnis an zwei Beispielen.
(15 Min. -3 Punkte max.)

3) Früher sah man teilweise im Straftäter einen in seiner Persönlichkeit gestörten Menschen.

a) Auf welche Untersuchungsmethoden und Befunde wurde diese Auffassung gestützt?
(15 Min. -3 Punkte max.)

b) Aufgrund welcher Tatsachen wird eine generelle Verknüpfung von Persönlichkeitsstörungen und Kriminalität gegenwärtig abgelehnt?
(15 Min. -3 Punkte max.)

4) Einige Kriminologen sprechen davon, daß die strafrechtliche Sozialkontrolle national wie international zunehmend entstaatlicht oder privatisiert werde.

a) Auf welche kriminalpolitischen Veränderungen nimmt man dabei Bezug?

(15 Min. - 3 Punkte max.)

b) Welche Erklärungen werden für entsprechende Prozesse gegeben?

(15 Min. - 3 Punkte max.)


Die Reihenfolge der Beantwortung der Fragen steht Ihnen frei. Geben Sie bitte aber stets die Nummer der Aufgabe an, auf die sich der je weilige Text bezieht.

Vergessen Sie nicht, die Klausur am Ende zu unterschreiben.

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Beispiel Klausur 97-98
Aufgaben:


1) Mit der Mobilisierung des Strafrechts können verschiedene Ziele verfolgt
werden. Erläutern Sie das am Beispiel des sexuellen Mißbrauchs von Kindern und
Jugendlichen.
(ca. 20 Min. - max. 4 Punkte)

2) Bestimmte Delikte sind als weitverbreitet oder ubiquitäre Kriminalität bezeichnet worden.
a) An welche Straftaten denkt man dabei? (ca 10 Min. - max. 2 Punkte)
b) Inwiefern zwingt die ubiquitäre Kriminalität dazu, die Theorien zur Erklärung von Kriminalität zu überdenken?
(ca. 15 Min. - max. 3 Punkte)

3) Verbrechensfurcht:
a) Welche Bevölkerungsgruppen sind überdurchschnittlich furchtsam? (ca. 10 Min. - max. 3 Punkte)
b) Wie kann man die erhöhte Furcht theoretisch erklären? (ca. 15 Min. - max. 3 Punkte)

4) Welche Widerstände stellen sich dein Bestreben, die Makrokriminalität zu verfolgen, entgegen?
(ca. 20 Min. - max. 4 Punkte)


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beispiel Klausur 98-99
Prof. Dr. Michael Walter

Abschlussklausur
der Vorlesung: Kriminologie (WS 98/99)

1) Aus welchen theoretischen Überlegungen heraus hat man in den 70er Jahren die
Dunkelfeldforschung entwickelt und durchgeführt?
(max. 6 Punkte)


2) Was besagt die These der Verletztlichkeit oder Vulnerabilität im Kontext der
Forschungen zur Verbrechensfurcht?
(max. 2 Punkte)


3) Lösen Sie bitte wahlweise eine der beiden Aufgaben:

a) Die kriminologische Medienforschung hat ergeben, daß
Kriminalitätsdarstellungen in den Medien Einseitigkeiten aufweisen. Einzeine
Gesichtspunkte werden besonders in den Vordergrund gestellt. Welche sind das?
(max. 3 Punkte)

oder

b) Skizzieren Sie Wilsons Theorie der ,,broken windows"' (max. 3 Punkte)


4) In der öffentlichen Diskussion, aber auch im kriminologischen Schrifttum wirö von der ,,Ausländerkriminalität gesprochen. Nennen Sie Gesichtspunkte, die diese Redeweise als problematisch erscheinen lassen, und Gründe dafür. warum es vergleichsweise besser ist, den Begriff der Migrationskriminalität zu verwenden. (max. 4 Punkte)


5) Seit dem Ende der 80er Jahre hat sich in der westlichen Welt, vor allIem n den Vereinigten Staaten. eine neue kriminalpolitische Strömung herausgebildet. die man als ,,new penology"" bezeichnen kann. Nennen Sie drei Merkmale oder Wesenszüge dieser Richtung.
(max. 6 Punkte)


Hinweise: Die Reihenfolge der Bearbeitung ist Ihnen freigestellt, vergessen Sie aber bitte nicht, den jeweiligen Text den genannten Aufgaben klar zuzuordnen. Die Seiten sollen nur einseitig beschrieben werden und einen breiten Rand freilassen. Die Ausführungen sind am Ende zu unterschreiben.

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Empirische Impulse duch Cesare Lombroso(1835)
Ansätze zu empirischer Forschung.
idee: der Vebrecher schon aüßereren körperlichen Merkmalen(stigmata) zu erkennen:
-des Schädels:fliehende Strin,riesiger Unterkiefer, große Augenhohlen, hervorstehende Augenwülste,Amymmetrie des Gesichts.
-Körperteile: größe Spannwete der Arme, größe Füße und Hände.
-Sinnesorganen: Herabgesezte Sinnes- und Schmerzempfindlichkeit, daher die Todesverachtung und Grausamkeit.

Tags: 94, seite 93
Source: Hans -dieter.Schwind , kriminologie eine Praxisorientierte Einführung mit Beispielen
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Die italienische (kriminal-antropologische )Schule
bildet die Lehre Lombroso vom "geborenen Verbrecher": von Geburt an organisch zum Verbrechen prädestiniert, er wird auf den kriminellen Weg instinktiv ohne innere Widerstandsmacht getrieben.
--Enrico Ferri Schülern von Lombroso: das Verbrechen ist eine Erscheinung  zugleich biologischen, physischen und sozialen Besonderheiten .
Tags: seite 100
Source: Hans -dieter.Schwind , kriminologie eine Praxisorientierte Einführung mit Beispielen
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Unterschied zwischen Kriminologie und Kriminalistik
Beide Wissenschsft haben etwas mi dem Verbrechen zu tun.
Während sich der Kriminalist primär mit der Aufklärung von Delikten beschäftigt,intereseiren den Kriminologen vor allem die Ursache des kriminellen Verhaltens, also er versucht das Kriminellwerden zu erklären.
Tags:
Source: seite 9 ,10
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registrierte Kriminalität (Hellfeld)
bezieht sich auf:
-auf die kriminalität i.S. des strafrechtlichen Verbrechensbegriffes auch und grundsätzlich nur - auf die bekannt geworden (registrierte) Kriminalität (insbesondee auf die angezeigten Straftaten), sowie sie aufgeklärt( und abgeurteilt) werden konnte.

**OFFIZIELLE STATISTIKEN UND FEHLERQUELLEN*
-die polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) (herausgegeben vom Bundeskriminalamt), die (als tatnächste Statistik) grundsätzlich alle der Polizie bekannt gewordenen Straftaten und allen ermittelten Tatverdächtigen zählt.
Tags:
Source: seite 22
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registrierte Kriminalität (Hellfeld) 2.
-die Strafverfolgungsstatistik (stVerfStat) seit 1950 (herausgegeben vom Statistischen Bundesamt), die sich auf die von den Gerichten abgeurteilten Tatverdächtigen bezieht.
-die Strafvollzugsstatistik (StVollzStat)seit 1961( herausgegeben vom Statistischen Bundesamt )in der  jährliche Nachweis über Zahl und Art der Justizvollzugs und Verwahrungsanstalten sowie über ihre Belegungsfühigkeit und die tatsächliche Belegung gefürt wird
-die Bewährungshilfestatistik (BewHiStat) seit 1963 ( herausgegeben vom Statistischen Bundesamt )in der vor allem die hauptamtlichen Bewährungshelfer
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Ursachen von Kriminalität in Hellfeld
räumliche Verteilung
1. Die Gelengeheit zur Tatbegehung und Tatanreiz sind in der Stadt , also in Ballungsräumen,größer als auf dem Lande.

2.die (informelle ) soziale Kontrolle ist in Ballungsräumen im allgemeinen geringer als auf dem Lande

3.in de Ballungsräumen ( mit sozialen Brennpunken) häufen sich eher soziale Problemfälle, die soziale abweiches Verhalten gegünstigen können.

4.auf  dem Land werden evtl. mehr Normverstoße ( als in der Stadt) auf privater Basis ( unter sich) bereinigt.

5.auf dem Lande gelangen Straftaten evtl. deshalb seltener zur Anzeige, weil die polizeilichen Dienststellen schlechter erreicht werden können oder Schellenängste bestehen.
Tags:
Source: seite 31
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Dunkelfeld (Dunzelziffer)
Definition:unter Dunkelfeld der Straftaten wird die Summe jener Delikte verstanden,die den Strafverfolgungsbehörden (Polizei und Justiz)nicht bekannt werden und deshalb in der Kriminalstatistil auch gar nicht erscheinen. Nicht bekannt werden solche Straftaten, die von den Opfer oder andere ( aus verschiedene Motiven) nicht angezeigt werden

-Dunkelziffer -Relation: Bescherieben wird der Umfang des Dunkelfeldes mit Hilfe einer Dunkelzifferrelation. Diese wird definiert als Verhältnis aus der Zahl der der Polizei bekannt gewordenen Delikte zu der Anzahl der nicht bekannt gewordenen Straftaten.
Tags:
Source: seite 37,38
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Doppelte Dunkelfeld oder absolute Dunkelfeld
Dieses besteht aus solche Straftaten, die weder der Polizei bakennt ( bzw, angezeigt)werden, noch im Rahmen der Dunkelfeldforschung ( vollständig) erfaßt werden können, weil die Opfer diese Dlikte unter keine Umständen angegeben Möchten

Zum kreis solcher Strataten gehören die interfamiliären Gewalttätigkeiten= Tötung von Familenangehörigen.
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Kriminalität nach Alter und Geschlecht
-Grafiken: PKS lassen sich der Tendenz erkennt:
1.dass die Kriminalität im Kindes- und Jugendalter allmählich ansteigt, zwischen dem 19. und 20. Lebensjahr Höhepunkte erreicht und dann wieder abebbt.

2. dass Frauen erheblich weniger Straftaten verüben als Männer,

3. dass die Kriminalitätsdichtepunkte bei den Frauen deliktsspezifisch etwas anders verteilt sind als bei den Männern
Tags:
Source: seite 62 ,63
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Frauenkriminalität
-Hellkriminalität:auffälling geringer Anteil an der Gesamtkriminalität.Neu sind hingegen die Zunahme der Frauenkriminalität , die in den letzten 25 Jahren zu beobachten ist.
-Dunkelfeld:gestigene Häufigkeit und Schwere erfragter Delikte der Geschlechterabstand zunimmt.
--Erklärungsansätze für die geringere Kriminalität:
a.Biologisch-anthropologische Theorien: Lombroso und Ferrero, das weibliche Äquivalent zur Kriminalität der Männern besthe in der Prostitution, mit der Begrundung vetreteb, dem männlichen haltschwacheb Sträftäter würde auf Seiten der Frauen (die Prostituierte)entsprechen.
Tags: 82, 83, seite 81
Source: Hans -dieter.Schwind , kriminologie eine Praxisorientierte Einführung mit Beispielen
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Frauenkriminalität 2.
b.Schwächetheorie:begeht die Frau dehalb weniger Straftaten, weil ihr zum Kriminellwerden angeblich die Körpekarft und Intellingenz fehlen
c. Cremer(1974) . weibliche Geschlechtschromosom XX . den Frauen s  mehr Stabilität und damit mehr Wiederstandskraft gegen kriminelle Versuchung verleihen würde als das XY Chromoson den Männern( Stabilitätstheorie)
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Frauen  Kriminalität Sozialwissenchaftlichen Erklärungsversuche
a.Kavalierstheorie: werden Frauen in Wirklichkeit nicht weniger kriminell als die Männer, ihre Staffälligkeit wird seltener entdeckt, und wenn sie entdeckt wird, seltener angezeigt (hohes Dunkelfeld), und wenn sie angezeigt wird,seltener und geringer bestraft( selektive Sanktionierung).
Leztere Erscheinungsoll mit der "ritterlichen" Einstellung der strafverfolgenden Männer zu tun ,haben (Frauenbonus). Dementsprechend wird die These vertreten, dass die tatverdächtige Frauen duch die Instanzen der sozialen Kontrolle begünstigt wird
Tags: 84, 85, seite 83
Source: Hans -dieter.Schwind , kriminologie eine Praxisorientierte Einführung mit Beispielen
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Frauen  Kriminalität Sozialwissenchaftlichen Erklärungsversuche .2.
b. Feministischer Richtung:Frauen sind dem doppelten Joch Kapitalistischer und patriarchalischer Unterdrückungdmechanismen ausgesetzt, die sich am Labeling -Ansatz orientiert, neigen Frauen auf grund ihrer Geschlechtsrollenzuweisung (geschlechtsspezifische Sozialisation) eher passiven  Problemlösungensstrategieb zu nicht kriminellen Abweichungen führen.
Die steigende weibliche Kriminalität wird erklärt, dass Frauen um so eher abweichendes Verhalten zeigen, je mehr sie ihre unterdrückte Stellung wahrnehmen.
c. Emanzipationstheorie:
Je mehr Frauen am Berufs. und Wirtschaftsleben teilnehmen, je mehr kommen sie auch mit  dem Gesetz in Konflikt , Kriminalität durch  Emanzipation.
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der Strafrechtsreformer Cesare di Beccaria
Beccaria (1738)
-Büch( Dei Delitti e delle Pene- Über Verbrechen und Stafen)
Vörschlagen die künftige Kriminalpolitik von Beccaria:
1.Willkürverbot für die Polizei
2.Skrikte Abhängigkeit des Richters von Gesetz.
3.zügige Abweichung des Stafverfahrens: je rascher die Strafe dem Verbrechen folgt, desto gerechter und nützlicher ist sie.
4. Gewährung ausreichender Zeit für die Vertedigung
5.Offentlichkeit der Gerichtsverhandlungen
6.Unschuldungsvermutung zugunsten des nicht überführten Tatverdächtigen.
7.Abschaffung des Strafzweks der Vergeltung zugunstun der Abschrekung , des Täters (Spezialprävention)
8.Abschaffung der Folter und grausemer Strafarten
9.Ersetzung der Todesstafe duch lebenslange Freiheitsstrafe
10.Primat vorbeugender Kriminalpolitik, es ist besse, den Verbrechen vorzubeugen als sie zu bestrafen
Tags: seite 91
Source: Hans -dieter.Schwind , kriminologie eine Praxisorientierte Einführung mit Beispielen
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Begrif und Aufgaben der Kriminologie
Begriff:Unter Kriminologie  ist der interdisplinre Forschungsbereich zu verstehen, der sich auf alle die emoirischen Wissenschaft bezieht, die zum Ziel haben,den Umfang der Kriminalität zu ermitteln und Erfahrungen.orientiert bei eine empirische Wissenschaft.

Aufgaben:
Kriminologie befaßt sich mit :
-Urscahenfprschung und Erscheinungsfrom von Straftaten (kriminal Ätiologie)
-der Lehre von Opferverhalten( Viktimologie)
-der Erforschung  der Wirkung der Strafe(Poenologie)
-Kriminaltherapie und gerichtspsycholischen und psychiatrischen Fragen( forensischePsychologie und Psychiatrie)
-Institutionenforschung und kriminalität als Massenerscheining (Kriminälstatistik)
Tags:
Source: seite 7
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Die französische (Kriminal-soziologische) Schule
die Milieu-Theorie.
-John Locke (1632) die soziale Entwicklung  des Menschen von  sei seiner Erziehung abhängig . " unsere Eltern und unsere Lehrer machen uns gut oder schlecht, vernünftig oder unvernünftig."
Lacassagne(1843): "jede Gesellschaft hat die Verbrecher, die sie verdient."
Gabriel Tarde(1843):"vielleicht wird man schon zum Verbrecher geboren, aber sicher wird man einer." falls dei Umweltbedingungen entsprechend ungünstig sind. Der Hauptursachen der Kriminalität  liegt in der Nachahmung der in der Gesellschaft anzutreffenden Möglichkeiten des sozialen oder asozialen Verhaltens.
Tags: seite 101
Source: Hans -dieter.Schwind , kriminologie eine Praxisorientierte Einführung mit Beispielen
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Die Marburger Schule :Vereiningustheorie (Liszt)
Deutschland :Franz von Liszt (1851)multifaktorielle Betrachtungsweise: Verbrecher bildet keine einheitlichen antropologischen Typus. Die Entscheidung wird ganz besonders in den Triebfedern aber sie  führen auf organischen Bedingungen zurück.

-Liszt gegründet die Internationale Kriminalistische Vereinigung(IKV)
Tags: seite 102
Source: Hans -dieter.Schwind , kriminologie eine Praxisorientierte Einführung mit Beispielen
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1.Kriminalitätbegriff
Nach dem strafrechtlichen Kriminalittsbegriff sind alle solche Handlungen " kriminell", die durch ein Straf- Gesetz mit strafe bedroht sind
Genauer : Handlungen mit strafrechtlichen Rechtsfolgen
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1.Kriminologische Ahnenherren:Beccaria(1738-?)
Kriminologische Ahnenherren:Beccaria(1738-?)
"Über Verbrechen und Strafe"
Bestrafung hat den Nutzen, weitere Straftaten zu eliminieren.
Kritik an Gefängniss-Zuständen
auch Erziehung ist prävention
berühmte Kritik an Folter
Abschaffung der Todesstrafe
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9. Die Kriminologie

1. ist eine interdisziplinäre Sozialwissenschaft
2. wird zu den nichtjuristischen  Kriminalwissenschaften gezählt
3. ist eine Erfahrungswissenschaft
4. ist keine „Hilfswissenschaft“
5. ist die Wissenschaft vom abweichenden Verhalten und den gesellschaftlichen Reaktionen
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9. Die Kriminologie 2.
6. lässt sich in verschiedene Teilbereiche untergliedern:
       Kriminalphänomenologie (Lehre von den Kriminalitätserscheinungen)
  Kriminalätiologie (Lehre von den Kriminalitätsursachen)
    Pönologie und Sanktionenforschung
    Institutionenforschung (v.a. Polizei, Staatsanwaltschaft und Gerichte)
    Viktimologie (Lehre vom Verbrechensopfer)
    Forensische Psychologie und Psychiatrie
    Kriminalstatistik
    Kriminalpolitik
7. ist praxisbezogen und anwendungsrelevant
8. schafft Grundlagenwissen auch für rechtsdogmatische Fächer.
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13. Straftaten insgesamt
13. Straftaten insgesamt

=absolute Zahlen
Mangel:es können demograohische Entwicklungen verantwortlich für Rückgang der Straftaten sein
besser: relative Zahlen
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31. Was meint die Strafverfolgungsstatistik?
(in den neuen Bundesländern nicht flächendeckend)
alle Straftaten einschließlich Straßenverkehrs-und Staatsschutzdelikte

Daten zu:
-abgeurteilten Personen (rechtskräftige Verurteilungen einschließlich Strafbefehle, Freisprüche sowie gerichtliche Einstellungen nach Eröffnung des Hauptverfahrens)
-Art und Höhe der verhängten Sanktionen

alles wird erfasst, WAS DIE GERICHTE ERLEDIGEN:
3 gruppen:
-
abgeurteilte:
-Verurteilte
-freigesprochene
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35. Warum ist die Kriminalität in der Jugend höher als sonst und ist die hohe Jugendkriminalität besorgniserregend?
EW Aufgabe der Jugend =Abnabelung von den Eltern:
Man ist besinders anfällig für einfluss von anderen
Überprüfung von Normen und Werten
Weniger Kontrolle der Jugendlichen durch Sozialisationsinstanzen

Gründe für Jugenddelinquenz können u.a. sein:
-Lebensstil
-Tatgelegenheiten
-Gruppeneinflüsse
-jugendliches Ausprobieren, Abenteuerlust
-schwache Bindungen
-niedrige soziale Kontrolle
-erhöhte Sichtbarkeit von Jugendkriminalität
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35. Warum ist die Kriminalität in der Jugend höher als sonst und ist die hohe Jugendkriminalität besorgniserregend? 2.
dies führt zu höherem delinquentem Verhalten, was allerdings
nicht besorgniserregend sit, da oft die Kriminalität von selbst wieder sinkt.Die Schere, die sich bei jungen Menschen zwischen TVBZ und VBZ öffnet, ist vorrangig mit Diversionsmaßnahmen zu erklären, also der Einstellung eines Strafverfahrens vor einem richterlichen Urteil –ggf. nach einer erzieherischen Maßnahme (s. §§45, 47 JGG). Außerdem spielen Einstellungen wegen Bagatellen oder Schwierigkeiten beim Tatnachweis eine Rolle.
Hier wird versucht, auf seiten der Justiz nicht zu überdramatisieren, denn Ziel des Jugendstrafrechts ist es, „justizielle Eskalationen“ zu vermeiden und die Jugendlichen „über dieses Alter zu bringen“ (Minimumintervention, Diversion).
Ausgenommen von dieser Regel sind schwere Straftaten, die nicht als normal bezeichnet werden können, sowie die Delinquenz einer relativ kleinen Gruppe (5-8% eines Jahrgangs), die wiederholt und dauerhaft Straftaten begeht (sog. Intensiv-/Mehrfachtäter).
Kriminalität und Jugendalter
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36. Intensivtäter
1. „Intensivtäter“
2. fallen i.d.R. schon in jüngeren Jahren auf. Sie begehen wiederholt und länger andauernd auch schwere Straftaten.

2. Aber Definitionsproblem: Es gibt keine einheitlichen Kriterien (Häufigkeit, Delikte, Alter).

3. Aber Prognoseproblem: Sie lassen sich rückblickend (retro-spektiv), nicht aber vorausschauend (prospektiv) erkennen.
Auch junge Mehrfachauffällige brechen ihre „Karrieren“ ab, während erwachsene Straftäter in ihrer Jugendzeit zum Teil keine Polizei-kontakte hatten.

4. Erforderlich sind aufwändige Studien, die die Entwicklung von Personen über lange Zeiträume prospektiv begleiten (life-course perspective; developmental criminology
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49. Erklärungen für geringere Kriminalität der Frauen
„Frauen sind die besseren Menschen.“
Sozialisation: weibliche vs. männliche Rolle. Frauen internlisieren Agression eher als Männer und haben eine höhere Selbstkontrolle.
Sozialer Druck lastet mehr auf Männern als auf Frauen
„Frauen schicken Männer vor.“
!der hat mich böse angeguckt!
„Frauen sind einfach geschickter.“
„Frauen werden nachsichtig behandelt.“ (Ritterlichkeitsthese)
Frauen fallen auf aber Polizie reagiert anders als bei Männern, da Polizei davon ausgeht, dass Frauen harmloser sind als Männer:Ritterlichkeitsthese gilt nur, wenn Frauen aus ihrer Rolle nicht herausfällt.
„Frauen haben keine Gelegenheiten.“
..hat immer weniger Bedeutung
Was bei Frauenkriminalität eine große Rolle spielt:
Unterlassene Hilfesleistung(Kinder)
-
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50. Kriminalitätstheorien:Vorläufer
-Vorläufer: Anlage-Umwelt-Streit
Kriminalität: angeboren oder anerzogen? Wie viel ist biologisch determiniert, wie viel ist Sozialisation?

"Lombroso – Stigmata des geborenen Verbrechens (Biologie)
La Casagne – Jede Gesellschaft hat die Verbrechen, die sie verdient (Philosophie)
Aschaffenburg/List – Sozialoptik =beste Kriminalpolitik (Gesellschaft)"
- entwickelt  am Beispiel von Jugendkriminalität (USA)
-  erklären  oft nur Ausschnitte des Kriminalitätsgeschehens
-  nicht alles ist erklärungsbedürftig

-  Unterscheide:
Kriminalitäts- und „Kriminalisierungstheorien“
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55. Biologische Ansätze
  Zwillingsforschung/Adoptionsforschung
- aber: in zwei Dritteln der Fälle (eines kriminellen eineiigen Zwillings)
war der andere Zwilling nicht kriminell
- Umwelteinflüsse?

  Chromosomenanomalien         (XYY – „Mörderchromosom“)
- keine empirische Bestätigung
  Hormonhaushalt,     Neurotransmitter (Testosteron bzw. Serotonin)
- keine klaren Erkenntnisse
- Kausalrichtung ist unklar
(Testosteron als Ursache oder Folge aggressiven Verhaltens?)
- von einem Determinismus kann, anders als früher („Verbrechen als
Schicksal“), keine Rede sein.
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58. (Individual)Psychologische Ansätze
  Der „Psychopath“ als abnorme Persönlichkeit: ichbezogen, nicht angemessen sozialisiert, ohne Gewissen und Einfühlungsvermögen, zur Reue unfähig, lernunfähig und nicht resozialisierbar. Mängel auch biologisch bedingt (z.B.
Robert D. Hare).

  Kriminalität als Ergebnis der Interaktion zwischen Außenweltfaktoren und ererbten Anlagen des Zentralen Nervensystems: Der „extrovertierte Typ“ ist
schwer erregbar (kortikale Untererregung), hat aber ein starkes Bedürfnis nach Erregung, um der Langeweile zu entfliehen. Er geht höhere Risiken ein, hat weniger Furcht und ist bereit, das Gesetz zu brechen (Hans Jürgen Eysenck).

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58. (Individual)Psychologische Ansätze. 2.
Kriminalität als Folge von Defiziten in der Triebverarbeitung und Selbstkontrolle
(so die General Theory of Crime von Gottfredson/Hirschi): low self control ist
unabänderbares Defizit, das sowohl für kriminelles als auch anderes fremd- und
selbstschädigendes Verhalten verantwortlich ist (gefährliches Fahren im
Straßenverkehr, Drogen, Promiskuität u.ä.)

  Einwände:
- Ausblenden von Umwelteinflüssen und dynamischen Faktoren
- Vereinbarkeit mit Erkenntnissen der Lebenslaufkriminologie fraglich
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60.Wilson/Kelling
"Gemeinschafts-Zerfall-Prozess-Theorie"
Unordung ist für bewohner ein Zeichen dafür, dass sie durch gemeinschafts-selbst-kontroll-mechanismen nicht mehr geschützt sind.und dass ihre gemeinschaft in zerfall und inbegriffen ist. dies zieht unweigerlich kriminalität an:Zerfall-Spirale
Unter dem Schlagwort „Broken Windows“ haben die US-amerikanischen Sozialforscher James Q. Wilson und George L. Kelling im Jahre 1982 das eingängige Bild der zerbrochenen Fensterscheibe geprägt, die sofort repariert werden müsse, um weitere Zerstörung und in der Folge den Niedergang von Stadtvierteln und schwere Kriminalität zu verhindern.
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60.Wilson/Kelling  2.
In einer Art ursächlicher Abfolge seien Unordnung und Kriminalität innerhalb einer Community unentwirrbar miteinander verknüpft.
Auf der Grundlage dieser These wurde das New Yorker Polizeimodell „Zero Tolerance“ entwickelt. Es sieht unter anderem vor, aus Gründen der Kriminalprävention frühzeitig und rigoros auch gegen Bagatelldelikte und kleinste Ordnungswidrigkeiten vorzugehen.
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61. Zimbardos versuch zur broken windows theorie
1969 unternahm der Psychologe Philip G. Zimbardo folgendes Experiment: Er stellte versuchsweise zwei Autos ab, eines in der Bronx in New York City, das andere in Palo Alto, einer eher beschaulichen Kleinstadt Kaliforniens. Er schraubte die Nummernschilder ab, öffnete die Motorhauben und beobachtete, was geschah.

In der Bronx machte sich am helllichten Tag schon nach zehn Minuten eine Familie – Mutter, Vater und 8-jähriger Sohn – über das Auto her. Binnen sechsundzwanzig Stunden war es durch weitere Personen völlig ausgeschlachtet worden und wurde anschließend weiter demoliert. Innerhalb von drei Tagen war das Fahrzeug nur noch eine zerschlagene Masse Metalls, in und auf die Passanten ihren Müll abluden.

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61. Zimbardos versuch zur broken windows theorie.2.
Demgegenüber stand der Wagen in Palo Alto auch nach einer Woche noch unberührt da. Als es zu regnen begann, schloss sogar ein Passant die Motorhaube. Daraufhin schlugen Zimbardo und seine Mitarbeiter mit einem Vorschlaghammer eine Scheibe ein. Dies hatte zur Folge, dass kurz darauf Passanten die Zerstörer anfeuerten und mitmachten. In der folgenden Nacht schlugen junge Männer weiter auf den Wagen ein, so dass er schließlich zerstört auf dem Dach lag.
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63.Anomietheorie , Merton:
Kriminalität als Symptom für das Auseinanderklaffen von kulturell vorge-
gebenen Zielen und von sozial strukturierten Wegen, auf denen die Ziele zu
erreichen sind.“ (Robert K. Merton, 1938)

(Ausgangspunkt ist Durkheim: Anomie als ausdruck soz. desintegration,19.hdt:Industrialisation)
Es gibt 5 Wege um mit anomischen Druck umzugehen:

1. Konformität: Ziele und legale Mittel werden anerkannt (Anpassung, Einschränkung, Rollenzufriedenheit)
2. Ritualismus: Ziele werden heruntergeschraubt bzw. aufgegeben, Mittel werden beibehalten (z.B. routinemäßige Mehrarbeit)
3. Rückzug: Ziele wie Mittel zu ihrer Erreichung werden abgelehnt (Flucht in Scheinwelten)

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63. Anomietheorie; Merton .2.
Der vom Individuum verspürte anomische Druck als Ursache für Kriminalität, falls diese Wege gewählt werden:

4. Innovation: Ziele werden anerkannt, Mittel werden auf illegale erweitert
(Kriminalität)
5. Rebellion: Ziele und Mittel werden bekämpft, mit dem Ziel einer
Veränderung der Sozialstruktur (politisch motivierte Kriminalität)
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68.Bindugstheorien
Dem Einzelnen wird die Freiheit zu delinquentem Verhalten in dem Maße genommen, wie Bindung zwischen ihm und der Gesellschaft erzeugt wird
durch (Travis Hirschi, 1969):

  attachment to meaningful others: emotionale Bindung an relevante Andere:(Eltern, peers)
- commitment to achievement: rationale Bindung über instrumentelle Interessen (erworbener Status, Karrierechancen)"ich will mir die chancen nicht verbauen"
-  belief in the moral validity of rules: Bindung über gemeinsame Werte und Normvorstellungen; Glaube an die Legitimität der Ordnung
involvement in conventional activities: Bindung über faktische Einbindung: reduziert Gelegneheiten, erhöht das Ansehen(soziale Kontrolle)-
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70. Allgemeine Drucktheorie(General Strain Theory (Agnew 1992))
Kriminalität als Folge von Druck (strain), der durch negative Gefühle auf und – bei mangelhaftem coping – durch Kriminalität abgebaut wird.

Druck wird v.a. in funktionierenden Beziehungen und durch Selbstwertgefühl verhindert bzw. abgefedert.
CopingMechanismen:
1.Selbstwertgefühl-moderiert, wie ich mit Druck umgehe
2.Rationalisierung-um Druck abzubauen"it's not important"
3.soz.Beziehungen: federn den Druck ab.
 
Druck (Belastung, Spannung) wird in drei Varianten aufgebaut:
1. Nichterreichung positiv besetzter Ziele, in abgrenzung zu Merton werdne hier ziele selbst gesetzt
    2. Entfernung positiv besetzter Stimuli-Verlust des Pertners...
    3. Einwirkung negativer Stimuli


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70. Allgemeine Drucktheorie(General Strain Theory (Agnew 1992) 2.
    Kritik:
pro:
+Erklärt unterschiedliches Verhalten zu verschiedenen Zeitpunkten
+ Nicht deterministisch durch Einbeziehung von coping und subj. Erwartungen



- Breite des Ansatzes erschwert empirische Überprüfung
-Abbau des Drucks eher unspzifisch erklärt
-wer wann unter welchen Umständen kriminell wird ist nicht erklärbar
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72. Low self control (Gottfredson/Hirschi 1990)
Kriminalität als Ergebnis von Defiziten in der Triebverarbeitung und
Selbstkontrolle: Verbrechen versprechen schnelle, unmittelbare Bedürf-
nisbefriedigung.
 Elemente mangelnder Selbstkontrolle: Impulsivität, geringe Frustra-
tionstoleranz, Bedürfnis nach Risiko und Abenteuer (risk taking, sensation
seeking), Hier- und Jetzt-Orientierung, Unfähigkeit zum Bedürfnisaufschub.
 Ist auf Veranlagung und Fehler in der kindlichen Erziehung
zurückzuführen (poor parenting, bis 6.-8. Lebensjahr). „Low self control“
ist als unabänderlicher Persönlichkeitszug über die Zeit stabil.
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75.Routine-Activity-Approach (Cohen/Felson1979)
täterzentrierte Kriminalitätstheorie wird hier in Frage gestellt.(neu!)
Ausgangspunkt:USA in der Nachkriegszeit. usa ging es gut. eigentlich sollte weniger anomischer druck herrschen, also weniger kriminalität. tatsächlich gab es mehr crime.
cohen+Felson gehen davon aus, dass es
1. mehr zu holen gab und
2. durch die tägliche Routine der Bevölkerung den Kriminellen mehr tatgelegenheit geboten wird.

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75.Routine-Activity-Approach (Cohen/Felson1979).2.
Vorraussetzung für Kriminalität:
1.motvierter Täter
2. erreichbares Tatziel
3. Abwesenheit schutzbereiter dritter(Familie, Nachbar, Freunde...)
VIVA: Value Inertia Visibility Access
auf individuelle Defiziet wird verzichtet zugunsten:
CRAVED:
Concealable, Removeable, Available, Velueable, Enjoyable, Disponable
wichtig für Kriminalprävention:
Kriminalprävention bezieht sich eher auf Überwachung(situativ und technisch)
Intimate Handler steht dem Täter nahe und kann Einfluss geltend machen
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78. Labelling Aproach
Ein Aproach ist im Gegensatz zu einer Theorie kein konkreter Erklärungsansatz sondern eher eine Strömung, bzw. eine Perspektive (deutsch:Annäherung)
Die Grundlegende Bestandteil des Labeling aproach rückt die Interpretierbarkeit einer Situation in den Vordergrund. Eine Situation/eine Person wird immer subjektiv interpretiert und kann nicht objektiv betrachtet werden. Die Bedeutung die eine Geste hat hängt von der Interpretation einer Person ab (siehe Karikatur, erste seite der Folien zu heute). Somit kreirt die Interpretation ein Stück Realität, da ich aufgrund meiner Interpretation handele. Wenn ich zum Beispiel annehme, dass niemand mich mag, dann ist das auch realität für mich, obwohl es vielleicht gar nicht stimmt.


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78.Labelling Aproach .2.
Die Grundlage für diesen Ansatz stammt von einem Sozialpsychologen namens Mead(s. Folien):
1.das Alltagsverständnis einer sozialen Situation wird duch Interaktion gelernt.
2.Wird eine Situation als real definiert, zeigt sie reale Konsequenzen.
3.Die Interoretationrn von Situationen wird in der Regel ausgehandelt.
bezüglich der Kriminologie bedeutet das, das Kriminalität gemacht wird, indem festgelegt wird was man machen darf und was nicht, und das Verhalten der Menschen dann interpretiert wird in kriminell oder nicht kriminell.
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81. Stufen des Labeling Aproach:
Einige Kernaussagen des Labeling aproaches(s.Folie):
die ersten 4 Aussagen sind eher dem radikalen Ansatz zuzuordnen:
1.Erklärungsbedürftig ist nicht das kriminalle Verhalten sondern die gesellscheftliche Reaktion darauf.
2.Das beginnt auf der Norm-setzungs-ebene
3.Definitionen von Situationen spielen eine Rolle.Zb.:strafrechtlicher Voratz kann einer Situation zugeschrieben werden oder nicht. Wie finde ich heraus, ob der Täter einen Vorsatz hatte oder nicht? Ich interpretiere die Ausuagen des Täters und reime mir zusammen ob diese glaubwürdig sind oder nicht.
Anderes Beispiel: psychologische Krankheit als Label: bei einem experiment wurden gesunde in eine psychische Klinik eingeschleust. Sie wurden nicht als gesund entlarvt sondern ihre eigentlich normalen Verhaltensweisen wurden als krank gelabelt(abgestempelt). Beim 2.
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82. Kritik&Fazit:

Pro:
+Der Blick wurde überhaupt erst auf die Seite der Situatuion und Interpretation glenkt. Kriminologie wird nicht nur auf den Täter fixiert.Folge: Kriminologie konnte um einen wichtigen Aspekt erweitert werden.
+Neue Erkenntnis: Strafen können auch Auswirkungen haben, dass man sich abgestempelt fühlt und diesem Bild von sich als Straftäter glaubt und sich dementsprechend verhält.(s. Punkt 5-7). Sanktionen könne also auch gegenteiligen effekt haben. Danach setzte sich die Diversionspraxix durch. Man stellt Verfahren möglichst ein, wenn man darauf verzichten kann.


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82. Kritik und Fazit .2.
Contra:
-die primäre Abweichung interessiert hier nicht. Warum weicht ein Mensch von dem normalen Verhalten ab und wird straffällig?das erklärt der Labeling aproach nicht und macht es sich damit sehr einfach.
-Problematik, ein Tötungsdelikt zu erklären. Die Interessen der Herrschenden werden durchgestzt, wenn man solches Verhalten bestraft?
-Labeling macht Annahmen über das Dunkelfeld: „in Wirklichkeit ist Kriminalität gleichverteilt, nur die Machthaber sind im Dunkelfeld“ dies ist wissenschaftlich unzulässig und empirisch nicht nachprüfbar.
-Stigmatisierende Labels werden nicht nur durch staatliche Organe gemacht sondern von den Bürgern an sich.
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84. Milgram experimente-Erklärungsversuche
Was führt zur Bereitschaft. obwohl es für Vpn unangenehm ist?
1.man sieht Qual nicht direkt
2.ich bin doch nicht schuld, ich will ja gar nicht. der Schüler soll sich mehr anstrengen
3.autorität  des VL
4.Kräftefeld:VL wirkt stärker auf Vpn ein, da Vpn und Schüler in getrennten räumen sind
5. Abgabe der Verantwortung
Was führt zur Bereitschaft?
-Verantwortung abgeben, wissenschaftliche Autorität
-Mitschuld, ab einer gewissen Voltzahl:ich mache liber bis zum Ende mit, als zuzugeben, dass ich falsch gehandelt habe."Consistency"Point of no return: 150-180V
-Konformität(Asch)
Kritik:
Vpn unterstellen der VL eine gewisse Expertise und vertrauen darauf.
Vpn finden keinen Ausweg aus der Situation
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86. Replikationsstudie Milgram:
zuletzt durch Burger 2006 in

  Kalifornien (n = 70, Männer/Frauen zwischen 20 und 81 Jahren)
  ethische Probleme „entschärft“

  - vorherige psychologische Untersuchung
  - Überwachung der psychischen Belastung durch weiteren
  Psychologen
  - Abbruch des Experiments nach Verabreichung des 150 Volt-
  Schlags
  ähnlich hohe Gehorsamsraten:

  bei Milgram gingen 82 % der Versuchspersonen über den 150
  Volt-Level hinaus, bei Burger 70 %
  (obwohl die Teilnehmer jederzeit hätten abbrechen und die
  Aufwandsentschädigung hätten behalten können)

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89. Stanford Prison Experiment (Zimbardo):
. Dynamik der Interaktion zwischen Wärtern und Gefangenen
- Je aggressiver die Wärter, desto passiver die Gefangenen
(Überlegenheit und Kontrolle versus Depression und Hoffnungslosigkeit)
- Folge bei den Gefangenen: Passivität, Vermeiden jeglicher Aufmerksamkeit
2. Macht als Versuchung
- „Macht macht Spaß“
- Einfallsreichtum bei willkürlicher Machtausübung
3. Mangelnde Solidarität unter Gefangenen
- Die Gefangenen unterstützen einander nicht.
- 85% der Aussagen von Gefangenen über ihre Mitgefangenen waren abwertend;
     Gespräche drehten sich zu 90% um „Gefängnisthemen“
- „Kollektivbestrafung“
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89. Stanford Prison Experiment (Zimbardo):2.
4. Psychische Auffälligkeiten:
- Nach sechs der geplanten vierzehn Tage musste das Experiment abgebrochen
     werden: mehr als die Hälfte der Gefangenen zeigten psychische bzw. psycho-
     somatische Auffälligkeiten.
Fazit:
Situativer Einfluss ist sehr hoch
Vermeidung extremer Machtgefälle
Prävention muss (auch) an Situation ansetzen!
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Viktimologie
=Lehre vom Verbrechensopfer
etablierung der Wisenschaft in den 70ern:
1979 Gründung der World Society of Victimology
  1976:"weißer Ring": WEISSER RING - Gemeinnütziger Verein zur Unterstützung von Kriminalitätsopfern und zur Verhütung von Straftaten e. V.
Anfangs im Fokus: Typologien zum Prozess des Opferwerdens, die aber übersahen, dass auch der Zufall mitspielt (routine activity), heute im Fokus: Opferverhalten generell (u.a. Anzeigebereitschaft,
  Bedürfnisse, TOA)
--Viktimisierung:
  1.Primäre Viktimisierung: Verletzung durch Tat
2.Sekundäre Viktimisierung: Reaktion durch Umfeld, Behörden, Medien
3. Tertiäre Viktimisierung: Übernahme des Opferstatus ins Selbstbild
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94. Opferschutzgestzgebung:
Opferschutzgesetzgebung
  1976 Opferentschädigungsgesetz
Staat:"wir können finanzielle entschädigung an Opfer leisten" jedoch sehr eingeschränkt:nur3%der Opfer sind leistungsberechtigt:es geht nur um vorsetzliche Verbrechen, opfer darf nicht beteiligt sein...
-1986 Opferschutzgesetz: v.a. Nebenklage und Stärkung des  Adhäsionsverfahrens (§§ 395 ff., 406d-g, 403 ff. StPO):Opfer ist jetz dazu berechtigt, am Verfahren teilzunehmen, als nebenkläger.Opfer kann sich der Staatsanwaltschaft anschließen. das ist wichtig fürs Gefühl, sein leben selbst in die hand zu nehmen.Davor:opfer nur als zeuge erlaubt,also evtl. musste in pause evtl. neben täter sitzen...)
- 1998 Zeugenschutzgesetz: u.a. audiovisuelle Vernehmung: Opfer kann evtl. durch medien aussagen. wichtig bei traumatisierung. hier geht schutz des opfers vor
-1998 Opferanspruchssicherungsgesetz
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94. Opferschutzgestzgebung:2.
- 1998 Opferanspruchssicherungsgesetz
wenn täter durch interviews..reich wird, mus er teildavon an opfer abgeben
- 2004 Opferrechtsreformgesetz: v.a. Verfahrens- und Informationsrechte (§§ 406d, 406f Abs. 3, 406g, 406h StPO):Ausweitung der Informationsrecht:Opfer werden informiert, wenn Täter urlaub hat oder freigelassen wird
- 2006 Zweites Justizmodernisierungsgesetz: Nebenklage auch im   Jugendstrafverfahren (§ 80 Abs. 3 JGG); Ausweitung der Adhäsion: erstaunlich da jugendvollzug eigentlich ein erzieherisches Mittel ist. hier geht aber Opferschutz vor Jugendschutz bzw. Erziehungsgedanken
-2009 Zweites Opferrechtsreformgesetz: u.a. Ausweitung von § 395,  397a, 406h StPO
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98. Ansätze zur Erklärung von Kriminalitätsfurcht:
-K. als Folge von Viktimisierung (es reicht Betroffenheit anderer):befund spricht dagegenopfer sind eher kognitiv als affaktiv betroffen. niedrigere schichten fürchten sich mehr(medienkonsum?)
-  K. als soziales Problem: Skandalisierung durch Medien und Politik:Dramatisierung erzeugt Furcht
bsp.:Information im Altenheim:Personen haben danch mehr Angst
-  K. als Folge abnehmender sozialer Kontrolle
-  K. als Ausdruck unspezifischer Verunsicherung (Generalisierungsth.)generelle Sorgen können hier ihren Ausdruck finden
- K. ist abhängig von Bewertung der Umwelt und Einschätzung der  eigenen Coping-Fähigkeiten (interaktives Modell):"ich weiß mich zu wehren"
Bsp. senioren
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101 Präventionsebenen



  - primäre   Kriminalprävention:
            - Einflussnahme auf allgemeine Kriminalitätsursachen
            - gerichtet an Allgemeinheit
            (z.B. Erziehung zum Recht, positive Generalprävention)
-  sekundäre     Kriminalprävention:
            - Reduzierung von Risiken und   Tatgelegenheiten ,gerichtet an potenzielle Täter und Opfer (z.B. Beratung, technische (Schutzvorkehrungen)
-tertiäre Kriminalprävention:
           - Verhinderung von Rückfall
            - gerichtet an Täter und Opfer
            (z.B. spezialpräventive Täterbehandlung)
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108. Kritik an KriminalPrävetnion

-Die Furcht der Bevölkerung kann ausgeschlachtet werden. es gibt eine riesige sicherheitsindustrie.
-ausweitung auf sozialeKOntrolle durch Gewerbe und Politik, die ihre eigenen Interessen vertreten. hierbei ist nicht nur tatsächlichr Prävention von Interesse
-oft ist das Kriminalitätsbild einseitig und unreflektiert, es wird auf stereotype zurückgegriffen
-es gibt bei  der Prävetnion oft keine gut e evalutaion."wir machen Kinder stark" aber hat diese Methode auch erfolg?-evtl. können auch kinder dadurch vertört werden.
-Verdrängungseffekte oft unklar:kriminalität wird an andere Orte verdrängt.resultat ist, dass kriminelle dann schlechter zu erreichen sind (Bonner Loch).BSp:schulschwänzprojekt:als resultat machen die jugendlichen mehr schwierigkeiten in der schule und machen dafür auch noch nachmittags in der stadt ärger
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109. Verdrängungs-/Ausdehnungseffekte
methodisches Problem: müssen schon beim Design einer Untersuchung mitberücksichtigt werden
- in 26% der untersuchten Studien wurden Verdrängungseffekte nachgewiesen (Guerette/Bowers: Assessing the Extent of Crime Displacement and Diffusion of Benefits: A Review of Situational Crime Prevention Evaluations, in:
Criminology 2009, 1331-1368)

  Verdrängungseffekte sprechen dagegen, allein durch situationsbezogene Kriminalprävention Kriminalität eindämmen zu können.
Aber möglicherweise lässt sich zumindest der opportunistische, wenn schon nicht der planende Täter abschrecken.

  es werden auch positive Ausdehnungseffekte beobachtet (z.B.Programm gegen „Schwarzfahren“ in Zürich)
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109. Verdrängungs-/Ausdehnungseffekte.2.
Teil sollten angeblich Scheinpatienten eingeschmuggelt werden. Das Resultat war, dass das Personal tatsächlich kranke als gesund deklarierten.
4.Definitions & Zuschreibungsprozesse sind selektiv und von Definitionsmacht abhängig.
Die nächsten 3 Punkt sind eher dem milden, klassisch amerikanischen Ansatz zuzuorden:
5.Zuschreibungsprozesse schränken den Handlungsspielraum der gelabelten person ein, weil konforme Verhaltensmöglichkeiten reduziert werden.
6.In Ermangelung konformer Verhaltensweisen wird der Ausweg in abweischend definierten Verhaltensweisen gesucht, er kommt zu sekudärer Devarianz
7.Es bilden sich abweichende Selbstdefinitionen heraus, das Label „Krimineller“ wird ins Selbstbild übernommen
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Author: zule
Main topic: Jura
Topic: Strafrecht
City: Köln
Published: 02.03.2010
Tags: Kriminologie
 
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