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Alle Oberthemen / Soziologie / Sozialstruktur

Kurs 03608: Soziale Ungleichheit. Ein Überblick über ältere und neuere Ansätze (31 Karten)

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Definition sozialer Ungleichheit
Soziale Ungleichheit bezeichnet bestimmte vorteilhafte und nachteilige Lebensbedingungen von Menschen, die ihnen gemäss ihren sozialen Positionen im gesellschaftlichen Beziehungsgefüge zukommen. (vgl. Hradil in Korte und Schäfers 1993:147).

UND NOCH EINER

Soziale Ungleichheit liegt dann vor, wenn Menschen aufgrund ihrer Stellung in sozialen Beziehungsgefügen von den ‚wertvollen Gütern‘ einer Gesellschaft regelmäßig mehr als andere erhalten.
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Determinanten sozialer Ungleichheit


Soziale Merkmale von Menschen, die an sich keine Vor- oder Nachteile darstellen, mit denen aber empirisch nachweisbar mit erheblicher Wahrscheinlichkeit sozialeUngleichheiten einhergehen

Z. B. Beruf, Geschlecht, Alter, Wohnort, ethnische Zugehörigkeit
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Worum geht`s?
Kurs 03608: Soziale Ungleichheit. Ein Überblick über ältere und neuere Ansätze
Der Kurs gibt einen Überblick über theoretische Konzepte zur Sozialen Ungleichheit: Im ersten Teil geht es um ältere Klassen- und Schichtmodelle (von Marx bis zu den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts). Der zweite Teil behandelt neuere Modelle, die traditionelle Konzepte modifizieren oder einen anderen Ansatz zur Darstellung und Erklärung sozialer Ungleichheit wählen (z.B. Lebensstile, Milieus oder Lagen).
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Karl Marx hat mit seiner Klassentheorie einen der Grundsteine der soziologischen Analyse sozialer Ungleichheit gelegt.
Welche Klassen unterscheidet Marx und wodurch wird die Klassenlage bestimmt?
Klassen: Bourgoisie <> Proletariat

Ökonomische Basis entscheidet über die Klassenzugehörigkeit + Machtverhältnisse = Verhältnis zu den Produktionsgütern/- mitteln = Klassenlage

Bourgoisie: besitzt PG, häuft durch den Mehrwert der Arbeit Kapital an, hat einen höheren gesellschaftlichen und ökonomischen Einfluss

Proletariat: Arbeiterklasse, besitzt keine PG, verkauft zur Sicherung des Lebensunterhalts die Arbeitskraft als Ware, ist sozial und politisch unterdrückt
Tags:
Quelle: eigenes, https://moodle.fernuni-hagen.de/mod/forum/discuss.php?d=787243, http://www.mindpicnic.de/cardbox/soziale-ungleichheit-1/1/
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Was versteht Marx unter ›Klasse für sich‹ und ›Klasse an sich‹?
Klasse
AN SICH.
> Mitglieder befinde sich OBJEKTIV in der Klasse (bestimmt durch das Vh. der PG)


Klasse
FÜR SICH
. > subjektiv entsteht ein KlassenBEWUSSTEIN (z. B. Solidarität), das ein Motor werden kann, Klassengegensätze zu überwinden
Tags:
Quelle: eigenes, https://moodle.fernuni-hagen.de/mod/forum/discuss.php?d=787243, http://www.mindpicnic.de/cardbox/soziale-ungleichheit-1/1/
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Worauf beruht Ungleichwertigkeit (Ungleichheit)?
Und welches sind in der modernen Gesellschaft die hochbewerteten Güter?
Sie beruht auf knappen, in der jeweiligen Gesellschaft hochbewerteten Gütern.

Bildung, Beruf und Einkommen sind die hochbewerteten Güter in der modernen Gesellschaft, da deren Ungleichheitsstruktur auf dem Arbeitsplatzsystem beruht, auf dem Erwerbssystem also. Die berufliche Hierarchie bildet das „Rückgrat“ des Ungleichheitsgefüges.

Hinzu kommen die Ungleichheitsdimensionen, welche den Zugang zu beruflichen Positionen bestimmen, wie auch die Dimensionen, die durch die berufliche Position beeinflusst werden.

Fazit: Bildung (Qualifikation), Beruf (Wertschätzung des Berufs, berufliches Ansehen) und Einkommen sind die drei wichtigsten Dimensionen sozialer Ungleichheit in der modernen Gesellschaft.
Tags: Beruf, Dimensionen sozialer Ungleichheit, Position
Quelle: s. Karte 1
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(2) Max Weber differenziert in seinem Werk ›Wirtschaft und Gesellschaft‹ zwischen sozialen Klassen und sozialen Ständen.  Was versteht Weber unter sozialer Klasse und sozialem Stand und welche Unterarten sozialer Klassen differenziert er?
Webers’ „soziale Klasse“: Gesamtheit jener Klassenlagen, innerhalb derer ein Wechsel leicht und typischerweise stattfindet. (in Abgrenzung von anderen Klassenlagen, in die ein Wechsel kaum stattfindet.)

Webers’ „sozialer Stand“: "amorphe Gemeinschaften", d.h. die Mitglieder müssen sich nicht persönlich kennen (Berufsstände (Offiziere, Ärzte); Geburtstände (Abstammung, Adel); politische Stände; usw.)

- Stand beruht bei Weber auf sozialer "Ehre", ist mit sozialem Prestige und einer bestimmten Lebensführung verbunden. Hier wird auch die subjektive Komponente (gepflegte soziale Netzwerke) berücksichtigt.

„Ständische Lage kann auf Klassenlage ... ruhen, ist aber nicht durch sie allein bestimmt:
Offiziere, Beamte und Studenten können z.B. dem gleichen Stand angehören, ohne sich in der gleichen Klassenlage zu befinden.
Webers’ differenzierte Unterarten sozialer Klassen:
  • Arbeiterschaft
  • Kleinbürgertum,
  • besitzlose Intelligenz und Fachgeschultheit
  • Klassen der Besitzenden und durch Bildung Privilegierten
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Worin besteht der zentrale Unterschied des Klassenbegriffs von Weber gegenüber dem von Marx?
  • Differenziertes, mehrdimensionales Modell, d.h. er betont nicht allein den ökonom. Aspekt und gibt die Beschränkung auf 2 relevante Klassen auf
  • bezieht Sozialstruktur, Machtverteilung in der Gesellschaft „Klassen“, „Stände“, „Parteien“ mit ein
  • Marx sieht den Klassenkampf als wichtigste dynamische Komponente an, Weber sieht dabei die Bedeutung der ständischen Lage vernachlässigt


Weber verstand die Gesellschaft als vielschichtig, nicht nur zweischichtig, und er war der Auffassung, dass neben den materielle Faktoren weitere Faktoren wichtig waren.


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Geiger allgemein
Schicht ist allgemeiner Oberbegriff
Geiger ersetzt den allg. Oberbegriff der Klasse mit dem Konzept der sozialen Schichtung

Analyse der Sozialstruktur präzise und realitätsnah, anders als
andere Zeitgenossen

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Das Schichtmodell von Theodor Geiger stellt eine erhebliche Reformulierung des Klassenmodells von Marx dar. Wodurch unterscheidet sich der Begriff der Schicht gegenüber dem Begriff der Klasse bei Marx?
  • Geiger grenzt sich gegen Marx und am Rande gegen Weber ab, indem er den bisherigen Klassenbegriffen und -modellen ein eigenes dynamisches Schichtmodell mit ökonomischer Ausrichtung entgegenstellt.
  • Geiger sieht den Begriff Schicht als allgemeinen Oberbegriff an:Schichtung heißt also Gliederung der Gesellschaft nach dem typischen Status (den Soziallagen) ihrer Mitglieder, ohne nähere Bestimmung dieser Soziallagen oder der Merkmale, an die sie im geschichtlichen Sonderfall geknüpft sind.
  • Der Begriff der Klasse wird bei Geiger zu einer historisch spezifischen Form der sozialen Schicht (ähnlich wie Kaste und Stand).
  • Schicht bestimmt die soz. Lage!!
  • Merkmal zur Schicht: Träger dieses Merkmals haben einen gewissen Status in der Gesellschaft und im Verhältnis zu anderen Schichten

Status umfasst Lebensstandard, Chancen, Risiken, Glücksmöglichkeiten, Privilegien, Diskriminationen, Rang, öffentliches Ansehen
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Was versteht Geiger unter dem Begriff des ›dominanten Schichtungsprinzips‹ und zu welchem Zweck führt Geiger diesen Begriff ein?
Dominantes Schichtungsprinzip: Unterschiedliche Schichten können nach unterschiedlichen Merkmalen gebildet werden. In einer Gesellschaft ist zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Schichtung dominant (z. B. der Beruf), die anderen sind subsidiär.

- Unter dominantem Schichtungsprinzip versteht Geiger, dass jeweils ein Merkmal nach dem sich prinzipiell Schichten bilden lassen (Beruf, Religion, Einkommen) gerade das dominante Merkmal ist und am meisten Chancen und Prestige verspricht. Beispiel: In der Ständegesellschaft war der Beruf das dominante Schichtungsprinzip.

- Geiger benutzt den Begriff „dom. Schichtungsprinzip“, um das Schichtmodell dynamischer zu machen und verschiedene Gesellschaftsformen erklären zu können.
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Erläutern Sie die Begriffe objektive und subjektive Schicht nach Geiger.
  • Objektive Schicht: Klassifizierung nach äußeren Merkmalen, z. B. Einkommen, Berufsabschluss
  • Subjektive Schicht: Klassifizierung nach Haltung, Denkweise, psychischer Verfassung (z. B.XY ist tierlieb)

Determinanten
● Faktoren, die die Soziallage bestimmen
Lage
● Wird bestimmt durch (dominante) Determinanten
Mentalität
● Ergibt sich für das Individuum aus der Soziallage, beschreibt deren psychische Auswirkungen. Anm. Gee
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Die funktionalistische Schichtungstheorie analysiert soziale Ungleichheit vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen Nutzens einer asymmetrischen Sozialstruktur.
Welches sind die Determinanten beruflicher Positionen aus dieser Perspektive?
Determinanten, die Davis und Moore nennen, sind:

1) die Bedeutung oder die Funktion der Position für die Gesellschaft. ANREIZ

2) die erforderliche Begabung und / oder Ausbildung, die zur angemessenen Ausübung der Position notwendig ist. EHRGEIZ und FÄHIGKEIT

Bedeutung der Position ist dabei eine notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung.

Die meisten wichtigen Positionen erfordern eine spezifische Ausbildung. Geeignetes Personal ist daher knapp. Um solche Positionen zu besetzen und damit Begabte anzulocken, sind diese Stellen mit einer hohen Belohnung versehen.
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Welche Funktion erfüllt die Schichtung der Gesellschaft aus Sicht der funktionalistischen Schichtungstheorie?
Soziale Schichtung trägt zum Funktionieren des gesellschaftlichen Zusammenlebens bei. Soziale Schichtung stellt dabei ein Regelsystem dar, welches die Systemstabilität garantiert.

Menschen akzeptieren diese Schichtung, da sich ihre Bewertungsmaßstäbe und die gesellschaftliche Normen sozialisationsbedingt weitgehend entsprechen.

Schichtung ist daher auch ein wichtiges Mittel zur Handlungsorientierung: „Die soziale Schichtung bildet also einen der Zentralpunkte für die Strukturierung des Handelns in sozialen Systemen“
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Kapitel 3: Klassen und Schichten in der Diskussion
(1) Beschreiben Sie stichwortartig die Faktoren, die Helmut Schelsky veranlassen, die Gesellschaftsstruktur Deutschlands der 60er Jahre als eine ›Nivellierte Mittelstandsgesellschaft‹ zu bezeichnen.
Kritik übt Schelsky an Klassen und Schichtmodellen. Schichtmodelle sind zu beliebig konstruierbar, sodass Schichtungsstufen, bzw. Schichtungsvariablen beliebig gewählt werden können. In den 50er Jahren, so meint Schelsky, seien die Klassenstrukturen der ehemals bürgerlichen Gesellschaft weitestgehend überwunden. Das macht S. an folgenden Punkten fest:

a) umfangreiche soziale Aufstiege, aber auch Abstiege
- Bildungsbürgertum down
- Industriearbeiter up

b) Vereinheitlichung zu kleinbürgertum-mittelständisch (Klassenzustand überwunden?)

Vereinheitliche Gesellschaftsschicht = Nivellierung!
Verlust von Klassenspanunng!
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Kapitel 3: Klassen und Schichten in der Diskussion
(2) Worauf geht nach Dahrendorf soziale Ungleichheit in einer Gesellschaft ursprünglich zurück?
Soziale Normen strukturieren die Erwartungen der Interaktionspartner und sind auch Verhaltensanforderungen an die soziale Umwelt. Daher ist das gesellschaftliche Zusammenleben auch mit verfestigten Normen ausgestattet.
Dahrendorf führt die soziale Ungleichheit auf die sozialen Normen, die innerhalb der jeweiligen Gesellschaft das Verhalten bestimmen, zurück. Soziale Normen erzeugen soziale Poitionen = Ungleichheit.
Norm Sanktion Herrschaft
erfüllt nicht nötig oben
nicht erfüllt nötig unten

Herrschaft bestraft bzw. belohnt nicht-/konformes Verhalten.

ABER: die Fähigkeit zum Verhalten hängt von der soz. Position ab! DAHER ergeben sich Lebenschancen nicht nur aus dem Anrecht, Angebote wahr nehmen zu können, sondern auch auch aus der sozialen Position (kulturelle Orientierung).

Soziale Ungleichheit ist also das Resultat von Herrschaft. Das System sozialer Ungleichheit ist bei Dahrendorf Konsequenz der Herrschaftsstruktur der Gesellschaft.

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Kapitel 3: Klassen und Schichten in der Diskussion
(3) Was versteht man unter Status und was bedeutet Statusinkonsistenz?
Statuskriterien und Statussymbole variieren ja nach Gesellschaft, Milieu und Zeitpunkt.

Unter Status versteht man eine hohe oder weniger hohe Position im Schichtgefuege - gewertet hinsichtlich eines Schichtkriteriums, eines objektiven Merkmals (z.B. Beruf, Bildung, Einkommen).

Statusinkonsistenz besteht, wenn der Status nach versch. Ungleichheitsmerkmalen keine bestimmte Ausprägung aufweist.
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Kapitel 3: Klassen und Schichten in der Diskussion
(4) Was wird unter dem Begriff des Prestiges in der Soziologie verstanden? Inwiefern hängt Prestige mit sozialer Schichtung zusammen?

Ist das Ergebnis einer subjektiven Bewertung für die Wertschätzung einer Person oder Gruppe (z. B. Ärzte) eines best. sozialen Status.

Das soziale Ansehen besitzt daher auch gr. sozialen Einfluss und hängt eng mit der Verteilung v. ökonomischer und pol. Macht in der Gesellschaft zusammen
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Kapitel 4: Modifizierte Klassen – und Schichtmodelle: Rainer Geißler beruft sich bei der Konstruktion seines Schichtmodells in erster Linie auf Dahrendorf.
a.) Wodurch zeichnet sich das Schichtmodell Geißlers aus?
Geißler sieht die Gefahr, dass wichtige fortbestehende Ungleichheitsstrukturen unterschätzt, übersehen und damit ideologisch verschleiert werden.

Er benennt für eine moderne Klassen- und Schichtstruktur noch weitere Merkmale und stellt in seinem Modell 5 Thesen auf:

1) Multidimensionalitätshypothese > neben vertikalen Strukturen spielen Ethnie, Geschlecht als Dimensionen auch eine Rolle.

2) Dominanzhypothese > vertikale Strukturen wie Beruf und Bildung sind trotzdem dominant.

3) Überlappungshypothese > Habitus, Lebenschancen, Lebensstile, Klassen und Schichten überlappen sich! (SINUS)

4) Latenzhypothese > unsichtbare Schichtunterschiede, da alle mehr konsumieren können, sind der Alltagsbeobachtung nicht zugänglich - "Tiefenstruktur"

5) Staffelungshypothese > Sozialstruktur ist im Hinblick auf ihre Prägung durch die Schichtkriterien, Berufsstatus und Qualifikation gestaffelt: stark schichtspezifische Segmente sind umgeben von Zonen mittlerern- und schwachen Segmenten Schichtzugehörigkeit beeinflusst Handlung
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Kapitel 4: Modifizierte Klassen – und Schichtmodelle
b.) Welches sind die zentralen Unterschiede zwischen dem Modell von Geißler und dem von Dahrendorf?
Rainer Geißler, einer der heute bekanntesten Schichtungs-
soziologen, hat das Dahrendorf’sche Haus der 1960er Jahre weiterentwickelt.

Im Vergleich fallen dabei das Anwachsen der Dienstleistungs-
schichten als Ausdruckfür die Ausdehnung des »tertiären Sektors« und die stärkeren Differenzierungen der Arbeiterschichten auf.
Differenzierung von Arbeiterschicht und Mittelstand
  • Decken und Wände durchlässiger "Überlappungshypothese“
  • Bedeutungszunahme der höheren Dienstleistungsschicht
  • Reduktion einiger anderer Schichten (z.B. Arbeiterelite)

Geißler sieht bei der Schichteinteilung den Beruf als wichtigste Rolle (neben Ethnie, Mentalität u.a.)


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Kapitel 4: Modifizierte Klassen – und Schichtmodelle
c.) Durch welche Modifikationen des Modells reagiert Geißler auf den sozialen Wandel, d.h. Formen der sozialen ›Entstrukturierung‹?
Er nimmt eine stärkere Differenzierung durch mehr Schichten vor, was dem quantitativen und qualitativen Wandel Rechnung trägt. Weiterhin bezieht er horizontale Dimensionen ein.

Sein Modell ist offen für die Erweiterung um diese Dimensionen: Ethnie, Mentalitäten, Subkulturen. Damit erfüllt er den Anspruch die Multidimensionalität der Sozialstruktur zu berücksichtigen.

Die Durchlässigkeit der Decken und Wände macht deutlich, dass hier vertikale und auch horizontale Mobilität möglich ist und zeigt die Überlappungstendenz der Schichten.

Bittners Beitrag auch lesenswert zum Verständnis!!
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(2) Erik O. Wright legt eine verbesserte und erweiterte Version des Marxschen Klassenmodells vor.
a.) Welche Dimensionen sozialer Ungleichheit unterscheidet Wright?
Wright geht, marxistisch orientiert, von Bourgeoisie, Proletariat und Mittelklassen aus.

Die Klassenverhältnisse beruhen auf Ausbeutung anhand von drei Dimensionen: Produktionsmittelbesitz, Organisationsmacht und Qualifikation.Wobei die Ausbeuter (die Kapitalisten) diese Mittel haben und die Ausgebeuteten (das Proletariat) hingegen nicht.

Die dazwischen liegende Mittelklasse verfügt entweder über wenig der Ressourcen (alte Mittelklasse) oder über viele in einer, aber keine in anderer Dimension (neue Mittelklasse).

WRIGHT identifizierte widersprüchliche Zwischenklassen - das Modell ist äußerst differenziert und hat eine gewisse Erklärungskraft!
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(2) Erik O. Wright legt eine verbesserte und erweiterte Version des Marxschen Klassenmodells vor. b.) Welches sind die Besonderheiten der ›Mittelschichten‹ in diesem Modell?
Die Mittelschichten zeichnen sich dadurch aus, dass sie von den vorgenannten Ressourcen entweder wenig haben (die alte Mittelklasse), oder sie besitzen von einer Ressource viel und von den anderen nichts (die neue Mittelklasse).

Daraus ergibt sich, dass die Mittelschichten sehr vielfältig sind und sowohl fachlichqualifizierte Manager als auch fachlich nicht qualifizierte Aufsichtspersonen umfassen. Damit finden sich in den Mittelklassen Ausbeuter, Ausgebeutete und Personen, die weder das eine noch das andere sind. Das bedeutet, dass aufgrund dieser Einordnung von Wright sehr widersprüchliche Mittelklassen entstehen.

Aufgrund der unterschiedlich ausgeprägten Menge an Ressourcen, die den Mittelkassen zur Verfügung stehen, haben sie die Möglichkeit den Klassenkonflikt zu beeinflussen.
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Kapitel 5: Lebensstile und Milieus
(1) Welche soziologische Bedeutung kommt dem Begriff der ›Lebensführung‹ bei Max Weber zu? In welchem Verhältnis steht die Lebensführung zum Konzept des ›sozialen Standes‹?
Die Lebensführung ist bei MAX WEBER das charakteristische Merkmal eines Standes. Der ‚Stand’ beruht nach WEBER auf sozialem Prestige, und jeder Stand hat seine spezifische Lebensführung, also typische Formen des Konsums, Werthaltungen etc. Auf diese Weise versichert man sich durch die Lebensführung der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe und demonstriert diese Zugehörigkeit zugleich auch nach außen.
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Kapitel 5: Lebensstile und Milieus
(2) Wie lassen sich Lebensstile definieren? Und inwiefern unterscheiden sie sich von einfachen Vorlieben oder Konsumpräferenzen?
MÜLLER: wichtige Dimensionen sind expressives Verhalten (Konsum, Freizeitaktivitäten), interaktives Verhalten (soziales Verhalten zwischen verschiedenen Personen), evaluatives Verhalten (Wertorientierung), kognitives (Selbstidentifikation)" Über diese Dimensionen will Müller dann eine Typologie für die Lebensstile entwickeln.Nach Hradil ist der Bezug zum Konsum- und Freizeitverhalten bzw. Verhalten im sozialen Bereich der kleinste gemeinsame Nenner: „Der Lebensstilbegriff … konzentriert sich auf die Prinzipien, Ziele und Routinen, nach denen die einzelnen ihr Leben relativ beständig ausrichten.“

Dabei erfüllt der Lebensstil bestimmte Funktionen, z.B. die Sicherung von Verhaltensroutinen, Zugehörigkeit zu sozialen Gruppen bzw. Abgrenzung zu Gruppen oder die Förderung der persönlichen Identität.

Vorteile der Lebensstilansätze sind z.B. folgende: Berücksichtigung kultureller Komponenten und nicht einseitige Festlegung auf objektive Merkmale, ganzheitliche Sicht, Versuch eines lebensnahen Modells.
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Kapitel 5: Lebensstile und Milieus
(3) In welchem Verhältnis steht im Modell von Georg das Konzept der Lebensstile zu objektiven Lagemerkmalen wie Einkommen oder Bildung?
Von den Dimensionen, die einen Lebensstil ausmachen, sollte man klar die Einflussfaktoren unterscheiden, die zu einem bestimmten Lebensstil führen.
Diese Einflussfaktoren bestimmt GEORG auf zwei Ebenen: die soziale Lage und die mentale Ebene.

  • Die soziale Lage umfasst sowohl vertikal verteilte Handlungsressourcen (z. B. Einkommen, Bildung, soziale Netzwerke) als auch horizontal differenzierte Lebensbedingungen wie Alter, Kohortenzugehörigkeit oder Region.
  • Die mentale Ebene schließt gemeinsame Wertorientierungen, Einstellungen und Lebensziele ein.Diese Ebene richtet sich insbesondere auf identitätsstiftende bzw. distinktive Funktionen von Lebensstilen über symbolische Zugehörigkeiten und Abgrenzungen.

Georg unterstellt nicht vorab einen Zusammenhang zwischen sozialer Lage und mentaler Ebene einerseits und Lebensstilen andererseits, sondern dieser ist empirisch zu prüfen.

Dabei soll sich auch herausstellen, welche Merkmale der sozialen Lage ggf. besonders bedeutsam für die Ausbildung von Lebensstilen sind. Im Vordergrund der Bestimmung der Lebensstile stehen bei ihm „expressiv-ästhetische Aspekte“, die auf die Betonung von Geschmack und Verhalten als Dimensionen für einen Lebensstil hindeuten.
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Kapitel 6 BOURDIEU ...
bei (Trommelwirbel) BOURDIEU!
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Kap. Schulze
Schulze bei Schulze
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Kapitel 8: Individualisierung – Entstrukturierung soz. Ungleichheit
(1) Was versteht Beck unter Individualisierung? Benennen Sie die zentralen Kennzeichen des Individualisierungsprozesses.
Beck bezieht sich mit dem Begriff der "Individualisierung" auf einen historisch spezifischen Individualisierungsschub der in Deutschland seit den 60er Jahren stattfindet, generell aber in allen modernen Gesellschaften zu finden sei. Vor dem Hintergrund eines hohen materiellen Lebensstandards, Verkürzung der Erwerbszeit und anderen Phänomenen findet ein historischer Kontinuitätsbruch statt, da Menschen aus traditionellen Bindungen herausgelöst werden.

Beck gibt drei Dimensionen des Individualisierungsschubes an:


Freisetzung: alte Abhängigkeiten verschwinden, mehr und mehr Optionen.

Entzauberung: Werte und Normen sind in Frage gestellt, keine "Normalbiografie" möglich.

Kontrolle: Bindungen verschwinden - mehr Einfluss durch Markt und Moden.
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Kapitel 8: Individualisierung – Entstrukturierung soz. Ungleichheit
(2) Welches sind die Ursachen des Individualisierungsprozesses nach Beck?
Fahrstuhleffekt, Wohlfahrtstaat, Bildungsexpansion
wirtschaftlicher Aufschwung: Fahrstuhleffekt, gestiegene Lebenserwartung, geringere Arbeitszeiten - Ergebnis: die Ungleichheiten sind subjektiv weniger geworden, individuelle Bindung an Klasse verliert an Bedeutung – Mobilität ist hier ebenfalls relevant (man verbringt Leben nicht an selbem Ort – traditionelle Bindungen verlieren an Bedeutung)
wohlfahrtsstaatliche Absicherung
Bildungsexpansion
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Kapitel 8: Individualisierung – Entstrukturierung soz. Ungleichheit
(3) Welche Kritik übt Beck an soziologischen Ansätzen, welche die Sozialstruktur mit Hilfe von Klassen- und Schichtmodellen beschreiben?
Seiner Meinung nach "verflüssigt" die Individualisierung die Sozialstruktur der modernen Gesellschaft. weil: subkulturelle Klassenidentitäten und -bindungen sich ausgedünnt oder aufgelöst haben und eine Individualisierung von Lebenslagen und -stilen stattfand.

Kartensatzinfo:
Autor: VG
Oberthema: Soziologie
Thema: Sozialstruktur
Schule / Uni: FernUniversität in Hagen
Veröffentlicht: 24.02.2013
Tags: Sozialstruktur, Ungleichheit
 
Schlagwörter Karten:
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