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Alle Oberthemen / Psycholgie / Entwicklungspsychologie - M5

M5, 03403 Themenliste, Wiki Entwicklungspsychologische Grundlagen (58 Karten)

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1. Was ist eine „empirische“ Wissenschaft?
= Erfahrungswissenschaft, Bezeichnung für eine Gruppe wissenschaftlicher Disziplinen, deren Gegenstand in der Realität existierende Objekte bilden.

Psychologie hat als Aufgabe menschliches Erleben und Verhalten zu beschreiben, zu erklären, vorherzusagen und Konzepte für die Modifikation von Erleben und Verhalten zu entwickeln. Mit Hilfe systematischer Methoden (z.B. Experiment, Beobachtung, Befragung) werden psychische Phänomene zugänglich und erforschbar.

(Psychologie ist keine normative Wissenschaft, d.h. sie beschäftigt sich nicht mit der Frage, wie der Mensch sein sollte.)
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2. Was ist ein psychologisches Konstrukt?
Ein Konstrukt ist eine gedankliche Hilfskonstruktion für die Beschreibung von Phänomenen, die der direkten Beobachtung nicht zugänglich sind, sondern nur aus anderen beobachtbaren Daten erschlossen werden können.

Beispiele für theoretische Konstrukte sind: Aggression, Emotion, Identität, Selbst, Freundschaft, Trieb, Impulsivität, Persönlichkeit.

Theoretische Konstrukte erhalten dabei ihre Bedeutung aus der jeweiligen Theorie (oder einem vortheoretischen Entwurf) heraus. Es gibt also nicht "die" Bedeutung "der" Identität an sich, sondern unterschiedliche Identitätsbegriffe in unterschiedlichen Identitätstheorien.

Dennoch sind sie nicht ausschließlich reine Gedankengebäude, sondern beziehen sich auf Phänomene des menschlichen Verhaltens und Erlebens, sind aber nicht mit diesen identisch.
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3. Was bedeutet Operationalisierung?
= Messbarmachung, Bezeichnung für die Festlegung von Kriterien zur empirischen Erfassung eines theoretischen Konstrukts.

Theoretische Konstrukte können nur über "Hilfsmittel" erfahrbar/erforschbar gemacht werden. Ich muss – geleitet durch eine Theorie oder "Vortheorie" – angeben können, welche Verhaltens- oder Erlebensweisen ich als Indikatoren für ein Konstrukt heranziehen möchte. Eine solche Verfahrensanweisung wird als Operationalisierung bezeichnet.
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3.1. Die Operationalisierung umfasst eine Spezifikation....?
➔ der Erhebungsmethode
➔ des Erhebungsinstruments
➔ der Teile des Instruments, die zur Gewinnung der empirischen Informationen benutzt werden sollen,
➔ der Art der Aufbereitung dieser Informationen für die eigentliche Analyse.
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4. Was sind die Vorteile bzw. Nachteile einer Fragebogenuntersuchung?
- im Vergleich zu anderen Methoden relativ unaufwendig
- hervorragende statistische Auswertungen auf Grundlage von Zahlen

- Datenkonstruktion vs. Datenerhebung, Daten sind Zeichen, nicht die Realität, sind Abstraktionen
- nutzen von standardisierter/etablierter Erhebungs- bzw. Messmethoden ➔ Generationen benutzen die gleiche Untersuchungsweise eines Konstruktes ohne sie in Frage zu stellen
- psy. Phänome können nicht immer adäquat in eine Zahl umgesetzt werden (Vp möchte differenzierter Antworten hat aber keine Alternative)
- Forscher wissen nicht, was in Kopf von Vp ablief, individuelle Motivation für das einzelne Kreuz bleibt verborgen (jeweilige Stimmung, Unentschlossenheit etc.),
- dieselbe Zahl kann für unterschiedliche Vps unterschiedliche Bedeutungen haben

Genannte Alternative: SELE-Instrument (Dittmann-Kohli et al.) ➔ Vorgegeben sind Satzanfänge in inhaltsanalytischen Kategorien ➔ Begrenzung (Thematik und Satzlänge), jedoch mehr Freiraum 
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5. Was sind display rules und wie können Sie erforscht werden?
= Darstellungsregeln, nach Ekman und Friesen (1969), modifizieren den Ausdruck von Emotionen in Abhängigkeit vom soziokulturellen Umfeld und dem situativen Kontext. Der emotionale Ausdruck kann abgeschwächt, verstärkt oder durch andere Emotionen maskiert werden (maskieren negativer Emo durch Lächeln).
- "are overlearned habits about who can show what emotion to whom and when they can show it" (Ekman)
- soziale/kulturelle Regeln für "angemessenes" nonverbales Ausdrucksverhalten, die im Laufe der Entwicklung erlernt werden
- Voraussetzung: Ausdruckkontrolle = Fähigkeit zur Entkopplung von Gefühl und Ausdruck (willkürliche Steuerung der Gesichtsmuskulatur muss also beherrscht werden)
Erforschung: enttäuschendes Geschenk
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5.1. Wie können display rules erforscht werden?
- muss eine alltagsnahe Situation geschaffen werden (z.B. Geschenkübergabe) und je nach Untersuchungsschwerpunkt (maximal willentliches Verhalten, Unterdrückung positiver Emotion, "natürlicher Ausdruck" beim Lügen) variiert, beobachtet und beurteilt werden
- soz./nicht-sozialen Bedingung per Zufall, Qualität des Geschenkes (attraktiv, unattraktiv = abhängige Daten: jedes Kind durchlief beide Bedingungen)
- FACS (Facial Action Coding System) von Paul Ekman und Wallace Friesen (44 Action Units (AU) wahres Lächeln = Duchenne-Lächeln und andere Methoden zur Erfassung und Kodierung des mimischen Ausdrucks, das Material könnte Vps zur Einschätzung vorgelegt werden: Mimik des Kindes im Hinblick auf deren emotionalen Gehalt oder attraktives/unattraktives Geschenk?
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6. Was ist eine Stichprobe?
die Teilmenge einer Grundgesamtheit, die unter bestimmten Gesichtspunkten ausgewählt wurde (am repäsentativsten bei Zufallsauswahl)
verschiedene Arten je nach Auswahl (Zufall, Klumpen,...) und Umfang (klein gross)
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7. Was bedeutet Generalisierung?
Schließen von der Stichprobe auf die Grundgesamtheit/Population = verallgemeinern
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8. Was ist mit ökologischer Validität gemeint?
- vor allem bei Laboruntersuchungen gefährdet
- ob die in mehr oder minder artifiziellen Kontexten hergestellte Erkenntnis auch für das Phänomen "draußen in der Welt" gültig ist
- "bezeichnet das Ausmaß, in dem die von den Versuchspersonen einer wissenschaftlichen Untersuchung erlebte Umwelt die Eigenschaften hat, die der Forscher voraussetzt." Bronfenbrenner
- (durch Bronfenbrenners Kritik an Laboruntersuchungen)
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9. Was bedeutet Inter-Rater-Übereinstimmung?
das Ausmaß der Übereinstimmung in der Bewertung/Einschätzung einer Situation/eines Verhaltens durch verschiedene Beobachter (auch Interrater-Reliabilität genannt)
- lässt Rückschluss darauf zu, inwieweit die Beobachtungs-ergebnisse objektiv sind, also unabhängig von der Person des Beobachters
a) Die „Intra-Rater Reliabilität" = Übereinstimmung bei Wiederholung durch den selben Beobachter („Rater“), Mass für die Reproduzierbarkeit des Testergebnisses.
b) Die „Inter-Rater Reliabilität “ Übereinstimmung bei Wiederholung durch einen anderen Beobachter. Maß für die Objektivität des Testverfahrens
- in der Praxis ist die Inter-Rater Reliabilität wichtiger ➔ gute Inter-Rater Reliabilität hat meist gute Intra-Rater Reliabilität, umgekehrt nicht unbedingt (manuelle Testverfahren selten eine gute Reliabilität)
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10. Was unterscheidet den nomothetischen vom idiographischen wissenschaftlichen Ansatz?
-> Ziel ws Arbeit = allgemeingültige Gesetze, Methoden = exp., oft reduktionistisch, erhobene Daten = quantitativ. nomo. Theorien abstrahieren von den Phänomenen, typisch für Naturws vs. -> Ziel ws Arbeit = umfassende Analyse konkreter, also zeitlich + räumlich einzigartiger Gegenstände, Hauptanwendungsbereich = Geistesws
Nach Windelbrand ist die Erkenntnisws Psycho. zweigeteilt.
Vom Gegenstand aus betrachtet = Geistesws, von Methode = Gesetzes/Naturws., nomoth. Ws (Naturws) sucht das allgemein Gültige + Gesetzmäßige. Phänomene werden methodisch über Experimente, Datenmessung und -berechnung erschlossen (auch in Psycho). Die idiographische Ws (Geistesws, Rickert: Kulturws) beschreibt Phänomene + betrachtet das geschichtl. gewordene Sein des Einzelnen (Mensch, Ding) = Gegenstand der Psycho. Metzger unterscheidet nicht strikt, beides ist in jeder Forschung enthalten (aber institutionelle Verortung der Psycho legt er damals in die geistesws Fakultät). Aus heutiger Sicht sollte Psycho nomoth. nach Gesetzen suchen, ohne das reale Individuum hinter der konstruierten Durchschnittsperson einer Einzelfallanalyse nicht mehr zu erkennen. Natur- und Geistesws unterscheiden sich durch analytisch vs. nichtanalytisches Vorgehen. Bsp.nomoth. Ansatz Wahrnehmungsgesetze, Lerntheorien, Persönlichkeitstheorien, Bsp. idiograph Ansatz: Psychoanalytische Fallstudien
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11. Was kennzeichnet den „soziogenetischen“ Ansatz und welche Vertreter kann man ihm zuordnen?
- betonen den sozialen Ursprung, die soziale Genese (= Entstehung) psy. Funktionen, postulieren jedoch mitnichten eine soziale Determiniertheit.
Der Mensch setzt sich aktiv und selektiv mit seiner Welt und sich
selbst auseinander und "schafft" in dieser Auseinandersetzung sich selbst und seine Welt.
George Herbert Mead, Georg Simmel, Lev Vygotski
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12. Was bedeuten „I“ und ME“ bei George Herbert Mead?
unterscheidbare, jedoch aufeinander bezogene Phasen des Selbst

- beide zusammen sind essenziell für das Verständnis des Selbst

Rollen, die wir in unserem Leben einnehmen, die Strucktur (Me) + Prozess, der Strukturen durchbricht und verändert (I)
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12.1 Was bedeutet „ME“ bei George Herbert Mead?
- uns zugänglicher Bereich
- Rollen, die wir in unserem Leben einnehmen
= die strukturelle, konventionelle und über die Zeit stabile Komponente des Selbsts
= internalisierten Haltungen "sozialer Anderer", generalized other, der Gesellschaft
- entsteht durch Rollenübernahme, vorrangig im kindlichen (Rollen-)Spiel, durch Kommunikation und andere symbolische Prozesse
- ist ursprünglich konventionell
- repräsentiert die Vergangenheit,
= aus sozialen Prozessen hervorgegangene Struktur
= symbolische Struktur, die die Operation des I erst möglich macht
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12.2 Was bedeutet „I“ bei George Herbert Mead?
- dynamische Komponente
- immer wieder neue, wechselnde Perspektive, die ich auf mich selbst (auf das ME) und die Welt einnehme
= reflexiv nicht unmittelbar zugänglich, sondern durchs restrukturierte ME
= nicht vorhersagbar, seine Dynamik wird nicht durch die aktuelle Situation determiniert
= irreversible Dynamik der Gegenwart
- individuelle Autonomie und Dynamik
- Prozess, der Strukturen durchbricht und verändert
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13. Was ist das Kultivationsprinzip?
Georg Simmel unterscheidet zwischen subjektiver und objektiver Kultur. Menschliche Entwicklung erfolgt über den Austausch und die Umwandlung objektive in subjektive Kultur. Ohne Kultur bleibt menschliche Entwicklung "stecken", kann niemals ihre Potenziale voll ausschöpfen. In einem Prozess der Kultivation jedoch – Simmel zeigt dies an der Kultivierung eines Obstbaumes – kann der Mensch zu etwas werden, was er allein nicht zu werden vermag.
Kultivation ist ein wechselseitiger Prozess: Über die Kultivation der Welt, der Dinge, kultivieren wir uns selbst (Bsp. Wohnungs-gestaltung, geliebte Objekte werden Teil unseres Selbsts)
- bezieht vor allem die materielle Welt für das Selbst mit ein
- wie über objektive die subjektive Kultur entsteht
- trennt zw. Konsum + Kultivation
- ist ein wichtiges Prinzip gerade der kulturpsy. Forschung (vs. kulturvgl. Forschung)
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14. Was bedeutet das Konzept der „Zone der nächsten Entwicklung“ von Lev Vygotsky?
«nicht vom Individuellen zum Sozialisierten, sondern vom Sozialen zum Individuellen» = die zentrale Annahme Wygotskis: psy. Prozesse haben sozialen Ursprung = Lernpotential
In der Entwicklung gibt es zwei unterschiedliche Niveaus:
Niveau 1: Zone der aktuellen Entwicklung: beinhaltet alles, was das Kind selbstständig tun kann (Gegenwart)
Niveau 2: beinhaltet alles, was das Kind gemeinsam mit anderen Kindern oder Erwachsenen tun kann.
Die Zone der nächsten Entwicklung ist der Abstand zwischen Niveau 1 und Niveau 2 und ist zwischen Gegenwart und Zukunft lokalisiert. Die Zone der nächsten Entwicklung umfasst alle noch nicht ausgereiften, aber schon in Reifung begriffenen Prozesse oder Fähigkeiten (die Instruktion Wygotskis sich mehr an Stand der möglichen Entwicklung als Stand der aktuellen Entwicklung zu orientieren)


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14.1. Lev Vygotsky: Die Komplettierung der E. psy. Fkt. über zwei Wege:
- durch individuelle Aktivität (Spiel im Kindesalter, Phantasie im Jugend- und Erwachsenenalter) = obligatorisch
- durch soziale Leitung, die sich in vielfältigster Form realisieren kann: als Kanalisierung, Unterdrückung, Anweisung etc.
- exakte Weg der E. einer psy Fkt. ist offen, hängt von individuelle Komponente + Komponente des Lehrens ab
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15. Welches sind die vier Stadien der kognitiven
Entwicklung nach Jean Piaget? Beschreibung! 
1. sensomotorisch, Geburt bis ca. 2 Jahre
2. präoperational, ca. 2 -7 Jahre, Vorschulkinder
3. konkret-operational, ca. 7-11 Jahre, Schulkinder
4. formal-operational, ca. 11 Jahre und älter, Jugendliche
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15.1 Beschreibung der sensomotorischen Phase nach Jean Piaget? 
Geburt bis ca. 2 Jahre, Säugling: "denkt", indem er mit Augen/Ohren/Händen/Mund aktiv auf die Umwelt einwirkt
- äußeren Handlungen-> kognitive Schemata gebildet-> werden unabhängig=> werden verinnerlicht
- A-Non-B-Suchfehler = Wenn ein Gegenstand nacheinander unter mehreren Objekten versteckt wird, erfolgt kein systemat. Suchen.
- Entwicklung der Objektpermanenz (durch kogn. Schemata)
- am Ende: Denken, das nicht mehr an Handlungen geknüpft ist, sondern mit dem sprachlichen Symbolsystem
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15.2  Beschreibung der präoperationalen Phase nach Jean Piaget?
ca. 2 -7 Jahre, Vorschulkinder: verwenden Symbole zur Repräsentation ihrer frühen sensomotorischen Entdeckungen, Entwicklung Symbolspiel
- Egozentrismus des Denkens, Bsp. Drei-Berge-Versuch (Perspektivübernahme)
- statisches, wenig prozesshaftes Denken, Bsp. Aufgaben zur
Mengenerhaltung (Knetgummikugel)
- unzureichende Beachtung mehrerer Dimensionen, Bsp. Flächeneinschätzungsaufgaben (entweder Höhe o. Breite), multiplen Klassifikationen (sortieren nach Farbe und Form),
multiple Seriation (Rangfolge nach Höhe und Breite), Klasseninklusionsaufgaben (Teilmengen innerhalb von Klassen = mehr Tulpen o mehr Blumen)
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15.3 Beschreibung der konkret-operationalen Phase nach Jean Piaget?
ca. 7-11 Jahre, Schulkinder: prälogisches Denken, Objekte werden hierarchisch in Gruppen und Untergruppen geordnet
- Fähigkeit zur Perspektivübernahme, aber noch nicht auf abstrakte Perspektiven, wie gesellschaftl.
- E. prozesshaftes Denken
- Fähigkeit zu logischen und arithmetischen Operationen, Planung von Handlungsabläufen, Koordinierung von Handlungen, Operationen in Raum und Zeit.
- Fähigkeit zu einem mehrdimensionalen Denken
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15.4  Beschreibung der formal-operationalen Phase nach Jean Piaget?
ca. 11 Jahre und älter, Jugendliche: Fähigkeit zur Abstraktion und zum formalen Denken
- systematisches Denken nach formal-logischen Regeln, Bsp. Pendelversuch (Inhelder und Piaget, 1958, Einfluss von Pendellänge+gewicht auf die Pendelfrequenz->systematisches Vorgehen)
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16. Was bedeutet Ontogenese?
Ontogenese (= Individualentwicklung) bezeichnet die Entwicklung des Menschen von der Empfängnis bis zum Tod. (Phylogenese = stammesgeschiechtl E. der Arten u Spezien, deren Spezialfall: die Anthropogenese = E. des Menschen als Spezies)
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17. Erläutern Sie den engen (traditioneller) Entwicklungsbegriff der Entwicklungspsychologie!
E. = eine mit dem Lebensalter korrelierte, geordnete, gerichtete + universell gültige Reihe von Veränderungen, Veränderungsschritte = aufeinander aufbauende, unumkehrbare + qualitativ untersch. Stufen/Phasen vom Ausgangszustand zu höherwertigen Zielzustand
Bsp. Laufenlernen, kogn. E. von Piaget
Kritik
- Veränderungen nicht immer als systematisch auseinander hervorgehenden Stufen beschreibbar
- normative Setzung eines im Vergleich zum Ausgangszustand höherwertigen Ziels oder Endzustandes wird angezweifelt
- Veränderung ist nicht immer qualitativ, sondern auch quantitativ konzipierbar
- von universeller Gültigkeit vieler Entwicklungsprozesse kann im Lichte kultureller und gesellschaftlicher Variation nicht die Rede sein
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17.1. Erläutern Sie den weiten Entwicklungsbegriff der Entwicklungspsychologie!
- geht von einem aktiven Individuum-im-Kontext aus, das seine eigene E. mitgestaltet und äußeren (Umwelt) oder biologischen (Reifung) Einflüssen nicht einfach passiv erliegt
- Umwelt hat einen Einfluss auf das sich entwickelnde Individuum, aber letzteres sucht auch wiederum aktiv bestimmte Umwelten auf und gestaltet sie im Hinblick auf bestimmte Ziele
- Entwicklung bedeutet nicht immer "höher, schneller, weiter" oder "besser", auch Abbau ist Entwicklung
- "Gewinne" in einem Bereich gehen mit Verlusten in anderen Bereichen einher - nur bestimmte Entwicklungsbereiche können "optimiert" werden, während alternative Optionen vernachlässigt oder kompensiert werden müssen
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17.1 Klassische Entwicklungstheorien vs. Moderne Entwicklungstheorien
Nur Anlage: E. verläuft nat. (innere Baupläne); Kultur = irrelevant Anlage x Umwelt
es gibt einen Endzustand Suche nach internen und externen Bedingungen
E.prozesse sind unumkehrbar                              offener E.begriff (plastisch, veränderbar, weniger Zwangsläufigkeit)
E.=> höherwertige Zuständen Mensch ist passiv  aktional (man beeinflußt E selbst)
Entwicklungsprozesse verlaufen universell (es gibt Gesetze)       kontextuell (z.B. Einflüsse durch Kultur/Gesellschaft)
Stufenmodelle auf die Kinder- und Jugendjahre gerichtet auf die gesamte Lebensspanne bezogen
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18. Nennen Sie die Leitsätze einer Entwicklungspsychologie der Lebensspanne nach Baltes. 
1. Lebenslange Entwicklung
2. Multidirektionalität
3. Entwicklung als Gewinn und Verlust
4. Plastizität
5. Geschichtliche Einbettung
6. Kontextualismus
7. Multidisziplinäre Betrachtung
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18.1 Beschreiben Sie den Leitsatz: Lebenslange Entwicklung (Baltes).
- lebenslanger Prozess
- Keine Altersstufe nimmt bei der Bestimmung dessen, was E ist, eine Vorrangstellung ein.
- Während der gesamten E können sowohl kontinuierliche (kumulative) als auch diskontinuierliche (innovative) Prozesse auftreten.
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18.2 Beschreiben Sie den Leitsatz: Multidirektionalität (Baltes).
- Richtung der Veränderungen variiert zwischen verschiedenen Verhaltensbereichen (z. B. Intelligenz vs Emotion), und innerhalb derselben Verhaltenskategorie
- in ein und demselben Entwicklungsabschnitt und Verhaltensbereich können manche Verhaltensweisen Wachstum und andere Abbau zeigen
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18.3 Beschreiben Sie den Leitsatz: Entwicklung als
Gewinn und Verlust
(Baltes)
- Zuwachs in der Kapazität + höheren Effizienz ->
- über die gesamte Lebensspanne hinweg setzt sich Entwicklung immer aus Gewinn/Wachstum und Verlust/Abbau zusammen
- auch im Alter ist Wachstum möglich, aber Verhältnis von Gewinn und Verlust verändert sich
- Abbau von Funktionen im Alter kann kompensiert werden (SOK-Modell erklärt erfolgreiches Altern)
- Wachstumsdimensionen im Alter: Expertenwissen, soziale Intelligenz, Lebenswissen, Weisheit
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18.4 Beschreiben Sie den Leitsatz: Plastizität (Baltes)
- hohe intraindividuelle Veränderbarkeit in Abhängigkeit von Lebensbedingungen und Erfahrungen
- Aufgabe der Forschung: Ausmaß + Grenzen der Plastizität zu untersuchen.
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18.5 Beschreiben Sie den Leitsatz: Geschichtliche
Einbettung
(Baltes)
- Entwicklung ist stark geprägt von soziokulturellen/geschichtlichen Bedingungen und deren spezifischem Zeitverlauf (➔Kohorteneffekte)
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18.6 Beschreiben Sie den Leitsatz: Kontextualismus (Baltes)
- Wechselwirkung/Dialektik dreier Systeme von Einflüssen: Alter, Geschichte, nicht-normative Einflüsse (Unfall, Lottogewinn)
- Zusammenspiel + Wirkungsweise der drei Systeme in metatheoretischen Prinzipien des Kontextualismus charakterisiert
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18.7 Beschreiben Sie den Leitsatz: Multidisziplinäre
Betrachtung
(Baltes)
- psychologische E. muss im Kontext anderer Disziplinen
betrachtet werden ➔ Anthropologie, Biologie, Soziologie
- rein psychologische Betrachtung kann Entwicklung immer nur ausschnittweise repräsentieren
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19. Was ist das SOK-Modell nach Baltes?
= Selektive Optimierung mit Kompensation

Drei Strategien, als Grundprozesse der Erhaltung von Handlungskompetenz und Lebensqualität auch bei Funktionsverlusten und Einschränkungen:

Selektion: aus den vorhandenen Lebensmöglichkeiten diejenigen auswählen, die wir verwirklichen wollen
Optimierung: geeignete Mittel suchen, u das Gewählte möglichst gut zu tun
Kompensation: flexibel reagieren, wenn Mittel wegfallen, und neue Wege suchen, um den eigenen Zielen näherzukommen (z.B. Hörgeräte, mnemotechnische Hilfen)
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19.1 SOK-Modell nach Baltes an einem Bsp.
Beispiel: Arthur Rubinstein im höheren Lebensalter
- Selektion: spielte ein geringeres Repertoire an Stücken
- Optimierung: übte diese Stücke umso intensiver
- Kompensation: spielte langsamer vor schnellen Sätzen (um zu kontrastieren)
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20. Warum ist „Alter“ keine unabhängige Variable im eigentlichen Sinne?
- kann nicht (im experimentellen Sinne) manipuliert (variiert) werden
Niemand kann Ihr Alter variieren; Sie haben nur eines!
- Alter erklärt nichts, es ist "kausal impotent": ein Kind ist bspw. nicht schulreif, weil es 6 Jahre alt ist
- Erklärung bieten die mit dem Alter einhergehenden oder korrelierten Faktoren, die eigentlich für bestimmte E.ergebnisse verantwortlich sind
-  z.B. Vergleich zwei Altersgruppen: UV Alter mit zwei Ausprägungen + AV Perspektivübernahme –> damit werden zwei Zustände verglichen (Kind kanns/kanns nicht). Man erfährt nichts über den Prozess dazwischen.
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21. Welchen Stellenwert hat das „Alter“ in der entwicklungspsychologischen Forschung?
- In der Entwicklungspsychologie werden Veränderungen in größeren und längeren Wellen von Jahren betrachtet.
- diese Veränderungen werden systematisch mit dem Lebensalter korreliert und beschreiben die Ontogenese
- Zeit wird dabei als Lebensalter verstanden
- in der klassischen ontogenetischen Perspektive geht es um die Beschreibung und Erklärung von mit Lebensalter einhergehenden intraindividuellen Veränderungen und interindividuellen Unterschiede in intraindividuellen Veränderungen.
- zu bedenken ist, dass psych. Phänomene keine konventionelle Zeitrechnung kennen, sie haben ihre Eigenzeit
- Alter als UV ist problematisch, kann nichts erklären
- das Erreichen eines bestimmten Alters kann aber auch Entwicklungsprozesse in Gang setzen (z.B. 40. Geburi = Anlass über Lebensziele nachdenken, ab 65 Ruhestand + neue Selbstdefinition)
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22. Erläutern Sie Bronfenbrenners ökologischen Ansatz.
- E. = "dauerhafte Veränderung der Art und Weise, wie die Person die Umwelt wahrnimmt und sich mit ihr auseinandersetzt"
- gegenseitigen Anpassung zwischen dem aktiven, sich entwickelnden Menschen und den wechselnden Eigenschaften seiner unmittelbaren Lebensbereiche.
- Lebensbereiche sind beeinflusst von den Beziehungen dieser Lebensbereiche untereinander und von den größeren Kontexten, in die sie eingebettet sind .
- Individuum = "wachsende dynamische Einheit", die Umwelt beeinflußt und von ihrer Umwelt beeinflußt wird (Reziprozität).
- Umwelt = "topologisch als eine ineinandergeschachtelte Anordnung konzentrischer, ineinandergebetteter Strukturen = Mikro-, Meso-, Exo-, Makro-, und Chronosysteme
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22.1 Beschreiben Sie das Mikrosystem Bronfenbrenners
Muster von Tätigkeiten und Aktivitäten, Rollen und zwischenmenschlichen Beziehungen in gegebenen Lebensbereich z.B. Familie, Klassenzimmer
- entscheidend die von der Person wahrgenommenen
Eigenschaften der Umwelt

Beispiel: Tod eines nahestehenden Menschen



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22.2 Beschreiben Sie das Mesosystem Bronfenbrenners
- Wechselbeziehungen zwischen den Lebensbereichen an denen die sich entwickelnde Person aktiv beteiligt ist, z.B. Beziehungen zwischen Elternhaus, Schule und Kameradengruppe in der Nachbarschaft (Familie, Arbeit und Bekanntenkreis)
= verbindende System aller Mikrosysteme eines Individuums, eine Art Netzwerk, in dem einzelne Lebensbereiche über verschiedene Arten von Verbindungen miteinander verknüpft sind (z.B.: Elternhaus-Schule-Sport-Peers)
- Verbindungen: wenn entwickelnde Person einen Lebensübergang erlebt und in einen neuen Lebensbereich eintritt + durch andere Personen, die an zwei Lebensbereichen teilnehmen + durch Kenntnisse, die in einem Lebensbereich über den anderen vorhanden sind

Beispiel: Verarbeitung der Trauer durch Kommunikation mit Kollegen am Arbeitsplatz oder einem Therapeuten
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22.3 Beschreiben Sie das Exosystem Bronfenbrenners
- Lebensbereiche, an denen die sich entwickelnde Person nicht selbst beteiligt ist, in denen Ereignisse stattfinden, die beeinflussen, was in ihrem Lebensbereich geschieht z.B. Arbeitsplatz des Vaters, Fernsehprogramm

Beispiel: Doku über Trauerbewältigung, bzw. Vater spricht mit Freunden über Trauer
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22.4 Beschreiben Sie das Makrosystem Bronfenbrenners
grundsätzliche formale und inhaltliche Ähnlichkeit der Systeme niedrigerer Ordnung (Mikro-, Meso- und Exo-), die in der Subkultur oder der ganzen Kultur bestehen, einschließlich der ihnen zugrunde liegenden Weltanschauungen und Ideologien z.B. Gesellschaftliche Einrichtungen wie Schulklassen, Cafés, Postämter

Beispiel: je nach Kultur werden Trauerrituale vollzogen, z.B. Beerdigung Friedhof
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22.5 Beschreiben Sie das Chronosystem Bronfenbrenners
- zeitliche Veränderung oder Stabilität nicht nur der sich entwickelnden Person, sondern auch des Umweltsystems
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23. Querschnittmethode: Beschreibung! 
Stichproben von Individuen aus verschiedenen Altersgruppen werden
- mit demselben oder einem vergleichbaren Instrument
- zu einem bestimmten Zeitpunkt oder einer kurzen Zeitspanne
- ein einziges Mal im Hinblick auf den interessierenden Merkmalsbereich untersucht.
(Es können auch mehrere Erhebungszeitpunkte sein. Bsp: Klassisches Prä-Post-Studiendesign)
- Lebensalter = UV, die Ausprägung des Merkmalsbereiches = AV
- Unterschiede zwischen den Werten der Stichproben werden auf Unterschiede des Alters zurückgeführt.
- Unterschiede des Alters wiederum werden unter Rückgriff auf andere, eigentlich interessierende Ursachen erklärt.
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23.1 Querschnittmethode: Vor- und Nachteile, Begründung für ihren sehr häufigen Einsatz!
Vorteile:
sind rein praktischer Natur
-Zeitspanne zwischen der Durchführung der
Untersuchung und dem Vorliegen der Ergebnisse ist kürzer
-es ist einfacher, Pbn für eine einmalige Teilnahme zu gewinnen als für mehrmalige
=> Kostensparsam (Personal, Zeit)
→ Schnell einfach, effektiv
→ Leichter repräsentative Stichprobe zu erhalten
Nachteile:
Keine Aussage über intraindividuelle Entwicklungsveränderung
→ Übertragbarkeit auf andere Zeitpunkte fraglich
→ Konfundierung von Kohorten mit Alterseffekten
- keine Daten über die Richtung der individuellen Veränderungen, sondern nur über die interindividuelle Streuung einer Variablen in den einzelnen Altersgruppen.

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24. Längsschnittmethode:  Beschreibung, Vor- und Nachteile, Begründung für ihren seltenen Gebrauch!
Altershomogene Stichprobe wird mehrfach über best. Zeitraum hinsichtlich Ausprägung eines Merkmals untersucht mit denselben oder vergleichbaren Instrumenten
Nachzeichnung individueller Entwicklungsverläufe ist möglich! (Achtung wenn individuellen Werte über das Alter hinweg gemittelt werden => gleiches Problem wie bei Querschnitt!)      
- sehr zeitaufwändig
- hoher Drop-out (Krankheit, Tod, mangelndes Interesse, keine Zeit) ➔ kann zu systematischen Verzerrungen führen
- Repräsentativität durch hohen Drop-out (oft kleine Stichprobe)
- freiwillige Teilnahme, eher keine Zufallsstichproben
- Testungseffekte, Übungseffekte oder Sättigungseffekte
- Ergebnisse sind kohorten- bzw. generationsspezifisch => Problem der Generalisierbarkeit

Gründe für den seltenen Gebrauch: teuer und zeitaufwändig und dauert lange, bis Ergebnisse vorliegen
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25. Konzept der Entwicklungsaufgabe: Erläuterung und kritische Diskussion!
Robert Havighurst: Lebenslauf lässt sich durch die in bestimmten Phasen auftretenden zentralen Themen beschreiben
- E.aufgabe = Aufgabe, die sich in einer bestimmten Lebensperiode des Individuums stellt
⟶ Bewältigung führt zu Zufriedenheit und Erfolg
⟶ Versagen führt zu Unzufriedenheit, Ablehnung durch die Gesellschaft und Schwierigkeiten bei Bewältigung späterer Aufgaben
- E. = lebenslanges Überwinden von Problemen, Individuum hat aktive Rolle, im Erwachsenenalter werden kulturelle Anforderungen/Erwartungen relevant
Frühes Erwachsenenalter (23 – 30 Jahre): Heirat, Geburt von Kindern, Arbeit/Beruf, Lebensstil finden
Mittleres Erwachsenenalter (31 – 50 Jahre): Heim/Haushalt führen, Kinder aufziehen, berufliche Karriere
Spätes Erwachsenenalter (51 und älter): Energien auf neue Rollen lenken, Akzeptieren des eigenen Lebens, eine Haltung zum Sterben entwickeln
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25.1. Drei Quellen der Entstehung einer Entwicklungsaufgabe (Robert Havighurst):
1. individuelle Leistungsfähigkeit incl. körperlicher Entwicklung (physische Reife)
2. soziokulturelle Entwicklungsnorm (kultureller Druck Erwartungen der Gesellschaft)
3. individuelle Zielsetzung in einzelnen Lebensbereichen (Ziele o Werte)

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25.2 Kritik an Konzept der Entwicklungsaufgabe (Robert Havighurst)
- keine universelle Gültigkeit (westlicher Kontext, 1948)
- E.aufgabe hat gesellschaftliche, historische und kulturelle Dimension, d.h. ist an Raum und Zeit gebunden, beschreibt nicht menschl. Entwicklung allgemein
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26. Erik Eriksons Theorie stellt sicherlich den umfassendsten Versuch dar, den gesamten Lebenslauf entwicklungspsy. aus „psychosozialer Sicht“ (in Abgrenzung zu Freud) zu konzipieren. Was sind die Kernaussagen und Kernbegriffe seines Ansatzes? 
- Erikson ist Neoanalytiker orientiert sich an Freuds Entwicklungstheorie (psychosexuell wird zu psychosozial)
- acht psychosoziale Phasen der E., für jede ist ein spezielles Entwicklungsthema formuliert, wird positiv oder negativ
bewältigt
- Themen von Geburt an angelegt sind (Universalitätsannahme), aber erst in der entsprechenden Phase dominant
- in jeder Phase kommt es zu einer Krise - die einzelnen Krisen müssen erfolgreich bewältigt werden, damit eine gesunde Persönlichkeit entsteht
- Bewältigung = positive wie negative Erfahrungen müssen gemacht werden, wobei die positiven überwiegen sollten
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26.1 Entwicklungsthemen der psychosozialen Phasen Eriksons
1. Vertrauen vs Misstrauen (1. Lj) Erfahrung, dass zwischen der Welt und den persönlichen Bedürfnissen Übereinstimmung herrscht
2. Autonomie vs Scham+Zweifel (2. und 3. Lj) Erfahrungen der Selbständigkeit, lernen zu sprechen, zu gehen + seine Ausscheidungen zu kontrollieren, Regeln und  Konsequenzen
3. Initiative vs Schuldgefühl (4. und 5. Lj) Umwelt erkunden, Ausprobieren von Rollen im Spiel, absichtliches Fehlverhalten
4. Werksinn vs Minderwertigkeitsgefühl (6. Lj bis Pubertät) Anerkennung durch die Ausübung kognitiver Fähigkeiten, etwas Nützliches zu leisten
5. Identität vs Identitätsdiffusion (Adoleszenz) Körperliche Veränderungen und neuartige Ansprüche der Umwelt, Infragestellen von Bezugspersonen, Auseinandersetzg. mit anderem Geschlecht, Vorbereitung auf Beruf, temporärer Identitätsdiffusion
6. Intimität+Solidarität vs Isolierung (Beginn Erwachsenenalter) gefestigten Ich-Identität führt zu Intimität in Partnerschaft
7. Generativität vs Stagnation+Selbstasorption (mittleres Erwachsenalter) Werte für kommende Generationen schaffen, weitergeben z.B. durch Familiengründung
8. Integrität vs Verzweiflung (spätes Erwachsenenalter) bisherige Leben so zu akzeptieren, wie es war
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27. Beschreiben Sie die Methode zur empirischen Erfassung von Identität und Identitätsentwicklung von James E. Marcia!  (Identity Status Approach)
= Identity Status Interview (ISI) heute noch aktuell -> Basis = Eriksons Theorie, zentrale Rolle = Prozesse der Exploration + der Verpflichtung/Festlegung/Commitment
- temporale Dimension vernachlässigt, bevorzugt Altersbereich der Adoleszenz; Identitätskonstruktion in themat. Kontexten/ Domänen: beruflichen/ schulischen Orientierung + politischer/ religiöser Überzeugungen, spätere Erweiterungen (z.B. Freundschaft, Partnerschaft, Sexualität), über die Zeit hinweg Anstieg des Status der Identitätsdiffusion
- ISI = halbstrukturiert, kontext/domänenspezifisch + durch eine explizite o auch implizite Gewichtung des Ausmaßes von Exploration und Commitment (je hoch oder niedrig) wird ein entsprechender Identitätsstatus diagnostiziert
vier Identitätsstatusse: 1. übernommene Identität: k. Exploration, Commitment hoch 2. erarbeiteten Identität: Exploration hoch, Commitment hoch 3. Moratorium: Exploration hoch, k. Commitment 4. Identitätsdiffusion: k. Exploration, k. Commitment (Desinteresse, Beliebigkeit); Probleme: 1. Allgemeiner Identitätsstatus: subjektive Gewichtung der unterschiedll. Kontextdomänen unbeachtet (=> Haußer Weiterentwicklung FISI)  2. Kohärenz: durch Logik im Geschichtenerzählen => k. "diffuse Identität" sichtbar 3. Identitätsstatus ist Ergebnis nicht die E.

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28. Welche Erhebungsmethoden zur Erfassung von Identität gibt es?
- Identity Status Interview (ISI) von Marcia
- Flensburg Identity Status Interview (FISI) von Haußer
2007
(subjektive Gewichtung der einzelnen Domänen durch Probanden)
- Fragebogen Utrecht-Groningen Identity Development Scale II (Meeus & Dekovic, 1995) => indirekte Erfassung von Exploration + Commitment => emotionale Komponente von Commitment, breitere Exploration von Alternativen
- Ego Identity Process Questionaire (EIPQ) Balistreri, 1995
=> direkte Erfassung von Exploration + Commitment
=> Erfassung An- oder Abwesenheit Commitment + engere/ fokussiertere Exploration
- Extended Objective Measure of Ego Identity Status II (EOM-EIS-II) Bennion & Adams, 1986 => direkte Erfassung von Exploration + Commitment
Übereinstimmung in Korrelationsstudien nicht sehr hoch

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29. Kulturvergleich vs. Kulturpsychologie: Hauptunterschiede?
kulturvergleichenden Psychologie
- sucht nach Differenzen und/oder Gemeinsamkeiten (Universalien) psychischer Funktionen zwischen "Kulturen"
- Kulturbegriff ist statisch + verdinglichend, implizierte Annahme, Kultur sei homogene Einheit, fest, stabil, explizit
- Problem: Kultur als UV (Land, Nation), AV = Person, die ist aber infiltriert von Kultur (UV ist statistisch, kein psy. kausaler Prozess), Generalisierung von Individuum auf Kultur
Kulturpsychologie
- zentrales Anliegen = auf welche Weise P. mit Kultur in Verbindung steht, Fokus auf Bedeutungs- und Sinnstrukturen (Wünschen, Fürchten, Hoffen, Vorstellung, Sehnsucht) in einem mehr oder weniger explizit handlungstheoretischen Rahmen
- Kultur = integraler Bestandteil psy. Funktionen und Strukturen
- Kultur + Psyche sind intrinsisch aufeinander bezogen, ko-konstruieren sich wechselseitig
- Kultur = fluide, flüchtig, implizit, diskursiv ausgehandelt, lokal gedacht, heterogen
- Komplexität des Kulturbegriffs ist in in Forschungspraxis sichtbar
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30. In der Psychologie werden im weitesten Sinne zwei Modi der Ich-Welt-Beziehung oder auch zwei Modi des Denkens unterschieden. Wie können diese beschrieben werden?
1. dezentrierter, objektiver, logischrationaler und realitäts-angepasster Modus (Infoverarbeitg, analytisches+abstraktes Denken, Logik, rationale Planung, Problemlösung)
2. emotional getönter, realitätstranszendierender, realitäts-schaffender Modus (Versinken in Träumen, Phantasien + Spiel, Vorstellung + Poesie)
Piaget: der eine Modus wird durch anderen in der Entwicklung weitgehend abgelöst,
Bleuler: logischem, rationalem + autistischem Denken (normaler Modus des Denkens)
Heinz Werner: physiognomischem + formaltechnischem Denken miteinander verwoben + gleichberechtigt
Philosoph Hans Vaihinger: rationale Realitätsanpassung + Realitätsschaffung durch ein "Als-Ob" (Fiktionalismus -> bewusstfalsche Konzepte) sind verwoben
Persönlichkeitspsychologe William Stern: Denken und Phantasie sind verwoben, haben Konsequenzen für das Selbst =  ein Entwicklungsmechanismus des Herstellens neuer psychologischer Realität (Boesch – "forerunner of reality")
Kartensatzinfo:
Autor: lene.b
Oberthema: Psycholgie
Thema: Entwicklungspsychologie - M5
Schule / Uni: Fernuni
Ort: Hagen
Veröffentlicht: 08.09.2015
Tags: M5, 03403, 3403, Entwicklungspsychologie, Grundlagen, Themenliste, Wiki
 
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