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All main topics / Bildungswissenschaften / interkulturelle Studien

Einführung in interkulturelle Studien (17 Cards)

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Begriffserklärung: Homogenität
Der Vorgang, der Homogenität (Gleichartigkeit) herstellt. In modernen, komplexen Gesellschaften ist Homogenität nur entlang weniger Merkmale hertstellbar (z.B. gleiche Verkehrssprache, gleiche Akzeptanz grundlegender Rechtsnormen wie Grundrechte usw.)
Wichtiger als die tatsächliche Herstellung von Gleichartigkeit ist die Durchsetzung einer Vorstellung von Gleichwertigkeit nach dem Muster: Alle in Deutschland lebenden sind Deutsche, alle Deutschen sprechen deutsch, alle Deutsche haben eine gemeinsame Kultur-
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Postulat: Deutschland ist kein Einwanderungsland:
Wanderung hat es schon immer in D gegeben. Es ist eine Wechselwirkung zwischen "Push" und "Pull". Innerhalb der Einzelstaaten, vom Land in die Stadt oder nach Amerika.
Nachdem im 19.Jahrhundert viele (4 Mill) in die USA auswanderten, fehlten in der Industrialisierung viele Arbeitskräfte. Diese "Leutenot" war der Grund, dass aus dem Deutschen Reich und später Deutschland ein Einwanderungsland geworden ist. Die ertse große Wanderung gab es ca 1880 von Ost nach West als Binnenwanderung. Die Menschen gingen vom Land in die Städte,da es dort mehr Arbeit gab. So gab es eine große Nachfrage an Arbeitern in der Landwirtschaft (Billiglohn). So kamen die ersten Saisonarbeiter aus dem russisch besetzten Polen. Damit aber die Polen sich nicht sesshaft machen konten, durften sie nie länger als 1 Jahr an einem Ort arbeiten. So gab es eine ständische Wanderschaft von Arbeitskräften. Im Ruhrgebiet durften die Polen nicht arbeiten,so kamen die Italiener und Südeuropäer. 1927 gab es einen Anwerbevertrag mit südeuropäischen Staaten. Im 1. Weltkrieg wurde ihnen sogar die Ausreise verboten. Im 2. Weltkrieg wurden bis zu 10 Millionen Menschen meist aus Russland und Polen zur Zwangsarbeit verschleppt. In den 50er und 60er Jahre wurden dann wieder Arbeitskräfte aus dem Süden geholt.
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1. These des Studienbriefs: Sprachliche und kulturelle Homogenität ist eine Fiktion des Nationalstaates
Begriffserklärung ETHNIE: geglaubte Gemeinsamkeit (Sprache, Abstammung, Kultur, Geschichte, Sitten, Gebräuche)
Überprüfung von Gemeinsamkeiten bei den Nazis (Ariernachweis durch Schädelformmessungen, Haarfarbe, Augenfarbe etc)

Überprüfung einer gemeinsamen Kultur ist schwierig: Unterschied Bauern - Städter; Könige - Leibeigene usw.
Der Gemeinschaftsglaube hilft sich hier mit dem Konstrukt der Nationalkultur.
was ist "gemeinsame Sprache"?
Hoch-Standardsprache, Dialekte, Mutter, Familien, Erst- oder Umgebungssprache - Was ist Muttersprache?
Methodenprobleme der Erhebungsmethode:
sind politisch abhängig, (Deutsche Besetzung in Polen- viele sprachen Deutsch; nach der Besetzung sprachen die Menschen Polnisch)
Homogenität keine Tatsache, sondern eine politisch motivierte Willenserklärung!
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2. These des Studienbriefs: Migration ist der Regelfall - Sesshaftigkeit über Generationen oder lange Zeiträume hinaus ist die Ausnahme
Die häufigste Meinung heute ist, dass Migration ein modernes Phänomen der Globalisierung ist. Es wird auch in Deutschland immer mehr zum politischen Diskurs, zum Schalgwort, mit dem Angst in der Bevölkerung geschührt wird. In den 60er und 70er Jahren war man gerne das "weltoffene Gastland". Doch in der heutigen Situation der Finanzkriese, der hohen Arbeitslosigkeit wird dieser Anspriúch gerne kategorisch zurückgewiesen. Schaut man sich aber das Thema im intanationalen Blickwinkel der letzten Jahrhunderte genauer an, wird man sehen, dass es "Bewegung" schon von jeher gab. Diese unterlagen den typischen Migrationsprozessen wie "Push-Pull", Zentrum-Peripherie- und Kettenmigration. Die Gründe damals waren unter anderm die Industrialisierung, die Kolonisation, die Landflucht oder Kriegsflucht. Auch darf man nicht vergessen, dass auch Deutschland ein Auswanderungsland war und noch ist. Seit 1880 bis 1990 sind ca, 15 Mio Menschen ausgewandert, was gerne verschwiegen wird. Zuwanderun ist keine Neuerscheinung, sie war zu fast allen Zeiten zu verzeichnen und zwar auch außerhalb Deutschlands. Die aktuellen Zuwanderungszahlen werden überschätzt, in der Vergangenheit gab es schon stärkere Zuwanderung.
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Konstrukt "Perspektivwechsel" nach Hansen
Die verengte Perspektive kann nicht per Beschluß aufgehoben werden. Es ist ein Prozeß der Auflösung ethnozentristischer Sichtweisen. Hierbei ist es notwendig durch Aufarbeitung anderer nationaler Ethnozentrismen die eigenen zu erkennen.
Interkulturelles Lernen soll die vorhandene Vielfalt aufgreifen, darstellen und begreifbar machen, sowie den intelligenten Ungang mit dieser Vielfalt einüben. So versucht Interkulturelles Lernen eine neue Antwort auf diese veränderte Ausgangslage zu geben und Bildung als vom Anspruch her universalistisch zu verstehen. Notwendig ist es dabei, zur Kenntnis zu nehmen, wie andere uns sehen, weshalb sie und so sehen, welche positiven und negativen Seiten damit verbunden sind. Nur durch einen solchen Austausch der verschiedenen Blickrichtungen ist ein interkultureller Dialog möglich. Dadurch kann man dann die eigene eingeschrenkte Sichtweise überprüfen und ggf. ändern.Dieser doppelte Perspektivwechsel unterscheidet Interkulturelle Lernen von einer Ausländerpolitik. Hierdurch werden Gemeinsamkeiten und Untersciede der Situation und Erfahrungen erkennbar und können produktiv bearbeitet werden.
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Funktionen und Grenzen des Bildungssystems zur Reduktion von Ethnozentrismus
Das moderne Schulsystem zeichnet sich dadurch aus, dass Schüler davor bewahrt werden, der ganzen Vielfalt ihrer Altersgruppe in soz., ethnischer oder konf. Hinsicht zu begegnen. Schulen nehmen Schüler nur aus einem gewissen Schuleinzugsb. auf. Segretiertes Wohnen führt zu relativ homogenen Schuleinzugsb.. Die Schule als Ort der Begegnung der Gleichaltrigen mit der "ganzen" Vielfalt ist eine Wunschvorstellung. Möglichkeiten der Schule haben auch ihre Grenzen in der altersspezifischen Bearbeitungsfähigkeit- und Bereitschaft der Schüler. Grundschule: eher mit Emphtie und Mitgefühl, angeleitete Solidarität. Neugier führt zu Kontaktaufnahme. Pubertierende Jugendliche bei der Suche nach dem "Ich" sind unsicher, ängstlich gegenüber Fremden. Fühlen sich in den peer-groups stark und wohl. Dies verhindert spontane Empathie; könnte als Schwäche ausgelegt werden, zur Ausgrenzung der eigenen Gruppe. Ältere Jugendliche können den Diskurs über Gemeinsakeiten und Unterschiede zu/mit den "Anderen" rational zulassen. Zentraler Auslöser ist Angst zu unterliegen, nicht erfolgreich zu sein usw. Hier kann Pädagogik mit einem begrenzten Beitag ansetzen:
1. Begegnungen herbeiführen und organisieren
2. Informationen über "Andere" bereitstellen
3. Regeln der Interaktion einüben
4. Konfliktaustragungen üben
Bei diesen begrenzten Möglichkeiten kann in Bildungseinrichtungen allerdings ein nicht zu vernachlässigender Beitrag zur Vermeidung von Fremdenfeindlichkeit geleistet werden.
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Modelle zur Beschreibung der Entwicklung von Migration
1.Push-Pull-Faktoren

2.Zentrum-Peripherie-Strukturen

3.Kettenmigration







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Kettenmigration
Dieses Modell konzentriert sich auf die Beziehungen zwischen den Migrantinnen. Die erste Person die auswandert, stellt einen Brückenkopf dar. Sie ist die Anlaufstelle für Verwandte, Freunde etc. Das bedeutet, dass wenn eine Person ausgewandert ist, sie ihre Familie oftmals nachholen. So entsteht ein soziales Netzwerk oder eine sogenannte Migrantensubkultur.
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Zentrum -Peripherie-Strukturen
Das Modell zieht die sozio-ökonomischen Faktoren in den Mittelpunkt. Die Regionen die eine selbständige, gut funktionierende Wirtschaft haben, kulturell gut ausgestattet sind und eine funktionierende Infrastruktur besitzen fungieren als Zentrum. Das Zentrum ist für diejenigen anziehend, welche in einer Region leben, die weder eine eigene Wirtschaft haben noch kulturelle Angeboten wahrnehmen können und somit vom Zentrum abhängig sind. Diese Regionen werden als Peripherie bezeichnet. Da die Menschen Anteil haben wollen an der Wirtschaft, Kultur und Bildung üben die Zentren einen Migrationsdruck aus, welcher zur Auswanderung in den Peripherieregionen führt beziehungsweise zur Einwanderung in solche Zentren.
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Push- Pull-Faktoren
Das Modell versucht Faktoren aufzuspüren, welche die Abwanderungsbewegung beziehungsweise die Zuwanderungsbewegung in bestimmten Regionen bestimmen. z.B fehlende Arbeitsplätze als Grund für die Abwanderung, Hohe Löhne als Grund für die Zuwanderung.

Als generelles Modell ist das Push-Pull Modell ungeeignet, da die individuelle Wahrnehmung die Situation und die Faktoren bestimmten. z.B Mensch zieht es aufs Land, da es ihm überall sonst zu laut ist. Eine andere zieht in die Stadt, da es ihr auf dem Land zu langweilig ist.
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Begriffserklärung: Ethnozentrismus
Überbewertung der Merkmale der ethnisch gefassten eigenen Wir-Gruppe und Herabsetzung von anderen Gruppen.
Gruppenegoismus , der dazu führt, die eigene Gruppe als Mittelpunkt der Welt zu sehen und den kulturellen Reichtum anderer Länder und Ethnien darüber zu vergessen oder zu verleugnen.
Ihr liegt die Anmaßung zugrunde, anderen Gruppen gegenüber an Wert überlegen zu sein.

Europäer = Eurozentrismus
Nation = Nationalismus

aggressieve Spielart:
- Angehörige anderer Ethnien zur eigenen Ethnie zu machen (Umvolkung) = Germanisierung, Russifizierung, Amerikanisierung
- "ethnische Säuberung"
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Begriffserklärung Interkulturalität:
Der Begriff Interkulturalität bezeichnet eine Beziehung zwischen zwei oder mehr Kulturen. Zum einen wird durch ihn ausgedrückt, dass es Unterschiede zwischen Kulturen gibt und zum anderen zeigt er an, dass trotz dieser Unterschiede Möglichkeiten zum Austausch zwischen den Kulturen gegeben sind. Interkulturalität bedeutet nicht nur, dass in einer Situation verschiedene Teilnehmer aus verschiedenen Kulturen agieren, sondern, dass sich etwas entwickelt, was über die Addition der Merkmale der beteiligten Kulturen hinaus geht.
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Begriffserklärung: Kultur:
kein eindeutiger Begriff!
im Alltagsgebrauch:
a) Kultur als Gesamtheit der Lebensäußerungen einer Gruppe
b) Kultur als Hochkultur (Goethe, Theater, Beethoven, Oper usw. aber nicht Kino, Fernsehen, Interaktion, Kommunikation)
Gegensatzpaare:
Kultur - Natur           Kultur - Zivilisation
...Potential des Menschen in die äußere und innere Natur verändernd und gestaltend einzugreifen, um sich als Art und Einzelorganismus zu erhalten.
Kultur umfaßt alle Bereiche des menschlichen Lebensvollzugs: von der materiellen Lebenssicherung über die sozialen Lebensordnung bis zu ästhetischen und werteorientierten Umweltauseinandersetzungen.
...ist aktive Auseinandersetzung mit einer sich wandelnden und in sozialen, ökonomischen oder auch politischen Prozessen verändernde Umwelt.
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Begriffserklärung Migration:
jede längerfristige, räumliche Verlagerung des Lebensschwerpunktes über eine größere Distanz, die ein Verlassen des sozialen Aktionsraumes zur Folge hat.
1. Emigration = Auswanderung
2. Immigration = Einwanderung
3. Binnenwanderung
- Aus- bzw. Einwanderung ist nur durch den Blickwinkel auf die betrachtete Region zu unterscheiden.
- Binnenwanderung ist eine Migration, die innerhalb der Grenzen stattfindet.
Bsp.:  eine Migration von Norditalien nach Stuttgart ist für Deutschland eine Migration und für Italien eine Auswanderung und für Europa eine Binnenwanderung.
Motive von Migration:
anderer Ort, an dem man besser leben/ überleben kann
aus politischen, ökonomischen Gründen (relogiös, politisch, ethnische Verfolgung)
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Begriffserklärung Habitus:
Äußeres Erscheinungsbild und die Gesamtheit sozialer Prägungen und Verhaltensdispositionen (Eigenschaften), die üblicherweise als Indikatoren für die Persönlichkeit einses Menschen genommen werden; wird auch zur Beschreibung sozialer Gruppe benutzt.
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Begriffserklärung Identität:
"Ich-Übereinstimmung" von Individuen oder Gruppen (u.a. ethnische, nationale, subjektive/ Ich-Identität). Die eigenen Verhaltenserwartungen und die der Umgebung können zur Deckung gebracht werden. Soll Identität nicht Unterwerfung unter Gruppenzwang sein, so kann sie nur als Prozeß - als Identitäts-Arbeit - gedacht werden, die insbesondere an widersprüchlichen Erwartungen zu leisten ist.

Persönlichkeit; Zugehörigkeit zu einer Gruppe, Nation, Religion....

Deutsche, Studentin, Pädagogin, Verheiratete, Stadtbedienstete....
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Begriffserklärung Heterogenität:
Vielfaltigkeit in Sprache, Ethnien, Religionen etc.

Ethnische Heterogenität: ist kein Merkmal des historischen Deutschen Kaiserreiches. In vielen Ländern Europas herrscht eine heterogene Vielfalt. Auch sprachliche Heterogenität ist in ganz Europa vorhanden.

Der ethnisch homogene Staat ist keine empirische Tatsache, weder historisch noch aktuell, sondern eine ideologische Forderung, die nicht eingelöst werden kann!

Das heißt, dass Heterogenität immer herrschen wird.
Flashcard set info:
Author: Christina
Main topic: Bildungswissenschaften
Topic: interkulturelle Studien
Published: 06.02.2010
 
Card tags:
All cards (17)
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