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Alle Oberthemen / Psychologie / Geschichte der Psychologie

Geschichte der Psychologie (218 Karten)

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Was ist Psychologie?
Die Kennzeichnung von Psychologie als Wissenschaft vom Erleben und Verhalten. Dabei ist die Unterscheidung zwischen Verhalten und Handeln als wichtiger Aspekt zu berücksichtigen
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Was ist mit Selbstvergewisserung in der Psychologiegeschichte gemeint?
Man will ja sehen, wie weit man seit den Anfängen gekommen ist und man möchte gute Argumente haben, dass weitere Forschung notwendig ist, weil bestimmte Probleme nicht bekannt waren bzw. nicht oder nur unzureichend gelöst wurden. Eine sorgfältige
Untersuchung der Frage, ob es so etwas wie Erkenntnisfortschritte in der Psychologie gibt, ob wichtige Probleme der Psychologie eine Lösung gefunden haben oder nicht, und wenn nicht, warum dem so ist, eine solche Untersuchung findet sich selten in der nötigen Breite
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Was bedeutet Legitimation in der Geschichte der Psy.?
Die Überzeugung, dass es wissenschaftlichen Fortschritt gibt, legt es nahe, die gegenwärtigen Erkenntnisse und Errungenschaften aus einem quasi notwendigen Verlauf der Geschehnisse heraus zu deduzieren. Die legitimatorische Funktion historischer Argumente findet sich vor allem in Hand- und Lehrbüchern sowie Enzyklopädien: „A hat etwas erkannt, B hat es weiter ausge-
baut, C aus der Kritik an A und B wieder etwas Neues entwickelt.
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AO-Psychologie...welche Phasen
Im Lehrmodul zur AO-Psychologie wird
aber zu zeigen sein, dass wissenschaftlich fundierte Maßnahmen stets die Phasen der Diagnose (oder Analyse), der Intervention und der (empirischen) Evaluation einschließen, während ein hemdsärmeliger Ansatz der Praxis dazu neigt, sich
weitgehend auf die Intervention (das ‚Machen’) zu konzentrieren
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Übersicht der diagnostischen Aufgabenfelder und Fragestellungen in einigen wichtigen Anwendungsfächern
• ABO-Psychologie, z.B. Personalselektion und –entwicklung
• Pädagogische Psychologie, z.B. Eignung für weiterführende Schulen und Studiengänge,
Erziehungsprobleme
• Klinische Psychologie, z.B. Diagnose psychischer Störungen, Auswahl und Evaluation
von Interventionsmaßnahmen
• Forensische Psychologie, z.B. Glaubwürdigkeitsdiagnostik, Bewährungsprognose
• Markt- und Werbepsychologie, z.B. Diagnose der „Anmutungsqualität“ eines
neuen Artikels
• Ökologische Psychologie, z.B. subjektive Wahrnehmung von Wohn-, Arbeits-,
und Schulumwelten
• Verkehrspsychologie, z.B. Erfassung der Fähigkeit zum Führen von Fahrzeugen
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2 grundlegende Arten bzw. Strategien der Diagnostik bezeichnen...
Die Selektionsdiagnostik und die Modifikationsdiagnostik.
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Was ist die Selektionsdiagnostik?
Die Selektionsdiagnostik zielt im Rahmen personal-, organisations-,oder pädagogisch-psychologischer Aufgaben darauf ab, geeignete Personen oder Bedingungen auszuwählen (zu selegieren).
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Was ist die Bedingungsselektion?
Bei der Bedingungsselektion ist
es dagegen umgekehrt: Für Personen mit einem bestimmten Fähigkeits- und Merkmalsprofil, das als stabil angenommen wird, sollen geeignete Bedingungen ausgewählt werden, die zu dem jeweils persönlichen Profil passen
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Was ist Modifikationsdiagnostik?
Modifikationsdiagnostik steht dagegen im Mittelpunkt klinisch-psychologischer Fragestellungen. Bei dieser Form der Diagnostik soll ermittelt werden, welche Erlebens- und Verhaltensweisen einer Person verändert werden sollen oder welche
externen Bedingungen verändert werden müssen, damit ein Problemverhalten reduziert werden kann.
Im ersten Fall dient die Diagnostik der Verhaltensmodifikation,
im zweiten Fall der Bedingungsmodifikation
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Auf was basiert Selektionsdiagnostik und Modifikationsdiagnostik?
Selektionsdiagnostik basiert hauptsächlich auf dem Eigenschaftsmodell, während sich Modifikationsdiagnostik in erster Linie auf verhaltensdiagnostische Prinzipien bezieht.
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Von was geht das Eigenschaftsmodell aus?
Das Eigenschaftsmodell geht davon aus, dass Personen auf bestimmten (eignungsrelevanten) Dimensionen (z.B. Intelligenz, soziale Kompetenz, Gewissenhaftigkeit) verglichen werden können
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Was ist unter Verhaltensdiagnostik zu verstehen?
Verhalten ist erlernt und variiert von Situation zu Situation und lässt sich prinzipiell verändern.
Eine zentrale diagnostische Frage ist es zu identifizieren, welche situativen Bedingungen ein Verhalten auslösen und aufrechterhalten.
Unter welchen situativen Bedingungen z.B. zeigt ein Kind aggressives Verhalten. Nicht, was eine Person
„hat” (Eigenschaften), sondern, was eine Person tut, ist in der Verhaltensdiagnostik von Interesse
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Eigenschafts- und Verhaltensdiagnostik lassen sich anhand
von vier Dimensionen und damit verbundenen diagnostischen Zielsetzungen unterscheiden:
1. Status- vs. Prozessdiagnostik
2. Normorientierung vs. Kriteriumsorientierung
3. Testen vs. Inventarisieren
4. Diagnostik als Messung vs. Diagnostik als Information für und über Behandlung:
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Wann war Platon
ca 400 v. Chr.
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Was ist "Qualia" ?
Erleben ist jegliches Innewerden von etwas (Dorsch)

= lat.(wie beschaffen), phänomenales Bewusstsein, innhalt von mentalen zuständen;
Thomas Nagel: so wie es sich anfühlt, eine fledermaus zu sein, man kann dieses nicht erklären, z. B. wie es sich anfühlt eine fledermaus zu sein, bleibt unbeantwortet...

jeder hat seine eigene Welt...
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Welche Unterschiede machten Hermann und Pervin in der Persönlichkeitspsychologie?
Hermann :
Persönlichkeit als
- einzigartiges
- relativ stabiles
- den Zeitablauf überdauerndes Verhaltenskorrelat

Pervin :
- Kognition - Emotion - Verhalten in Organisation
- Nature und Nuture ( genetische Anlagen u. Erfahrung )
- Vergangenheit - Gegenwart - Zukunft
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Was beschreibt das korrelativen Design nach William Stern in der Persönlichkeitspsychologie?
Korrelation : Wie hängen Merkmale zusammen?

Variation : Welche Merkmalsausprägungen zeigen sich bei einem Merkmal?

Psychographie : alle Merkmale einer Person

Komparation : Vergleich jeweils aller Merkmale bei unterschiedlichen Personen
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Beschreibe sechs Unterschiede zwischen Individuen bezüglich Anlage-Umwelt-Interaktion:
psychodynamisch : Kindheitserfahrungen, unbewusste Inhalte

biologisch : genetische Grundlagen

phänomenologisch : subjektive Wirklichkeitsauffassung, humanistisch: Automanie und Selbstverwirklichung des Menschen

verhaltensbezogen : Betonung situativer Einflüsse

sozial-kognitiv : Informationsverarbeitung, soziales lernen

biografisch-narrativ : Untersuchung in seiner Welt, Geschichten erzählen als inneres Ordnungssystem

phänomelogisch, verhaltensbezogen, sozial-kognitiv wirken gemeinsam auf Lernen
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Wer entwarf "Prüfung der Köpfe zu den Wissenschaften"(1575)?
Juan Huarte entwarf mit seiner „Prüfung der Köpfe zu den Wissenschaften“ eine der frühesten psychodiagnostischen Arbeiten.
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Wer unternahm die ersten Datenerhebungen im Bezug auf Sinnesleistungen?
Francis Galton unternahm die ersten Datenerhebungen an Versuchspersonen, wobei es um die Ermittlung der Sinnesleistungen auf Basis eines „Tests“ ging (der Begriff Test stammt von ihm).
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Wer entwickelte die ersten Testreihen für Kinder?
Alfred Binet und Theodor Simon entwickelten die ersten kurzen Testreihen für Kinder zwischen 3 und 15 Jahren, wobei diese Arbeiten weniger in Frankreich als in den USA und Deutschland aufgegriffen wurden und der Entwicklungspsychologie und Diagnostik allgemein zugute kamen.
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Wer ist der Begründer der Differentiellen Psychologie?
William Stern , die ihre reifste Form in der Lehre vom „kritischen Personalismus“ fand. Das Kernstück dieser Lehre ist das Konvergenzprinzip -> Verhalten sei niemals allein das Resultat von Begabungen und Außeneinflüssen, sondern erst im Zusammenteten von Ererben und Erwerben trete das Seelenleben hervor (Anlage-Umwelt-Diskussion).

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Wer entwickelte den ersten Intelligenztest (IQ)?
William Stern 1912
Einen Quotienten aus Intelligenzalter  und Lebensalter zu bilden. Diesen nennt er Intelligenzquotienten
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Wer war in der "Charakterlogie" in den 20er und 30er Jahre bedeutend?
Ludwig Klage
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Wer entwickelte die Konstitutionstheorie?
Ernst Kretschmer
Konstitutionstheorie vom phyknischen, leptosomen und athletischen Typen
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Wer prägte die Begriffe Introversion und Extraversionstypus?
C.G. Jungs Persönlichkeitspsychologie und Diagnostik

„Der Introvertierte durch ein zögerndes, reflexives, zurückgezogenes Wesen gekennzeichnet. Er gibt nicht leicht, nimmt in sich auf, scheut vor Objekten und versteckt sich gern hinter misstrauischer Beobachtung.

Der Extravertierte hat dagegen ein entgegenkommendes, anscheinend offenes Wesen, findet sich in fast jede Situation, knüpft leicht Kontakte, wagt sich ohne nennenswerte Bedenken in unbekannte Situationen und ist oft unbekümmert.“
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Wer formulierte das "Biologischen Gesetz"?
Ernst Haeckel
indem die embryonale Entwicklung als Rekapitulation der Evolutions- und Stammesgeschichte die zentrale Aussage war. Diese Theorie wurde auch von anderen Wissenschaftlern vertreten, wie William Thierry Preyer, James Sully , Stanley Hall und James Mark Baldwin.
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Wer entwickelte das "Psychogenetische Gesetz"?
Das Durchlaufen der Evolution in der embryonalen Entwicklung übertrug Stanley Hall auch für die weitere Entwicklung des Kindes und formulierte somit das „Psychogenetische Gesetz“.
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Wer kam zu der Annahme, dass die Entwicklung  eines Kindes von durchlaufenden Abfolgen Verhaltensveränderungen sei?
Charlotte Bühler kam durch umfangreiche und standardisierte Beobachtungen zu der Annahme, dass die Entwicklung des Kindes eine von jedem Kind durchlaufene Abfolge von Verhaltensveränderungen sei.

Anfang der dreißiger Jahre dehnte sie die entwicklungspsychologischen Untersuchungen auf den gesamten menschlichen Lebenslauf aus. Nach Bühler vollziehen sich fünf Lebensphasen, in die typischerweise Ereignisse wie Berufsfindung, Eheschließung, Ausscheiden aus dem Berufsleben usw. fallen.
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Wer entwickelte die Theorie der Äquilibration?
Jean Piaget entwickelte die Theorie der Äquilibration (Gleichgewicht zwischen den kognitiven Schemata und dem Objekt der Erkenntnis auf jeder Stufe der Entwicklung).
Er ging von vier Phasen aus:

- Phase der sensumotorischen Intelligenz; 1 – 1,5 Jahre

- Phase des voroperatorischen, anschaulichen Denkens; 1,5 – 6 oder 8 Jahre

- Phase des konkret operatorischen Denkens; 8 – 10 Jahre

- Phase des formal operatorischen Denkens; 11 – 12 Jahre
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Welcher Wundtschpler war treibende Kraft der experimentellen Pädagogik bzw.Psychotechnik?
Ernst Meumann

Erst nach dem zweiten Weltkrieg erhält in der Bundesrepublik mit dem Ausbau der Hochschulen, der Umgestaltung des Pädagogikstudiums zu einem akademischen Studiengang und mit der Besetzung vieler Pädagogikprofessuren mit Psychologen die Pädagogische Psychologie wieder eine stärkere Einbindung in die Psychologie mit ihrem empirisch-analytischen Vorgehen. Kennzeichnend für diese in den sechziger Jahren beginnende Phase sind die zahlreichen Untersuchungen zum Lehrerverhalten durch Anne-Marie und Reinhard Tausch und deren Schüler.“
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Wer führte 1902 den Begriff der Primärgruppe ein?(Sozialpsychologie)
Charles H. Cooley
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Welcher Wundtschüler führte Experimente mit Kindern durch, um Einfluss der Anwesenheit anderer auf die Leistung des einzelnen festzustellen?
Walther Moede
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Wem gelang eine theoretische Durchbringung von Gruppenwirkung mit Experimenten?
Floyd H. Allport

Er versuchte in seinen Experimenten eine noch größere Kontrolle der Störvariablen zu erreichen als Moede und stellte die Theorie der „sozialen Aktivierung“ auf.
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Wer sind die bedeutendsten Sozialpsychologen der Nachkriegsjahre?
Kripal S. Sodhi (1911 – 1961)
Peter R. Hofstätter (1913 – 1994)
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Welche dominierenden Theorien der Sozialpsychologie kennst du?
- Attributionstheorie, die Austauschtheorie und (immer noch) die Gleichgewichtstheorien, wie Heiders Balancemodell und Festingers Theorie der kognitiven Dissonanz
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Mit welchem Programm wurde eine neue Ära der Arbeitsgestaltung eingeleitet?
amerikanischen Ingeniuers Frederik Winslow Taylor  wird eine neue Ära der Arbeitsgestaltung eingeleitet, an der auch Psychologen mit der Entwicklung von Ausleseverfahren und Arbeitszeitstudien ihren Anteil haben.
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Wer spielte eine besondere Rolle in der amerikanichsen Wirtschaftspsychologie?
Hugo Münsterberg

Angeregt durch Industrie, Verbände und Verwaltung entwickelte Münsterberg 1910 die ersten Berufseignungstests für Straßenbahnfahrer.
Der Begriff der „Psychotechnik“ war kurz nach der Jahrhundertwende von William Stern geprägt worden, wurde aber von Münsterberg popularisiert. „Psychotechnik ist die Wissenschaft von der praktischen Anwendung der Psychologie im Dienste der Kulturaufgaben“
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Durch wen entstand die Klinische Psychologie als Wissenschaft mit Forschungsmethoden?
Psychiater Wilhelm Griesinger begann Geisteskrankheiten nicht mehr als unabwendbare Strafe Gottes, sondern als Krankheiten mit somatischen Ursachen anzusehen.
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Wer wird noch mit den Anfängen der Klinischen Psychologie im Jahr 1896 in Verbindung gebracht?
Lightner Witmer  an der Universität von Pennsylvania der eine „Psychologische Klink“ gründete. I
Im gleichen Jahr veröffentlichte Emil Kraepelin seine Arbeit „Der psychologische Versuch in der Psychiatrie“. Die Begründung der Klinischen Psychologie ist mit beiden Persönlichkeiten, die beide Schüler von Wundt waren, eng verbunden.

Kraepelin führte als erster Untersuchungen über Schlaftiefe, über Muskelkraft, über Gefühle, über Ermüdung und Erholung und über die Wirkungen von Tee, Alkohol Äther usw. auf geistige Prozesse durch.

Lightner Witmer wollte Beratung, Psychotherapie und Rehabilitationsmaßnahmen für Kinder, die in der Schule versagten, durchführen.“
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Kognitive Wende
Miller, Galanter und Pribram nehmen an, dass kybernetische Systeme Ziele (Sollwerte) haben, über Wissen (Speicher) verfügen und zur Zielerreichung Pläne (Computerprogramme) verwenden. So auch der Mensch dessen Wissen von sich selbst und seiner Umwelt von den Autoren als Bild bezeichnet wird.

zur Veranschaulichung werden kybernetische Blockschaubilder verwendet.
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Was wird genau unter Kognitive Wende bezeichtnet?
Diese Abkehr von der Modellvorstellung eines passiv reagierenden Menschen zu einem planenden, selbsttätig handelnden und wahrnehmenden Individuum wurde als „Kognitive Wende“ in der Psychologie bezeichnet (ab 1960).
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Was wird als Materialismus bezeichnet?
Für die Wissenschaften von den Phänomenen des Lebens – Biologie und Psychologie eingeschlossen – schien es nun logisch, die gleichen Grundlagen anzunehmen wie für die Physik und Chemie. Diese Auffassung wird als Materialismus bezeichnet. Ein solches materialistisches Wissenschaftsverständnis war für die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts typisch und wurde mehr oder weniger als unabdingbar für wissenschaftliches Arbeiten angesehen. (…)
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Wer wählte den Begriff der Psychophysik?
Gustav Theodor Fechner wählte den Begriff der Psychophysik und lies damit die Absicht erkennen, „psychologische Vorgänge nach dem Vorbild der Physik als Naturwissenschaft zu studieren. (…)
Zwar war er der Überzeugung, seine Psychophysik sei seine eigene, vollkommen neue Schöpfung, doch erkannte er die Leistungen des Physiologen……Ernst Heinrich Webers an. Ernst Heinrich Weber hatte bereits in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts wichtige physiologische Messungen durchgeführt.
Als Physiologe untersuchte Weber die Funktion der verschiedenen Sinnesorgane, wobei ihn besonders die Empfindungen interessierten (Schmerz, Kälte, Härte usw.)“
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Wer entwickelte die Ersparnismethode?
Hermann Ebbinghaus  begann erstmals auch das menschliche Gedächtnis experimentell zu untersuchen.  Er entwickelte die Ersparnisgründe (=Gedächtnisprüfung durch Reproduktion von auswendig gelernten Silbenreihen).
Auch von Georg Elias Müller wurde mit größerer experimenteller Strenge Untersuchungen durchgeführt.
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Wer wurde mit der Würzburger Schule in Zusammenhang bebracht?
Külpe
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Wer versuchte das Bewusste in nicht mehr zerlegbare Teile zu gliedern?
Wilhelm Wundt ( Elemente des Bewusstsein - Elementenpsychologie)
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Wie nannte Wundt in den späteren Jahren seine Psychologie?
Voluntarismus, wobei die Apperzeption eine zentrale Begrifflichkeit darstellte - innere Willenshandlung als psy. Prozesse anzusehen
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Wann entstand der erste experimentelle Lehrstuhl bzw. Labor in Leibniz, und wer war der Begründer?
1879 Wilhelm Wundt
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Was waren die zentralen Methoden der Würzburger Schule?
Zentrale Methode der Würzburger Schule war die systematische, experimentelle Selbstbeobachtung bei Denkprozessen. Dabei sah man die Introspektion insgesamt als Grundmethode der beschreibenden Psychologie an und Begriffe wie Seele, Ich, Subjekt, Bewusstsein und Seelenvermögen wurden als psychologische Grundbegriffe genannt.
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Auf wen geht das "AHA -Erlebnis" zurück?
Die Theorie der „determinierenden Tendenzen“ (unbewusste Kräfte hinter einem lösungsorientierten Gedankenverlauf) und das „AHA-Erlebnis“ gehen auf Külpes Schüler
Narziss Ach und Karl Bühler zurück.
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Was wurde durch die Würzburger Schule erst möglich bzw. beeinflusst?
Durch die Würzburger Schule wurde die Gestaltspsychologie prägend beeinflusst und die kognitive Psychologie erst ermöglicht.

Die bis dato unbestrittene  Lehrmeinung Wundts, höhere intellektuelle Funktionen seien experimentellen Untersuchungen nicht zugänglich, wurde schließlich durch die Würzburger Schule in Frage gestellt.
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Mit welchen Personen wird die Gestaltspsychologie in Verbindung gebracht?
Max Wertheimer, Wolfgang Köhler und Kurt Koffka

Jedoch gab es gestaltpsychologisches Gedankengut schon seit der Antike.
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Wer gründete erstmals eine Ganzheitspsychologie?
Alexius Meinong und Christian von Ehrenfels gründeten erstmals eine Ganzheitspsychologie (1882).

Meinong nahm an, dass „zusammenhängende Gesamtheiten zu unterscheiden seien, die aus den Bestandteilen allein nicht zu erklären seien“.
Diese Gesamtheiten wurden „Komplexionen“ genannt.
„Diese Komplexionen erklärte Meinong mit Aktivitäten des Betrachters. Erst durch diese Aktivitäten („Produktionen“ – daher Produktionstheorie) entsteht aus Einzelelementen beim Betrachter der ganzheitliche Eindruck“.
Durch Ehrenfels wurde 1890 am klassischen Beispiel der Melodie die „Übersummenhaftigkeit“ und die „Transponierbarkeit“ als Merkmale der Organisation der Wahrnehmung aufgezeigt.
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Durch wenn erfolgte der Beginn der experimentellen Gestaltspsychologie zwischen 1910-1912?
Max Wertheimer
Anhand von Experimenten über das Sehen von Bewegungen entstand die Arbeit über das Phi-Phänomen, das als Beginn der Frankfurter Schule (1912; später Berliner Schule) datiert wird.
Simultaneität und Sukzessivität sind zentrale Begriffe dieser Arbeit.

„Neu an der Wertheimerschen Gestaltpsychologie war, dass sie – auch im Gegensatz zur Grazer Schule – Gestalten als ganz ursprünglich ansah. Nicht der Mensch schafft Gestalten aus irgendwelchen fundamentalen Sinnesdaten; Gestalten bilden sich auch nicht parallel zu diesen Sinnesdaten, sondern Gestalten sind selbst die Grundeinheiten des Seelenlebens“.
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Wer fand durch seine tierpsy. Experimente Eingang zu Lehrbüchern?
Wolfgang Köhler und seine tierpsychologischen Experimente  von Problemlöseprozessen an Schimpansen fand Eingang in Psychologie-, Biologie- und sogar Schulbücher der Grundschule.

„Köhler gilt als „Naturwissenschaftler“ unter den Gestalttheoretikern. Er bemühte sich um den Nachweis, dass selbst die Physik Gestalten aufweist. Jahrzehnte arbeitete Köhler an dem (heute noch umstrittenen) Nachweis, dass nicht nur die Wahrnehmung nach Gestaltprinzipien erfolgt, sondern auch die Hirntätigkeit nach funktional äquivalenten Gestaltprinzipien geordnet ist (sog. Isomorphipostulat)“
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Wer gründete die Zweite Lebziger Schule?
Wundt Schüler und Nachfolger Felix Krüger gründete die Zweite Leipziger Schule als Schule der genetischen Ganzheitpsychologie.

„Krüger ging von der Gefühlstheorie seines Lehrers Cornelius aus, der schon vor Krüger die Auffassung vertrat, Gefühle seien Gestaltsqualitäten im Sinne von Ehrenfels. Krüger erweiterte diese Theorie zur Theorie der Komplexqualitäten, d.h. der Qualitäten seelischer Ganzheitsgebilde und zur Lehre vom Primat des Erlebnisganzen über die Teile“.

Konkrete Forschungsbeiträge lieferte die Zweite Leipziger Schule im Bereich der Entwicklungspsychologie. 
Ein weiterer Beitrag erfolgte durch Friedrich Sanders Aktualgenese (Entstehung von Gestalterlebnissen aus diffusen Vorgestalten „Gestaltkeimen“).
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Mit was beschäftigte sich Lewins Feldtheorie?
- mit dem Lebensraum des Individuums (nicht allein die dingliche Umwelt, sondern die wahrgenommene Umwelt), indem das Individuum durch unterschiedlichste Aufforderungscharaktere bzw. Valenzen zu unterschiedlichsten Handlungen verleitet wird.

Man muss sich den Lebensraum des Individuums in steter Veränderung vorstellen.
„Dinge gewinnen ihren Reiz, andere verlieren ihn; manche positiven Regionen des Lebensraums sind nur zu erreichen, wenn Regionen mit negativer Valenz durchschritten werden. So ist der akademische Grad (positiver Aufforderungscharakter) nur zu erreichen, wenn eine Region mit negativer Valenz (Arbeit und Entbehrungen im Studium) durchlaufen wurde.

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Was wird von Lewon als Lokomotion  bezeichnet?
Das „Durchschreiten“ des Lebensraums – keineswegs immer eine physikalische Bewegung – wird von Lewin Lokomotion genannt.“
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Wer prägte die Individualpsychologie?
Alfred Adler
Von ihm wurde der „Verein für freie Psychoanalyse“ gegründet, die dann später zum „Verein für Vergleichende Individualpsychologie“  umbenannt wurde.

Adler wollte mit dem Begriff der Individualpsychologie die Unteilbarkeit des einzelnen Individuums betonen und ging dabei einem holistischen, dynamisch-zielorientierten Menschenbild nach. 
Seine Theorie war der Ausgleich von Schwäche durch die Anstrengung eines anderen „Gebiets“, wodurch überdurchschnittliche Leistungen („zum Normalfall“) herbei geführt werden. Diese überdurchschnittlichen Leistungen nannte er Überkompensation. Die Minderwertigkeit galt für ihn als zentrale Quelle menschlichen Strebens.
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Was zählt zu den drei Hauptsströmungen der Tiefenpsychologie?
- Individualpsychologie
- Freuds Psychoanalyse
- Analytischen Psychologie  C.G. Jungs
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Wer gründete die Analytische Psychologie?
Carl Gustav Jung

Weiter ist für Jung das individuelle Unbewusste in ein umfassenderes kollektives Unbewusstes eingebettet. Diese Lehre vom kollektiven Unbewussten entwickelte Jung auf der Grundlage von Freud „Traumdeutung“.

„Zentraler Begriff in Jungs Lehre ist der Archetypus, ein keineswegs eindeutig definierter Begriff, der vererbte Möglichkeiten von Vorstellungen, Urbilder o.ä. beschreibt, die in Träumen und im künstlerischen Gestalten ihren Ausdruck finden.“
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Wer nannte das Effektgessetz(law of effect)
Edward Lee Thorndikes (1874 – 1949) Tierexpermente führten ihn zur Theorie vom Lernen durch Versuch und Irrtum.

„Eine befriedigende (zum Erfolg führende) Reaktion musste also den Lernerfolg verstärkt haben, eine unbefriedigende (nicht zum Ziel führende) geschwächt haben. Dies nannte Thorndike das Effektgesetz (law of effect).“
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Die gegenwärtige Klinische Psychologie ist nach Reinecker (2005, S. 397) durch vier Merkmale charakterisiert:
- Konsolidierung : wissenschaftlich fundierten Methoden zur Diagnostik und Behandlung psychischer Störungen gelten heute als empirisch bewährt und praktisch hilfreich.
- Standardisierung: Teilweise international verbindliche Standards zur Diagnostik und Therapie psychischer Störungen haben sich herausgebildet.
- Differenzierung: Klinisch-psychologische Strategien berücksichtigen sowohl Persönlichkeitsmerkmale
des Klienten und Merkmale des Therapeuten, als auch das
therapeutische Setting sowie verschiedene Kriterien der Veränderung.
- Pluralismus: Es liegen verschiedene Modelle und theoretische Ansätze für die Entstehung, Aufrechterhaltung und Veränderung von psychischen Störungen vor, die sich aus den unterschiedlichen Paradigmen der Psychologie ableiten lassen.
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In der klinischen Diagnostik betrifft die Datensammlung und -verarbeitung folgende Zielsetzungen:
• Beschreibung: Definition und Identifikation psychischer Störungen und Probleme
• Klassifikation: Diagnostik als Zuordnung einer Person zu einem Element
• Erklärung: Sind die Bedingungen für die Entstehung und Aufrechterhaltung einer psychischen Störung bekannt und lassen sich diese Erkenntnisse überführen, so können die auslösenden und Bedingungen im Einzelfall diagnostiziert werden.
• Indikation: Diagnostik zur Vorbereitung therapeutischer Entscheidungen.
• Prognose: Vorhersage von Verläufen psychischer Störungen (mit oder ohne Intervention)
• Evaluation der Intervention und von Veränderungen im Verlauf
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Welche zwei Klassifikation psychischer Störungen werden in welchen Systemen aufgezeigt.
das ICD-10 (WHO/ deutsche Fassung herausgegeben von Dilling,
Mombour & Schmidt, 2006) und das DSM-IV-TR
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Was ist DSM-IV-TR (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders)?
Klassifikationssystem der American Psychiatric Association
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Wann kann von einer psychischen Störung gesprochen werden?
wenn folgende Kriterien zutreffen bzw. nicht zutreffen:
• momentanes Leiden (z.B. an einem schmerzhaften Symptom) oder eine Beeinträchtigung (z.B. Einschränkungen in einem oder in mehreren wichtigen sozialen oder Leistungsbereichen) oder ein stark erhöhtes Risiko, zu sterben, Schmerz, Beeinträchtigung oder einen tiefgreifenden Verlust an Freiheit zu erleiden
• eine Trauerreaktion nach dem Verlust eines geliebten Menschen
• Vorliegen einer verhaltensmäßigen, psychischen oder biologischen Funktionsstörung
• Weder normabweichendes Verhalten (z.B. politischer, religiöser oder sexueller Art) noch Konflikte des Einzelnen mit der Gesellschaft sind psychische Störungen, solange die Abweichung oder der Konflikt kein Symptom einer Funktionsstörung bei der betroffenen Person darstellt.
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Forschungsgegenstände der Klinischen Psychologie
- epidemiologischen Forschung
- Ätiologie-Forschung
- Psychotherapie- und Interventionsforschung
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Psychotherapie als Interventionsverfahren muss nach Perrez (1982) auf wenigstens zwei Bedingungen basieren:
(1) Die Wirksamkeit der Psychotherapie muss empirisch ausreichend belegt sein;
(2) die Wirkungsweise der Psychotherapie muss mit dem aktuellen Wissen der Psychologie vereinbar sein und damit theoretisch begründet werden können.
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Die Orientierung der Verhaltenstherapie am aktuellen Wissensstand der Psychologie kommt auch in den von Franks
und Wilson (1978) formulierten Prinzipien zum Ausdruck
• Verhaltenstherapie beinhaltet die Anwendung von Prinzipien der Psychologie und ihrer Nachbardisziplinen.
• Diese Prinzipien werden zur Beschreibung, Erklärung und ggf. Veränderung menschlichen Leidens und zur Verbesserung der individuellen Funktionsfähigkeit herangezogen.
• In der Anwendung ist eine systematische Erfassung und Bewertung von Effekten intendiert.
• In der Intervention geht es vorwiegend um eine Veränderung von Umgebungsvariablen, aber auch von Variablen im Inneren des Organismus zur Veränderung von Verhalten, Erleben und Kognitionen.
• Das Ziel der Intervention besteht in verbesserter Selbstkontrolle und Eigensteuerung des Patienten.
• Therapeutisches Handeln ist durch allgemein anerkannte ethische Prinzipien geleitet
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Negativitätsbias bei hoch sozial Ängstlichen
• attribuieren Erfolg extern (z.B. das war Zufall, die Aufgabe war leicht) und Misserfolg intern (z.B. ich bin zu dumm )
• zentrieren ihre Aufmerksamkeit auf vermeintliche eigene Mängel  wie z.B. Indikatoren für negative Bewertung durch andere
• erwarten negative Reaktionen ihrer Interaktionspartner selbst dann, wenn sie sich angemessen verhalten haben
• schätzen sich weniger attraktiv ein als Nicht-Ängstliche, obwohl z.B. Schüchternheit nicht mit der fremdeingeschätzten physischen Attraktivität korreliert
• überschätzen die Sichtbarkeit ihrer Angst
• unterschätzen ihre Leistungen in sozialen Bewertungssituationen im Vergleich zum Fremdurteil
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Gemeinsame Wirkfaktoren unterschiedlicher
Psychotherapie-Formen
1. Therapeut-Klient-Beziehung: Viele Studien zeigen, dass eine gute Beziehung zwischen dem Therapeuten und dem Klienten mit dem Erfolg einer Therapie einhergeht.
2. Ressourcenaktivierung: Viele Merkmale eines Klienten (z.B. Persönlichkeitsmerkmale) lassen sich in einer Therapie als
Ressourcen nutzen, den Klienten dabei unterstützen, selbst Problemlösungen zu finden.
3. Problemaktualisierung: Die Probleme eines Klienten werden in der Therapie erfahrbar gemacht und bearbeitet.
4. Motivationale Klärung: Zu Beginn oder auch im Verlauf einer Therapie werden die Ziele, Motive und Werte eines Klienten geklärt.
5. Problembewältigung: Die Therapie sorgt durch geeignete Methoden für positive Bewältigungserfahrungen. Psychotherapie-Formen
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Psychologische Fachverbände
- DGPs - Deutsche Gesellschaft für Psychologie e.V.
- BDP - Berufsverband Deutscher Psychologinnen
- APA - American Psychological Association
- EFPA - European Federation of Psychologists Associations
- EAPP - European Association of Personality Psychology
- STAR - Society for Stress and Anxiety Research
- ISSID-  International Society for the Study of Individual Differences
- IUPsyS - International Union of Psychological Science
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Arten bzw. Strategien der Diagnostik bezeichnen:
Selektionsdiagnostik und Modifikationsdiagnostik
- Selektionsdiagnostik : personal-, organisations-,oder pädagogisch-psychologischer Aufgaben darauf ab, geeignete Personen oder Bedingungen auszuwählen (zu selegieren)
Selektionsdiagnostik basiert hauptsächlich auf dem Eigenschaftsmodell
- Modifikationsdiagnostik : steht klinisch-psychologischer
Fragestellungen. Bei dieser Form der Diagnostik soll ermittelt werden, welche Erlebens- und Verhaltensweisen einer Person verändert werden sollen oder welche externen Bedingungen verändert werden müssen
Modifikationsdiagnostik in erster Linie auf verhaltensdiagnostische
Prinzipien bezieht.
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Eigenschafts- und Verhaltensdiagnostik lassen sich von vier Dimensionen und diagnostischen Zielsetzungen unterscheiden(Pawlik, 1976, S. 236).
1. Status- vs. Prozessdiagnostik
2. Normorientierung vs. Kriteriumsorientierung
3. Testen vs. Inventarisieren
4. Diagnostik als Messung vs. Diagnostik als Information für und über Behandlung
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Beschreibe zehn Psychologische Tests (Pawlik)
1. Biographische und Aktuardaten
2. Verhaltensspuren
3. Verhaltensbeobachtung
4. Verhaltensbeurteilung
5. Ausdrucksverhalten
6. Interview
7. Projektive Tests/Verfahren
8. Objektive Tests
9. Fragebogen
10. Psychophysiologische Diagnostik
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Diagnostischer Prozess gliedert sich in folgende Phasen
1. Fragestellung
2. Übersetzung und Differenzierung
3. Generierung von Hypothesen
4. Operationalisierung, Untersuchungsplanung und –durchführung
5. Auswertung und Interpretation
6. Beantwortung der Fragestellung bzw. erneute Hypothesengenerierung und
Datensammlung.
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Definition von Arbeits- und Organisationspsychologie
(AO-Psychologie)
beschäftigt sich mit der Gewinnung und Anwendung psychologischer Erkenntnisse in der Arbeitswelt.
In Europa dominierte lange der von William Stern (1903) geprägte Begriff Psychotechnik, der ursprünglich die gesamte Angewandte
Psychologie bezeichnete, in Nordamerika die Bezeichnung Industrial Psychology. Inhaltlich beschäftigten sich die frühen Vertreter der Disziplin vor allem mit der Gestaltung von Arbeitsbedingungen (‚Objektpsychotechnik’) und der Auswahl geeigneter Personen (,Subjektpsychotechnik’).
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Die Kategorien des ICD-10
F0: Organische, einschließlich symptomatischer psychischer Störungen
F1: Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen
F2: Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen
F3: Affektive Störungen
F4: Neurotische-, Belastungs- und somatoforme Störungen
F5: Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren
F6: Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen
F7: Intelligenzminderung
F8: Entwicklungsstörungen
F9: Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend
F10: Nicht näher bezeichnete psychische Störungen
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Multiaxiale Diagnostik
• Achse 1: Klinische Störungen / Andere Klinisch relevante Probleme (Psychopathologie)Mehrfachdiagnosen möglich
• Achse 2. Persönlichkeitsstörungen / Geistige Behinderung: Mehrfachdiagnosen möglich
• Achse 3: Medizinische Krankheitsfaktoren (Vorliegen körperlicher Krankheiten, die im Zusammenhang mit der psychischen Störung stehen können oder nicht)
• Achse 4: Psychosoziale und umgebungsbedingte Probleme (z.B. Probleme mit Bezugspersonen, im Beruf, in der Wohnsituation, mit den Finanzen
• Achse 5: Globale Erfassung des Funktionsniveaus (Skala von 0 – 100, auf der die psychosoziale und berufliche Leistungsfähigkeit des Klienten eingeschätzt wird)
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Was ist Klinische Psychologie?
Gegenstand der Klinischen Psychologie ist das Erleben und Verhalten bei psychischen Störungen und die psychischen Aspekte von somatischen Störungen und Krankheiten bei Personen in allen Altersgruppen
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Themen der Klinischen Psychologie sind:
• Ätiologie und Bedingungsanalyse
• Klassifikation und Diagnostik
• Prävention, Psychotherapie und Rehabilitation
• Epidemiologie, Gesundheitsversorgung und Evaluation
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Definiere Biologische Psychologie
Biopsychologie; früher: Physiologische Psychologie
ist dasjenige Teilgebiet der Psychologie, das zum Studium und zur Erklärung menschlichen Verhaltens und Erlebens einen biologischen (im Allgemeinen neurobiologischen)
Zugang wählt.“ (Schandry, 2002)
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Was erforscht die Biologische Psychologie?
- Teildisziplin der Psychologie, die sich mit körperlichen Prozessen, Veränderungen, und Zuständen des Organismus beschäftigt, die von Außen mit typisch physiologischen Methoden beobachtet und gemessen werden können. In dieser Hinsicht wird Verhalten und Erleben bezüglich der organismischen, körperlichen, Prozesse beschrieben.
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Ist die Biologische Psychologie ein Teilgebiet der Neurowissenschaften?
Ja
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In welche vier großen Teilbereiche gliedert sich die Biologische Psychologie?
1. Kovariationen (Zusammenhänge) zwischen Gehirn und Verhalten bei Mensch und Tier (Physiologische Psychologie, Neuropsychologie).

2. Gestörte Hirnfunktionen und menschliches Verhalten (Neuropsychologie, vor allem Klinische Neuropsychologie).

3. Physiologische Prozesse als Indikatoren psychischer Prozesse beim Menschen (Psychophysiologie)

4. Funktion neurochemischer und zellulärer Prozesse im Kontext der Verhaltensregulation. (Psychopharmakologie, Psychoneuroendokrinologie, Psychoneuroimmunologie,
Pharmakapsychologie)
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Welche Methoden verwendet die Biologische Psychologie?
1. Bildgebende Verfahren zur Untersuchung des Gehirns: Diese Verteilung muss gefiltert und weiter statistisch aufbereitet werden,
( PET,SPECT, Kernspint, MEG)
2. Elektrophysiologische Techniken: (EEG) (Elektrokardiogramm), der muskulären Aktivität(Elektromyogramm), der elektrischen Aktivität der Haut (Elektrodermale Aktivität)
und der Augenbewegungen (Okulomotorik).
3) Invasive Verfahren: Als invasiv bezeichnet man solche Verfahren, bei denen ein Eindringen unter die Körperoberfläche notwendig ist. (Ethik und Tierversuche). Hier besteht die Möglichkeit, bestimmte Gehirnareale bzw. Neuronenpopulationen selektiv zu aktivieren oder zu desaktivieren
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Was ist Allgemeinpsychologie?
-  Allgemeine Psychologie gehört zusammen mit  Differentiellen
Psychologie, Persönlichkeitsforschung, der Sozialpsychologie, der
Entwicklungspsychologie und der Biologischen Psychologie zu den Grundlagendisziplinen
- befasst sich mit der Seele des Menschen, wenn unter „Seele“ ein Sammelbegriff für seelische Eigenschaften, Prozesse und Funktionen des Menschen verstanden wird.
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Welche Teilgebiete die die Allgemeinpsychologie auch noch beinhalten, kennst du?
- Willens und Handlungspsychologie
- biologische Psy.
-  Aufmerksamkeitsforschung
- Sprechakte
- Themenbereiche: Wahrnehmung, Bewußtsein,
Denken, Urteilen, Kognition, Informationsverarbeitung, Sprache, Handeln, Sensomotorik,Emotion, Motivation, Lernen, Gedächtnis, Wissen“ aufgeteilt
- Taxonomie psychischer Funktionen
- Pädagogische Psychologie, die Arbeits- und Organisationspsychologie, Klinische Psychologie
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Was ist Gestaltspsychologie?
Gestalttheorie stellte die Frage nach dem Verhältnis von den Teilen zum Ganzen und der damit verwandten
Frage, aus welchen Elementen Ganzheiten zusammengesetzt und welcher Art die „Zusammensetzung“ ist.

„Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“
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Was gehört zur Gestaltspsychologie?
- Tansponierbarkeit
- Übersummativität
- Figur-Grund-Unterscheidung
- geometrischoptischen Diskrepanzwahrnehmungen
- Wertheimer entwickelte Phi-Phänomens
- Kritik am Elementarismus und lehnt die Auffassung
ab, dass sich psychische Prozesse in Elemente (selbständige Teile) zerlegen lassen. Kritik an Konstanzannahme
- psy. Prozesse sind Empfindungen u. Kunstprodukte
- eng der Phänomenologischen Psychologie verbunden, wobei sie aber Phänomene experimentell untersucht, wie Gestalten entstehen, verändert bzw. beeinträchtigt werden können.
- Gestaltsgesetze
- alle seelischen Eigenschaften nur im Rahmen eines Bezugssystems sinnvoll (Metzger)
- Feldtheorie
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Neobehaviorismus und seine Ansichten
- Annahme einer blackbox-Organismus aufgeben.
- Stattdessen werden zwischen äußerem Reiz und äußerer
Reaktion hypothetische Konstrukte wie Gedächtnis oder Motive zugelassen
- Frustrations-Aggressions-Theorie von J. Dollard und N. E. Miller
- Mediation
- cognitive maps, Zeichen-Gestalt-Theorie Tolmanns
- moraler Behaviorismus
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Kritik am Behaviorismus
- Stärke des Behaviorismus ist mentale Prozesse und Strukturen am menschlichen Verhalten geprüft werden müssen.
- Mentales nicht direkt wahrnehmen und uns daher auf das beschränken sollten, was wir an Menschen und Tieren wahrnehmen.
- Existenz der intervenierenden Variablen und hypothetischen Konstrukte Zurückhaltung, die sich in der Kognitionswissenschaften und der Neurowissenschaften nicht mehr findet.
- Introspektion und Selbsterfahrung werden ausgeschlossen
- Mentale Gebilde und Vokabular müssen sich in Wissenschaftlichen Erklärungen bewähren
- Postulieren eines mentalen Prozesses, der bestimmte Verhaltensweisen erklären soll, ist sicher nicht ausreichend für eine wissenschaftliche Psychologie
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Zentrale Annahmen des Behaviorismus
- Introspektion wird aus der Forschung ausgeschlossen
- gemäß dem Vorbild der Naturwissenschaften – auf intersubjektiv beschreibbaren Prozessen basieren.
- Der Behaviorismus hat von der klassischen Assoziationspsychologie den Elementarismus und den Mechanismus übernommen, die Koppelung von psychischen Elementen durch raum-zeitliche Nähe (Kontiguität)
- Dies wurde auf die Verhaltensebene transponiert und damit zur Kopplung von Reizen, Reaktionen und Reiz-Reaktions-Paaren (Kontingenz).
- Motivation und Emotion werden ebenfalls in ihrer funktionalen Rolle des Förderns und Hemmens von Lernprozessen (positive, negative Verstärkung, Bestrafung)interpretiert.
- Der Organismus wird als leer verstanden, ähnlich zu der tabula rasa-Auffassung des Organismus im radikalen Empirismus. Systemtheoretisch gesehen ist der Organismus eine black box und nur die beobachtbaren Input – Output – Beziehungen
in Form von Reiz – Reaktions- Verbindungen erlauben Aussagen über den Organismus
- Aufgrund der Tabula rasa – Theorie und der Betonung von extraorganismischen Reiz-Reaktions-Verhältnissen werden wenige Annahmen zu angeborenen Faktoren gemacht -Environmentalismus
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Operante Konditionierung
Skinner - bestimmter Reaktion auf zufällige Reize dann Belohnung
Buch : Walden two
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Wer versuchte eine behavioristische Lehre vom verbalen  aufzubauen?
B.F.Skinner
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Was ist kennzeichnend für das erkenntnis- und wissenschaftliche Verständnis des Behaviorismus?
- der Reduktionismus der Erlebensseite, der Bewusstseinsweisen von objektiv beobachtbares Verhalten.
antimentalistisch, wobei nur der radikale Behaviorismus die Existenz der inneren bewussten Prozesse verneint, vertritt materialistischer Monismus
- methodologischen Behaviorismus fordert objektive Beobachtungs- und Messverfahren einzusetzen(Operationalisierung).
- mentaler Wörter nicht mehr Grundlage einer strengen objektiven naturwissenschaftlichen Methodologie dienen,
- britischen Assoziationismus, dass sich Psychisches in nicht weiter analysierbare Elemente zerlegen lässt, nur dass diese Elemente nicht mehr unbeobachtbare mentale Assoziationen
sind, sondern äußere Reize und Verhaltenseinheiten in Form von  Reaktionen.
- Innenwelt vs. Verhalten
- Behaviorismus als „Rattenpsychologie
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Klassische Konditionierung
beruht vor allem auf den tierpsychologischen
Arbeiten von Iwan Pawlow und der Reflexologie, die von Watson weiter ausgebaut
wurde (vgl. das Experiment mit dem „kleinen Albert“ am Ende dieses Kapitels
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Was ist Seele?
Entstanden durch Konfrontation mit dem Tod. Selbstbeobachtungen ( z.B. Stimmungen, Träume (Auseinandersetzungen damit), Vorstellungskraft des Menschen). Beobachtung der „Kommandogewalt“ der Seele! Verschiedenartige Seelenbegriffe – verschiedene Antworten!
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Leib – Seele – Problem: Ist Seele Teil des Körpers (etwas körperliches), oder ein eigener Körper?
Folgeprobleme: 1. Wie tritt Seele in Kontakt zum Körper?
Wie gelangt sie in Kenntnis körperlicher Prozesse?
Wenn die Seele rein körperlich wäre, müsste sie wie der Körper physikalischen Gesetzen gehorchen. Freier Wille dürfte nicht existieren!!
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Radikaler Konstruktivismus Personen
Ernst von Glaserfeld
Heinz von Förster
Maturana und Varela

Vorläufer : Kant, Hans Vaihinger
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Radikaler Konstruktivismus
Wirklichkeit wird nicht gefunden sondern erfunden
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Personaler Konstruktivismus Personen
George Kelly : Methaper vom Menschen als Wissenschaftler
Reflexionsprozesse nicht immer verbal oder logisch, sondern immer von Emotionen begleitend
personale Konstrukte sind dichotom
Erkenntnis ist beschränkt
es gibt keine absolute Wahrheit - mehrere alternative Interpretationen

konstruktiver Alternativismus:erkenntnis bzw. wissenschaftlicher Position

Gegenpol : Akkumulative Fragmentalismus - sammeln von Informationen
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Sozialer Konstruktivismus Personen
Kenneth Gergen
Hubert Habermans
Hans Westmayer
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Sozialer Konstruktivismus
unheitliches Paradigma
Methodenkritisch
Anti-Realismus
Relativismus
Wissen und Macht
Sprache als Form sozialen Handelns
grundlegendes Axiom
zentrale Rolle der Sprache
Post-Empirismus
Anti-Individualismus

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Integratives Modell nach Nolting und Paulus
Grundlegende Tätigkeiten:
Beschreiben-Erklären-Vorhersagen-Bewerten-Verändern

Erklärungsebenen:
Verhalten wird vor dem Hintergrund aktueller innerer Prozesse erklärt
innere Prozesse,Verhalten werden mit Merkmalen der Personen unf der Situation erklärt

Grundlegende Aspekte des psy.Systems:
Situationen-welche Rollen spielen Situationsfaktoren
aktuelle Prozesse - Motivation,Emotion,Wahrnehmung,Denken, Handeln)
um welches Verhalten und welche inneren Prozesse geht es hier
Person - welche Rolle spielen Personenmerkmale

Entwicklung - mit welchen Entwicklungsmodellen können Personenmerkmale aktuelle Prozesse zusammenhängen
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Innere Prozesse und Veralten nach Nolting und Paulus
Input -
Denken, z. B. erkennen räumlicher Gebilde, Verstehen von Sprache,
Wahrnehmen, z.B.hoch konstruktiv, mehrstufig,hypothesengeleitet,auch Selbstwahrnehmung
Gedächnisinhalte und Lernerfahrungen
Motivation, z. B. bedürfnisgeleitende Wahrnehmung
Emotion - Bewertung und Einschätzung des Inputs

Output -
Denken,z.B. Problemlösung, Planen
Emotion, die momentane Befindlichkeit - ist wert
Motivation - als Antrieb zum Anstreben eines Zieles - soll wert
Verhalten, z.B.verbales und nonverbales Verhalten, Automatismen,Handeln (bewusstes Verhalten)Verhaltensspuren
Wahrnehmung,sensumotorische Rückkopplung zur Kontrolle der Verhaltensausführung
Emotionen indizieren z.B.das Gelingen oder Misslingen einer Verhaltensaufführung
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Dimensionen und Zielsetzung der Eigenschafts und Verhaltensdiagnostik
Verhaltensdiagnostik ist Modifizierungsdiagnostik
Prozessdiagnostik
Normorientierung
Inventarisieren
Diagnostik als Information
Zielsetzung : Verhaltensmodifikation: Bedingungsmodifikation

Eigenschaftsdiagnostik ist Selektionsdiagnostik
Statusdiagnostik
Normorientierung
Testen
Diagnostik als Messen
Zielsetzung : Personenselektion: Bedingungsselektion
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Welche Aspekte folgender Teilgebiete der Psy. beinhaltet die Freuds Psychoanalyse?
- allgemeine Psy.
- persönlichkeitstheoretische
- psychotherapeutische
- kulturpsy. Aspekte
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Beschreibe Freuds berühmtes Model des psy. Apparates
Es - Ich - ÜberIch
1923 in der Schrift "Das Ich und das Es"

Es - Triebe genetisch bedingt bzw. Motive (Eros - Libido und Thanatos - Todestrieb) kennt keine Moral und Ethik

Ich - entsteht durch den Kontakt von Es zur Realität, Aufgabe ist die Selbsterhaltung,

ÜberIch - Gewissen

Das Pferd (Es) liefert die Energie, der Reiter (Ich) versucht es zu
lenken. Der Reiter kann aber auch die Macht über das Pferd verlieren und es bestimmt dann selbst, wohin es galoppiert. Das Ich ist also nicht immer Herr über das Es.
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Das Ich und seine Abwehrmechanismen(Freud)
VERDRÄNGUNG  Ein Mann, der gegenüber der Ehefrau seines besten Freundes sexuelle Impulse verspürt, seinen Freund aber nicht verletzen will könnte demnach mit diesem Konflikt und der damit verbundenen Angst dadurch fertig werden, dass er unerwünschte sexuellen Impulse verdrängt; er „gärt“ im Es unbewusst weiter
REAKTIONSBILDUNG: Eine Mutter, die ihr Kind hasst, kann dieses inakzeptable Gefühl dadurch abwehren, dass sie sich besonders intensiv um das Kind kümmert.
PROJEKTION: Zum Beispiel: Aggressive Impulse gegenüber einer Person werden abgewehrt, indem von der anderen Person behauptet wird, sie wäre aggressiv.
REGRESSION: Wenn ein Kind, welches das Sauberkeitstraining schon erfolgreich abgeschlossen hat, nach Ankunft eines Geschwisterchens wieder einnässt.
RATIONALISIERUNG: Mein Kind soll schon früh die Härte des Lebens spüren. Dann hat es später weniger Probleme.
SUBLIMIERUNG: Die Werke von Künstlern und Wissenschaftlern wären demnach umgewandelte sexuelle/libidinöse bzw. aggressive Triebenergie.
--
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Was ist Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung?
das Ziel zwischen einzelnen Personen oder Gruppen von Personen auf bestimmten Dimensionen bzw. Merkmalen zu identifizieren: Einige Menschen sind z.B. ängstlicher als
andere oder intelligenter, extravertierter, offener, optimistischer. Zudem untersucht die Differentielle Psychologie, mit welchen anderen Merkmalen solche interindividuellen Unterschiede auf einer bestimmten Dimension assoziiert sind.
Frage nach Konsequenz
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Was ist Gegenstand der Persönlichkeitspsychologie?
untersucht die einzigartige Organisation von psychischen Merkmalen innerhalb einer Person (Wie kein anderer
Mensch). Wie wirken bestimmte Motive, Emotionen und Kognitionen bei einer Person zusammen?
Persönlichkeit in diesem Sinn umfasst Strukturen und Prozesse
und spiegelt „nature“ (genetische Anlagen) und „nurture“ (Erfahrung) wider.
Die Bezeichnung Persönlichkeitspsychologie gilt als Oberbegriff für Differentielle Psychologie und Persönlichkeitspsychologie im engeren Sinn. Man findet aber auch die Bezeichnung „Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung“.
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Was ist Persönlichkeit?
Menschen haben nicht mehr oder weniger Persönlichkeit!

Die Persönlichkeit jedes Menschen ist Gegenstand der Forschung, unabhängig von der charismatischen Wirkung.
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Wie definierte Herrmann Persönlichkeit?
Die Mehrheit heutiger Persönlichkeitsdefinitionen fasst Persönlichkeit auf als ein bei jedem Menschen einzigartiges, relativ stabiles und den Zeitablauf überdauerndes
Verhaltenskorrelat“ (Herrmann, 1991, S. 29). Demnach ist Persönlichkeit etwas „hinter“ dem Verhalten (Verhaltenskorrelat), ein hypothetisches Konstrukt, das nicht direkt beobachtet werden kann. Zudem wird auf die Einzigartigkeit und die zeitliche Stabilität hingewiesen.
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Methoden der Differentiellen Psychologie und Persönlichkeitsforschung:
- Fragebogen zur Selbsteinschätzung
- Verhaltensbeobachtung
- Korrelative Designs -Korrelationsforschung William Stern (1911)
• Variationsforschung: Wie variiert Intelligenz unter den Studierenden der FernUniversität in Hagen?
• Korrelationsforschung: Gibt es einen Zusammenhang zwischen Intelligenz und Studienerfolg; zwischen Extraversion und Gesundheit?
• Psychographie: Psychologische Analyse einer Person, z.B. Goethe, eines Schulkindes
• Komparationsforschung: Vergleich von Goethe und Schiller, Vergleich von Studierenden unterschiedlicher Studienfächer
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Nenne das Fünf-Faktorenmodell der Persönlichkeit:
• Neurotizismus (emotionale Labilität/Stabilität)
• Extraversion
• Offenheit für Erfahrung
• Verträglichkeit
• Gewissenhaftigkeit

Im Englischen bietet das Akronym OCEAN (Openness, Conscientiousness, Extraversion,Agreeableness, Neuroticism) eine Merkhilfe für die fünf Dimensionen.
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lexikalischen Ansatzes-„Weisheit der Sprache“
basiert auf der sogenannten Sedimentationshypothese
- Je wichtiger ein Merkmal ist, umso eher werden sich ein oder mehrere Wörter in der Sprache dafür finden. Methodisch
gesehen wird eine Eigenschaftsklassifikation ermittelt, indem die in der Sprache enthaltenen Beschreibungsdimensionen analysiert und mit Hilfe der Faktorenanalyse zusammengefasst werden. Im deutschen Sprachbereich haben Angleitner, Ostendorf und John (1990) die lexikalische Hypothese überprüft.
Sie ermittelten eine Fünf-Faktoren-Struktur sowohl für Selbst- als auch für Fremdbeurteilungen, die mit der angloamerikanischen weitgehend übereinstimmt.
Eine weitere Differenzierung der fünf Faktoren ergab je sechs Subfaktoren pro Faktor, die im NEO-PI-R (Ostendorf & Angleitner, 2004), einem Persönlichkeitsfragebogen zur Erfassung der Big Five mit jeweils 8 Items erfasst werden.
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Kritik am Fünf-Faktoren-Modell Big-Five-Modell
- Frage, ob tatsächlich fünf Dimensionen für eine grundlegende
Beschreibung der Persönlichkeit ausreichen (z.B. wird Risikobereitschaft als sechste Dimension vorgeschlagen, vgl. Andresen, 2002).
- Zudem wird ein fehlendes Modell des Zusammenwirkens der Big
Five bemängelt
- die fünf Persönlichkeitsdimensionen wären nur eine „Psychologie des Fremden, d.h. eine erste Einschätzung von bisher unbekannten Personen.

Vorteil - dass die fünf Faktoren einen einheitlichen Bezugsrahmen für Forschung und Praxis zur Verfügung stellen
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Wobei geht es bei der Personenerklärung?(Differentielle Psychologie)
um explikative Konstrukte, die als Bedingungen für die Unterschiede zwischen Individuen in ganz verschiedenen Bereichen infrage kommen.
Als explikative Konstrukte für Persönlichkeitsunterschiede werden genetische und biologische Bedingungen (z.B. hormonelle und neurologische Faktoren, frühkindliche Hirnschädigungen,) sowie Umwelteinflüsse (z.B. Sozialisation, Kultur, kritische Lebensereignisse)untersucht. Zudem wirken die genannten explikativen Konstrukte potentiell zusammen.
Ein Beispiel dafür sind drei von Caspi und Bem (1990) vorgeschlagene Arten der Gen-Umwelt-Interaktion:
- Proaktive Interaktionen
- Reaktive Interaktionen
- Evokative Interaktionen
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Paradigmen und Theorien in der Persönlichkeitspsychologie
(1) Psychodynamische Ansätze bzw. das psychoanalytische Paradig
(2) Eigenschaftsbezogene und biologische Ansätze
(3) Phänomenologische Ansätze
(4) Verhaltensbezogene Ansätze
(5) Sozial-kognitive Ansätze
(6) Biografisch-narrative Ansätze
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Beschreibe das New Big-Five (Persönlichkeitspsychologie)
(1) Evolution und menschliche Natur
(2) Eigenschaften
(3) Charakteristische Adaptationen
(4) Lebenserzählung
(5) Kultur
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Was ist psychologische Diagnostik?
1. Die Psychologische Diagnostik ist eine Methodenlehre im Dienste der Angewandten Psychologie.
2. Ihr Gegenstand ist die gezielte und regelgeleitete Sammlung und Verarbeitung von Daten, die für die Bearbeitung von Fragestellungen relevant sind.
3. Zu den Fragestellungen der Diagnostik zählen Beschreibung, Klassifikation, Vorhersage und Evaluation von Unterschieden zwischen und innerhalb von Personen im Hinblick auf psychische Zustände (z.B. Angst), Eigenschaften (z.B. Intelligenz) und deren Veränderungen
4. Psychologische Diagnostik bereitet Entscheidungen (z.B. Berufseignung,) nach wissenschaftlichen Kriterien und ethischen Standards vor.
5. Psychologisches Diagnostizieren umfasst: Klärung der Fragestellung, Auswahl von psychologischdiagnostischen Verfahren, Anwendung, Auswertung, Interpretation, Gutachtenerstellung,Interventions- bzw. Maßnahmenvorschlag.
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Was wird unter Intervention von der Diagnostischen Psychologie verstanden?
In einem engeren Sinn wird unter Intervention eine systematische,
auf Veränderung abzielende therapeutische oder pädagogische Maßnahme verstanden. Nach Jäger (2003, S. 230) schließt Intervention in einem erweiterten Sinn dagegen jede Maßnahme ein, die für den Probanden eine Wirkung nach sich zieht, z.B. auch die Entscheidung für eine bestimmte Berufsausbildung oder einen
Arbeitsplatz, die jemand aufgrund psychologisch-diagnostischer Beratung trifft
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Diagnostischen Aufgabenfelder und Fragestellungen in einigen wichtigen Anwendungsfächern
• ABO-Psychologie, z.B. Personalselektion und –entwicklung
• Pädagogische Psychologie, z.B. Eignung für weiterführende Schulen und Studiengänge,
Erziehungsprobleme
• Klinische Psychologie, z.B. Diagnose psychischer Störungen, Auswahl und Evaluation
von Interventionsmaßnahmen
• Forensische Psychologie, z.B. Glaubwürdigkeitsdiagnostik, Bewährungsprognose
• Markt- und Werbepsychologie, z.B. Diagnose der „Anmutungsqualität“ eines
neuen Artikels
• Ökologische Psychologie, z.B. subjektive Wahrnehmung von Wohn-, Arbeits-,
und Schulumwelten
• Verkehrspsychologie, z.B. Erfassung der Fähigkeit zum Führen von Fahrzeugen
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Mit was beschäftigt sich die Sozialpsychologie?
mit der Beschreibung, Prognose und Erklärung menschlichen
Erlebens und Verhaltens im sozialen Kontext
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Mit welchen Methoden bedient sich die Sozialpsychologie?
- Beobachtungsstudien
- Fragebogenstudien
- Interviewstudien
- Dokumentenanalysen
- experimentelle Untersuchungen
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Beschreibe das Bystander-Effekt“ von John M. Darley und Bib Latané (1969)
wie sich die Anzahl unbeteiligter Zeugen einer Notsituation (Bystander)auf das Hilfeverhalten des Einzelnen auswirkt, die Experimente von Henri Tajfel und seinen Mitarbeitern zu den sozialpsychologischen Grundlagen von Eigengruppenfavorisierung
und Intergruppenkonflikten
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Beschreibe das Experiment von Stanley Milgram (Sozialpsychologie)
Experimente von Stanley Milgram (1970), die der Frage nachgehen, warum Menschen den Anweisungen einer Autorität auch dann Folge leisten, wenn diese im Widerspruch zu eigenen ethischen Prinzipien stehen
131
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Was ist ein impliziter Assoziationstest?(Sozialpsychologie)
ein Verfahren, welches die unbewussten oder auch unerwünschten („impliziten“)Einstellungen von Personen gegenüber bestimmten Objekten (z.B. Personen oder Gruppen) misst, die diese Personen – eben weil sie unbewusst oder unerwünscht
sind – nicht verbal ausdrücken können oder wollen.
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Was ist ein bildgebendes neurowissenschaftliches Verfahren?(Sozialpsychologie)
macht von der funktionelle Magnetresonanztomographie
(fMRT) Gebrauch, die Aufschlüsse darüber liefern, welche neuronalen Strukturen des Gehirns bei der Verarbeitung sozialer Stimuli aktiv sind.
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Beschreibe Interaktionen zwischen Individuen (Sozialpsychologie)
In diesem Bereich liegt die Erforschung der Prozesse sozialer
Wahrnehmung. Forschungsarbeiten beschäftigen sich dabei insbesondere mit der Art und Weise, wie Menschen Informationen über andere Menschen verarbeiten und nach welchen Prinzipien sie Eindrücke von anderen Menschen bilden.
Einschlägige Forschungsarbeiten zeigen beispielsweise, dass bestimmte Eigenschaften, die wir in einer ersten Kontaktsituation mit einer Person wahrnehmen – nämlich solche die hohe (oder geringe) Soziabilität signalisieren - einen überproportional starken Einfluss auf den abschließenden Eindruck von dieser Person haben. (Versuch Herold Kelley)
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In welchen anderen Anwendungfächern der Psychologie kann Sozialpsychologie rezipiert werden?
- Community Psychologie (Stichwort: Förderung von sozialem Engagement“),
- Gesundheitspsychologie(Stichwort: Gesundheitserziehung),
- klinischen Psychologie (Stichwort: Paartherapie),
- Organisationspsychologie (Stichwort: Führung),
- Pädagogischen Psychologie (Stichwort: Leistungsbezogene Attributionen),
- Rechtspsychologie (Stichwort: Glaubwürdigkeit von Zeugenaussagen),
- Werbepsychologie (Stichwort: Einstellungsänderung durch Werbung) u.a..
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Nenne fünf wichtige Fachgesellschaften der Sozialpsychologie
DGPS = Deutsche Gesellschaft für Psychologie, Fachgruppe Sozialpsychologie
EASP = European Association of Social Psychology (früher EAESP)
SPSP = Society for Personality and Social Psychology
SESP = Society of Experimental Social Psychology
SPSSI = Society for the Social Psychological Study of Social Issues
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Nenne wichtige Fachzeitschriften Sozialpsychologie
European Journal of Social Psychology
Journal of Personality and Social Psychology
Journal of Experimental Social Psychology
Personality and Social Psychology Bulletin
Personality and Social Psychology Review
Journal of Social Issues
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Was behandelt die Entwicklungspsychologie?
Fragen nach Entstehung, nachhaltiger Veränderung und letztlich auch nach dem Zustandekommen von Stabilität psychischer Phänomene und Funktionen
Sprache und Denken, Fühlen und Handeln, Motivation und
Lernen, Persönlichkeit, Identität und soziale Beziehungen – all diese Bereiche sind entwicklungspsychologisch
Perspektive: Es wird nicht gefragt, wie etwas "ist", sondern wie etwas "wird".
Sie fragt zudem nach den Bedingungen für Entstehung,
Veränderung und Stabilität psychischer Funktionen einerseits und nach den Gründen für differentielle Entwicklungsverläufe andererseits und leitet u.a. aus diesen Erkenntnissen Interventionsempfehlungen bei abweichender Entwicklung ab.
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Was macht ein Längsschnitt in der Entwicklungspsychologie?
Dasselbe Individuum wird im Hinblick auf das interessierende Phänomen zu unterschiedlichen Zeitpunkten "untersucht", woraus sich der individuelle Entwicklungsverlauf nachzeichnen lässt. Vergleicht man nun viele individuelle Entwicklungsverläufe
miteinander, so kann man ggf. Aussagen über einen "allgemeinen
Entwicklungsverlauf" treffen, aber auch über ubgruppenspezifische,
sogenannte differentielle Entwicklungsverläufe.
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Was wird als Querschnittdesign bezeichnet?(Entwicklungspsychologie)
Hier werden Individuen unterschiedlichen Alters zu einem einzigen Zeitpunkt im Hinblick auf ein Merkmal untersucht. Aus den Unterschieden zwischen den Altersgruppen wird dann auf
den Entwicklungsverlauf des Merkmals geschlossen.
Aus Querschnittsdaten lässt sich per definitionem keine Aussage über Entwicklungsverläufe treffen. Oder anders formuliert: Querschnittdesigns sagen nichts über Entwicklungen im eigenen Sinn aus.
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Messung längsschnittdesign-Kohorte
In einem längsschnittlichen Design wird nun diese Kohorte über die Zeit hinweg verfolgt;damit gelten die Ergebnisse aber auch nur für diese Kohorte und können nicht – oder nur unter Vorbehalt – im Hinblick auf andere Kohorten verallgemeinert werden
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Messung querschnittdesign-Kohorte
Im Querschnittdesign hingegen sind Alters- und Kohortenunterschiede miteinander vermischt, man spricht hier von Konfundierung. Es bleibt nämlich unklar, ob sich die Ergebnisse durch entwicklungsorientierte Veränderung oder aber
vorab existierende Kohortenunterschiede – oder durch beides – begründen lassen.
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Heinz Hartmann und Erik Eriksen(Psychoanalyse)
Ich-Psychologen gehen davon aus, dass sich das Ich von Anfang an als eigene Instanz mit eigenen, z.B.wahrnehmungsbezogenen Fähigkeiten entwickelt. Sie werden in der Entwicklungspsychologie
(Modul 5) Erik Eriksons Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung kennen lernen, das die gesamte Lebensspanne von der Geburt bis zum Tod umfasst und die Entwicklung der menschlichen Ich-Identität in acht Phasen mit jeweils spezifischen Konflikten bzw. Krisen zwischen den Bedürfnissen des Individuums und den Anforderungen der Gesellschaft beschreibt. Im mittleren Erwachsenenalter gilt es z.B. den Konflikt zwischen Generativität (Kinder großziehen, andere unterrichten, soziales Engagement) und Stagnation (sich nur um sich selbst kümmern) zu lösen. Beide Bestrebungen müssen nach Erikson im Sinne
einer Entwicklungsaufgabe integriert werden, so dass die Fähigkeit entsteht, für andere zu sorgen ohne dabei die eigenen Bedürfnisse aus den Augen zu verlieren.
Karen Horney
Carl Gustav Jung
Alfred Adler
Heinz Hartmann
Erik Erikson
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Objektbeziehungstheorien nach Freud
Die Psychoanalyse als Behandlungsmethode war dagegen von Anfang an eine Psychologie der Bezogenheit.
Übertragung und der Gegenübertragung : Allgemein liegt Übertragung vor, wenn früher erworbene Interaktionsmuster in einer späteren Beziehung wiederholt werden.
Freud nahm an, dass ein Patient in der psychoanalytischen Behandlung liebevolle Gefühle oder Hass auf den Therapeuten überträgt und dabei frühe Interaktionsmuster zum Vater oder zur Mutter wiederholt bzw. gegenüber demTherapeuten vorführt. Dass es zu einer solchen Übertragungsbeziehung kommt,ist wichtig, weil dann die Chance besteht, frühere und verdrängte Konflikte
durchzuarbeiten bzw. darüber zu reflektieren. Eine Gegenübertragung ist allerdings unerwünscht. Auch dem Therapeuten kann es passieren, dass er Gefühle auf
seinen Patienten projiziert, weil sie oder er ihn an eine frühere Beziehung zu einer geliebten oder gehassten Person erinnert. Jeder Psychoanalytiker bzw. jede Psychoanalytikerin
muss deshalb in einer Lehranalyse seine bzw. ihre eigenen unbewussten und verdrängten Konflikte kennen lernen und bearbeiten, damit Gegenübertragungen möglichst ausgeschlossen werden.
Objektbeziehungstheorien, die u.a. von Melanie Klein, Otto Kernberg und in den frühen Werken von Heinz Kohut entwickelt wurden, anerkennen signifikante, nicht triebbedingte
Bindungen zwischen Selbst und Objekt, die mit Fürsorglichkeit, Zärtlichkeit, Zuneigung und Empathie einhergehen.
144
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Narzissmus nach Freud
Freud definierte Narzissmus als die libidinöse Besetzung
des Selbst. In den ersten Lebensmonaten sei der Säugling nach Freud in einem vorübergehenden Zustand des primären Narzissmus, der damit endet, dass das Kind zunehmend mehr Libido auf die Objekte seiner Umwelt richtet.
Der primäre Narzissmus sei nach Freud ein normales Durchgangsstadium
Nach Freud wurden die beiden einflussreichsten psychoanalytischen Narzissmus-Theorien von Heinz Kohut und von Otto Kernberg vorgelegt.  In der aktuellsten Version, dem DSM-IV-TR, wird die narzisstische Persönlichkeitsstörung folgendermaßen beschrieben:
Ein tiefgreifendes Muster von Großartigkeit (in Phantasie oder Verhalten), Bedürfnis nach Bewunderung und Mangel an Empathie. Die Störung beginnt im frühen Erwachsenenalter, und tritt in den verschiedensten Situationen auf.
145
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Gemeinsame Merkmale psychodynamischer
Theorien
1. Viele kognitive, affektive und motivationale Prozesse sind unbewusst und können das Verhalten jenseits bewusster Intentionen und Handlungspläne beeinflussen
2. Psychische, z.B. affektive und motivationale Prozesse laufen parallel ab und können in widerstreitenden, konfligierenden Tendenzen resultieren,die dann durch Kompromissbildungen gelöst werden
3. Abwehr und Selbsttäuschung
4. Der Einfluss vergangener Erfahrungen auf das gegenwärtige Funktionsniveau
5. Die chronischen Wirkungen von Interaktionsmustern, die in der Kindheit erworben wurden
6. Der bewusste oder unbewusste Einfluss sexueller, aggressiver und anderer Wünsche bzw. Ängste (z.B. auch Bedürfnis nach Selbstwertschätzung und Bindung) auf das Erleben und Verhalten
„Ich bin allmächtig und vollkommen“
„Mein Wille geschehe“
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Methodik und empirische Befunde zum psychoanalytischen
Paradigma
freie Assoziation - Patient sitzt auf der Couch und erzählt drauf los
Traumdeutung
Hauptkritikpunkt ist, dass durch Freuds Methodik seine theoretischen Annahmen nicht nur nicht falsifiziert, sondern eher immunisiert werden.
-viele kognitive, affektive und motivationale Prozesse unbewusst
Das psychoanalytische Narzissmus-Konzept hat sich seit Anfang der achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts auch in der empirisch-akademischen Psychologie etabliert und seitdem zahlreiche empirische Studien angeregt.
Als subklinisches Persönlichkeitsmerkmal wird der mit dem NPI erfasste Narzissmus vor dem Hintergrund einer Kontinuumsannahme verstanden. Die Kontinuumsannahme besagt, dass es sich bei Persönlichkeitsstörungen um Extremvarianten normaler Persönlichkeitsmerkmale
handelt.
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Kontruktivistisches Paradigma
insbesondere Wahrnehmen aber auch Lernen, Denken und Wissenserwerb als aktive Konstruktionsprozesse
148
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Wertheimer Max 1880-1943
Begründer der Gestaltspsy.

produktives Denken
erforschte visuelle Wahrnehmung
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Neobehaviorismus
Vertreter :
C.Tolman 1886
C.Hull  1884
E. Miller
Osgood 1916
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Gestaltspsychologie Personen
Vorläufer : Franz Brentano,Christian von Ehrenfels, Meinong

Max Wertheimer
Kurt Lewin
Fritz Heider
Wolfgang Köhler
Hedwig von Restoff
Wolfgang Metzger
Kurt Koffka
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Lewin Kurt
Feldtheorie - Gestaltspsychologe
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Gestaltsgesetze : Prägnanzprinzip
Jedes Reizmuster wird so gesehen, daß die resultierende Struktur so einfach wie möglich ist. Man stelle sich nur die Umrißlinie einer Figur vor, die entsteht, wenn ein Dreieck so auf ein Rechteck gelegt wird, daß seine Ecken überstehen. Präsentiert man nur die Umrißlinie, die in diesem Fall ein Vieleck mit elf Winkeln darstellt, werden trotzdem zwei prägnante Grundfiguren – nämlich ein Dreieck und ein Rechteck – wahrgenommen. Prägnanz organisiert sich aus Merkmalen wie Symmetrie, Regelmäßigkeit und Einfachheit.
153
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Gestaltsgesetze :
Kreis oder Kugel
Figur-Grund-Unterscheidung
Diskrpanzwahrnehmungen
Phi-Phänomen (Bewegungssehen bei abwechselnd aufleuchtenden Punkten in einem dunklen Raum (Berliner Schule, Gestaltpsychologie).
154
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Isomorphieprinzip
von W. Köhler stammende heuristische Annahme, daß auf einer bestimmten Stufe der zentralen Verarbeitung, dem psychophysischen Niveau, die anschauliche Ordnung gegebener Erlebnisse eine getreue Wiedergabe der dynamisch-funktionellen Ordnung der zugehörigen Hirnprozesse ist (Gestaltgleichheit). Danach können bei entsprechender (methodisch bedingter) Exaktheit aus dem Wahrnehmungsbereich unmittelbar Aussagen über zugrunde liegende Vorgänge im Hirnrindenbereich gemacht werden. So sollte z.B. eine im Sehraum in bestimmter Weise vom Grund abgehobene Wahrnehmungsfigur auch im Sehrindenbereich ein entsprechend sich abhebenendes Potentialgefälle als Erregungskorrelat aufweisen, nicht aber bereits auf den afferenten Stufen der Reizaufnahme oder Nervenleitung.


  
155
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Metzger Wolfgang 1899-1979
Gestaltspsy.

alle seelischen Eigenschaften nur im Rahmen eines Bezugssystemes sinnvoll
156
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Variationsforschung
du bist an einem einzigen Merkmal interessiert
dass untersuchst du an einer grossen Anzahl von Personen
157
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Korrelationsforschung
du bist daran interessiert wie zwei oder mehrere Merkmale zusammen hängen - korrelieren
Untersuchung an einer großen Anzahl von Personen

158
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Psychographie
du untersuchst eine Person und dabei besonders viele verschiedene Merkmale - du willst viel über die Person herausfinden
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Komparationsforschung
du willst zwei oder mehrere Personen umfassend miteinander vergleichen - du untersuchst möglichst viele Merkmale bei diesen Personen
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Jean Piaget
Entwicklungspsy. befand sich als genetischer Episteminologe (Wissenschaftstheoretiker)
Erkennen und Handlungsleistungen durch Biologie
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Mem-Theorie
Erklärung Genese und Humankultur durch Evolutionstheorie
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Gehirn-Geist-Problem
Behauptungen von Neurowissenschaftler geistige Prozesse wären Gehirnprozesse
Kritik : welche Untersuchungen verwenden Neurowissenschaftler für diese These
kann diese Behauptung empirisch belegt werden?
methodologische Grenzen - Empirismus

Phil. und Wissenschaftstheorie
163
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Noam Chomsky
Synthaxtheorie
Bedeutung für Kognitionswissenschaft
164
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Wahrnehmung und Kognitionspsy.
ist empirische Erkenntnislehre
bezieht auch nicht empirische Vorraussetzungen der Erkenntnis mit ein
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Soziologie
Makroebene : Gesellschaft, Kultur und Zivilisation
Mesoebene : Organisationen, Institutionen, soziale Netzwerke
Mikroebene : Gruppen

Soziale gebilde sind keine Summe individueller psy. Funktionen

-Entwicklungspsy.
Familienpsy., Pädagogische Psy.

Makro-Mikro-Link:
Wirkungen gesellschaftlicher Kulturen auf das Handeln von Individuen
166
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Existiert ein deterministisches System?
( Determinismus vs. Freiheit!
Autopsychologie vs. Heteropsychologie! Zugang zum Seelenleben existiert nur bei einem Selbst!

Subjektivismus vs. Objektivismus! Gesetze, nach denen der Mensch funktioniert, lassen sich zum Teil nur schwer feststellen.
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Wie soll man vorgehen ( deduktiv – induktiv)?
Molekulare oder molare Vorgehensweise?
Molekular = einfach ( komplex; akkumulationistisch!
Molar = komplex zu einfach!

Selbstreferentialität (= Mensch kann sich zum Objekt der eigenen Betrachtung machen)

Ganzheitlichkeit vs. Elementarismus (z.B.: Denken – lässt sich nicht isoliert von Emotion und Motivation betrachten; der Kontext ist sehr wichtig!)

Biologische vs. Kultur- Anthropologische Sichtweise ( Genetik vs. Individualismus)

Diese Kontroversen sind teilweise schon sehr alt, aber immer noch umstritten!

Psychologie baut nicht wie z.B. Physik auf festem Satz von Theorien auf und kann daher nicht axiomatisch vorgehen, kein homogenes Ganzes. (Braithwaite: Theoritae, Theorunkel (= Minitheorien))
( Blick auf Geschichte der Psychologie
168
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Warum Geschichte der Psy.?

– Strömungen, Namen und Begriffe erhalten Bedeutung und werden in Zusammenhang gesetzt
– Versäumnisse, Fehlurteile, zu Unrecht Vergessenes wird herausgestellt
– naturwissenschaftlich orientierte Psychologie hatte (und hat!) kein Interesse an der Geschichte “überholter” Konzepte

» heutiger Standpunkt:
– Unzulänglichkeiten empiristischen Vorgehens werden erkennbar
– durch Thomas Kuhn (1962; dt. 1967) ist Bedeutung der Wissenschafts-Geschichte für die Wissenschafts-Theorie herausgestellt worden
– in den Geschichtswissenschaften generell: nach “Geschichte von oben” nun Trend zur “Geschichte von unten”
169
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Nenne drei Beispiele für “falsche” Geschichtsdarstellung
» Fehleinschätzung a):
– Psychologie hat im Dritten Reich einen Niedergang erlebt
» Fehleinschätzung b):
– Psychologie ist immer schon experimentelle Psychologie gewesen
» Fehleinschätzung c):
– Psychoanalyse hat in Osteuropa/UdSSR keinen Anklang gefunden
170
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Beschreibe Methoden der Psychologie-Geschichtsschreibung
Psychologie-Geschichte als ...
» Geschichte großer Männer
» Ideengeschichte (z.B. Hehlmann, 1967)
» Problemgeschichte
– Quellenstudium
 Primär-Quellen: Briefe, Dokumente
 Sekundär-Quellen: Lebenserinnerungen
 hermeneutischer Zirkel: Historische Quellen erhellen sich gegenseitig!
– Nutzung von Archiven
 Passau: „Institut für die Geschichte der neueren Psychologie“
 Akron, Ohio: „Archives of the History of American Psychology“
 Museen: z.B. Sigmund-Freud-Museen in Wien und London
– Spurensuche und nicht-reaktive Meßverfahren
 Materialverbrauch; Beschaffung von Apparaten; Nutzung von Räumen
– oral history (erlebte Geschichte)
 Befragung von Zeitzeugen, Transkription der Bild-/Tonaufzeichnung
– mathematisch-statistische Verfahren
 z.B. Zeitreihenanalysen der Mitgliederzahlen von DGPs, BDP, etc.; bibliometrische
Analysen
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Psychologie als Geistes-, Sozial- und Naturwissenschaft, beschreibe :
• durch Fragestellung wie auch Methodik zugeordnet...
» als Geisteswissenschaft:
– bei Auslegungs- und Sinnfragen wie
 z.B. Bedeutung von Arbeit und Freizeit für die Entwicklung und Zufriedenheit von
Menschen
» als Sozialwissenschaft
– z.B. Untersuchung des Gesundheitsverhaltens via Fragebogen
» als Naturwissenschaft
– z.B. bei der Analyse von Wahrnehmungsprozessen mittels experimenteller
Methoden
– z.B. Einsatz biophysikalischer Meßinstrumente
172
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Platons Akademie
» Platon (427-347 vC)
» Dualistische Auffassung:
– Trennung von Körper und Seele
– Trennung von Diesseits und Jenseits
» Idealistische Auffassung:
– Das „Wesen der Dinge“ ist eine Idee
– Annahme eines außerirdischen Reichs der Ideen
(Ideenwelt vs. Körperwelt)
– Sinnliche Erfahrung liefert keinen Aufschluß über
das Wesentliche
– Nur Denken erlaubt Anschauung der Ideen, wahres Erkennen
» Höhlengleichnis (aus „Der Staat“):
– Menschen befinden sich in dunkler Höhle (Körperwelt), Licht ist außerhalb
– vorbeigetragene Gegenstände werfen Schatten, nur die werden gesehen
173
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Platons Seelenlehre
Theorie der drei Teilseelen
» begehrende und versorgende Seele, ~ Emotion; Sitz:
Unterleib, bildlich: der Handwerker
» zielstrebige und entschlossene Seele , ~ Motivation; Sitz:
Brust, bildlich: der Krieger
» denkende Seele , ~ Kognition; Sitz: Kopf, bildlich: der
Herrscher
• Bild vom Wagenlenker:
» Mensch gleicht einem Wagen, der von zwei Pferden gezogen wird, einem
mutig entschlossenen und einem triebhaften
» ein Wagenlenker (=Denkseele) bändigt die beiden Pferde und bestimmt
Richtung des Gefährts
» nur die Denkseele ist unsterblich und kann sich vom Körper befreien
174
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Aristoteles
» Aristoteles (384-322 vC) gründet 335 in Athen eine Philosophie-Schule, das
– Körper und Seele sind nicht zu trennen
» Seele:
– der Inbegriff menschlicher Kräfte und Fähigkeiten
– Kräfte treiben an, wozu Fähigkeiten imstande sind
» Zwecke des Seelischen:
– Ernährung und Zeugung
– Sinneswahrnehmung und Vorstellung
– Streben
– Ortsbewegung
– Überlegen
175
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Aristoteles‘ Seelenlehre
• drei Teilseelen:
» vegetative Seele (Pflanzenseele)
» animalische Seele (Tierseele, mit Begierde,)
» denkende Seele (Geistseele; nur der Mensch besitzt sie)
• naturkundlicher Aspekt dieser Seelenlehre:
» Zusammenschau von Pflanze, Tier und Mensch
» Zuordnung seelischer Fähigkeiten (z.B. Sehen, Schmecken) zu körperlichen
Funktionen
• metaphysischer Aspekt dieser Seelenlehre:
» Denken als geistige Tätigkeit ohne körperliche Grundlage
» Unsterblichkeit der Geistseele
176
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Augustinus (354 - 430 nC)
» Glauben als Erkenntnisprinzip, Gewißheit innerer Erfahrung
» Seele unter zwei Aspekten:
– metaphysisch: die dem Himmelsreich zustrebende
Seele
– empirisch: das Selbst im Spiegel seiner Erfahrung
» seelische Funktionen:
» Introspektion und Phänomenologie als Methode eingeführt
177
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Scholastik: Thomas von Aquin (1225-1274)
• Aufwertung der Philosophie gegenüber der Theologie
• verhalf der Seelenlehre des Aristoteles zu neuer Anerkennung
• Seele als Substanz, besitzt (unwesentliche) Akzidentien (Beigaben)
in Form seelischer Fähigkeiten (lat. facultas)
» einfache Fähigkeit: Empfindung der 5 Sinne
» höchste Fähigkeit: Denken

• Ethik:
» verlangt Selbstbeherrschung und Gehorsam, Vernunft muß Grenzen setzen
» Prinzip der Gottähnlichkeit der Natur impliziert naturgemäßes Leben
178
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Petrus Ramus (1515-1572)
» einflußreiche Denkschule 1555, „Dialektik“; unterscheidet zwischen:
– wissenschaftlich begründetes Urteil, „Kritik“ (gr. kritike techne, Urteilskunst)
– unwissenschaftliche Meinung
– wissenschaftliche Gesprächsführung sollte sich durch ihre Methode auszeichnen,
nicht durch das Ergebnis
– Vernunftkritik wird zu einem Qualitätsmerkmal von Wissenschaft
179
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Francis Bacon (1561-1626)
» Wissenschaft als Mittel des Fortschritts, baut auf empirischer Methode auf
– Gelegenheitsbeobachtung
– planmäßige Beobachtung
 systematische Beobachtung (z.B. astronomische Datenaufzeichnungen)
 Experiment
» Vorläufer des Britischen Empirismus
180
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Descartes‘ Lehre von den zwei Welten
– erstes Modell eines Reflexbogens
 afferente Erregung der Sinnesnerven
 Umschaltung der Erregung im Gehirn
 efferente Erregung der Bewegungsnerven
 Muskelaktion
– Körper versus Geist
 hervorstechendes Merkmal der Körperwelt:
Ausdehnung (lat. res extensa)
 Körper als Maschine (lat. mechane, Werkzeug)
 mechanistisches Modell versagt allerdings beim
Geist (lat. res cogitans)
 Geist: wirkt nicht mechanisch und ist nicht ausgedehnt
– Dualismus von Körper und Geist
 Gefühlserlebnisse erregen den Körper
 Zustand des Körpers kann Gefühlserlebnisse beeinflussen
 Verbindung zwischen Geist und Körper: Zirbeldrüse am Hirnstamm
181
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Nenne Grundzüge des Rationalismus
• Grundannahmen:
» der Welt liegt eine (Vernunft-)Ordnung zugrunde
» sittliches Handeln ist auf Vernunft zu gründen
• zentrales Thema:
» Gegensatz von Subjekt und Objekt
» Ordnung der Welt besteht auch ohne erkennendes Subjekt
• Empirie:
» nur von begrenztem Wert
» Erfahrung bleibt blind, wenn sie nicht durch Prinzipien geleitet wird; Bsp.:
– sinnliche Erfahrung zeigt bloß ein Nacheinander
– erst Prinzip der Kausalität schafft Ursache und Wirkung
182
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Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716):
– das Weltganze gliedert sich in unendlich viele Einheiten (Monaden)
– Monaden sind Zentren mit Eigendynamik, dennoch fügen sich alle Monaden zu
einem harmonischen Ganzen, da sich in jeder das gesamte Universum spiegele,
„prästabilisierte Harmonie“
– die ganze Welt ist beseelt
183
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Leibniz
für die Psychologie fruchtbare Aspekte der
Monadenlehre:
– Begriffe der Perzeption (=innere Darstellungen
äußerer Gegenstände) und Apperzeption
(=Überdenken der eigenen Erkenntnis)
– Annahme der Einheit von Erkennen und
Begehren: jede Kenntnis enthält einen Antrieb,
jeder Antrieb fußt auf einer Kenntnis
– Annahme von Bewußtheitsstufen:
unterschiedliche Klarheit von Erkenntnissen
– Annahme der Einheit der Person als unteilbar
Ganzes eines Menschen
– Lehre der Synchronizität von Körper und Geist
(„wie von zwei gleichlaufenden Uhren getaktet“)
– Annahme der Individualität: jede Monade ist
anders
184
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Seelenlehre nach Christian von Wolff (1679-1754)
» enzyklopädisches Werk (1720):
– „Philosophie aller möglichen Dinge“
» Liste der wissenschaftlichen Disziplinen, darin Psychologie ausdrücklich
verankert als
– Seelengeschichte = empirische Psychologie (Geschichte als Beschreibung),
„psychologia empirica“, „Erfahrungsseelenkunde“
– Seelenwissenschaft = rationale Psychologie, „psychologia rationalis“
– aus heutiger Sicht: ein Spaltpilz für die Fachentwicklung!
» wesentlicher Verdienst:
– Vorstellung ungewöhnlicher psychologischer Erscheinungen
 Bsp. Rechenkünstler (Wurzel aus 54stelligen Zahlen ziehen)
– neue Fragestellungen
 Verhältnis von Vorstellung und Sprache
 Phänomen des automatischen Sprechens
185
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Grundzüge des (Britischen) Empirismus
» Besonderheiten des abgetrennten Englands:
– seit dem 13. Jahrhundert steht dem König ein mächtiges Parlament gegenüber
– 1534 Trennung von römischer Amtskirche
– puritanische Bewegung: Innerlichkeit anstelle von Pracht und Ämtern
– Einfluß von Francis Bacon (1561-1626) in London
» Britischer Empirismus: Tatsachen- und Erfahrungswelt
– Welt ist Körperwelt, besteht aus Ansammlung von Tatsachen
– menschlicher Geist erhält durch seine Sinne Kenntnis dieser Tatsachen
– menschlicher Geist kann Erfahrungen ordnen, verallgemeinern, etc.
– sinnliche Erfahrung ist stückhaft, zerfällt in Elemente
– in der Körperwelt: weder eine innewohnende noch eine übergeordnete Ordnung
» konsequente Abkehr von Metaphysik, Hinwendung zum menschlichen Geist
» Mensch als Maß aller Dinge
186
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John Locke (1632-1704)
– 1690 „Essay concerning human understanding“
– menschliche Erkenntnisfähigkeit: begrenzt, aber nützlich
– Sämtliche Inhalte des Geistes (Bewußtsein) unter dem
Begriff „idea“ gefaßt
– Erkenntnis in vier Stufen:
 Sinneserfahrung erzeugt partikulare Ideen
 partikulare Ideen werden durch Abstraktion verallgemeinert
 abstrahierte Ideen werden mit Wörtern benannt
 Wörter lassen sich zu Sätzen verbinden -> Diskurs
– zwei Arten geistiger Tätigkeit:
 „sensation“, passiv, äußere Sinneserfahrung
 „reflection“, aktiv, innerer Sinn, Selbstbeobachtung, Denken
– Klassifikation von Ideen
 einfache: unmittelbar greifbar
 komplexe (aus den einfachen abgeleitet): gliedern sich nach
Modi, Substanzen und Relationen
187
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Assoziationslehre des David Hume (1711-1776)
1748 „Enquiry concerning human understanding“
» Assoziation von Ideen als alleiniges Prinzip geistiger Ordnung
– Ideen können einander anziehen (analog zur Gravitationstheorie des
englischen Physikers Isaac Newtons, 1643-1727) und Ideenverbände bilden
– Prinzipien der Verbindung:
 Ähnlichkeit (z.B. zwischen zwei Gesichtern)
 raum-zeitliche Nähe, „contiguity“ (z.B. benachbarte Zimmer)
»Spezialfall: Verursachung (z.B. zwischen Wunde und Schmerz)
– Prinzipien wirken automatisch auf alle Ideen, zu jeder Zeit,
in gleicher Weise
– dadurch materialistische Fundierung des Empirismus
» seither charakteristisch für Assoziationstheorie:
– Elementarismus, Zerlegung des Bewußtseins in kleinste Einheiten
– Sensualismus, Herkunft aller Erkenntnis aus den Sinneserfahrungen
– Mentalismus (Berkeley), nur Ideen, keine darüber hinausgehende Realität
– Assoziationismus, mechanische Ideenverbindung
188
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Philosophie der Aufklärung
» Aufklärung als Überwindung der mittelalterlichen Scholastik
» Kampf gegen Dogmatismus und gegen Kirchenglauben
» nicht nur erkenntniskritische, sondern auch sozialkritische Ideen
» Vertreter: überwiegend aus Bürgertum, nicht Adel oder Klerus
» Popularphilosophie:
– Versuch, die philosophischen Lehren dem Verständnis und den Interessen des gebildeten Bürgertums anzupassen
– vernunftgeleitet, empirisch, eklektisch
» im 18. Jahrhundert auch Psychologie sehr populär
» besonders in Frankreich radikale Atheisten und Materialisten
– Julien Offray de La Mettrie (1748): „Der Mensch als Maschine“
– Pierre Jean Cabanis (1802): geistige Tätigkeiten sind nur Gehirnabläufe
189
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Praktische Psychologie für das private Leben
• im aufstrebenden Bürgertum Lehren für das Privatleben gesucht:
» Lebensweisheit: Gestaltung und Bewertung der Lebensführung
» Psychognostik: Erkennen seelischer Eigenschaften, Charakterkunde
» Psychagogik: Anleitung und richtige Behandlung von Menschen (1788
August von Knigge: „Umgang mit Menschen“)
• im 16., 17. und 18. Jahrhundert:
» Philanthropismus (Menschenfreundlichkeit): Pädagoge Johann Basedow
» Seelenzeichenkunde
– 1593 Joannis Baptista della Porta: menschliche Physiognomie als Quelle der
Charakterbeurteilung
– 1688 Jean de la Bruyère: Übersetzung der Charakterkunde des Theophrast,
angereichert mit zahlreichen Pariser Charakterbildern
– 1777 Johann Caspar Lavater: postuliert feste Zuordnung von Körpermerkmalen
und Charaktereigenschaften
190
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• 1783 - 1793 neue Zeitschrift, hrsg. vom Berliner
Gymnasialprofessor Carl Philipp Moritz (1756-
» Seelennaturkunde:
– Berichte über seelische Erscheinungen wie Sehen bei
Taubstummen, Verwendung von Pronomen, Träume und
Vorahnungen
» Seelenzeichenkunde:
– Typeneinteilungen, Charaktermerkmale
» Seelenkrankheitskunde:
– Fallschilderungen normabweichenden Verhaltens, z.B.
sadistischer Lehrer, Mörder, etc.
» Seelenheilkunde:
– mögliche Heilverfahren (z.B. Kaltwassergüsse)
• bedeutsames Unternehmen der Popularpsychologie
191
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Einfluß der Romantik am Ende des 18. Jahrhundert
• Romantik wertet Natur gegenüber
dem Verstand wieder auf
• Mensch in seiner individuellen,
regionalen, zeitlichen Besonderheit
betrachtet
• Auswirkungen auf die Psychologie:
Entstehen einer „Vergleichenden
Psychologie“
» Tierpsychologie
» Völker- und Sozialpsychologie
» Psychologie der Humanentwicklung
» Differentielle Psychologie
• Methodisch:
» stark empirisches Vorgehen
192
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• Johann Gottfried Herder (1744-1803), Weimar
» Natur schafft ihre eigene Ordnung
» diese Ordnung entfaltet sich im Prozeß eines organischen Wachstums
» je nach lokalen Bedingungen unterschiedliche Ordnungen
» Mensch soll sich seinem Gefühl anvertrauen, im Gefühl teilt sich die Natur
mit, mit der man in Einklang leben soll
• Auswirkungen auf die Psychologie:
» Variation des Psychischen wird wichtiger Gegenstand
» (a) Tierpsychologie, (b) Völker- und Sozialpsychologie, (c) Psychologie der
Humanentwicklung, (d) Differentielle Psychologie
193
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Entwicklungspsychologie
• im 18. Jh.:
» erwachendes Interesse am Seelenleben des Kindes aus mehreren Gründen:
– Romantik sieht im Kind den unverbildeten Menschen in seiner Natürlichkeit
– philanthropische Pädagogik sucht nach Neigungen des Kindes für freie
Erziehung
– genetische Ausstattung und Entwicklungsverlauf als Teil der Differentiellen
Psychologie
» neue Methoden:
– Elterntagebücher (erstes Buch: Tiedemann, 1787)
– Kritik daran führt zu eigenen Prüfmethoden (1914 erstmals von William Stern
verwendet)
• erst im 20. Jh:
» Ausdehnung der Kinderpsychologie auf die Psychologie der Lebensspanne
durch Charlotte Bühler (1933)
194
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Alfred Binet & Théodore Simon (1905)
• Der erste Intelligenztest der Welt (Stufenleiter der I.)
• Ziel:
» Verbesserung des Schulunterrichts: Differenzierung von Schulklassen nach
kognitiver Leistungsfähigkeit der Schüler
» Durch undifferenzierte Pflichtbeschulung Probleme infolge großer
Heterogenität der Leistungen
• Methode:
» 30 Testaufgaben zu verschiedensten Anforderungen
» Gestufte Schwierigkeiten
» Genaueste Durchführungsbestimmungen
» Normierung
» IQ = Intelligenzalter / Lebensalter
195
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Kultur- und Völkerpsychologie
• Kulturgeschichte des Menschen als neues Wissensgebiet
» Isaak Iselin (1768) aus Basel: psychologische „Geschichte der Menschheit“
• romantische und idealistische Philosophie:
» Annahme eines kollektiven Geistes (National-, Volks-, Zeit-Geist)
• 1860 erste Völkerpsychologie
» Moritz Lazarus und Hajim Steinthal geben 1860 „Zeitschrift für
Völkerpsychologie und Sprachwissenschaft“ heraus
• Wilhelm Wundt:
» 10bändige „Völkerpsychologie“ (1900-1920)
196
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Kulturpsychologie 2
• Auguste Comte (1798-1857), Schöpfer des Begriffs „Soziologie“:
» Völker als „Sozialkörper“, soziale Gebilde als Erscheinungen der Natur und
damit als Gegenstand der (positiven) Naturwissenschaften: „soziale Physik“
» zentrale Themen
– Gesellschaft und ihre Einrichtungen als eigenständige Gebilde
– Verhältnis des Individuums zur Gesellschaft
» Vorwegnahme der Grundprobleme moderner Sozialwissenschaften
• Massenpsychologie als neues Thema
» Gustave Tarde (1882), franz. Philosoph und Kriminologe
– Imitation als wichtigster Sozialisationsmechanismus
» Gustave Le Bon (1895), franz. Arzt
– kulturpessimistische Haltung: Menschen im „Zeitalter der Massen“ lassen sich zu
Dingen hinreißen, die sie allein nicht tun würden
197
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Etablierung der Persönlichkeitspsychologie
• William Stern (1918), „Die menschliche Persönlichkeit“
» Persönlichkeit definiert als
– Vieleinheit, dh. integrierte Mannigfaltigkeit psychischer Funktionen
– Zweckwirken, dh. ganzheitliche Absichten und übergeordnete Zielsetzungen
– Besonderheit, dh. in Abgrenzung gegenüber der Umwelt, z.B. durch Rasse und
Geschlecht
» Reifen der Persönlichkeit als Prozess der Selbstbestimmung
» innere Harmonisierung durch Konvergenz zwischen
– Richtungsdispositionen (Motive, Interessen)
– Rüstungsdispositionen (Fähigkeiten)
» Konvergenz: „können, was man will und wollen, was man kann“
198
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Differentielle Psychologie
• Francis Galton (1822-1911)
» Analyse der Familie von Johann Sebastian Bach
» Versuch, durch Korrelationsstudien das Ausmaß der Erblichkeit bestimmter
Eigenschaften festzustellen
» Erste Einrichtung eines Labors zur Intelligenzmessung (im Londoner South-
Kensington-Museum)
» allerdings: wenig aussagefähige Tests ausgewählt! Z.B.:
– Empfindsamkeit für Rosenblüten-Duft
– Gewichtsschätzung
– Tonhöhenwahrnehmung
» hat bei seinem Tod der London Univ. Mittel zur Einrichtung ein es
Lehrstuhls für Eugenik hinterlassen (erster Inhaber: Karl Pearson)
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„Geisteswissenschaften“
» Wilhelm Dilthey (1833-1911) hat die Bezeichnung „Geisteswissenschaften“
(1883) vorgeschlagen
» diese sollten
– Erfahrungen über geistige Schöpfungen (Werke, Gedankengebäude, soziale
Systeme) sammeln und
– die Reflexion ihrer Bedeutung pflegen
» wichtiger Unterschied:
– Naturwissenschaften erschließen aufgrund von Einzelfällen weitgehend
generalisierbare, zeitlose Theorien; Methode: Experiment
– Geisteswissenschaftliche Theorien bleiben auf den zeitlich-räumlichen Kontext
ihres Gegenstands beschränkt; Methode: Hermeneutik (=Deutekunst)
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Unterscheidung von Wilhelm Windelband (1894)
• Gesetzeswissenschaften
» nomothetisches (=gesetzgebendes) Denken mit dem Ziel, zeitlose,
allgemeine Gesetze aufzustellen
» Denken mitsamt Abstraktion vorherrschend, Gesetze stützen sich auf
logische Beweise
• Ereigniswissenschaften
» idiographisches (=Eigenheiten beschreibendes) Denken mit dem Ziel,
zeitgebundene, besondere Gestalten zu charakterisieren
» tatsachengestützte Anschauung des individuellen Lebens
• wichtig:
» nomothetischer bzw. idiographischer Ansatz nicht eindeutig den
verschiedenen Wissensgebieten zuzuordnen
» z.B. Psychologie: beide Perspektiven möglich
201
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Herbart: Erfahrung und Mathematik
• Johann Friedrich Herbart (1776-1841)
» 1809 Nachfolger Kants in Königsberg, ab 1833 in Göttingen
» Bestimmung der Gesetzmäßigkeit des Psychischen mittels mathematischer
Methoden
» Vorstellungen sind nicht nur Inhalte, sondern haben auch Kräfte
– können Kraft verlieren und verfallen
– können sich vereinigen und verschmelzen
– können sich einseitig oder wechselseitig hemmen
» genaue mathematische Formalisierung dieser Prozesse
» Apperzeptionsmasse als Vorstellungskomplexe
» aktuell vorherrschende Apperzeptionsmasse bildet Bewußtsein
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Dilthey: Verstehende Psychologie
• 1894:
» Programm einer „beschreibenden und zergliedernden
Psychologie“, kurz: einer „verstehenden Psychologie“
• Vorgang des Verstehens (im Unterschied zum naturwissenschaftlichen
Erklären):
» Objekte des Verstehens sind ganzheitliche Gebilde
» verstehendes Subjekt ist selbst eine Ganzheit
» Grundlage des Verstehens ist das unmittelbare Erleben bei der Begegnung
des Subjekts mit dem Objekt
» Zergliederung, Analyse des Erlebten gibt Aufschluß über allgemeine
Gleichförmigkeiten
» höchste Stufe des Verstehens: Verbindung des Allgemeinen mit dem
Individuellen
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Physiologische Psychologie
– Seit dem 19. Jh. Gehirn als Organ des Geistes angesehen
– zunehmende anatomische und physiologische Kenntnisse, vor allem über die
Peripherie des Nervensystems
– Schwerpunkt daher Sinnes- und Wahrnehmungspsychologie
» Hermann von Helmholtz
– 1850 erste Messung der Fortpflanzungsgeschwindigkeit von Nervenerregungen;
Erfinder des Augenspiegels
– 1856-1866 einflußreiches 3bändiges „Handbuch der physiologischen Optik“
– funktionelle Beschreibung des Sehapparats und des Sehvorgangs
– trichromatische Farbenlehre: obwohl nicht in Einklang mit der Erfahrung,
dennoch hoher Erklärungswert (Farbfehlsichtigkeit, Nachbilder)
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Gustav Theodor Fechner (1801-1887), Leipzig
» Begründung der Psychophysik als Lehre der Abhängigkeit zwischen Körper
und Seele, zwischen Reiz und Empfindung
– „innere Psychophysik“: Beziehung der subjektiven Innenwelt (Empfindung,
Bewußtsein) zur objektiven Innenwelt; Bsp.: Hirnaktivität und Vorstellung;
hierzu fehlte es an Befunden
– „äußere Psychophysik“: Beziehung der subjektiven Innenwelt zur objektiven
Außenwelt; Bsp.:äußerer Reiz und Empfindung -> Fechner‘sches Gesetz
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Experimentelle Psychologie
» setzt Ansätze der rationalistischen wie der physiologischen Psychologie fort
» wichtigste Methode: systematisch kontrolliertes Experiment, unter
Verwendung von speziellen Darbietungs- und Meßgeräten
• frühe Vertreter:
» Wilhelm Wundt (1832-1920) in Leipzig
» Hermann Ebbinghaus (1850-1909) in Berlin
» Georg Elias Müller (1850-1934) in Göttingen
– durch ihn 1904 Gründung der „Gesellschaft für Experimentelle Psychologie“, der
späteren „Deutschen Gesellschaft für Psychologie“ (DGPs)
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Benenne Psychologische Schulen im 19 u. 20 Jahrh.
• im deutschen Sprachraum:
» Leipziger Schule: Wilhelm Wundt
» Würzburger Schule: Oswald Külpe
» Gestaltpsychologie: Max Wertheimer, Wolfgang Köhler
» Feldtheorie: Kurt Lewin
• in den USA: (wird nicht vertieft! vgl. Sternberg, 1995, p. 44-50)
» Strukturalismus: Edward Titchener (1867-1927)
» Funktionalismus und Pragmatismus: William James (1842-1910), John
Dewey (1859-1952)
» Assoziationismus: Edward Lee Thorndike (1874-1949)
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wichtige Strömungen im 19. Jahrhundert
» Positivismus und naiver Empirismus
– Auguste Comte (1789-1857), „positive Philosophie“ (positiv=echte Tatsachen),
Wissenschaft entwickelt sich von Theologie (purer Glauben) über Metaphysik
(Vertrauen in das eigene Denken) zur Naturforschung als höchster Form
– Ludwig Feuerbach (1804-1872)
– Ernst Mach (1838-1916), „Wiener Kreis“
» Evolutionstheorie
– Charles Darwin (1809-1882)
» Völkerkunde und Völkerpsychologie
– Wilhelm von Humboldt (1767-1835), Forschungsreisen
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Gestalt- und Ganzheitspsychologie
• Zentrale Figuren:
» Max Wertheimer (1880-1943), Wolfgang Köhler (1887-1967) und Kurt
Koffka (1886-1941; alle ab 1912 in Frankfurt, später in Berlin bis zur Nazi-
Zeit)
• Inhaltlich:
» These der Übersummativität: „Das Ganze ist mehr (bzw. anderes) als die
Summe seiner Teile“ (Bsp.: Melodie)
» Abkehr von elementaristischer und Hinwendung zu holistischer Betrachtung
psychischer Prozesse
» Gestaltprinzipien der Wahrnehmung
» „Einsicht“ als Leitprinzip des Denkens (Köhlers Schimpansen-Experimente
auf Teneriffa), einsichtsvolle Handlungen als „Gestalten“
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Feldtheorie
• Leitfigur:
» Kurt Lewin (1890-1947, bis 1933
in Berlin, danach USA)
• Inhaltlich:
» Wichtig ist nicht die physikalische Beschaffenheit des wahrgenommenen
Raums, sondern dessen erlebnismäßige Strukturierung als „Lebensraum“,
V=f(Lr)=f(Person, Umwelt)
» Bsp. Entwicklung: neue Lebensräume erschließen sich (Rauchen), alte fallen
weg (Daumenlutschen)
» Bsp. Konflikte: verschiedene Kräfte (Appetenz, Aversion) wirken auf das
Individuum; evtl. Regression oder „aus-dem-Felde-gehen“
» „wirklich ist, was wirkt“: Betonung der Gegenwart (im Unterschied zur
historischen Methode der Psychoanalyse)
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Behaviorismus
• Leitfiguren:
» Iwan Petrowitsch Pawlow (1849-1936), John B. Watson (1878-1958),
Burrhus Frederic Skinner (1904-1990), Clark L. Hull (1884-1952), Edwin R.
Guthrie (1886-1959), Edward Lee Thorndike (1874-1949)
• Inhaltlich:
» von Watson in seiner Streitschrift „Psychology as the Behaviorist views it“
(1913) programmatisch eingeführt
» Ablehnung der Introspektion, ausschließlich Verhaltensdaten
» Stimulus-Response-Schema, „law of effect“ (Thorndike)
» wissenschaftliche Fundierung der amerikanischen
Unabhängigkeitserklärung, wonach alle Menschen gleich sind
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Tiefenpsychologie
• Psychoanalyse nach Sigmund Freud (1856-1939)
• Individualpsychologie nach Alfred Adler
• Analytische Psychologie nach Carl Gustav Jung (1875-1961)
• Neopsychoanalytische Richtungen
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Psychoanalyse
• Leitfigur: Sigmund Freud (1856-1939)
• Inhaltlich:
» Entdeckung der Bedeutung unbewußter (traumatischer) Erlebnisse für
Hysterie („Anna O.“)
» Strukturelle Theorie der Persönlichkeit (Instanzenlehre mit Ich, Es und Über-
Ich)
» Antagonistische Triebe „Eros“ und „Thanatos“
• Methodisch:
» Klinische Studien, hermeneutische Arbeit mit Patienten (Traumdeutung,
freie Assoziation, Hypnose)
» Kathartische Methode („Reinigung“) durch Bewußtmachung unbewußter
Erlebnisse
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Individualpsychologie
• Leitfigur: Alfred Adler (1870-1937)
• Inhaltlich:
» Seit 1911 in Abgrenzung von Freud Kritik an dessen
Sexualtheorie sowie an der analytischen Methodik
» Stattdessen holistischer Ansatz: Mensch zeigt
Bewegungen mit „Umzu-Charakter“ (Finalismus), wird
nicht von außen, sondern von innen getrieben
» Mensch versucht ständig, aus Mängel- oder Minus-
Lagen in Plus-Lagen zu wechseln
» Ausgleich von Minderwertigkeiten durch
Überkompensation
» Gefühl der Minderwertigkeit als zentrale Quelle
menschlichen Strebens
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Analytische Psychologie
• Leitfigur: Carl Gustav Jung (1875-1961)
• Inhaltlich:
» Eigene Theorie der Libido, die auf allgemeine
Lebensenergie und nicht nur auf sexuelle
Triebenergie baut
» Individuelles Unbewußtes ist in ein umfassenderes
kollektives Unbewußtes eingebettet
» zentraler theoretischer Begriff der „Archetypen“:
sind Bestandteile tradierter Kulturwerte, sind
Kernstücke menschlicher Lebensbewältigung,
finden ihren Ausdruck in Träumen und
künstlerischen Gestalten
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Neopsychoanalytische Richtungen
Wilhelm Reich (1897-1957):
» Orgon-Theorie, radikale Verengung auf biologische Sexualität
» 1930 „Deutscher Reichsverband für proletarische Sexual-Politik“ gegründet
• Erich Fromm (1900-1980):
» Psychoanalyse ohne Ödipuskonflikt und Penisneid, ohne auf Sexualität
reduzierte Libido und ohne Todestrieb
• Karen Horney (1885-1952):
» im Zentrum: nicht der Gewinn von Lust, sondern der Erhalt von
Geborgenheit
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Humanistische Psychologie
Leitfiguren:
» Abraham Maslow, Charlotte Bühler, Carl Rogers, Fritz Perls
• Inhaltlich:
» dezidierte Abgrenzung von behavioristischen Ideen, aber auch von der
Psychoanalyse
» im Zentrum steht die erlebende Person, die Wahlfreiheit besitzt, kreativ ist,
Werte setzt und sich selbstverwirklicht
» zentrales Anliegen ist die Aufrechterhaltung von Wert und Würde des
Menschen
» Interesse an der Entwicklung der jedem Menschen innewohnenden Kräfte
und Fähigkeiten
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Kognitivismus
Informationsverarbeitungs-Ansatz (IVA)
» Grundgedanke
– Mensch wird als informationsverarbeitendes System konzipiert
– grobe Architektur: Eingabe, Verarbeitung und Speicherung, Ausgabe
» Alan Turing’s (1936/37) Konzeption einer “universal machine”
– Universalität eines Systems = Programmierbarkeit
– Unterscheidung in “Agent” und “Umwelt” des Systems wurde nicht richtig
beachtet, so Wells (1998)
» Drei Grundfragen in der Konzeption eines informationsverarbeitenden
Systems:
– Architektur
– Repräsentation
– Prozesse
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Positivismusstreit
1961-1965 Streit zwischen den Frankfurtern Adorno, Marcuse, Jürgen Habermas
und dem Neopositivisten Karl R. Popper und Hans Albert
– Popper, Albert: folgten Max Weber (1864-1920), wonach wissenschaftliche
Sätze von Werturteilen getrennt werden müssen
– Standpunkt der „Frankfurter Schule“:
 jeder Theoriebildung geht ein Erkenntnisinteresse voraus (Habermas)
 Theorien sind von Herrschaftsinteressen bestimmt und durchsetzt (Adorno)
 Forscher muß sein Verhältnis zu Gesellschaft, Forschung und Wissenschaft dialektisch
mitbedenken
»Bsp.: Forschung zu Atomenergie versus Sonnenenergie
 Forscher muß emanzipatorisches Erkenntnisinteresse auf dem Weg eines
herrschaftsfreien Diskurses entwickeln (Habermas)
Adorno,
Kartensatzinfo:
Autor: brucker1106
Oberthema: Psychologie
Thema: Geschichte der Psychologie
Schule / Uni: Fernuni
Ort: Hagen
Veröffentlicht: 09.02.2011
Tags: Modul 1
 
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