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Alle Oberthemen / Bildungswissenschaft / Empirisch Analytischer Zugang

Bildungswissenschaft – der empirisch-analytische Zugang (41 Karten)

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Andere Namen des empirisch-analytischen Zugangs

 Empirische Pädagogik
 Empirisch-analytische Pädagogik
 Deskriptive Pädagogik
 Experimentelle Pädagogik
 Kritisch-rationale Erziehungswissenschaft
 Empirische Bildungsforschung
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Wichtigster Repräsentant?
- Wolfgang Brezinka (geb. 1928)

- Brezinka wurde 1958 Professor für Pädagogik in Würzburg
- lehrte und forschte dann von 1960 - 1967 an der Universität
  Innsbruck
- wechselte an die Universität Konstanz, wo er auch emeritierte
Tags:
Quelle: fernUniHagen
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Wer war der Wiener Kreis? Was war ihr Ziel?
Moritz Schlick
Otto Neurath
Rudolf Carnap
„früher“ Ludwig Wittgenstein


- bildeten den Kern des Neopositivismus oder
  logischen Empirismus

- in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts

- Ziel: Was bedeutet Beobachtung?!
Tags:
Quelle: fernuniHagen
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Wie müssen Beobachtungen aussehen?
(laut Neopositivismus)
- Wiedergabe erfolgt in Sätzen oder Aussagen

- müssen protokolliert werden

- Protokollsätze müssen sowohl
Beobachter,
Sachverhalt,
Ort und
Zeit der Wahrnehmung erfassen

- haben daher die Form „Ich-Hier-Jetzt-Dies“

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Hauptaufgabe der Wissenschaft (laut Neopositivismus)
Sätze zu formulieren, die empirisch überprüfbar sind

- Begriffe müssen empirische Begriffe sein,
  d.h. ihre Richtigkeit muss überprüft werden können
   - müssen verifizierbar sein

- alle wissenschaftlich akzeptierbaren Aussagen müssen entweder
   rein logisch begründbar sein oder sich
   empirisch, d. h. erfahrungsmäßig, bewähren.
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Was bedeutet "Induktiver Schluss"?
Zentrale Methode, um von Daten auf allgemeine  Gesetzmäßigkeiten zu schließen

- der Schluss vom Besonderen auf das Allgemeine
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Wie lautet die Kritik Karl Poppers am "Induktiven Schluss"?
Was ist seine vorgeschlagene Alternative?
- nur weil ich sehr viele Beobachtungen desselben Typus mache,
  lassen sich noch lange nicht allgemeine Sätze, so genannte
  Allsätze, beweisen

stattdessen:
Deduktiver Schluss
(deduktive Methodik der Nachprüfung)
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Kritischer Rationalismus/Deduktion/Falsifikationstheorie
1. Arbeitshypothese (theoretisches System)

2. Basissätze
- es werden nun auf logisch deduktivem Wege Folgerungen
  abgeleitet
- abgeleiteten Sätze haben eine ganz spezielle Form
   > müssen in der empirischen Überprüfung möglichst leicht
      widerlegt werden (falsifiziert werden)
   > so genannte Existenzsätze („Es-gibt-Sätze“) = Basissätze

   > singuläre Existenzbehauptungen sind beobachtbar 
      (intersubjektiv nachprüfbar) = damit falsifizierbar
   > Existenzsätze müssen Grundlage jeglicher Beurteilung
      (= Falsifikation) von allgemeinen Hypothesen, Theorien usw.
      bilden
   > ist es nicht möglich, aus einem theoretischen System solche
      Basissätze, zu deduzieren (abzuleiten), so handelt es sich
      nicht um ein wissenschaftliches, sondern um ein
      metaphysisches System

3. Bewährung der Theorie
Wird ein Satz bei einer Überprüfung nicht widerlegt, so ist damit dieser Satz noch nicht bewiesen, sondern es hat sich nur die bisherige Theorie bewährt.

- je öfter eine Theorie solchen Falsifikationsversuchen
  widersteht, desto stärker hat sie sich bewährt
- ist aber deshalb noch nicht richtiger geworden und es ändert
  sich auch nicht die Wahrscheinlichkeit ihrer Gültigkeit
- nur ein weiteres Experiment, eine weitere Beobachtung, könnte
  die Hypothese schon falsifizieren
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Aufgabe des Kritischen Rationalismus: 
(Natur-) Gesetze in Form von generellen Sätzen so umzuformulieren, dass sie möglichst vielen Falsifikationsversuchen ausgesetzt werden können.

- Im Zentrum der Popper’schen Falsifikationstheorie steht daher
  der Begründungszusammenhang, der möglichst objektiv und
  wertneutral erfolgen muss

> folgt damit dem Weber’schen Postulat der Wertfreiheit
   > Es wird eingestanden, dass die Herkunft der Fragestellung,
      des Ausgangsproblems (wie auch die Anwendung und
      Verwertung der Forschungsergebnisse) von Interessen
      durchwachsen und geleitet sind
, doch zählt für Popper nur
      der rationale Begründungszusammenhang zum eigentlichen
      Wissenschaftssystem.
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Grundlegende Annahmen für
empirisch-analytische Bildungswissenschaft:
1. Beobachtbare „pädagogische Tatsachen“ als theoretische Grundlage
- Falsifikation empirisch überprüfbarer Aussagen sind das
  Kernstück einer empirisch-analytischen Bildungswissenschaft

- Grundlage dafür sind gezielte Beobachtungen bzw. das
  Experiment (nicht zufällige Erfahrungen oder Wahrnehmungen)

- Beobachtung als gezielte und organisierte Wahrnehmung
  (Beobachtung MACHEN, nicht HABEN!)

- Experiment als systematische Beobachtung unter vereinfachten
  Bedingungen

- muss reproduziert und damit intersubjektiv überprüft werden
  können
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Grundlegende Annahmen für
empirisch-analytische Bildungswissenschaft:
2. Postulat der Wertfreiheit
- Neutralität (emotional)  gegenüber dem pädagogischen
  Forschungsfeld und der Bildungspraxis

- ein vorgängiges Erkenntnisinteresse und eine darauf aufbauende
  Problemformulierung ist legitim
  > genauso wie das Interesse nach einer verbesserten
     Erziehungs- und Bildungspraxis außerhalb des
     Wissenschaftssystems anzusiedeln

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Wolfgang Brezinka:
„Von der Pädagogik zur Erziehungswissenschaft“ (1972)

Drei Bereiche innerhalb der Bildungswissenschaft:
1. Bereich...
1. Zur eigentlichen Erziehungswissenschaft zählt für ihn nur…
> Theoretische Erziehungswissenschaft
    Aufgabe: nomologisches Wissen (Wissen über allgemeine
                           Gesetzmäßigkeiten) zu produzieren
                          > wendet dabei Grundsätze der Falsifikation von
                             Hypothesen an

       > Historiografie der Erziehung
    Aufgabe: vergangene (geschichtliche) Ereignisse, Abläufe,
                            Zusammenhänge zu erforschen
                            > Orientierung auf das wissenschaftstheoretische
                               Programm des Kritischen Rationalismus

                            > ist auf eine Beschreibung, Erklärung und
                               Deutung von Tatsachen, Ereignissen und 
                               Vorfällen beschränkt
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Wolfgang Brezinka:
„Von der Pädagogik zur Erziehungswissenschaft“ (1972)

Drei Bereiche innerhalb der Bildungswissenschaft:
2. Bereich...
2. Philosophie der Erziehung

- Fragen nach dem Ziel und Zweck von Bildung bzw. Erziehung
  bleiben jedoch der Philosophie der Erziehung (bzw. Bildung)
  vorbehalten.

- Als Erkenntnistheorie der Erziehung und Moralphilosophie der
  Erziehung hat sie jedoch einen grundlegend anderen Stellenwert
  und ist nicht mit Wissenschaft zu verwechseln.
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Wolfgang Brezinka:
„Von der Pädagogik zur Erziehungswissenschaft“ (1972)

Drei Bereiche innerhalb der Bildungswissenschaft:
3. Bereich...
3. Praktische Pädagogik

- Erziehungswissenschaft darf sich nicht als Anleitung
  pädagogischer Praxis verstehen

- ist Aufgabe der Praktischen Pädagogik
  (Mittler zwischen Theorie und Praxis)
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Grundlegende Annahmen für
empirisch-analytische Bildungswissenschaft:
3. Praxis als praktische Erziehungs- bzw. Bildungstheorie
- Kritischer Rationalismus stellt keine unmittelbare
  Handlungsanleitung für die Praxis dar

- erläutert jedoch Wirkungsgefüge
   > bei entsprechender Transformation geeignet für die Klärung
      von Handlungsalternativen

Deduktiv-nomologische Erklärung:
> lat. Deducere = ableiten und griech. Nomos = Gesetz
> Modell, das von Hempel & Oppenheim entwickelt wurde
   (H-O-Schema)

Eine deduktiv-nomologische Erklärung eines Ereignisses geht davon aus, dass ein Satz, der das zu erklärende Ereignis beschreibt, logisch begründet, d. h. abgeleitet wird.
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Grundlegende Annahmen für
empirisch-analytische Bildungswissenschaft:
3. Praxis als praktische Erziehungs- bzw. Bildungstheorie

Beschreibe die Deduktiv-nomologische Erklärung:
Explanandum (E)
- Ausgangspunkt
- bestimmter Sachverhalt, der erklärt werden soll

Explanans
Die Erklärung besteht aus zwei Teilen:
Aussagen über allgemeine Gesetzmäßigkeiten (G),

speziell für den zu erklärenden Sachverhalt vorliegende Randbedingungen (A)
- Bedingungen, die erfüllt sein müssen (Antezedenzbedingungen)

Konklusion
- die logisch abgeleitete Schlussfolgerung nach der 
  Transformation
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Grundlegende Annahmen für
empirisch-analytische Bildungswissenschaft:
3. Praxis als praktische Erziehungs- bzw. Bildungstheorie

Kausalitätsprinzip im H-O-Schema
(Idealfall)
- Ursache-Wirkungs-Prinzip

Im (Ideal-) Fall einer kausalen Erklärung lässt sich sagen:

Die (beschriebenen) Anfangsbedingungen stellen die Ursache für die aufgrund des Gesetzes (der Gesetze) zustande gekommenen Wirkung(en) dar.
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Grundlegende Annahmen für
empirisch-analytische Bildungswissenschaft:
3. Praxis als praktische Erziehungs- bzw. Bildungstheorie

Kausalitätsprinzip im H-O-Schema
(in empirisch-analytischen BW)
- die Komplexität von Gesetzmäßigkeiten und Randbedingungen,
  als auch der deterministische Charakter  von Gesetzesaussagen
  ist äußerst problematisch

- H-O-Schema wird in zweierlei Hinsicht modifiziert:

1. der Begriff der Kausalität wird sehr vorsichtig verwendet

2. werden deterministischen Aussagen von
    Wahrscheinlichkeitsaussagen ersetzt

Deshalb müsste  „Gesetz“ durch „Wahrscheinlichkeit“ ersetzt werden und statt „allgemeine Aussagen“ müsste es „Wahrscheinlichkeitsaussagen“ heißen.
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Grundlegende Annahmen für
empirisch-analytische Bildungswissenschaft:
3. Praxis als praktische Erziehungs- bzw. Bildungstheorie

H-O-Schema - ein Beispiel
Explanans:
(L) Jedes Mal, wenn ein Faden der Stärke r mit einem Gewicht von mindestens K belastet wird, reißt er.

(C1) Dies ist ein Faden der Stärke r.

(C2) Das angehängte Gewicht ist mindestens K.

Explanandum:

(E) Der Faden reißt.
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Grundlegende Annahmen für
empirisch-analytische Bildungswissenschaft:
3. Praxis als praktische Erziehungs- bzw. Bildungstheorie

Verhältnis von empirisch-analytischer Bildungswissenschaft zur Praxis
- wesentlich, dass das H-O-Schema

nicht nur zur Erklärung, sondern auch zur Prognose

und der

Suche nach der optimalen Ziel-Mittel-Relation
(= Wahl der Technologie) dienen kann
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Kritik und Weiterentwicklung des Kritischen Rationalismus
Beschreibe kurz die "Handlungsforschung".
- es geht nicht um Erkenntnis, sondern um die praktische Lösung
  von Problemen

- es wird versucht, die im Kritischen Rationalismus geforderte
  strikte Trennung von Objekt (der Erkenntnis) und (erkennendem)
  Subjekt (= Forscher/-innen) zu überwinden

- geschieht durch die aktive Einbeziehung der „beforschten“
  Menschen

     > die Objekt-Subjekt-Beziehung soll damit zu einer Subjekt-
        Subjekt-Beziehung werden

Bsp. Monographie von Altrichter und Posch
„Lehrer erforschen ihren Unterricht“ (1998)
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Kritik und Weiterentwicklung des Kritischen Rationalismus
Kritik der Frankfurter Schule
• mangelnde Theorieorientierung;

• fehlender Gesellschaftsbezug;

• die naturwissenschaftlichen Forschungsmethoden lassen sich
  nicht 1 : 1 auf die Sozial- und Geisteswissenschaften übertragen;

• die Ausklammerung von Entdeckungs- und
  Verwertungszusammenhang stabilisiert Herrschaft
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Kritik und Weiterentwicklung des Kritischen Rationalismus
Kritik von Thomas Kuhn (1922 - 1996)
- ein Irrtum zu glauben, dass einzelne falsifizierende Erfahrungen
  ausreichen, um eine Theorie zu verwerfen und eine andere
  Theorie zu etablieren

1. kennt jede Theorie (bisher noch) unerklärbare Fakten

2. lassen sich widersprechende Fakten durch zusätzliche
    ad hoc-Hypothesen erklären und in den bisherigen
    Theorierahmen integrieren

Bsp. geozentrisches Weltbild

Paradigmenwechsel als wissenschaftliche Revolution

> wenn es zu viele ad hoc-Hypothesen gibt und eine einfachere
   alternative Theorie vorhanden ist, kann es zu einem
  Paradigmenwechsel kommen

> neues Paradigma wird aber nicht „rational“ – Kraft der
   besseren Argumente – akzeptiert

> sondern muss sich in Form einer wissenschaftlichen
   Revolution durchsetzen

    > erst, wenn entscheidende Positionen erobert werden und
       die zentralen Lehrbücher neu geschrieben worden sind,
       kann sich das neue Paradigma auch in der alltäglichen
       Forschungspraxis durchsetzen

Wissenschaftlicher Fortschritt ist nicht kumulativ
- Vorstellung eines kumulativen wissenschaftlichen Fortschritts,
  der sich quasi asymptotisch der (nie zu erreichenden
  absoluten) Wahrheit nähert, ist zu verwerfen

1. es gibt keine objektive, außerhalb von Wissenschaft und
    Gesellschaft stehende Instanz, die als letzte Autorität die
    Übereinstimmung zweier Theorien zur Außenwelt bewerten
    kann

2. sind Theorien zirkuläre Systeme, die ihre eigenen Maßstäbe
    für Gültigkeit, Überprüfbarkeit, ja sogar Fakten und damit auch
    das, was unter „Wahrheit“ zu verstehen ist, produzieren

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Kritik und Weiterentwicklung des Kritischen Rationalismus
Weiterentwicklung des Wissenschaftstheoretiker Imre Lakatos
(1922-1974)
- versuchte die „naive“ Falsifikationstheorie von Popper durch eine „raffinierte“ Version zu retten:

> zentrale Aussagen, die den Kern einer Theorie ausmachen,
  von weniger wichtigen Behauptungen, zu unterscheiden

> langfristige Forschungsprogramme versuchen dann diese
   zentralen Annahmen mit empirischen Daten zu stützen, indem
   diese Kernaussagen systematischen Bewährungsproben
   (= Falsifikationsversuchen) ausgesetzt werden

> Falsifikationen finden nun nicht mehr auf der Ebene beliebiger
   einzelner Aussagen statt, sondern bloß  auf der Ebene
   zentraler Aussagen
    >> auf der Ebene kompletter Forschungsprogramme
         (Lakatos und Musgrave 1970).
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Kritik und Weiterentwicklung des Kritischen Rationalismus
Kritik des Wissenschaftstheoretikers Paul Feyerabend
(1924-1994)
- es gibt keine „nackten“ Tatsachen, die alleine, aus sich selbst
  heraus Theorien falsifizieren könnten

- Tatsachen müssen erkannt werden
  > dazu bedarf es einer erkenntnisleitenden Theorie

- es gibt keine Theorien, die mit allen bekannten Fakten
  übereinstimmen

- es gibt keine methodischen Regeln, die nicht im Rahmen
  wissenschaftlicher Praxis einmal verletzt wurden

- plädiert daher für einen Pluralismus der Methoden, einen
  theoretisch oder reflektierten Anarchismus in der
  Erkenntnistheorie nach dem Motto

„Anything goes“ (Feyerabend 1986)
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Arten der Beobachtung
1. naive / unsystematische Beobachtung
(subjektive Ergebnisse)

2. wissenschaftliche / systematische Beobachtung (intersubjektive/objektive Ergebnisse)
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Quelle: fernUniHagen
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Verlauf eines wissenschaftlichen Beobachtungsverfahrens
1. Operationalisierung (operationalisierte Definition)
- Beobachtungskriterien müssen operationalisiert werden
- "Übersetzung" des Konstrukt in beobachtbare Verhaltensbegriffe
- jede Operationalisierung ist ein Festsetzung (Entscheidung)
- Bsp. aggressiv - hauen, beißen...

2. Quantifizierung der Beobachtungsergebnisse
- der Versuch den Beobachtungsergebnissen bestimmte
  Zahlen zuzuordnen, sie zu messen, zu quantifizieren
- Ergebnisse können somit verglichen werden
- Bsp. Häufigkeitsbeobachtung

3. Festlegen der Verhaltensstichprobe
- Festlegung des Zeitraum und der Situation, in der man ein
  Verhalten beobachten möchte
Tags:
Quelle: fernUniHagen
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Generelle Wenn-dann-Aussage
Es wird der Zusammenhang zwischen zwei Faktoren behauptet.
Tags:
Quelle: fernUniHagen
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Was bedeutet Induktion?
Kritik des Kritischen Rationalismus?
Man meint, von einzelnen Beobachtungen zu generellen Gesetzesaussagen übergehen zu können.

Kritischen Rationalismus (Popper):
- Gesetzesaussagen lassen sich im Grunde überhaupt nicht
   beweisen (es kann ja immer noch ein Gegenbeispiel kommen).

- lassen sich aber falsifizieren:
Es genügt die Beobachtung eines einzigen Gegenbeweises, um die Gesetzesaussage zu falsifizieren.
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Quelle: fernUniHagen
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Kritischer Rationalismus (Popper)
Falsifikation - kritische Prüfung
Gesetzesaussagen lassen sich nicht beweisen, wohl aber falsifizieren.

Man sollte sein Augenmerk als Forscher darauf richten, solche Aussagen zu falsifizieren, indem man sie möglichst strengen Prüfungen unterzieht.

Aussagen, bei denen es trotz strenger Prüfung nicht gelungen ist, sie zu falsifizieren, können als „bewährt“ beibehalten werden
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Quelle: fernUniHagen
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Kritischer Rationalismus (Popper)
Falsifikation - kritische Prüfung
Probleme in den Anwendbarkeit in der Pädagogik
- es gibt zu JEDEM Gesetz auch Gegenbeispiele

- daher dürfte man gar keine Gesetze mehr aufstellen
> Falsifikation ist in dieser Art daher nicht anwendbar in der
   Pädagogik
> daher 2 Kategorien von Gesetzesaussagen:

1. deterministische Gesetzesaussagen
> lassen keine Ausnahmen zu (z.B. in der Naturwissenschaft)

2. statistische Gesetzesaussagen
> lassen eine bestimmte Anzahl an Ausnahmen zu
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Quelle: fernUniHagen
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Überprüfung statistischer Gesetzesaussagen
Das sozialwissenschaftliche Experiment
1. Hypothesenbildung
- eine Annahme über den Zusammenhang bestimmter Faktoren
a) Bestimmung der abhängigen und unabhängigen Variablen
    (Faktoren, die sich verändern können)

Die Variable, die im Experiment (durch den Versuchsleiter) verändert wird, heißt unabhängige Variable.
Bsp. Beobachtung aggressiven Verhaltens bei anderen

Die Variable, von der man annimmt, daß sie sich unter dem Einfluss der unabhängigen Variablen mit verändert, heißt abhängige Variable.
Bsp. aggressives Verhalten der Kinder

b) Operationalisierung der Variablen
- Verhaltensweisen in beobachtbaren Verhaltensbegriffen
  beschreiben

c) Formulierung der 0-Hypothese
- Hypothese, die keinen Zusammenhang zwischen den
  untersuchten Variablen unterstellt
- Gegenteil zu 0 - Hypothese ist die Alternativhypothese
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Quelle: fernUniHagen
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Überprüfung statistischer Gesetzesaussagen
Das sozialwissenschaftliche Experiment
2. Auswahl der Stichprobe
a) Es ist zu klären, für welche Gesamtheit (man spricht hier von
   „Grundgesamtheit“ oder „Population“) die Stichprobe gelten
    soll.

b) Wenn die Grundgesamtheit eindeutig festgelegt ist, läßt sich
    daraus die Stichprobe ziehen.
    > eine Möglichkeit ist, die Stichprobe nach dem Zufall zu ziehen,
       d.h. jedes Element der Grundgesamtheit muss dabei die
              gleiche Chance haben, in die Stichprobe aufgenommen zu
              werden
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Quelle: fernUniHagen
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Überprüfung statistischer Gesetzesaussagen
Das sozialwissenschaftliche Experiment
3. Versuchsanordnung
Wir können bestimmte Einflüsse nur beobachten, indem wir verschiedene Gruppen miteinander vergleichen.

1. Versuchsgruppe (Experimentalgruppe)
> Die Gruppe, die den zu untersuchenden Bedingungen
   ausgesetzt wird.

2. Kontrollgruppe
Die Gruppe, die diesen Bedingungen nicht ausgesetzt wird und zum Vergleich dient.

Um Fehlerquellen auszuschließen: Pre- und Posttest
Man erhält damit nicht eine, sondern zwei Beobachtungen: den sog. Vortest / Pretest (Beobachtung vor Beginn der Maßnahme) und den Nachtest / Posttest (abschließende Beobachtung).
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Schlüsselbegriffe bei der
praktischen Anwendung erziehungswissenschaftlichen Wissens:
Erklärung
Prognose
Technologie
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Hempel-Oppenheim-Schema:
"Erklärungen"
Erklärungen geben uns Information darüber, warum ein bestimmter Sachverhalt besteht, was die Ursachen für sein Eintreten sind.

Ein bestimmter Sachverhalt als Ausgangspunkt:

- soll erklärt werden; man bezeichnet ihn als Explanandum
> das zu Erklärende

- das, was diesen Sachverhalt erklärt, nennt man das Explanans
> das, was erklärt

Beispiel: Uschi ist in letzter Zeit so aggressiv, weil die brutale Filme sieht und Beobachtung aggressiven Verhaltens machen aggressiv.

Explanans:

l. Gesetz (eins oder mehrere):
Die Beobachtung aggressiven Verhaltens führt zur Steigerung der Aggressivität.

2. Randbedingung:
Uschi sieht in letzter Zeit soviel aggressive Filme im Fernsehen.

Explanandum:

3. Uschi ist in letzter Zeit sehr aggressiv.
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Quelle: fernUniHagen
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Hempel-Oppenheimer-Schema
"Prognosen"
Beispiel:

Gegeben ist die singulare Aussage über die Randbedingungen:

1. „Uschi sieht in letzter Zeit so viel aggressive Filme im Fernsehen.“

2. Gesucht ist zunächst eine Gesetzesaussage, die sich auf die gegebene Randbedingung anwenden lässt. Etwa:
„Die Beobachtung aggressiven Verhaltens führt zur Steigerung der Aggressivität“.

3. Daraus läßt sich dann die Vorhersage machen: „Uschi wird (mit aller Wahrscheinlichkeit) in Zukunft aggressiver werden“.
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Hempel-Oppenheimer-Schema
"Technoligie"
- welche Maßnahmen/Techniken sind geeignet, um ein Ziel zu
  erreichen

- Explanandum ist hier als "Zweck" gegeben
  (Bsp. Uschi soll bitte weniger aggressiv sein. Was kann ich tun?)

- Aufgabe des Wissenschaftlters/Pädagogen ist nun Gesetz und
  Randbedingungen zu finden (Explanans)
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Quelle: fernUniHagen
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Modalitäten eines Theorie-Praxis-
Verhältnisses
1. Jeder Praxis ist eine Theorie immanent
> Es gibt keine theorielose Praxis
> Theorie ist das identitätsstiftende Element der Praxis
> Zweck-Mittel-Schema:
   Wer (bewusst) handelt (und der Begriff des Handelns schließt die
   Bewusstheit ein), der tut dies zu einem bestimmten Zweck.
   Um sich Zwecke setzen zu können, muss man über Theorien
   möglicher Zweckerfüllung verfügen.

2. Erziehungswissenschaft ist gesellschaftliche Praxis
> Pädagogik als Wissenschaft ist gesellschaftliche Praxis
> Wie jede Wissenschaft, so wird auch Erziehungswissenschaft
   von Menschen betrieben.
> Auch dort, wo keine unmittelbare praktische Absicht besteht,
    liegen dem Erkenntnisbemühen und der Aussage als ihrem
    Ergebnis, Gefühl, Interessen- und Willensantriebe zugrunde

> Wissenschaft ist gesellschaftlich initiiert
   >> über die Bedingungen der Möglichkeit von Wissenschaft
        wird politisch und ökonomisch entschieden

> Wissenschaft ist gesellschaftlich organisiert
   >> auf mittlerer Entscheidungsebene spielen Entscheidungen,
        die niemals nur innerwissenschaftliche Dignität besitzen,
        eine zentrale Rolle

> Wissenschaft ist von außerwissenschaftlichen
   Entscheidungen (mit)bestimmt

   >> bezugnehmend auf einzelne Forschungsprozesse
   >> Unabhängigkeit bzw. Freiheit der Forschung und Lehre?

> das Relevanzkriterium:
   wer entscheidet, was in der Wissenschaft von Relevanz ist und
   was nicht?!

3. Pädagogische Praxis als Gegenstand von Erziehungswissenschaft
> Praxis ist Gegenstand der Erziehungswissenschaft
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Unterscheidung der Erziehungswissenschaft
mit eher affirmativer Funktion
> vorfindliche Realität bloß oberflächlich widerspiegelnde,
bestätigende und rechtfertigende Funktion


> mit einer eher nicht-affirmativen oder auch kritischen Funktion
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Wertfreiheit
Max Weber und seine Forderungen
1. Ergebnisse empirischer Forschungen nicht zu werten
> jedoch dem Leser die Grenze zeigen zwischen dem denkenden
   Forscher und dem wollenden Menschen
> Unterscheidung von Tatsachen und Wertungen

2. Aufgaben der Wissenschaft ist es NICHT, bindende Normen und Ideale zu ermitteln, um daraus "Rezepte" für die Praxis ableiten zu können
Tags:
Quelle: fernUniHagen
Kartensatzinfo:
Autor: CoboCards-User
Oberthema: Bildungswissenschaft
Thema: Empirisch Analytischer Zugang
Schule / Uni: FernUniversität in Hagen
Ort: Hagen
Veröffentlicht: 09.11.2017
Tags: FernuniHagen
 
Schlagwörter Karten:
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